Kapitel 5
In ihrem Kopf dreht sich alles, während sie verzweifelt versucht sich gegen die aufkommende Panik in ihr zu wehren. Jetzt heisst es handeln und nicht denken. Ganz automatisch greift sie nach dem Messer in ihrer Hosentasche. Das Metall fühlt sich kalt aber trotzdem beruhigend an in ihrer Hand. Kaum hat sie auch nur einen Gedankenfetzen an Styx gesandt, entsteht vor ihr die ihr in zwischen zeit bekannte rote Wolke und Styx erscheint. Und keinen Moment zu früh, Sie sieht ihm an, dass er gerade nen coolen Spruch fallen lassen wollte, als er die Situation begreift. Schlagartig verschwimmt seine gesamte Gestalt vor ihr und sie hat grosse Mühe sich auch nur auf ein Körperteil zu konzentrieren. Als wolle etwas verhindern, dass sie nicht genau hinsehen kann. Nach einem Blinzeln steht eine Kreatur vor ihr, vor der sie mit Sicherheit weggerannt wäre, hätte sie es nicht besser gewusst. Im Gegensatz dazu sah Scout aus wie eine süsse Miezekatze. Vor sich hat sie eine Gestalt, über und über mit grauen Schuppen bedeckt. Irgendwie scheint er auch plötzlich viel schlanker und Grösser zu sein. Sein Gesicht ist ebenfalls von Schuppen bedeckt, statt einer Nase sind da nur noch 2 dünne Schlitze. Dafür ragen zwei gewaltige Fangzähne aus seinem Mund, schmal und spitz und mindestens 15cm lang.Zwischendurch züngelt sich die Schlangenzunge hervor und prüft die Luft um ihn herum und die Augen sind lodernd gelb mit feinen katzenartigen Pupillen. Was sie auch irritiert ist der Hautkragen den er auf jeder Seite des Halses trägt und der sich grade aufrichtet. Lona kann ihren Blick kaum von ihm wenden. Noch nie hat sie so etwas gesehen, und sie ist sich auch nicht sicher ob sie das überhaupt je sehen wollte.In dem Moment reisst Scout sie aus den Gedanken. „Nimm das, ziel und lass los!“ Er hat ihr eine winzige Armbrust in die Hand gedrückt. Dazu einen ganzen Gürtel voller kleiner, roter Pfeile, du nur etwa 5cm lang sind und die anscheinend vorne eingespannt werden müssen. Lona kommt nicht mehr dazu zu fragen was das sein soll. Die Dämonenhorde ist nun da und sie werden bedrohlich umzingelt.
Eine Gestalt löste sich aus dem Ring der Dämonen und landet halbwegs elegant genau vor Styx. Schwarzer Qualm umspielt den Dämon und doch kann Lona sehen, dass es sich um eine Mischform zwischen Menschlich und einer Krähe handelt. „Halphas! Was soll das, du sollst unsere Legionen führen, nicht sie gegen uns wenden! Verräterischer Sohn einer Ziege! Styx' Augen funkelten vor Wut. Die Gestalt des Dämons wuchs unnatürlich an und er stiess einen lauten, krächzenden Schrei aus.
Das war das Zeichen der Kreis schloss sich und bevor sie sichs versah, stand Lona zwischen Styx und Scout. Beide schienen vor Wut richtig zu pulsieren. Styx stiess eine Wolke aus giftrüner Substanz aus, worauf die ersten Dämonen mit Schreien verpufften. Der Luchs jedoch schien keine solchen Waffen zu besitzen, er liess seine Krallenhände durch die Lüfte sausen und ein Dämon nach dem anderen löste sich unter kreischen auf.Da besann sich Lona auf die Waffe in ihren Händen. Mit zittrigen Fingern legte sie den ersten Pfeil ein und spannte die Sehne über den Hebel. Sie dankte dem Mittelalter grade dafür dass sie Waffen praktisch selbsterklärend waren. Dann zielte sie wahllos in die schwarze Menge und liess den Schalter los. Ihre Augen wurden gross. Der kleine Pfeil sauste mit leisem Pfeifen durch die Luft und explodierte mitten im Dämonengeschwader. Er riss mindestens 20 Dämonen mit sich in den Untergang. Das hatte sie nicht erwartet.
Alle drei hielten sich gut und Lona hatte in Zwischenzeit schon beinahe gefallen an den sirrenden Pfeilen gefunden, als ein lautes Brüllen die Luft durchbrach. Scout hielt sich eine Hand auf eine klaffende Wunde quer über seinen Unterleib. Sein braunes Fell färbte sich mit dunklem, fast schwarzen Blut ein und sein Gesicht war schmerzverzerrt. triumphierend stand der Vogeldämon vor ihm, in den Klauen eine Art Sense, aber ohne lange Halterung sondern nur mit einem kleinen Griff daran. Styx spie eine riesen Wolke Gift und wollte seinem Bruder zu Hilfe eilen, als die Sense plötzlich in seinem Hals steckte. Styx schaute ungläubig, seine Augen flackerten kurz und dann kippte er mit einem gurgelnden Geräusch einfach nach hinten. Ich weiss nicht ob ich schrie, oder Scout oder wir beide. Aber das war es wohl was Scout gefehlt hatte, denn mit einem mal wuchs er zur Doppelten Grösse an, und packte den vor ihm stehenden Halphas mit einer Hand. Dieser hatte den Fehler begangen seine Waffe zu werfen, und stand jetzt nur mit seinen Klauen da, die ihm jedoch nichts mehr brachten. Der Luchs zerriss den Dämon einfach entzwei unter einem furchterregenden brüllen. Dann schleuderte er beide Teile in die verbliebenen Dämonenhorde. Die Zeit schien still zu stehen. Kein Dämon bewegte sich mehr. Ihr Anführer so wie viele ihrer Kameraden waren gefallen. Lona sah dass sie nicht wussten was sie tun sollten. Einen Augenblick lang. Und dann waren sie plötzlich alle weg. Lona und die Brüder waren allein in der kargen Landschaft.Ihr war schlecht. Scout viel in sich zusammen und sackte blutend zu Boden, Nach Styx traute sie sich kaum umzusehen.
Was soll Lona tun?