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Liebe Krieger groß und klein, Regeln müssen immer sein. Drum bitten wir einen Besuch beim Schimmerfelsen zu begehn, um das Gesetz der Krieger zu lesen und zu verstehn. Haltet euch stets an das Gesetz und eure Pflichten, sonst wird der SternenClan über euch richten.
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 Schreie der Nacht (Pre Story zu Sternenspur)

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Mi Nov 11 2020, 19:35
Koboldstern
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Kapitel 85:

Kapitel 86:

Kapitel 87:

Kapitel 88:



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Kapitel 89:

Kapitel 90:

Kapitel 91:

Kapitel 92:



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Kapitel 93:

Kapitel 94:

Epilog:



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Schattenseeles Last ( Special Adventure zu Schreie der Nacht)

Clanhirarchie:


Das erste was Schattenjunges von dieser Welt hörte war ein qualvoller Schrei seiner Mutter. Obwohl er zum ersten Mal ihr Fell spürte und ihren Geruch roch, fühlte er sich zu ihr verbunden wie zu keiner anderen Katze. Hungrig öffnete sein Mäulchen und kroch zu ihrem Bauch, auf der Suche nach Muttermilch.
Schattenjunges verstand die Worte seiner Mutter noch nicht. Jedoch hörte er die Trauer aus ihren Rufen, als sie scheinbar nach einer anderen Katze rief. Er roch eine weitere Katze in der Nähe, dann wurde es plötzlich still. Verwirrt kroch er über den Boden und maunzte hilfesuchend. Er wusste nicht, was passierte war aber er wollte seine Mutter trösten.

Aufgeregt tapste Schattenjunges aus der Kinderstube hinaus, dicht an seiner Seite war Maulwurfjunges. Es war ihr erster Ausflug und sie durften, mit ihren Vater, das Lager erkunden! Mit stolzer Brust stupste Blitzlicht seine Jungen an. „Ihr beiden seht kräftig aus!“ Maulwurfjunges, ein dunkelgraue Kater, auf dessen Flanke ein silberner Fleck ruhte, reckte sich zur Sonne. „Ich bin auch schon richtig gross! Grösser als Schattenjunges!“
„Das ist  nicht fair!“, protestierte der Schwarze augenblicklich. „Ich werde noch wachsen und dann bin ich grösser als Hagelstern!“ Der Anführer lebte bereits sein letztes Leben, dennoch wirkte er für die Jungen wie unsterblich. Ebenso wie sein Bruder Regenwolke, der bereits Ältester war, als Blitzlicht zum Schüler ernannt wurde. Schattenjunges und Maulwurfjunges kannten die alten Kater nur mit grauer Schnauze und trüben Augen, sie lebten bereits länger als jede andere Katze im Clan. Gerade deswegen wirkten sie für die Geschwister unsterblich: Seit ihrer Geburt waren sie alt und würden es auch immer sein.
Ein roter Kater mit blauen Augen stürmte zu Blitzlicht. Wenn sich Schattenjunges recht erinnerte, war dies Glutpfote, der Schüler seines Vaters. Mit spöttischen Augen begutachtete er die Jungen. „Dürft ihr den schon raus? Sicher vermisst euch Regenblüte schon!“ Dann stiess er Schattenjunges an, der deutlich kleiner und dünner als sein Wurfgefährte war. „Und pass auf, dass der Wind dich nicht davon weht!“ Warnend schritt Blitzlicht dazwischen. „Sei ruhig, Glutpfote! Kein Wort über meine Jungen! Und auch nicht über Regenblüte, du weisst genau, wie es ihr geht!“
Plötzlich wirkte der freche Kater schuldbewusst, was Schattenjunges zum nachdenken brachte. Er verstand, dass seine Mutter traurig war, weil sie Krähenjunges verloren hatte. Oft hatte sie über ihn geredet, weshalb Schattenjunges ihn bereits in seinen Träumen sah und mit ihn spielte, gemeinsam mit Maulwurfjunges. Regenblüte erzählte immer, dass er das gleiche schwarze Fell besass wie Schattenjunges, dafür aber eine dunkelgraue Schnauze und die breiten Schulter von Maulwurfjunges. Ausserdem sei er der Grösste unter den Geschwistern gewesen sein und dennoch hatte er die Geburt nicht überlebt. Nur wie seine Augen aussahen wusste Schattenjunges nicht. Insgeheim wünschte er sich, dass Krähenjunges die gleichen schönen, grauen Augen wie Regenblüte besass. „Genau, wenn du über Regenblüte schlecht redest, dann bekommst du es mit mir zu tun!“ Prompt baute sich Maulwurfjunges vor Glutpfote auf und seine gelben Augen blitzen herausfordernd auf. Glutpfote schüttelte aber den Kopf. „Gegen ein Junges zu kämpfen wäre feige. Komm wieder, wenn du der beste Krieger im DornenClan bist!“
„Bin ich doch schon längst, nicht wahr?“ Dabei schaute er Blitzlicht an, der wie selbstverständlich nickte. „Sicher doch! Aber sag Regenblüte nicht, dass ich dir das gesagt habe. Sonst kriege ich noch gewaltig Ärger.“ Obwohl es Maulwurfjunges nicht ganz zu verstehen schien, nickte er, jedoch hatte Schattenjunges es bereits durchschaut. Er war inzwischen fast zwei Monde alt aber dennoch machte sich Regenblüte sehr viele Sorgen um sie. Deswegen durften sie bisher auch noch nicht aus der Kinderstube heraus, obwohl Adlerfell, die uralte Heilerin, Regenblüte oft versucht hatte sie zu überreden.

Auf leise Pfoten schlich Schattenjunges aus den Kriegerbau. Irgendwie hatte er sich das Abenteuer interessanter vorgestellt. Etwas beleidigt suchte er sich eine Maus vom Frischbeutehaufen aus und wollte diese in die Kinderstube bringen. Seine Mutter war bereits wieder wach, dennoch waren ihre Augen so schrecklich leer, dass sich Schattenjunges schlecht fühlte. Behutsam legte er die Maus vor Regenblüte. „Du musst etwas essen, du bist schon ganz dünn!“ Zur Unterstützung stellte sich Maulwurfjunges dazu. „Genau! Blitzlicht sagt das auch immer!“ Zur Enttäuschung der Geschwister schüttelte Regenblüte den Kopf. Sie sah so zerbrechlich aus, als würde jeder Pfotenschritt für sie zu viel sein. Die Knochen zeichneten sich bereits unter ihren Fell ab. „Nein, ihr solltet die Maus essen. Aber es ist sehr lieb von euch, dass ihr an mich denkt.“ Erschöpft gähnte sie bereits wieder und legte sich in ihr Nest. „Aber wieso sollen wir essen und du nicht?“, hinterfragte Schattenjunges kleinlaut. Er hatte sich bereits früh geschworen, seine Mutter glücklich zu machen, koste es, was es wolle. „Ihr solltet für Krähenjunges mit essen.“, erklärte Regenblüte betrübt. „Krähenjunges wünscht sich, dass niemand hier hungern muss. Da bin ich mir sicher.“ Vorsichtig legte sie ihren Kopf auf die Pfoten.
„Aber ist Krähenjunges nicht traurig, wenn du nichts isst?“ Zur Ermutigung legte er die Maus näher an ihrer Nase. „Ich darf nichts für Krähenjunges essen.“
„Wieso?“ Auch Maulwurfjunges gab sich viel Mühe, Regenblüte zum essen zu Überzeugen. Die grauen Augen von Regenblüte wurden glasig vor Trauer. „Weil ich ihm kein Leben ermöglichen konnte. Ich bin daran schuld.“
„Sag das nie wieder!“ Plötzlich war Blitzlicht hinter seinen Jungen. Vor Wut hatte sich sein Fell aufgestellt. „Du hast niemanden umgebracht oder das Leben verweigert, Regenblüte! Wir haben drei wunderbare Jungen! Der SternenClan sorgt dafür, dass Krähenjunges bei ihnen ein gutes Leben führt und wir müssen dafür sorgen, dass Maulwurfjunges und Schattenjunges ein gutes Leben bei uns haben! Verstehst du das? Wir beide! Also iss etwas von der Maus!“ Noch nie hatte Schattenjunges seinen Vater so wütend erlebt. Aber diese Wut bestand vor allem aus Sorge.
Endlich nickte Regenblüte und biss von der Maus ab. Dennoch war ihr Blick gebrochen. Maulwurfjunges und ich bringen ihre schönen Augen wieder zum leuchten!

Obwohl Schattenjunges wusste, dass er träumte, war dieser Traum anders. Vor ihm sass Krähenjunges, diese Nacht waren seine Augen grün. Hinter ihm war Regenblüte, die ihm das Fell leckte. Ihr Fell glänzte im Mondlicht und sie sah so gesund aus wie noch nie! Instinktiv wusste Schattenjunges, dass es an Krähenjunges lag. Er sprang auf und rannte auf sie zu, doch konnte er sich nicht nähern. „Was ist?“, fragte er panisch, als sich seine Mutter  und sein Bruder stattdessen entfernten. „Nein, bleibt hier! Regenblüte! Krähenjunges! Bitte!“ Egal wie sehr er flehte und zum SternenClan betete, es half nichts. Irgendwann war er zu erschöpft, um weiter zu rennen. Schwer atmend setzte er sich hin und beobachtete betrübt, wie seine glückliche Mutter sich mehr und mehr entfernte. Dazu wurde es dunkler im Traum, fast so schwarz wie Schattenjunges Pelz selbst war. „Kommt wieder...“, hauchte er leise. „Beten allein hilft nicht.“ Maulwurfjunges schritt neben ihn, weswegen Schattenjunges erstaunt aufblickte. „Du weisst, was Regenblüte gesagt hat?“ Verwirrt schüttelte Schattenjunges seinen Kopf. Worauf wollte sein Wurfgefährte hinaus? „Wir müssen für Krähenjunges essen, leben und glücklich sein!“
„Aber was ist mit Regenblüte?“
„Wir werden sie dann auch glücklich machen! Wir werden die besten Krieger im DornenClan und werden dann dafür sorgen, dass der ganze Clan sich satt essen kann, Nachts beruhigt schlafen kann und glücklich leben wird!“

Behutsam öffnete Schattenjunges seine Augen. Neben ihn lag Regenblüte, die im Schlaf miaute. So sah sie viel friedlicher aus... Ob sie wohl von Krähenjunges träumte? Krähenjunges! Auch er hatte von Krähenjunges geträumt! Und von Maulwurfjunges! Als er zu ihn hinüber blickte, musste er belustigt schnurren. Maulwurfjunges lag auf den Rücken, hatte aber seine Hinterteil verdreht, sodass er mit seinen Hinterpfoten den Boden kratzte. Dazu zuckten seine Vorderpfoten nach etwas unsichtbarem. Da er sie nicht stören wollte, schlich er sich heimlich aus der Kinderstube. Wenn er wieder zurück kam, ohne das es Regenblüte merkte, dann würde es sicher auch kein Ärger geben!
Seinen Lieblingsplatz im Lager hatte er sich schön längst ausgesucht. Vorsichtig kletterte auf den Flachfelsen. Möglichst leise, damit ihn keiner erwischte. Von hier aus konnte er gut den Sonnenaufgang bewundern. Er fand die warmen, hellen Farben beruhigend und sie brachten ihn zum nachdenken. Zumindest solange, bis Buchenfell ihn erwischte. „Schattenjunges! Oder sollte ich Schattenstern sagen?“ Erschrocken zuckte das Junge zusammen und sprang vom Felsen. „Tut mir leid! Bitte sag es nicht Hagelstern!“
Fürsorglich setzte sich der weisse Kater mit den braunen Pfoten neben Schattenjunges. „Keine Sorge, ich werde es niemanden sagen. Als Schüler habe ich das heimlich auch gemacht.“ Schattenjunges Augen wurden gross. Selbst Buchenfell, der wohl ehren vollste Krieger im ganzen Wald, hatte seine Geheimnisse! „Ich werde es auch keinen Sagen!“, versprach der Jüngere schnell. „Das ist gut.“, schnurrte Buchenfell. „Dann ist das ein Geheimnis unter echten Kriegern.“ Aufgeregt nickte Schattenjunges. „Ich werde der beste Krieger im Wald!“, fügte er dann stolz hinzu. „Für Krähenjunges, damit Regenblüte wieder glücklich ist!“
„Ein gutes Ziel.“, stimmte Buchenfell zu. „Du hast eine besondere Präsenz.“ Etwas überfordert legte Schattenjunges den Kopf schief. Was war denn eine `Präsenz´? Doch dann sprach Buchenfell schon weiter.
„Aus dir wird ein Krieger, wie ihn noch keiner der vier Clans gesehen hat!“

Schattenjunges reckte sich der Sonne entgegen. Er hatte es sich angewöhnt, der Sonne beim Aufgehen zu zu sehen. Wenn das Licht die Dunkelheit glänzend mit einer atemberaubender Schönheit besiegte... Genauso würde er die Trauer von Regenblüte besiegen!
Neben ihm regte sich nun auch Maulwurfjunges. „Ich fände den Sonnenaufgang schöner, wenn er nicht so früh wäre.“, gähnte er. Belustigt schnurrte Schattenjunges. „Du musst doch gar nicht jedes Mal mit kommen.“
„Natürlich! Wir machen alles gemeinsam, schon vergessen?“ Plötzlich wirkte sein Wurfgefährte hellwach und baute sich spielerisch vor Schattenjunges auf. Damals hatte Schattenjunges seinen Bruder von dem merkwürdigen Traum erzählt, den er hatte. Krähenjunges war da gewesen und hatte mit Regenblüte gespielt, doch Schattenjunges hatte sie nicht erreichen können. Im Traum hatte Maulwurfjunges gesagt, sie müssten für Krähenjunges leben und die besten Krieger werden, damit Regenblüte wirklich so glücklich werden konnte.
„Nein, ich habe es nicht vergessen.“, antworte Schattenjunges schnurrend. „Das werde ich nie vergessen!“ Spielerisch baute sich Maulwurfjunges vor ihn auf. „Das hoffe ich doch!“
Ein lachen war zu vernehmen. Verwirrt drehten sich die Wurfgefährten um, sodass sie direkt in Buchenfells bernsteinfarbene Augen schauten. „Wie ich sehe, steht ihr hier wohl jeden Morgen Wache.“
„Alles zum Wohl von Regenblüte!“, erklärte Maulwurfjunges mit stolz herausgestreckten Brust. „So so.“, miaute Buchenfell gutmütig und setzte sich zu den Jungen. „Ihr macht gute Arbeit. Regenblüte erholt sich jeden Tag mehr und wenn ihr weiter so macht, ist sie bald gesund.“ Erfreut klopfte Schattenjunges Herz schneller. Sie hatten es schon fast geschafft! „Das ist super!“, quiekte er erfreut. Plötzlich spürte er das verlangen, sofort nach Regenblüte zu sehen und sprintete daher ohne weitere Worten zur Kinderstube.

Regenblüte lag in ihr Nest, neben ihr war Blitzlicht. Vor einen Mond hatte sich Blitzlicht dazu entschieden, bei seiner Gefährtin zu schlafen und seither hatte Regenblüte auch bessere Träume.
Hinter sich hörte Schattenjunges Maulwurfjunges erschöpft keuchen. „Musst du so schnell sein?“, beschwerte sich der dunkelgraue Kater. Mit einer Geste bedeutete Schattenjunges, dass er still sein sollte. „Regenblüte schläft noch.“, flüsterte er und kroch vorsichtig zurück zu Regenblüte. Er spürte den verdatterten Blick von Maulwurfjunges auf seinen Fell brennen, doch schliesslich folgte auch er. „Was hast du denn vor?“
„Vielleicht freut sich Regenblüte wenn wir bei ihr sind.“, flüsterte Schattenjunges und versuchte sich zwischen Regenblüte und Blitzlicht hin zu legen. Er fühlte das warme Fell der Beiden, was ihn unbeschreiblich glücklich machte. Gemeinsam mit Maulwurfjunges waren dies die wichtigsten Katzen in seinen Leben.

Er hatte gar nicht bemerkt, dass er wieder eingeschlafen war. Nur wie eine kühle Schnauze ihn immer und immer wieder an stupste, bis er in die lieblichen Augen von Regenblüte blinzelte. Noch etwas benommen blickte er sich um, sein Bruder sass stolz vor Blitzlicht. „Gut Morgen.“, begrüsste Regenblüte ihn. „Hast du gut geschlafen!“
„Natürlich!“, antworte Schattenjunges noch im selben Herzschlag. „Immerhin habe ich bei dir und Blitzlicht geschlafen!“ Überrascht wechselten die besagten Katzen einen Blick, schienen sich aber sehr zu freuen.
„Hey, Schattenjunges!“, rief ihn Maulwurfjunges zu. „Weisst du was? Wir werden heute zu Schülern ernannt!“
„Echt?“, fragte er erstaunt und glücklich zu gleich. Fragend suchte er Regenblütes Bestätigung, die freundlich nickte. „Er hat recht. Ich habe vorhin mit Hagelstern geredet und er möchte euch gleich zu Schülern ernennen. Deswegen würde ich euch noch gerne waschen.“ Mit gespielter Beleidigung jaulte Schattenjunges auf. „Blitzlicht, hilf mir!“, lachte er dabei auf. „Natürlich, mein grosser Krieger.“, erwiderte dieser und half Regenblüte beim Putzen, weswegen Schattenjunges noch lauter lachte. Auch Maulwurfjunges stieg mit ein.

„DornenClan!“, rief Hagelstern laut und kräftig. Trotz seines hohen Alters, wirkte er so mächtig wie noch nie. „Wir haben uns heute Versammelt, um zwei Jungen ihren Schülernamen zu geben! Von diesem Tag an, bis diese Schüler sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird er Schattenpfote heissen. Ich bitte den SternenClan über diesen Schüler zu wachen, bis er in seinem Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet. Mausbart du bist ein ehrenvoller Krieger. Du wirst der Mentor von Schattenpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein Wissen an ihm weiter geben wirst.“
Ein kleiner, schwarzer Kater blickte erstaunt auf, schritt jedoch zu Schattenpfote. Mausbart ist ein guter Krieger, dachte sich Schattenpfote zufrieden. Erfreut begrüsste er seinen Mentor.
„Von diesem Tag an, bis diese Schüler sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird er Maulwurfpfote heissen. Ich bitte den SternenClan über diesen Schüler zu wachen, bis er in seinem Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet. Blütensturm du bist ein mutige Kriegerin. Du wirst der Mentorin von Maulwurfpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein Wissen an ihm weiter geben wirst.“
Schattenpfote konnte erkennen, dass sich Maulwurfpfote sich nicht so sehr über seine Mentorin freute. Immerhin hatte er auf Finkenfeder gehofft. Dennoch begrüsste auch er seine Mentorin ohne Proteste. „Schattenpfote! Maulwurfpfote!“, rief der ganze Clan, was die neuen Schüler mit Stolz erfüllte.

An ihren ersten Tag hatten die Mentoren ihnen das Territorium gezeigt, was Maulwurfpfote etwas gelangweilt hatte, doch Schattenpfotes Augen strahlten noch von den ganzen Eindrücken. „Hat es dir gefallen?“, schnurrte Mausbart zufrieden, weswegen Schattenpfote eifrig nickte. „Ich habe immer gedacht, dass auch die anderen Clans im Wald leben müssen, aber nur der KlippenClan lebt wie wir im Wald! Wie überleben die andern Clans bloss ohne den Schutz der Bäume?“
„Sie brauchen ihn vielleicht gar nicht.“, erklärte Mauszahn freundlich. „Sie fühlen sich unter freien Himmel wohler.“ Verwundert hielt Schattenpfote an. So etwas konnte er sich gar nicht vor stellen! „Sie sind doch ungeschützt! Und man kann sie bereits von weiten sehen!“
„Anderseits sehen sie aber auch mögliche Angreifer eher.“, erklärte ihn Mauszahn bedacht. „Ich denke auch, dass sie diesen freien Himmel geniessen. Sie sehen unsere verstorbenen Vorfahren in der Nacht deutlicher als wir.“ Bedacht blickte Schattenpfote in den Himmel. Ein, zwei SternenClan Krieger waren dort bereit zu erkennen. Irgendwie machte es Sinn, was sein Mentor gesagt hatte. Hier im Wald war ein grosser Teil des Himmels nicht erkennbar, auch, wenn ihr Lager sich auf einer Lichtung befand. Es war nur ein kleiner Teil vom Silberfliess, den Schattenpfote sehen konnte.

„Gut gemacht, Schattenpfote!“
Stolz hob Schattenpfote die Maus auf. Es war einer der wenigen Beutetiere, die er nach dem starken Schneefall jagen konnte. Dazu wirkte Mauszahn äusserst zufrieden! Sie waren in der Nähe der MoosClan Grenze, da sie zuvor gezeigt bekommen haben, wie eine Grenzpatroulie schnell zu der gewünschten Grenze kam.
Auch Maulwurfpfote hatte etwas erbeuten können und präsentierte den Hasen stolz Blütensturm. Die schwarzweisse nickte anerkennend. „Ich glaube wir sollten langsam wieder zurück. Es ist schon längst nach Sonnenhoch.“
Gerade, als die Katzen gehen wollten, wurden sie von einer fremden Stimme angesprochen. „Hallo, Mauszahn!“ Verwirrt spitzte Schattenpfote die Ohren und drehte sich zur Stimmenquelle. Eine Patrouille vom MoosClan stand an der Grenze. Scharf zog der Schwarze die Luft ein. Sie waren so dünn seit der letzten Versammlung geworden! Bei einem jüngeren Schüler konnte er jede einzelne Rippe zählen und er wirkte so erschöpft, als hätte er gerade einen Rennen bis zum SternenClan und zurück gemacht. War er nicht sogar etwas zu jung?
Freundlich begrüsste Mauszahn den Anführer der Patrouille, scheinbar waren sie mit einander befreundet. Misstrauisch stellte sich Schattenpfote vor den anderen Schüler, der mutig seinem Blick standhielt. Er musste an die Maus denken, die er gefangen hatte und auch wenn es nicht viel war, so wirkte sie im MoosClan besser aufgehoben. Nicht, dass der DornenClan viel Beute hätte aber es war dennoch reichte es zum überleben. „Komm um Mondhoch hier an die Grenze.“, flüsterte Schattenpfote dem jungen Kater zu, dessen Augen gross wurden. „Und sag niemanden Bescheid, dann gebe ich dir etwas von unsere Beute.“ Heftig nickte er.

Sobald es Dunkel geworden war, wurde Schattenpfote nervös. Warum hatte er es dem MoosClan versprochen!? Lag es an den Anblick von den jungen Schüler? Suchend blickte er sich nach seiner Mutter um, die wieder in den Kriegerbau gezogen war. Als er sie endlich fand, wusste er nicht, wie er es ausdrücken sollte. „Regenblüte, ich habe eine Frage.“
Die angesprochene Kätzin blickte Schattenpfote liebevoll an. „Was ist denn, mein Grosser?“
„Du, es ist doch wichtig, dass wir teilen, oder? Damit jeder die Chance hat, satt zu werden oder wenigsten bei Kräften zu bleiben.“ Verwundert blinzelte Regenblüte, schnurrte aber dann liebevoll. „Ja, da hast du recht. Und weisst du was? Ich habe das dankt euch gelernt. Inzwischen kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, meine Beute zu verweigern, nur weil Krähenjunges es nicht geschafft hat. Da habt ihr auch immer mit mir geteilt und so bin ich satt geworden und habe erfahren, wie schön sich Liebe anfühlt. Sowohl die Liebe von einen Gefährten, als auch von seinen Jungen.“
„Wirklich?“, quiekte Schattenpfote erfreut, beinahe hatte er den MoosClan vergessen. „Ich werde immer auf passen, dass es dir gut geht!“, gelobte er unter den wachsamen Augen des SternenClans. „Ich verspreche, dass ich alles tun werde, damit du immer glücklich bist! Gemeinsam mit Maulwurfpfote!“


Nervös wartete Schattenpfote, bis alle im Schülerbau schliefen. Vor allem den übellaunigen Glutpfote wollte er nicht wecken. Immer wieder hatte der Rote ihn bereits wegen der geringen Grösse aufgezogen. Daher versuchte er mit möglichst grossen Pfotenschritten um den schlafenden Körper herum zu gehen. Dabei stiess er jedoch versehentlich seinen Bruder an. Eine Schrecksekunde hielt Schattenpfote daraufhin die Luft, doch Maulwurfpfote gab nur einen schnarchenden Laut von sich. Erleichtert tapste er möglichst schnell aus dem Bau.
Die Wolken verdeckten die Sicht auf den Himmel und nochmals überkamen Schattenpfote Zweifel. Die Luft war klirrend kalt und der Wald von Schnee bedeckt. In solchen Zeiten war jede Beute wichtig! Aber ich habe es ihnen versprochen... Und Regenblüte sagte doch, dass es in Ordnung sei! Auch wenn sie nicht die ganze Geschichte dahinter kannte...
Aber dann fiel ihm Bild des mageren MoosClans Schüler wieder ein. Sein sandfarbenes Fell hatte so stumpf und strubbelig gewirkt, als sei er krank und schwach. Dazu die kleinen Rippen, die deutlich erkennbar gewesen waren. Vor allem aber dachte der Schwarze an die leuchtenden Augen von ihn. Es war Hoffnung gewesen, was er erkannt hatte. Hoffnung und Freude. Diese konnte er nicht einfach enttäuschen!
Entschlossen schlich Schattenpfote zum Schmutzplatz hinter der Kinderstube, da am Lagereingang Wache gehalten wurde.

Im Wald war der Wind deutlich zu spüren. Die Kälte kroch in Schattenpfotes dunkles Fell und für einen Herzschlag wünschte er sich zurück in den Schülerbau. Ich darf jetzt nicht umdrehen, mahnte er sich. Bis Mondhoch war noch Zeit, die er mit Jagen verbringen wollte. Er konnte schlecht etwas vom Frischbeutehaufen nehmen. Mit etwas Glück würde er genug erbeuten, um noch etwas mit zum DornenClan zu bringen!
Er hob die Nase in den Wind, doch anstatt eine Fährte zu wittern, zuckte er zusammen, da hinter ihn ein Ast knackte. Erschrocken sprang er auf, seine blauen Augen suchten nach der Geräuschquelle. Plötzlich fühlte er sich hilflos alleine im Wald. „Wer ist da?“, bluffte er mit klopfenden Herzen, die Ohren aufgerichtet. Zur Antwort raschelte es im Gebüsch, was Schattenpfotes Herz vor Angst schmerzhaft zusammen ziehen lies, doch erkannte er die Gestalt augenblicklich, die aus dem Gestrüpp stolperte.
„Ganz ruhig.“, lachte ihm sein Wurfgefährte entgegen. Entsetzt betrachtete Schattenpfote Maulwurfpfote. „Du hast mich erschreckt!“, beschwerte er sich noch im selben Herzschlag. „Ich habe gedacht, du wärst ein Fuchs!“
„Ach, die stinken so sehr, die riechst du durch das ganze Territorium!“
„Und woher weisst du, dass Füchse stinken?“, hinterfragte Schattenpfote skeptisch, doch er beruhigte sich wieder. Seinem Bruder konnte er nicht lange Böse sein.
„Ich weiss es einfach.“, behauptete Maulwurfpfote mit gefälligen Ton, stupste aber dann Schattenpfote freundlich an. „Ausserdem bin ich hier, um dir zu helfen.“
Erstaunt zuckte Schattenpfote mit dem Ohr. Weiss er etwa, dass ich für den MoosClan jage? Nein, ich habe es doch niemanden erzählt!
„Ich habe gehört, was du dem Schüler gesagt hast. Ich habe die besten Ohren im Clan, vergiss das nicht.“
„Wirklich?“ Eigentlich hatte Schattenpfote gedacht, leise genug gesprochen zu haben! Maulwurfpfote erstaunte ihn jeden Sonnenaufgang aufs neue!
„Nein, eigentlich nicht.“, schmunzelte der Dunkelgraue daraufhin. „Aber ich kenne dich besser als jeder andere im Clan. Und als du mich im Schülerbau rumgelaufen bist, habe ich mir schon so was gedacht. Du jagst für den MoosClan, oder?“
Noch erstaunter über die ehrliche Antwort, nickte Schattenpfote. „Warte!“, rief er dann, als er die Worte auch verstand. „Das heisst, du hilfst mir dabei?“
„Natürlich, du Flohhirn. Du bist mein Wurfgefährte, schon vergessen? Was du auch immer anstellen wirst, ich will dafür genauso bestraft werden. Wir machen alles zusammen, egal wie viele Moosbälle du im Hirn sitzen hast.“
Überglücklich darüber schnurrte Schattenpfote und drückte sich an Maulwurfpfote. „Das werde ich dir nie vergessen! Und wenn du Mal etwas so mäusehirniges machst, dann sag mir Bescheid und ich helfe dir dabei!“
„Das hoffe ich doch!“, lachte daraufhin Maulwurfpfote wieder. „Wobei ich bezweifle, dass ich deine Idee schlagen kann. Aber komm, sonst schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig.“ Damit sprang der Schüler los, drehte sich aber dann doch zu Schattenpfote um. „Bis wann haben wir eigentlich Zeit zum jagen.“
„Bis Mondhoch.“, schmunzelte Schattenpfote und folgte dann seinen Bruder.

Zur zweit konnten sie tatsächlich einiges erbeuten. Durch den ganzen Schnee war es zwar nicht leicht gewesen, dennoch sprangen drei Mäuse, ein kleiner Vogel, sowie ein Kaninchen dabei raus. „Damit sollten sie erst mal satt sein.“, keuchte Maulwurfpfote erschöpft. „Hoffentlich haben wir genug Beute für den DornenClan über gelassen.“
„Bestimmt.“, antwortete Schattenpfote schuldbewusst. Mit dieser Beute könnten sie die halben Clan für einen Tag ernähren. Vor allem Regenblüte wollte er etwas überlassen, doch sein Gewiss erinnerte ihn an den Versprechen. Mit dieser Ausbeute war sicherlich der MoosClan besser genährt und konnte selbst jagen. Der MoosClan war stolz, sie würden sich nicht durchgängig von einen anderen Clan füttern lassen wie die fetten Hauskätzchen aus den Geschichten der Ältesten.
Sie schafften es irgendwie, die gesamte Beute zur Grenze zu tragen.
Obwohl es noch nicht Mondhoch war, wartete bereits der sandfarbene Schüler und ein Krieger an der Grenze. Mit einem ungutem Gefühl wechselten die Wurfgefährten einen Blick. Eigentlich hatte Schattenpfote gehofft, der Schüler würde alleine kommen. Dennoch konnten sie nicht einfach wieder umkehren, denn der junge Kater hatte ihn schon entdeckt, da er freudig aufsprang. Mit all seinem Mut lief Schattenpfote zur Grenze und lies die Beute fallen. Dicht neben ihn drängte sich Maulwurfpfote. Trotz seiner grossen Rede von vorhin roch er nach Angst.
Der Krieger war erstaunlich breit gebaut für den MoosClan, in seinen grünen Augen lag etwas Misstrauisches. „Siehst du? Ich habe gesagt, sie bringen uns Beute!“, jubelte der Schüler. „Und du hast mir nicht geglaubt, Beerenstreif!“
„Ist gut.“, brummte Beerenstreif. „Wer seid ihr?“
Seine Stimme klang so tief und bedrohlich, das aller gewonnener Mut direkt wieder verschwand. „Schattenpfote ...“, piepste er leise. „Und ich bin Maulwurfpfote.“, miaute sein Bruder nur kläglich.
„Dafür dass ihr gerade euren Clan hintergeht habt ihr erstaunlich wenig Mut.“, miaute Beerenstreif gehässig, was Schattenpfote noch mehr einschüchterte. Was hatte er sich gedacht!? Und wenn nun Beerenstreif sie angriff? Er wollte doch nur helfen!
„Gefällt mir.“, redete Beerenstreif weiter, weswegen sich Schattenpfote etwas entspannte, dennoch verwirrt blieb. „Obwohl ihr so Angst habt, tut ihr es.“
„D-danke?“, stotterte auch Maulwurfpfote sichtlich perplex.
„Das ist mein Bruder Beerenstreif. Aber eigentlich ist er ganz nett!“, redete der Schüler unbeirrt drauf los. „Oh, ich bin übrigens Sandpfote! Danke für die Beute!“ Wieder wurden seine Augen groß, als er hungrig auf die Beute blickte.
„Schaut nicht so verängstigt. Ich werde euch schon nichts tun.“, erklärte nun der Krieger etwas freundlicher. „Ich habe nur von Sandpfote von diesen merkwürdigen Versprechen gehört und wollte nur sicher gehen, dass ihr ihm nichts tut.“
„Würden wir niemals!“, protestierte Maulwurfpfote sofort und auch wenn es Schattenpfote nicht zugeben wollte, diese Aussage hatte auch ihn verletzt. Wieso glaubte Beerenstreif nicht an das Gute in den anderen Clans? Vor allem hatte Schattenpfote noch nie jemanden im Kampf verletzt!
„Ich wollte euch damit nicht angreifen.“, versicherte der Krieger mit einen liebevollen Blick zu Sandpfote. „Auch wenn Sandpfote nicht mein Wurfgefährte ist, so bedeutet er mir viel. Ich habe euch nicht misstraut, weil ihr in einen anderen Clan lebt. Ich habe euch aus Sorge zu Sandpfote Misstraut. Vielleicht bekommt ihr auch noch Geschwister, dann versteht ihr es sicher. Aber es wäre besser, wenn ihr zurück zum Clan geht. Habt dank für diese grosszügige Spende.“ Ehrenvoll senkt der Krieger den Kopf und Sandpfote tat es ihm gleich.

Schweigend liefen die Wurfgefährten zurück zum Lager. Die Reaktion von Beerenstreif war erstaunlich gewesen und Schattenpfote musste noch darüber nachdenken. Mit jedem Herzschlag verstand er Beerenstreifs Misstrauen mehr. Er selbst wollte Regenblüte, Blitzlicht, noch Maulwurfpfote in einer potenzielle Gefahr sehen. Und ein solches Angebot von einen rivalisierten Clan zu bekommen war zu recht anzuzweifeln.
„Glaubst du, Regenblüte wird noch einen Wurf haben?“, fragte irgendwann Maulwurfpfote mit leuchtenden Augen.
„Ich weiss nicht.“, erwiderte Schattenpfote. Regenblüte ging es wieder gut und vielleicht wollte sie wirklich noch mal Jungen haben! „Aber wenn sie noch mal Jungen hat,“, hob Maulwurfjunges an, „dann werde ich sie genauso beschützen wie Beerenstreif Sandpfote beschützt!“
„Ich auch!“, schwor Schattenpfote. „Ich werde sie dann mit meinen Leben verteidigen!“
„Also verteidigen wir gemeinsam die Jungen!“, jubelte Maulwurfpfote leise, da sie am Lager vom DornenClan standen und niemanden wecken wollte.

Viele Monde verstrichen. Hagelstern konnte die Krankheit überleben, die im Lager gewütet hatte, jedoch überlebte Buchenfell diese nicht und Habichtwolke wurde zur neuen zweiten Anführerin ernannt. Glutpfote erhielt seinen Kriegernamen Gluttiger, zu ehren seiner spitzen Zunge, wie Schattenseele selbst vermutete. Er selbst hatte seinen Namen wegen seiner reinen Seele bekommen, Maulwurfherz für sein Herz, in dem Platz für jede Katze im Clan war. Eigentlich hätte es nicht besser laufen können für Schattenseele. Er war nun ein Krieger, hatte den besten Wurfgefährten und den besten Freund. Auch Regenblüte und Blitzlicht waren stolzer den je, was Schattenseeles Herz erwärmt. Nie wieder würde er seine Mutter so traurig sehen wollen wie damals vor vielen Monden.


Krähenjunges, siehst du uns?
Ich hoffe es. Maulwurfherz und ich haben uns viel Mühe gegeben, um Regenblüte glücklich zu machen. In meinen Träumen habe ich dich immer gut gekannt, wir haben so oft zusammen gespielt. Irgendwann, wenn wir uns sehen, spielen wir zusammen, ja? Doch du musst dich bitte ein bisschen gedulden, bevor ich dich endlich kennenlernen kann. Ich muss auf Regenblüte aufpassen, damit sie immer so glücklich aussehen wird wie jetzt. Und natürlich passe ich auch auf Blitzlicht und Maulwurfherz auf. Auf dich werde ich auch aufpassen. Ich werde dafür sorgen, dass der Clan immer an dich denken wird. Und an irgendeinem Sonnenaufgang werde ich zu dir Reisen und immer auf dich aufpassen. Wenn du willst, bilde ich dich aus! Dann sind wir alle drei Krieger! Du, Maulwurfherz und ich. Wie klingt das? Es ist ein versprechen.Vergiss es also nicht, ja? Denn ich werde es immer waren.

„Sitzt du schon wieder auf den Flachfelsen?“
Kurz zuckte Schattenseele zusammen. Er hatte den Sonnenaufgang betrachtet und gar nicht bemerkt, dass sich Hagelstern ihn genähert hat. „Tut mir leid.“, miaute er und sprang hinunter. „Ich finde nur, man kann wirklich gut da oben nachdenken.“ Der Anführer blickte kurz nachdenklich den schwarzen Krieger an, behielt seine Worte aber für sich. „Maulwurfherz schläft noch.“, erklärte Schattenseele. Er verheimlichte aber dass Maulwurfherz in der Nacht noch für den BeerenClan gejagt hatte. Gluttiger war der einzige, der von diesen Geheimnis noch wusste. Er tat sich etwas schwer damit, half aber dennoch ab und zu. Er sei Loyal zu seinen Freunden, hatte er gesagt. Vor einigen Monden hätte Schattenseele diese Vorstellung gruselig gefunden doch Gluttiger bedeutete ihm inzwischen viel.
„Möchtest du vielleicht am Wolkensee noch mit Maulwurfherz und Gluttiger jagen?“ Etwas verwundert spitzte Schattenseele die Ohren. „Kann ich machen.“, bestätigte er dann doch. Es war kurz vor der Blattleere und es gab noch einen Kaninchenbau in der Nähe. Vielleicht  konnte er dort für den MoosClan noch etwas fangen? Anfangs hatten sich solche Gedanken noch wie ein Verrat angefühlt, doch nun war er sicher, dass es richtig war. Wenn sich die vier Clans aktiv unterstützten, dann konnten sie alle in Frieden leben, dem war sich Schattenseele sicher. Dadurch hatte er auch noch Freunde in den anderen Clans gefunden. Es war, als hätten sich die Clans wenigstens ein kleines bisschen vereint. Sie halfen sich untereinander wann immer Hilfe benötigt war.
„Hör zu, ich habe gestern Maulwurfherz gesehen.“ Die Stimme von Hagelstern wurde plötzlich ernst. Ahnt er etwas? Schattenseele hatte eine böse Vorahnung. Er konnte es spüren, irgendwie hatte sich Hagelstern von einem Herzschlag zum anderen verändert. Unwillkürlich musste er schlucken, sein Herz drückte schmerzend mit schnellen Schlägen gegen seine Brust.
„Ich habe gesehen, wie er zwei Mäuse an der Grenze zum MoosClan abgelegt hatte und wie später zwei Krieger diese geholt haben. Ich habe bereits geahnt, dass ihr drei etwas verbergt.“ Obwohl Hagelstern nicht wütend klang, stellte sich Schattenseeles Fell auf. Er wird es mir untersagen wollen! Aber das geht nicht, die Clans zählen auf uns! Mit aller Kraft versuchte Schattenseele ruhig zu bleiben. Lass dir nichts anmerken, dachte er etwas panisch. Der durchdringende Blick von Hagelstern würde Schattenseele noch in seinen Träumen verfolgen!
„Ich weiss, dass ihr drei gute Krieger seid. Euer Herz ist zu gross, ihr solltet euch eurer Loyalität bewusst sein.“ Wie konnten die Worte so ruhig gesprochen aber dennoch so falsch klingen? Schattenseele schüttelte sich, er hatte bisher immer zu Hagelstern aufgesehen! Wieso verstand er nicht, dass man den Clans helfen sollte?
„Ich möchte, dass ihr für den Clan jagt. Den DornenClan.“ Hagelstern wartete nicht auf eine Antwort, er erhob sich und lief zu Habichtwolke, der zweiten Anführerin.

Schattenseele traute sich nicht, Maulwurfherz und Gluttiger vom Gespräch zu beichten. Hagelstern ist ein Mäusehirn! Ich bin Loyal, auch wenn ich anderen Clans helfe, redete sich Schattenseele bewusst ein. Er wollte nicht an sich zweifeln. Er hatte sich vor vielen Monden für diesen Weg bewusst entschieden! Und nun war seit einigen Monden Krieger und nie hatte sein Clan seine Loyalität angezweifelt! Finkenfeder selbst hatte ihn letztens noch bei der Jagd gelobt und er galt angesehener Krieger! Und Regenblüte liebt mich, so wie ich bin. Sie ist so glücklich, nur weil Maulwurfherz und ich so geworden sind, oder?
„Ihr seid ganz schön still heute.“, bemerkte Gluttiger nebensächlich, weswegen die Wurfgefährten verwirrt den Kopf hoben und sich anblickten. Sah er da Zweifel in Maulwurfherz´gelben Augen? Ob Hagelstern auch mit ihn gesprochen hat? Als hätte er mit seinen Gedanken einen Nerv getroffen, wandte sich Maulwurfherz schuldbewusst ab.

Trotz alledem half Maulwurfherz ohne murren bei der Jagd. „Ich denke, wir können zwei Kaninchen den MoosClan überlassen.“, erklärte Gluttiger zufrieden. Zwar war es schon nach Sonnenhoch, doch dafür hatten sie vier Kaninchen aus dem Bau fangen können und einen kleinen Vogel. „Klingt gut.“, stimmte Schattenseele zu. „Ich bringe die Kaninchen nachher zur Grenze, ich vergrabe sie eben noch.“
Beerenstreif wird sich sicherlich freuen, dachte Schattenseele zufrieden. Und auch Sanddorn, der nun auch seinen Kriegernamen hatte, half gerne mit, wenn der DornenClan Probleme haben sollte.
„Nein.“, miaute Maulwurfherz plötzlich. Verwundert tauschten Gluttiger und Schattenseele einen Blick. „Möchtest du die Kaninchen ablegen?“, erkundigte sich Gluttiger, doch Schattenseele wusste, was Maulwurfherz´ `Nein´ zu bedeuten hatte. „Hagelstern hat mit dir geredet.“, murmelte der schwarze Kater wissend. „Es tut mir leid aber er hat auch recht. Wir können nicht mehr einfach so unsere Beute verschenken!“
„Wir verschenken sie doch gar nicht einfach so! Der MoosClan hungert! Soll einer von ihnen sterben?“, gab Schattenseele frustriert wieder. Eigentlich war er ja nicht auf seinen Wurfgefährten wütend, viel mehr auf Hagelstern. Doch in jenem Augenblick konnte er seinen Zorn nur gegen Maulwurfherz richten.
„Meine Loyalität gehört aber zum DornenClan! Nicht zum MoosClan, nicht zum BeerenClan und auch nicht zum KlippenClan! Glaubst du, Regenblüte wäre glücklich, wenn sie wissen würde, was wir hier machen?“ Seine Stimme wurde immer leiser und schwäche.
Regenblüte! Der Name traf Schattenseele wie ein Blitz. „Sie ist glücklich, nicht wahr? Wir teilen seit Monden und sie wurde mit jeden Sonnenaufgang glücklicher! Gerade, weil wir so sind!“
„Nein, weil du sie anlügst! Ich will nicht mehr lügen!“ Mit diesen Worten nahm Maulwurfherz die zwei Kaninchen, die Schattenseele verschenken wollte auf und lief Richtung Lager. Sofort stellte sich Schattenseele dazwischen. „Hör sofort auf! Ich Lüge niemanden an!“, jaulte er frustriert auf und ohne es wirklich zu merken, stiess er seinen Wurfgefährten grob an, sodass dieser taumelte und die Beute fallen liess. Erst wirkte Maulwurfherz perplex, doch dann knurrte er erzürnt und tat es Schattenseele gleich. „Bist du eigentlich nicht reifer geworden?“, hinterfragte Maulwurfherz seinen Wurfgefährten kopfschüttelnd. „Wir sind Krieger und so sollten wir uns verhalten! Hör auf den Helden zu spielen! Wir müssen uns auf unseren Clan konzentrieren! Auf niemanden sonst!“ Jedes Wort verletzte Schattenseele mehr als jede Kralle oder jeder Biss es gekonnt hätte. Von seinem geliebten Wurfgefährten diese Worte zu hören taten so weh. Der Schmerz wandelte sich in blanke Wut um, als er an das Versprechen von damals dachte. „Du hast gesagt, wir machen alles zusammen! Egal wie mäusehirnig es ist! Und jetzt willst du mich alleine lassen?“

Es tut weh!
Ungläubig spürte Schattenseele das Blut über seine Wangen laufen. Zitternd stand Maulwurfherz vor ihm. „Ich habe es nicht vergessen. Aber so kann es nicht weiter gehen!“ Noch war Schattenseele zu geschockt. Er hätte nicht gedacht, dass ein Clangefährten ihn eine Wunde zufügen würde, am wenigstens von Maulwurfherz. Er hat seine Krallen gegen mich erhoben...? Etwas schwarzes Fell hing sogar noch zwischen den einzelnen Krallen an Maulwurfherz´ Vorderpfote.
Der Wald schwieg, als hätten sich die Vögel versteckt. Oder nahm Schattenseele sie einfach nicht war? Schlimmer als die Verletzung war der Verrat. Von seinen eigenen Wurfgefährten. Plötzlich konnte Schattenseele nicht mehr sagen was richtig oder falsch war. Alles fühlte sich so seltsam taub und dumpf an.
„Ich gehe jetzt.“
Die Worte holten ihn zurück aus seiner Welt. „Nein!“, rief Schattenseele auf und sprang seinen Wurfgefährten an. Jedoch achtete er darauf, ihn nicht zu verletzen. Wir müssen reden! „Du kannst nicht gehen! Wir sind doch ein Team! Wir drei! Du, Gluttiger und ich! Willst du das hinter dir lassen? Unser Ziel? Ein Leben in Frieden, damit Regenblüte nicht mehr leiden muss? Nur, weil Hagelstern dir etwas von Loyalität sagen will?“ Verzweifelt sprudelten die Worte aus Schattenseele, er hatte plötzlich grosse Angst, seinen Wurfgefährten zu verlieren. Langsam bröckelte Maulwurfherz, er verzog traurig und schuldig sein Gesicht, stiess Schattenseele jedoch von sich. „Ich habe doch keine Ahnung! Aber was ist, wenn wir das Falsche tun? Es ist gegen das Gesetzt der Krieger!“
„Was ist dir wichtiger? Das Gesetzt oder unser mäusehirniges Versprechen?“ Schattenseele wusste, was Maulwurfherz dachte. „Natürlich unser Versprechen.“, murmelte Maulwurfherz. „Aber es geht nicht um mich. Ich werde es Hagelstern sagen müssen, es tut mir leid.“
Schockiert erstarrte Schattenseele für einige Herzschläge. Tu das nicht! Zerstöre nicht alles, was wir uns aufgebaut haben! Unser Ziel, unser Traum, unser Leben! Energisch sprang Schattenseele auf und warf sich gegen Maulwurfherz. Er hatte nicht darüber nachgedacht. Er wusste nur, dass er Maulwurfherz aufhalten musste.
Maulwurfherz schrie erschrocken auf, dann taumelte er, ehe fiel. Verzweifelt versuchte seine Pfoten halt zu finden, um nicht von der Erhöhung auf den harten Boden hinter der Klippe des Wolkensees zu fallen. Geschockt beobachtete Schattenseele, wie dessen Krallen mit einen widerwärtigen Geräusch sich in den Stein schlugen, nur um zu brechen.

Keuchend rannte Schattenseele den kleinen Pfad hinunter und kauerte sich neben seinen Wurfgefährten, den er so sehr liebte. Seine gelben Augen waren ein Spalt geöffnet und blickten direkt auf Schattenseele. Es tut mir so leid... Oh SternenClan, was habe ich getan? Langsam öffnete Maulwurfherz sein Maul, etwas Blut tropfte auf den Boden, als er sprach.
„Grau...“, keuchte er schwach. Verwirrt und stumpf vor Trauer, näherte Schattenseele seinen Kopf. „Was ist grau?“, miaute er leise und liebevoll. Vielleicht ist grau die Farbe meiner Seele?
„Krähenjunges.... Augen... Sie sind....“ kurz überkam Maulwurfherz ein Hustenanfall, wobei er Unmengen an Blut ausspuckte, ehe er seinen Kopf an Schattenseeles Pfoten drückte. „Grau...“ Mit jedem Atemzug wurde Maulwurfherz schwächer und schwächer. Doch Schattenseele spürte einmal mehr, wie sehr Maulwurfherz auch ihn liebte. Es war ein stummes Zeichen, damit Schattenseele sich nicht hassen würde, dass er wissen würde, dass Maulwurfherz nicht sauer auf ihn war. Nur, dass er Schattenseele so liebte, wie Schattenseele ihn.

„Ich bin ein Mörder....“






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