Kapitel 2
Lonas Blickt schweift von der Tannenzapfen Kette weg, hin zu der glänzenden Klinge des Klappmessers. Ich sollte das wohl besser aufheben, nicht dass Hopeling noch aus versehen drauf landet, sollte er sich dazu aufraffen doch vom Bett runter zu springen.
Ein Seitenblick auf ihren immer noch seelenruhig schlafenden weissen Kater auf dem Bett genügt jedoch dass sie verwundert leicht ihren Kopf schüttelt. Der verpennt auch alles.
Sie streckt ihre Hand nach dem Messer aus. Es fühlt sich warm und pulsierend an in ihrer Hand, das hat sie nicht erwartet!
Schliesslich ist es aus kaltem Metall. Sie inspiziert es genauer. Auf dem schwarzen Griff ist ein Schlangen artiges Ornament eingeritzt, welches sich einmal um den ganzen Schaft herum windet. Vorsichtig streicht sie mit dem Finger über die Einkerbung. Da kommt mit einem Mal ein rötlicher Nebel in ihre gesamten Zimmer auf, der sich in Windeseile so sehr verdichtet, dass sie innert Sekunden die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen kann.
So schnell wie sie gekommen sind, sind die roten Schwanden auch wieder weg und vor ihr steht einer der Männer von eben.Seine stechenden Augen sind ihr schon zuvor aufgefallen, jetzt da es hell im Zimmer ist, erkennt sie ausserdem einen sehr hellhäutigen, jungen Mann. Er trägt ein dunkelrotes Tanktop, eine durchlöcherte aber sehr stylische Jeans und darüber lässig eine gut sitzende, schwarze Lederjacke, deren erhöhter Kragen seinen Nacken abdeckt. Drüber fällt ihm offen, glatt und glänzend eine lange schwarze Haarpracht wie sie Lona selten gesehen hat. Ihr Blick wird wieder von seinen grünen Augen und einem verschmitzten Lächeln angezogen.
Sie müsste eigentlich Angst spüren wird ihr klar, aber irgendwie scheint der Teil ihres Körpers der dafür zuständig wäre grade zu streiken.
„Hi, na? Noch nicht in die Hosen gemacht? Ich sehe wir haben wir ne kleine Löwin vor uns. Gefällt mir“ Seine Stimme klingt gleichzeitig rau und melodisch. Lona kann ihren Blick nicht von ihm abwenden. Irgendetwas an ihm verwirrt sie. „Bist du immer so still Kleines? Nicht auszuhalten. Du kannst mich Styx nennen. Ich bin sicher wir werden bald ne sehr gute Zeit miteinander haben.“
Endlich findet das Mädchen ihre Stimme wieder. Die Arte wie er mit ihr spricht, sie weiss nicht was sie davon halten soll. Also ignoriert sie das erst mal. „ Habe ich dich durch das Messer gerufen?“
Styx grinst breit. „Ich sehe du besitzt schnelle Auffassungsgabe, das ist in gewissen Situationen sehr nützlich. Du kannst jeden von uns 4 damit rufen, nun ja aber du hast offensichtlich die beste Wahl getroffen. Glaube mir ich bin der Unterhaltsamste. Die andern sind alles schreckliche Langweiler, mit denen willst du gar nichts zu tun haben.“ Er tritt näher an sie heran, und sie atmet einen leicht schärflichen, aber nicht unangenehmen Geruch ein. Styx tritt noch näher an sie heran. „Wollen wir gehen Kleines?“ Und ganz unerwartet tritt er neben sie und bietet ihr wie ein Gentleman den Arm an um sich einzuhacken.
In Lonas Kopf dreht sich alles. Sie weiss nicht was sie denken, fühlen oder machen soll. Schnell geht sie ihre Möglichkeiten im Kopf durch. Sie könnte einfach dem kleinen inneren Verlangen nachgeben und mit ihm mitgehen, neugierig gemacht hat er sie auf alle Fälle. Oder aber sie kann auch einen der anderen Gegenstände stattdessen nehmen, schliesslich hat er selber gesagt da sind noch andere. Aber wenn sie das tun sollte, welchen? Und könnte sie es auch schaffen alle zu rufen? Würde sie das überhaupt wollen?
Styx steht immer noch neben ihr und beobachtet sie. Sie kann nicht so ganz einschätzen ob er das überhaupt zulassen wird. Doch sie fühlt seinen Blick immer stechender werden, sie muss sich jetzt entscheiden.
Was soll Lona tun?