Kapitel 5
„Eschenblatt, könne wir reinkommen?“ Eine recht tiefe Stimme erklang vor dem Heilerbau. Der Heiler hatte mal wieder eine schlaflose Nacht voller wirrer Gedankengänge hinter sich und sich vorgenommen heute vor Sonnenhoch unter einem Vorwand mit Minou zu sprechen, der kleinen Kätzin die in der Kinderstube mit ihrer Hauskätzchen Mutter und ihrem weissen Brüderchen war. Anscheinend, mache ihm jemand gerade einen Strich durch die Rechnung. Noch bevor er antworten konnte flitzen mehrere Fellknäule in seinen Bau, ein kleines, rotes überschlug sich und purzelte ihm direkt vor die Pfoten. Eschenblatt hatte fast vergessen, wie sehr der kleine Natternjunges seiner kürzlich verstorbenen Mutter glich. Auch ihr Fell war von einem Kräftigen dunklen rot gewesen. Eschenblatt hatte die Kätzin immer sehr gemocht, ja er würde sogar soweit gehen und sie als eine Freundin bezeichnen. In dem Moment konnte er Wolfschatten sogar ein wenig verstehen, dass er sich immer an sie erinnert fühlte, wenn er Natternjunges ansah. Es ging ihm grade ja auch nicht viel anders. Der Heiler schüttelte den Gedanken ab. „Hallo ihr vier, was macht ihr denn hier? Geht es euch allen gut?“ Eine kleine weiss graue Kätzin trat vor und plusterte ihr Fell auf. „Wolfsschatten hat gesagt wir sollen dir heute im Heilerbau helfen, weil du so viel zu tun hättest und ein paar Pfoten brauchst, und wir wären genau die richtigen für die Aufgabe.“ Ihr Blick strotzte vor Selbstvertrauen, obwohl sie noch nie den Heilerbau richtig betreten hatte, genau wie ihre Wurfgefährten. Eidechsenjunges ihre Schwester, stellte sich gleich daneben, und versuchte ihrer Schwester in nichts nachzustehen, wobei sie ihr immer wieder einen versteckten Seitenblick zuwarf, um alles genau so zu machen wie sie. Nur Farnjunges, der jüngste des Wurfes und auch der kleinste, hockte eher schüchtern nah an den Pfoten seines Vaters und blickte unsicher im Bau umher. „Eschenblatt, warf Wolfsschatten einen dankbaren Blick zu, dass dieser sich Eschenblatts Worte so zu Herzen genommen hatte. „Sehr gut, ich kann euch wirklich gut gebrauchen. Maulwurfjunges, du gehst zum Kräutervorrat in die Hintere Ecke, dort sind noch verschiedene Beeren und Kräuter die noch nicht sortiert sind. Schau sie dir genau an, und mach mit jedem der Kräuter und Beeren ein einzelnes Häufchen. Eidechsenjunges und Farnjunges ihr pflückt alle Beeren und Kräuter aus den Häufchen heraus, die nicht mehr gut, oder zu wenig stark riechen. Wenn ich zurückkomme, schaue ich mir an, welche davon wir wegwerfen und erneuern müssen. Das sind sehr wichtige Aufgaben, konzentriert euch gut, eines Tages könnte das Leben eines eurer Clangefährten davon abhängen! Es ist eine der wichtigsten Sachen im ganzen Lager.“ Die Jungen blickten ihn mit ehrfurchtsvollen Augen an. Maulwurfjunges nicke entschlossen, was Eidechenjunges sofort spiegelte. „Und was ist mit mir?“ eine kleine enttäuschte Stimme piepste hinter Eschenblatt auf. „Du, Natternjunges, du wirst mit mir mitkommen, du kannst mir helfen, Jelly, Minou und Duke zu untersuchen.“ Ein triumphierendes Leuchten erfüllte die Augen des kleinen , roten Katers und er fing sich sogleich neidische Blicke seiner beiden Schwestern ein. Doch keines der Jungen sagte etwas dazu. „Du kannst auf uns zählen Eschenblatt!“ Damit verschwand die weisse Kätzin mit den grauen Pfoten in den Bereich der ihr zugewiesen worden war, gleich gefolgt von ihrer Schwester und mit etwas zögerlichen Schritten Farnjunges. Eschenblatt bat Wolfsschatten noch in der Nähe des Bau Eingangs zu bleiben, bevor er mit Natternjunges im Schlepptau zur Kinderstube ging. Dort war Staubglanz gerade damit beschäftigt Jelly über ihre alten Hausleute auszufragen. Jelly schien beinahe froh, als sie die Katzen eintreten sah. „Guten Morgen. Ich dachte mir ich würde mir gerne nochmals deine beiden Jungen genauer ansehen, jetzt wo sie ausgeruht sind. Warum geht du und Staubglanz nicht und holt euch etwas vom Frischbeutehaufen? Bestimmt kannst du eine kleine Pause von deinen junges gebrauchen. In der Zeit untersuche ich sie, und sie können sich ein wenig mit Natternjunges unterhalten, sie sind schliesslich fast im gleichen Alter. Staubglanz war von der Idee ganz begeistert, sie wollte ihrer neuen Freudig gleich das Lager genauer zeigen, was Eschenblatt natürlich nur entgegen kam. Jelly war das ganze nicht sehr geheuer, er konnte es in ihren Augen sehen, doch sie liess es über sich hergehen und folgte der Königin brav aus der Kinderstube heraus.
Natternjunges hatte sich sofort zu Minou gestellt und sie schienen sich bereits anzufreunden. Daher widmete sich der Heiler erst mal Duke, da er den beiden roten Kätzchen etwas Zeit geben wollte, vielleicht war die fremde dann etwas gesprächiger mit ihm. Es ging nur ein paar Herzschläge, da waren Minou und Natternjunges bereits ein Herz und eine Seele, sie schnatterten was das Zeug hielt und unterhielten sich über all die Gefahen die die kleine bereits gemeistert hatte. Natternjunges, sah sie mit vor Bewunderung glanzrunden Augen an. Schliesslich war er noch nie aus dem Lager herausgekommen, und sie hatte schon gegen einen Hund gekämpft! Eschenblatt schmunzelte. Er schien mit Natternjunges den richtigen Riecher gehabt zu haben. Minou plapperte ganz von alleine, und er musste noch nicht mal was tun. Er liess sie noch ein paar Herzschläge lang, dann stelle er sich mit dazu. „Und hast du gut geschlafen? Tut dir etwas weh? Bist du müde?“ Die kleine Kätzin schüttelte vehement den Kopf. Sie schien voller Energie zu sein. „Nein mir geht es gut, und Duke auch. Du solltest besser Mama nochmal ansehen, ich weiss nicht ob das ganze Gerenne gut war für die anderen Kätzchen.“ Eschenblatt spitzte erstaunt die Ohren. Daher wehte also der Wind! Das Hauskätzchen war schon wieder Schwanger! Das war aber sehr aussergewöhnlich, so kurze Zeit nach ihrem Wurf.
Fast war Eschenblatt ein wenig enttäuscht. Das war also das ganze Geheimnis, was er versucht hatte aufzudecken. Er hatte sich irgendwie etwas anderes erhofft, etwas was ihn weiterbringen würde. Aber er nahm an, dass Jelly einfach nichts sagen wollte, da sie ihnen nicht vertraute und sich nicht noch angreifbarer machen wollte. Das konnte er erstehen. Er würde nichts sagen, solange sie es nicht tat. Er wollte gerade noch etwas sagen, als Staubglanz eintrat und ein Duft von Frischbeute die Kinderstube überflutete. „Schau, Jelly hat euch Jungen auch etwas mitgebracht! Ein Eichhörnchen! Ihr könnt euch das teilen.“ Jelly legte etwas verlegen die Beute vor ihre beiden Jungen. Duke machte sich sofort über das Tier her, er schien halb verhungert zu sein. Minou zögerte und blickte ihre Mutter an. „darf Natternjunges auch etwas abhaben? Ich möchte so gern mit ihm teilen und danach spielen wir Hund und Clananführer und ich darf Braunstern sein!“ Eschenblatt unterdrückte ein schmunzeln. Sah fast so aus als würde sich Minou ganz schön wohl fühlen im Lager.
Rotflug gesellte sich gerade zu Minzpelz, als Habichtwolke zu ebenfalls zu ihnen herüber trat. „Sieht aus als hätten wir das richtige gemacht in dem wir dem Dornenclan davon erzählt haben. „ Minzpelz blickte die ehemalige zweite Anführerin des Dornenclans an.Die nickte gedankenverloren. „Wir sollten denke ich demnächst einen Rat einberufen. Mir scheint als gäbe es inzwischen einige Optionen für die Auslegung der Prophezeiung.“ Rotflug blickte die andern beiden Kätzinnen an, um zu sehen was sie dazu meinten. Da sie sich einstimmig einig waren, ging es nicht lange und die Mitglieder des Sternenclans, die sich am meisten mit der Prophezeiung befasst hatten bisher, sassen in einem Kreis zusammen.
„Ich glaube wir haben nun einige Möglichkeiten, die wir in Betracht zihen sollten, was die Identität der Roten Katze angeht, die unsere beiden Clan wohl irgendwie retten wird. Wir suchen nach einer roten Katze, der Unrecht widerfahren ist. Im Klippenclan könnte zum Beispiel Kastanienwind gemeint sein. Sie hat ihre Schwester zu früh verloren. Oder aber Rotflug selber, da sie vor ihrer Zeit starb. „ Adlerstern blickte die junge Sternenclankriegerin vielsagend an. Diese blickte nachdenklich, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein ich bin gestorben weil es meine Zeit war und ich hier sein musste aus einem Grund. Ich glaube nicht dass das ungerecht war, was mich und meine Schwester Kastanienwind ausschliessen würde.Hagelstern ergriff das Wort. „ Nun im Dornenclan haben wir einige rote Katzen, es könnte eine davon sein. Flammenjunges ist zum Beispiel rot, oder Natternjunges. Ausserdem sind da noch die beiden Hauskätzchen Jelly und Minou.. vielleicht hat es einen Grund weswegen sie gerade jetzt zum Dornenclan kommen.
Vielleicht ist das grosse Unrecht ja auch noch gar nicht geschehen. 3 von den roten Katzen sind schliesslich noch Junge, was an sich schon seltsam ist wie ich finde. Oder es ist Jelly gemeint, die von ihrem Zuhause vertrieben wurde.“ So oft die Sternenclankatzen sich auch berieten und diskutierten, es wollte ihnen einfach keine Lösung einfallen, auf welche der 4 Katzen denn die Prophezeiung anspielen sollte, und welche sie besonders im Auge behalten mussten. Sie waren sich ständig uneinig.Ausser darin dass es eine davon war, nur welche?
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