Liebe Krieger groß und klein, Regeln müssen immer sein. Drum bitten wir einen Besuch beim Schimmerfelsen zu begehn, um das Gesetz der Krieger zu lesen und zu verstehn. Haltet euch stets an das Gesetz und eure Pflichten, sonst wird der SternenClan über euch richten.
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Hey Fussels :) Ich bin dabei eine Geschichte zu schreiben und dachte mir, ich stelle sie euch auch mal vor. Bis jetzt habe ich nur das erste Kapitel und im 2. bin ich noch mitten drin. Das heißt, dass es noch was dauern kann, bis es weiter geht, aber ich werde mich beeilen (falls es überhaupt jemanden interessiert) ;)
1. Kapitel:
Es war dunkel, als ihre Mutter zum Bau ging. Ihre Jungen, Gras und Herbst, lagen zusammengerollt in ihrem Nest, doch als sie hörten, wie sich eine Katze dem Blaubeerstrauch näherte, öffneten sie die Augen und starrten auf den Eingang. Ihr Pelz kribbelte, doch als ihre Mutter den Kopf durch die Ranken steckte, legten sie sich wieder beruhigt hin. Sand sah Müde aus, doch aus ihrem Maul baumelt eine kleine Maus. 》Wir müssen bald aufbrechen. Die Zweibeiner nähern sich immer mehr unserem Nest und bei ihrem Gestank und Lärm verscheuchen sie auch die ganze Beute. Aber schlaft jetzt. Wir haben bald eine lange Reise vor uns.《 Gras legte ihren Kopf wieder auf die Pfoten. Sie wollte schlafen, aber der ersehnte Schlaf holte sie nicht ein. In der Ferne konnte sie schon das Grummeln hören, was die Zweibeiner erzeugten. Doch sie war zu neugierig, als dass sie einfach vor ihnen davonlaufen sollte. Sie hatte sich schon oft gefragt, wie diese komischen Wesen, wovon ihre Mutter oft erzählt hatte, wohl aussahen, doch hatte sich nie so richtig getraut zu fragen, da sie fürchtete, ihre Mutter könnte wütend werden. Ihr Vater ist durch sie gestorben und seit dem hat sie sich nie mehr der Lichtung genähert, wo die Zweibeiner alles zerstören. Ihre Mutter Sand legte sich neben sie. Mit ein paar gierigen Bissen hatte sie die Maus verschlungen. Als sie aber merkte, dass Gras immer noch nicht schlief, leckte sie ihr kurz über den Kopf. 》Du musst jetzt schlafen, Kleine. Ich weiß zwar noch nicht genau, wann der passende Tag ist, um unsere Reise zu beginnen, aber das könnte auch schon morgen sein. Und dafür musst du ausgeruht sein.《 fügte ihre Mutter noch hinzu. Das war leichter gesagt als getan. Sie kniff die Augen zu und rollte sich noch enger zusammen. Wenn der Schlaf nicht zu ihr kam, dann versuchte sie ihn zu erzwingen. Aber auch das nützte nichts. Also stand sie auf, als sie das leise, gleichmäßige Schnarchen ihrer Schwester und Mutter hörte und schlich nach draußen. Ein kühler Windstoß zerzauste ihr Fell und sie sträubte es, da es kühler war als in ihrem Bau. Dennoch setzte sie sich hin und legte ihren Schwanz um ihre Pfoten. Der Himmel war klar und die vielen, kleinen Punkte am Himmel strömten Geborgenheit aus. Immer, wenn sie den Sternenhimmel beobachtete, dachte sie an ihren Vater, selbst wenn sie ihn nie kennengelernt hatte. Aber Sand hatte von ihm viel erzählt, und jetzt schaute er von oben auf sie herab. Wusste er was zu tun war? Sollten wir wirklich die Reise antreten, die viele Gefahren barg? Sie wusste es nicht, doch sie glaubte daran, dass sie ihr Vater leiten würde. Plötzlich hörte sie von hinten ein leises Rascheln. Gras schaute sich um und merkte, dass Herbst sich zu ihr gesellte. 》Was machst du denn hier draußen?《, fragte sie. 》Wir sollen doch schlafen und du sitzt hier draußen und schaust dir die Sterne an!《 , fügte sie noch hinzu. 》Ich weiß, aber ich kann nicht schlafen.《, versuchte Gras zu erklären. 》Die Zweibeiner kommen immer näher und die Reise steht bald bevor. Aber ich habe Angst. Wenn dir oder Mama was passiert, kann ich mir das nicht verzeihen, aber wenn wir bleiben, dann holen uns die Zweibeiner. So eine Reise ist gefährlich und du weißt nie, wann sie endet und was uns erwarten wird. Und davor habe ich Angst. Deshalb bin ich nach draußen gegangen.《 Traurig schaute sie auf ihre Poten. 》Wenn Papa doch nur hier wäre! Er wüsste bestimmt was zu tun wäre.《 Herbst musterte sie von der Seite und legte ihr mitfühlend den Schwanz auf die Schulter. 》Papa ist immer da.《, miaut sie 》Auch wenn er nicht mehr in seinem Körper auf dieser Welt lebt. Vertrau Mama, sie weiß was sie tut und sie hat es auch nicht einfach. Immerhin hat sie ihren Gefährten verloren und muss sich um zwei Junge kümmern, wobei eines auch noch kurz nach der Geburt gestorben ist. Und jetzt kommen die Zweibeiner und sie muss uns in Sicherheit bringen. Sie hat so viel durchgemacht, dass ich glaube, dass sie uns jetzt erst recht nicht im Stich lassen wird. Sie hat nur noch uns Beide.《 Mit diesen Worten erhob sich ihre Schwester und ging wieder zurück in den Bau. 》Ich gehe wieder schlafen.《 Mit einem letzten Blick zum Himmel erhob auch Gras sich und lief zurück. Leise schlüpfte sie durch den Rankeneingang, um Sand nicht zu wecken, die tief und fest schlief. "Herbst hat wirklich recht. Mama schläft schon so tief, dass sie schon gar nicht mehr mitbekommt, wenn wir aus dem Bau gehen!", dachte sie. "Wir müssen ihr vertrauen." Und dann rollte sie sich in ihrem Nest zusammen und schlief wenige Herzschläge später ein. Doch anstatt in einen erholsamen Schlaf zu sinken, fand sie sich auf einer Lichtung wieder. Sie stand auf einer Wiese und um sie herum wuchsen Bäume. Die Lichtung war sonnenbeschienen, doch zwischen den Bäumen war es finster. Gras schaute sich um, doch sie konnte niemanden erkennen. Ihr Nackenfell sträubte sich und sie hatte Mühe, es glatt zu halten. Also bewegte sie sich mit einem mulmigen Gefühl auf die Bäume zu, doch in dem Moment konnte sie zwischen den Sträuchern einen roten Pelz erkennen. Sie blieb stehen und spitze die Ohren. Es raschelte und aus den Schatten trat ein roter Kater. Er hatte ein zerfetztes Ohr und vereinzelt Narben am ganzen Körper. Aber sein Pelz wies funkelnde Sterne auf. Langsam näherte er sich Gras und musterte sie von oben bis unten, als könne er nicht glauben, wer vor ihm stand. 》Hallo, wer bist du und was suchst du in meinem Traum?《, begann sie zögernd. 》Und wo bin ich? Ich habe diesen Ort noch nie gesehen!《 》Du wirst alles bald verstehen《, begann der Fremde zu erzählen. 》Aber zuerst musst du dich mir dem zufrieden stellen, was ich dir jetzt sagen werde. Folge deinem Pfad und vollende, was begonnen wurde. Nur dann wirst du glücklich werden!《 Und mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand im Wald. Gras wollte ihm folgen, doch sie konnte sich nicht bewegen. Plötzlich löste sich alles um sie herum auf und sie fiel. Sie fiel und glaubte zu schweben, aber einen Augenblick später landete sie in einem Nest. Beim näheren betrachten merkte sie, dass es ein Vogelnest war. Die kleinen schriehen nach Futter und nach ihrer Mama, doch es tauchte kein Elterntier auf. Also sprang sie aus dem Nest, doch als sie es gerade verlassen hatte um Futter zu suchen, da verwandelten sich die kleinen Vögel und wurden zu Kätzchen. Sie schriehen auch, doch diesmal aus Angst. Und in dem Moment sah sie einen Adler, der über ihren Köpfen seine Bahnen zog. Schnell wie der Wind sauste Gras ins Nest und versuchte die kleinen zu beruhigen, auch wenn es fast unmöglich schien. Sie leckte die kleinen Kätzchen, doch achtete immer auf den Adler. Aber in dem Moment, als er gerade herunterschoss um sich das erste Kätzchen zu holen, erwachte Gras mit gesträubt Nackenfell. Die Sonne ging langsam auf und auch ihre Schwester erhob sich. Gras blinzelte und und streckte sich ausgiebig. Ihre Mutter war schon gegangen, um in den frühen Stunden zu Jagen. Denn immer, wenn Gras und Herbst erwachten, kam ihre Mutter von der Jagd zurück und sie verzehrten gemeinsam ihr Frühstück. Also erhob auch sie sich und schlüpfte durch den Rankeneingang. Doch dieser Morgen war nicht wie die anderen. Denn Gras legte sich in die frühen Sonnenstrahlen, um auf ihre Mutter zu warten. Die Zeit verging und die beiden Schwestern begannen, sich Sorgen zu machen. Denn ihre Mutter kam nach der Jagd immer sofort zurück. Doch heute schien etwas passiert zu sein. 》Herbst, denkst du Mama steckt in Schwierigkeiten?《, fragte Gras ihre Schwester ängstlich. Doch diese drehte sich zu ihr um und erwiderte ihren Blick gleichgültig. 》Du kennst doch Mama! Wenn sie mal länger weg bleibt, hat sie sich wieder bei den Hauskätzchen verquatscht!《, versuchte sie Gras zu beruhigen. Doch sie sah, dass Herbst Augen ängstlich schimmerten. Doch wie sie ihre Schwester kannte wollte sie dies nicht zugeben. 》Dennoch würde ich sie jetzt suchen gehen. Das passt nicht zu ihr und ich möchte nichts riskieren.《 Also erhoben sich beide. Ihre Pelze schimmerten in den Sonnenstrahlen und sie kniffen die Augen zusammen. Als sie den Wald erreicht hatten, schaute Herbst sich zu Gras um. 》Lass uns erst zu den Zweibeinern gehen. Ich habe so ein ungutes Gefühl.《 Also schlugen sie den Weg zur Zweibeiner Lichtung ein. Sie sind zwar noch nie dort gewesen, aber es war nicht schwierig den Weg zu finden bei dem Gestank und des lärms. Dort angekommen duckten sie sich ins Gebüsch und schauten sich um. 》Also ich habe mir die Zweibeiner ja schon komisch vorgestellt, aber so Fell los sehen sie ja noch komischer aus!《, raunte Herbst ihr mit weit aufgerissenen Augen zu. 》Da hast du recht. Hoffen wir mal, dass Mama hier nichts zugestoßen...《 Ihre Stimme erstarb als sie einen leblosen, grauen Katzenkörper am Rand der Lichtung erblickte. 》MAMA!《 Ohne auf ihre Schwester zu achten rannte sie los. Sie hatte Glück dass die Zweibeiner sie nicht sahen. Denn sie hatte nur noch ihre Mutter im Blick. Als sie dort ankam legte sie ihre Nase auf das Fell ihrer Mutter. 》Du darfst nicht fortgehen! Wir brauchen dich hier!《 Tränen kullerten ihre Wange hinunter. Als auch Herbst bei ihnen ankam, legte diese sich sofort daneben. 》Wir werden dich vermissen Mama!《 voller Trauer vergrub sie ihr Gesicht noch tiefer in das kalte Fell ihrer Mutter. Sie konnte es einfach nicht glauben, dass Herbst und sie schon so schnell Waise wurden. 》Komm, lass uns gehen bevor uns ein Zweibeiner entdeckt. Das hätte Mama nicht gewollt!《 Gras schaute zu ihr hoch. Sie atmete noch einmal ihren vertrauen Geruch ein, bis sie sie für immer verließen. 》Jetzt ist sie wieder mit ihrem Gefährten und ihrem dritten Jungen vereint. Wie hätte sie unseren Bruder noch gleich genannt? Ranke! Das hat sie sich doch schon so lange gewünscht!《, sagte Herbst. 》Auch wenn das heißt, dass sie jetzt nicht mehr bei uns ist, freue ich mich für sie.《 Mit diesen Worten verließen sie die Lichtung. Gras hatte schon immer gerochen, dass ihre Mutter nicht mehr die jüngste war, aber dass sie sich so schnell verabschieden mussten, hätte sie nie gedacht. 》Ich mich auch《, gab Gras zurück und mit einem Mal war sie zuversichtlich.
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@Grasherz, Ich versuche mich gerade daran, längere Kommentare zu Geschichten zu verfassen, die dann dementsprechend auch mehr Kritik und Zitate enthalten. Lass dich davon also einfach nicht abschrecken, ich meine wirklich nichts davon in irgendeiner Weise böse ;3
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Zu aller erst beginne ich mal mit der Kritik und hoffe, ich kann dir dadurch auch weiterhelfen ^.^
Allgemein, und das kann ich jetzt schon sagen, bevor ich anfange zu lesen, würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, Absätze zu machen. Dadurch wirkt alles nicht wie ein einziger Block, sondern gegliedert und wird deutlich lockerer. An eine Geschichte mit Absätzen gehe ich persönlich viel lieber heran, als an komplett zusammenhängende, weil dann das lesen nicht mehr ganz so anstrengend ist.
Grasherz schrieb:
"In der Ferne konnte sie schon das Grummeln hören, was die Zweibeiner erzeugten. (...) Sie hatte sich schon oft gefragt, wie diese komischen Wesen, wovon ihre Mutter oft erzählt hatte, wohl aussahen,..."
Die beiden markierten Konjunktionen klingen hier ein wenig unglücklich gewählt. Beim ersten würde ich dir raten, wenn du nicht '...das Grummeln, das...' schreiben möchtest, 'welches' zu benutzen. Beim zweiten Fall vielleicht 'von denen' statt 'wovon' zu verwenden.
Dann kommen wir zu den Wortwiederholungen, einige achten mehr, andere weniger darauf, weshalb ich ein paar Stellen, die mir aufgefallen sind, zitiere. Viele sind es bei dir jedenfalls nicht.
Grasherz schrieb:
"Sie wollte schlafen, aber der ersehnte Schlaf holte sie nicht ein."
Grasherz schrieb:
"Der Himmel war klar und die vielen, kleinen Punkte am Himmel strömten Geborgenheit aus. Immer, wenn sie den Sternenhimmel beobachtete, ..."
Grasherz schrieb:
"...fand sie sich auf einer Lichtung wieder. Sie stand auf einer Wiese und um sie herum wuchsen Bäume. Die Lichtung war sonnenbeschienen,..."
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Die Szene, in der die beiden Geschwister unter dem Sternenhimmel miteinander reden gefällt mir wirklich sehr gut. Sie ist schön, traurig und niedlich zugleich geworden, also einfach toll. Auch den ganzen Traum finde ich ziemlich gelungen gestaltet und beschrieben. (Beides habe ich lieber mal nicht zitiert, da es zu lang wäre.)
Auf jeden Fall verspricht das Ganze ja, spannend zu werden, mal sehen wie sich die beiden Geschwister so alleine durchschlagen.
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Mir hat der Anfang wirklich gefallen und ich werde auch weiterhin dranbleiben, wenn du weiterschreibst :3
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@Himmelsdiamant, vielen vielen Dank für deine laange Nachicht! Eigendlich hatte ich vor, hier erst wieder rein zu schreiben und dir zu danken, wenn ich das 2. Kapitel fertig habe. Aber ich habe ein neues Handy und jetzt muss ich erst ein mal den Text auf das rüberschieben, was mit der App, die ich habe, nicht ganz so einfach ist. Aber jetzt mal zu deinen Kritikpunkten:
Mit den Absätzen werde ich beim nächsten Mal darauf achten. Es ist gut, dass du es mir gesagt hast, denn da haben die anderen Fussel vielleicht mehr spaß daran, es sich durchzulesen, was das Gräschen denn so schreibt. ;3 Ich bin übrigens nicht böse wegen den "vielen" Kritikpunkten, sie sind sogar erwünscht! x3 Die unschönen Wörter werde ich verbessern. Normalerweise achte ich auch auf so etwas, aber da ich manchmal geschrieben habe wenn ich in der Schule war oder auch nur kurz zwischendurch vor dem Unterricht oder so, konnten sich solche Wörter dort auch einschleichen. Wie gesagt, solche Wörter schreibe ich normalerweise auch ungerne in einen Text, aber es kann ja mal passieren. ;) Falls dir so etwas beim nächsten Mal wieder auffallen sollte, kannst du es mir gerne sagen, damit ich es verbessern kann. Die Wortwiederholungen werde ich mir noch mal anschauen. Gegebenenfalls auch verbessern, doch im Nachhinein ist sowas manchmal je nach Text nicht ganz so einfach. Aber in Zukunft werde ich vermehrt drauf achten. Versprochen! xD
Ich bedanke mich noch einmal für deine lange Bewertung! Ich habe mich sehr gefreut und hätte auch schon gerne früher geantwortet, wenn das mit dem neuen Handy nicht so schwer wäre. ;3 Ich werde mich aber bemühen es fertig zu bekommen, sodass du weiterlesen kannst, oder auch der ein oder andere auch x3
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So, habe das 2. Kapitel fertig (schon vor Ewigkeiten angefangen und vor ein paar Tagen beendet xD). Hoffe, es gefällt euch ;3
2. Kapitel:
Es wurde dunkel, als sie wieder ihren Bau erreichten. Gras hatte Herbst noch mal überreden können, ihre Mutter ehrenhaft zu begraben. Sie hatten sie am Fell gepackt und an den Rand der Lichtung gezerrt. Dann hatten sie noch mal ihren Pelz geleckt und sie bewacht. Sie wollten ihr noch ein letztes Mal nahe sein. Als es dann anfing zu Dämmern erhoben sie sich und gruben ein Loch in die weiche Erde des Waldes, was gerade groß genug für eine ausgewachsene Katze war. Behutsam legten sie sie hinein und schlossen das Loch. 》Ich habe Hunger. Wollen wir uns was jagen?《, hatte Gras ihre Schwester gefragt. Erst jetzt bemerkte sie wie hungrig sie war. 》Schon, aber hast du eine Ahnung wie das geht?《, hatte Herbst erwidert.
Empört schaute Gras sie an. 》Natürlich nicht, Mäusehirn! Aber hast du Lust heute hungrig schlafen zu gehen? Irgendwann müssen wir es ja mal lernen!《 Sie schaute sich um, wo sich am ehesten Beute aufhalten könnte. 》Ich möchte dich jetzt nicht stören, aber denkst du nicht auch dass wir wieder nach Hause gehen sollten? Es wird dunkel, wir kennen uns nicht mit der Jagd aus und nachts ist es gefährlich! Mama hat uns doch so viele Geschichten erzählt!《 》Das sind doch nur Kinderstubengeschichten, um uns Angst zu machen. Natürlich ist es Nachts gefährlicher, als am Tag. Aber du glaubst doch nicht, dass gleich ein Monster aus dem Gebüsch kommt, oder?《 Mit einem Schnauben stürzte sie sich in ein Gebüsch.
Doch durch ihr Gespräch hatte die Spitzmaus sie früher gehört und Gras konnte nur noch ihren davonhuschenden Schwanz erblicken. 》Schau was du angerichtet hast! Jetzt ist sie weg!《 Wut blitzte in ihren Augen auf. 》Ich habe gesagt, dass ich jage und du kannst ja nach Hause gehen, wenn du solche Angst hast! Ich möchte aber nicht hungrig schlafen gehen.《 Mit einem Satz sprang sie davon. Sie öffnete das Maul. Viele Gerüche strömten auf sie ein. Da war es gar nicht so leicht, seine Beute von dem Wald zu unterscheiden. Doch ein paar Herzschläge später erhaschte sie eine Bewegung im Gebüsch. Schnell wie der Wind stürzte sie sich drauf und hatte Erfolg. Sie hatte ihre erste Wühlmaus gefangen! Mit einem festen Biss durchtrennt sie die Wirbelsäule und ihre Beute hing ihr schlaff aus dem Maul.
Doch jedes Junge hätte diese Beute erlegen können. Die Wühlmaus hätte nach ihrem Aussehen nicht mehr lange gelebt. Aber es war ihre erste Beute. Deshalb stolz und mit erhobenen Kopf stolzierte sie wieder nach Hause. "Da wird Herbst gucken!" Voller Vorfreude steckte sie ihre Schnauze durch den Rankeneingang. Herbst lag zusammengerollt in ihrem Nest, doch als sie Gras erblickte, hob sie ihren Kopf. 》Du hast ja was gefangen!《 erfreut sprang sie auf. 》Ich hätte was gefangen, doch ein Fuchs kam mir zuvor und mit dem wollte ich mich nicht anlegen!《 Gras versuchte ein belustigt schnurren zu unterdrücken. Sie konnte sich nur schlecht vorstellen, wie ihre Schwester den Fuchs die Kehle durchtrennen würde oder ihn verscheuchte. 》Du hast ja noch nie einen gesehen! Der war wirklich groß und seine spitzen Zähne sahen unheimlich aus.《 protestierte sie.
Sie schien die Belustigung in Gras bemerkt zu haben. 》Ist ja schon gut! Wollen wir uns die Wühlmaus teilen?《 Ohne die Antwort abzuwarten legte sie sich neben Herbst und schob ihre Beute näher an ihre Schwester heran. Beide taten einen Biss. Die Wühlmaus war zäh, doch wenigstens hatten sie jetzt etwas im Bauch. Als sie die Wühlmaus verzehrt hatten, legten sie sich in ihre Nester. 》Was sollen wir jetzt machen? Mama ist weg und wir müssen eigentlich von hier verschwinden. Die Zweibeiner kommen immer näher und verscheuchen die ganze Beute, die Mama schon kaum gefangen hat. Und sie konnte jagen, aber wir werden hier hungern müssen, wenn wir hier bleiben.《 fing Gras an. 》Wir müssen weg, Schwesterchen. Und sofort morgen! Je länger wir hier bleiben, desto schlimmer wird der Hunger an uns nagen. Und was haben wir hier noch? Alle, die uns lieb waren sind fort und wenn wir nicht bald aufbrechen, werden wir auch nicht mehr lange brauchen um zu ihnen zu stoßen.《 》Du hast recht, aber wenn wir morgen gehen, möchte ich noch einmal bei Mama vorbei und ihr vollends Lebewohl sagen. Wir werden hier nie wieder zurückkehren, wenn die Zweibeiner alles zerstören...《 Traurig blickte sie auf ihre Pfoten. Ihre Mutter war ihr einziger Stützpunkt gewesen. Und nun hatten sie nichts mehr; nur noch sich selber. Plötzlich schoss ihr der Traum von letzter Nacht durch den Kopf. Sie hatte bis jetzt noch nicht über ihn nachgedacht und jetzt war er ihre einzige Hoffnung. Vielleicht hatte er etwas mit Mama zu tun. Aber was? Bestimmt ist es nur ein Albtraum gewesen. Wer hätte sie denn aufsuchen sollen um mit ihr zu reden?
Ihr Vater konnte es nicht gewesen sein, es hatte ganz anders ausgesehen. Und ihre Mutter ist es auch nicht gewesen, da sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht tot gewesen sein konnte; das hatte man an ihrem Fell gerochen. Und was er gesagt hatte, gab ohnehin keinen Sinn. Warum sollte sie in ihrer jetzigen Lage irgendetwas glücklich machen? Sie fand keinen Rat, was der Traum hätte bedeuten sollen und somit dachte sie nicht weiter darüber nach. Vielmehr war jetzt wichtig, ein neues Territorium mit Herbst zu finden. Aber darüber nachzudenken fiel ihr schwer, da sie es sich einfach noch nicht vorstellen konnte wegzugehen. Und sie wurde zusehends müder. Also rollte sie sich in ihrem Nest zusammen, legte den Schwanz auf die Schnauze und schlief ein. Durch ein lautes Brüllen wurde sie wach. Verschlafen blinzelte sie und traute ihren Augen nicht! Herbst lag noch neben ihr, doch auch sie öffnete ihr Augen langsam. Das Dach ihres Busches war weg! Vorsichtig näherte sich Gras des Eingangs. Doch nun bestätigte sich ihre Vermutung. In dieser Nacht hatten sich die Monster auf die Lichtung vor ihrem Bau begeben und waren dabei, ihn zu zerstören!
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Hallöchen, Grasü :DD Ich hab's nicht vergessen - denn hier bin ich. Möchtest du auch etwas Tee *Tee schlürf* Also dann fangen wir mal an zu lesen :D ... Der Anfang ist ja ziemlich süß *.* wie sie sich um ihre verstorbene Mutter kümmern - du könntest allerdings vllt. noch etwas ausführlicher sein und ein bisschen mehr auf die Gefühle eingehen bspw. das sie ihre Nase ein letztes Mal im Fell vergruben und die Augen schlossen um sich an iwas zu erinnern oder sowas halt :) Auch erschließt sich mir nicht ganz, wieso Gras empört antwortet ^^* Und ich bin auch etwas verwirrt von den ganzen 'sie', manchmal weiß ich nicht, wer gemeint ist. Vllt. kannst du dann ja schreiben die *beliebige aussagekräftige Eigenschaft einfügen* Katze huschte durch die Gegend, wenn du verstehst, was ich meine ^^ Das mit der Angst ist ziemlich gut gelungen, kam mir fast echt vor :D Uii, ein Cliffhanger :DD Also Spannung aufbauen kannst du auf jeden Fall 8D Die Geschichte ist echt süß und trauig, an ein paar Stellen noch ausbaufähig, aber das ist ja bei allen so ^^ Also mach weiter so!!! Du kannst ja jetzt nicht mittendrin aufhören D:
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Ich habe mir die beiden Kapitel durchgelesen und die sind nicht schlecht geworden.Natürlich ist die Geschichte an manchen stellen traurig und dann geht die Geschichte weiter.Die Übergänge also das traurige und das Spannende ist echt gut geworeen.Ich bin mal echt gespannt wie die Geschichte weitergeht.
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So, vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen! Es ist schon eine Weile her, dass ich hier was gepostet habe. Es freut mich, dass meine Geschichte so gut ankommt, daher hier gleich auch das dritte Kapitel. Viel Spaß beim Lesen! :D
Kapitel 3:
Kapitel 3
Jetzt durften sie keine Zeit mehr verlieren. Jede Sekunde konnte über Leben und Tod entscheiden. Gras konnte ihren Augen nicht trauen. War das wirklich ihre Lichtung? Ihr Zuhause? Ehe sie darüber nachdenken konnte, zog sie an dem Nackenfell ihrer Schwester. Sie mussten weg; und zwar so schnell wie möglich! >> Herbft, fteh auf! Wir müffen fo fnell wie möglif hier rauf! << Nuschelte Gras durch Herbsts Fell hindurch. Doch das wäre gar nicht nötig gewesen. Herbst hatte ihre angstgeweiteten Augen aufgerissen und starrte entsetzt durch den Eingang. Ohne ein Wort zu verlieren raste sie hinaus und Gras verlor sie aus den Augen. Was hatte Herbst sich dabei gedacht? >> Herbst! Herbst! Wo steckst du! << Gras rief ihre Schwester durch den Lärm hindurch, doch da hätte sie auch versuchen können sich einen Dachs als Freund zu machen. Sie schaute noch einmal mit einem traurigen Blick in ihren Bau, ehe auch sie sich umdrehte und davonraste. Ihr Herz schlug heftig gegen ihre Brust und fühlte sich an, als ob es gleich herausspringen würde und das Blut rauschte in ihren Ohren, als sie den riesigen Monstern auswich. Sie brüllten und fauchten, doch Gras achtete nicht darauf. Sie musste so schnell wie möglich auf die andere Seite der Lichtung und ihre Schwester finden. Ihre Pfoten rasten über die aufgelockerte Erde und sie wäre beinahe gestolpert, hätte sie sich nicht noch gerade eben fangen können. Staub wirbelte auf, als eines der Monster Erde in sein Maul nahm. Gras musste blinzeln, um noch etwas sehen zu können und keinen Staub in die Augen zu bekommen. Doch sie bekam dennoch tränende Augen. Voller Angst versuchte sie noch schneller zu laufen, als direkt neben ihr ein Baum auf den Boden krachte. Ihre Pfoten schmerzten und ihre Lunge tat weg, durch den aufgewirbelten Staub und ihren Lauf durch das Monster-Labyrinth. Gras konnte kaum noch etwas sehen, sie wusste nicht, wo sie lang musste und das Ende kam auch noch nicht in ihr Blickfeld. Komme ich hier überhaupt noch raus? Oder habe ich mich heillos verlaufen und frisst mich gleich eines dieser Monster mit seinem riesigen Maul? Doch da tat sich eine Lücke zwischen zwei gelben Riesen auf und Gras konnte den unberührten Waldrand ausmachen. Ja! Gleich habe ich es geschafft! Nur noch ein kleines Stückchen!
Sie treib ihre Pfoten an, noch schneller zu laufen und in ein paar Sätzen hatte sie es geschafft. Keuchend und hustend stand sie nun unter den schützenden Eichen. Am liebsten wäre sie weiter gerannt, bis sie kein brüllen mehr gehört hätte, aber ohne Herbst ging sie nirgendwo hin. Sie musste sie so schnell wie möglich finden, bevor es ein Monster tat! Ein paarmal atmete sie noch tief ein und aus, bevor sie weiter rannte; diesmal auf der Suche nach ihrer Schwester. >> HERBST! HERBST! WO STECKST DU? << rief Gras panisch durch den Lärm hindurch. >> HERBST! ICH BRAUCHE DICH! << Doch es blieb stumm. Der Lärm dröhnte in ihren Ohren, doch sie hätte gehört, wenn Herbst ihr geantwortet hätte. Mit vor Angst bebendem Körper rannte sie panisch am Rand der Lichtung hin und her, immer auf der Suche nach einem schildpattfarbenen Fell. Doch zu ihrer Enttäuschung konnte sie nirgends ihre Schwester erblicken. Vielleicht ist sie aber auch in den Wald gerannt? Immerhin ist sie fast genauso alt wie du! Warum hast du da nicht schon früher dran gedacht! Ein Hoffnungsschimmer flammte in ihr auf. Konnte es wirklich sein? Hatte Herbst sich schon in den sicheren Wald flüchten können? Gras hoffte es so sehr. Sie wollte nicht ohne sie gehen. Das konnte Gras nicht zulassen! Herbst war ihre Schwester und sie würde alles dafür tun, um sich wieder an ihren Pelz zu schmiegen und ihren süßen Duft einatmen zu können.
Nein, alleine würde Gras sie nicht lassen, das schwor sie sich. Also rannte sie los, in der Hoffnung, Herbsts Fell hinter dem nächsten Baum aufblitzen zu sehen. Ihre Ballen brannten immer noch von dem Lauf durch die aufgewühlten Erdhügel. Doch das ignorierte sie. Konzentriert, soweit es mit einer brennenden Lunge möglich war, sog sie die kühle Luft ein, um irgendeinen Hauch von Herbst zu wittern. Schritt für Schritt lief sie weiter durch den Wald, hoffte immer, den Pelz ihrer Schwester hinter dem nächsten Baum aufblitzen zu sehen. Mit jedem Pfotenschritt, den sie sich weiter entfernte, wurde ihre Erleichterung darüber, die großen, gelben Monster mit ihren riesigen Mäulern hinter sich zu lassen, immer größer, jedoch ihre Angst um Herbst und darüber, dass sie sich vielleicht sogar nie wiedersehen könnten, bereitete Gras einen dicken Klumpen im Magen. Sie wollte Herbst nicht verlieren! Warum muss das Leben so schwer sein? Erst Mama und jetzt auch noch Herbst! So etwas hätten meine Eltern nie gewollt! Aber wessen Eltern wollen so ein Schicksal für ihre Jungen? Langsam und mit vor Trauer verschleiertem Blick, trabte die graue Kätzin weiter. Jeder Pfotenschritt wurde zu einer Qual. Doch dann hob sie entschlossen den Kopf. Wenn sie jetzt schon aufgab, konnte sie auch gleich wieder umdrehen und sich zu den Monstern gesellen. Dann war sie nicht mehr wert, als diese stinkenden Monster. Doch das wollte sie nicht. Ich werde Herbst finden! Und wenn es das letzte ist, was ich tue! Das schwöre ich und werde diesen Schwur niemals brechen! Nun schaute die Kätzin zum Himmel. Dort oben waren ihre Eltern und schauten auf sie herab. Zu ihnen hatte Gras gesprochen. Auch wenn sie nicht wusste, ob Sand oder ihr Vater es gehört hatten, war es auch ein Schwur für sie selbst gewesen. Sie würde Herbst finden! Nun mit einem entschlossenen Ausdruck in den Augen trabte sie weiter. Die zuvor schmerzenden Pfoten waren nun nur noch ein dumpfes Stechen. Blätter raschelten unter ihren Pfoten. Der Wind strich ihr sanft durchs Fell. Mit einem glücklichen Seufzen ging sie weiter. Sie sog tief die Luft ein. Jeder noch so kleine Hauch könnte sie näherbringen. Näher zu ihrer Schwester. Näher zu ihrem süßen Duft und ihrem weichen Fell. Sie durfte nicht aufgeben! Gras musste Herbst finden, selbst wenn es nur für ihre Schwester war.
Ohne sie fühlte sie sich alleine; verlassen. Ohne sie war das Leben nur halb so schön. Doch plötzlich raschelte es neben ihr. Gras spitzte die Ohren. Konnte es ihre Schwester sein? Jedoch konnte sie keinen Geruch wahrnehmen. Es raschelte weiter. Wieder hob die Kätzin ihre Nase in die Luft, doch so sehr sie sich auch bemühte, ihr wollte einfach kein Geruch in die Nase steigen. Angst stieg in ihr auf. Was war, wenn es ein Dachs oder Fuchs war? Doch einen Fuchs hätte sie selbst dann gerochen, wenn der Wind aus ihrer Richtung gekommen wäre. Füchse hatten einen so starken Geruch, dass man sie kilometerweit riechen konnte. Ihr Gestank ist so überwältigend, dass Gras diesen schon längst bemerkt hätte. Aber was konnte dann dort in dem Gebüsch ein, sie wohlmöglich noch beobachten, aber nicht rauskommen? Falls es ein gefährliches Tier war, hätte es sich bestimmt schon auf sie gestürzt, als es noch die passende Gelegenheit gehabt hatte. >> Wer ist da? << fragte Gras zögerlich, doch ihr Zittern in ihrer Stimme konnte sie unterdrücken. >> Wer wagt es, sich einfach an mich heran zu schleichen, ohne sich zu zeigen? << Mit angstgeweiteten Augen starrte sie auf den Busch. Es raschelte nicht mehr. Verdutzt blieb sie noch eine Weile stehen und wartete, doch es tat sich nichts. Das unbekannte Tier schien weg zu sein, vielleicht sogar davor verschreckt, entdeckt worden zu sein. Dennoch näherte Gras sich langsam und mit vor Angst angelegten Ohren dem Unbekannten. Ihre Beine fingen an zu zittern und ihr Schweif streifte fast die Blätter am Boden. Dennoch trat sie so nah heran, bis ihre Schnauze fast die Blätter berührten. Ohne abzuwarten und zu überlegen, stürzte sie in den Busch. Es war nicht sonderlich schlau, denn dort hätte auch ein Angreifer sitzen können, der sie jetzt attackiert hätte. Aber das hatte sie in Kauf genommen. Erst jetzt merkte sie, wie mausedumm das war. Ihre Pfoten zitterten weiterhin und ihr Herz raste in ihrer Brust. Schweigend lief sie weiter. Sie dachte über ihre Mutter und ihren Vater nach und daran, dass sie Herbst verloren hatte. Sie vermisste alle und hoffte sehr, dass sie ihre Schwester bald finden würde. Die Sterne funkelten über dem Kopf der kleinen Kätzin, als sie sich zum Schlafen legte. Sie war weit gelaufen, weiter, als sie es je in ihrem Leben getan hatte. Erschöpft und mit leerem Magen legte sie sich auf ihren dürftig zusammengeschobenen Mooshaufen nieder und schloss die Augen. Aber obwohl sie müde war und nur noch schlafen wollte, holte sie diese Erholung nicht ein. Sie wälzte sich hin und her, kniff die Augen zusammen, doch es half nicht. Ihr Körper war erschöpft, doch ihre Gedanken rasten. Wo war Herbst? Was sollte sie tun? Wo sollte sie hin? Was war zu tun, wenn sie Herbst nicht fand? All diese Fragen wühlten in ihrem Kopf herum und hinterließen ein totales Chaos. Es war schwierig für Gras, dabei einen klaren Gedanken zu fassen. Gras gähnte noch einmal, blieb ein paar Herzschläge lang liegen, stand auf, streckte sich und verließ ihren kleinen Unterschlupf. Ihre Pfoten schmerzten noch vom langen Marsch, weshalb sie sich direkt vor den Bau setzte. Sie lauschte. Es war sehr still im Wald, für ihr Empfinden ein wenig zu still. Ein leichter Wind strich um ihren Pelz und zerzauste ihn ein wenig.
Mit einem tiefen Atemzug sog sie die klare Waldluft ein. So versuchte sie, etwas Ordnung in ihr Chaos zu bringen. Die frische Luft tat gut, denn dadurch fühlte sie sich ein wenig freier. Doch sie nahm ihr nicht die vielen Sorgen und Ängste, die sich in Gras´ Kopf ausbreiteten. Es war nicht sonderlich kalt draußen, doch ihre Beine fingen an zu zittern. Sie hatte Angst. Angst vor dem nächsten Tag, Angst vor der nächsten Zeit. Mama hätte gewusst, was zu tun wäre. Mit Herbst an ihrer Seite hätte sie bestimmt auch eine Lösung gefunden. Doch die Welt sah so groß, so beängstigend aus, dass sie nur hoffen konnte. Noch einmal holte sie tief Luft, stieß sie wieder aus, sodass die kleinen Blätter vor ihren Pfoten aufstoben, erhob sich und ließ sich schwerfällig auf ihrem Haufen Moos nieder. Noch einmal dachte sie an Herbst und daran, dass sie sie vielleicht nie wiedersehen würde und schlief dann traumlos ein. Als sie wieder erwachte, erhellte die aufgehende Sonne den Wald. Die Strahlen warfen ein rotes Licht zwischen den Zweigen hindurch, sodass alles rötlich erschien. Blinzelnd öffnete Gras ihre Augen. Die Sonne blendete sie, weshalb sie sie zu schlitzen zusammenkneifen musste, um überhaupt etwas sehen zu können. Sie hatte nicht gut schlafen können und hatte sich ständig hin und her gewälzt. So sah auch ihr Pelz aus. Noch einmal streckte sie sich und trat dann aus ihrem Unterschlupf. Hastig glättete sie ihren Pelz und dachte dabei nach, wohin sie gehen sollte. Den Abend davor hatte sie nichts zu Fressen gefunden, da sie einerseits zu erschöpft gewesen war und andererseits kaum etwas aufgespürt hatte. Als sie den Busch mit der kleinen Ausbuchtung erblickt hatte, war sie nur noch dorthin gestolpert, hatte sich von einem Baum in der Nähe ein wenig Moos abgekratzt, dieses im Bau verteilt und hat sich danach sofort hingelegt. Somit knurrte ihr Magen heute umso mehr. Also sprang sie kurzerhand auf, nachdem sie sich ihr Fell geglättet hatte und trabte los. Ein pochender Schmerz schoss von ihren Pfoten die Beine hinauf, aber den ignorierte sie. Sie wollte jetzt nur noch was zu Fressen suchen und danach zu ihrer Schwester!
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Und hier ist Kapitel 4 ;)
Kapitel 4:
Herbsts Herz klopfte wie wild und ihr Magen schmerzte. Was sie da sah, konnte sie nicht glauben. Sand hatte schon einmal von den Zweibeinern erzählt und auch, dass sie sich bald ihrem Bau nähern würden. Sie hatte dies geglaubt und wusste, dass es bald passiere würde. Doch nie hätte sie damit gerechnet, dass dieser Tag so bald käme. Die riesigen, gelben Monster und die Zweibeiner neben und in ihnen machten ihr Angst. Sie wollte weg. Gras hatte sie unsanft aus ihrem Schlaf gerissen, aber dafür war sie ihr jetzt sehr dankbar. Ihre Gedanken rasten. Ohne ein Wort zu verlieren, rannte sie in das Schlachtfeld hinein. In ihrer Angst dachte sie zuerst nicht an Gras, sie hoffte einfach nur, dass sie ihr folgen würde. Wie ein Blitz raste sie los, sie dachte nicht nach, sondern ließ ihre Pfoten lenken. Einfach nur raus, raus aus dem Lärm, dem Dreck und den Monstern! Der Staub sammelte sich in ihren Augen und sie musste niesen. Sie konnte kaum noch etwas sehen, da sie ihre Augen zusammenkneifen musste. Sie hoffte einfach nur, nicht in die Arme eines Monsters zu laufen. Doch plötzlich stieß sie gegen etwas Hartes. Herbst taumelte ein paar Schritte zurück, schüttelte sich und wollte weiterrennen, doch das schaffte sie nicht mehr. Irgendetwas schloss sich um ihren Bauch und hob sie hoch. Jetzt öffnete Herbst richtig ihre Augen, um sehen zu können, was dieses komische Wesen war, das sie einfach hochhob.
Sie war doch völlig ok! Mit Schrecken musste sie feststellen, dass es ein Zweibeiner war! Er schaute sie eine Weile an, sprach leise mit ihr und trug sie dann fort. Weg von dem Lärm, weg von Gras. Sie wehrte sich heftig; strampelte und schlug um sich, aber es half nicht. Der Zweibeiner blieb hartnäckig. Sie näherten sich einem kleinen Kasten, welcher auch auf den schwarzen Pfoten stand wie die gelben Monster. Hinten war eine Klappe, die der Zweibeiner öffnete. Zum Vorschein kamen kleine, viereckige Kisten mit silbrigen Gittern. An einer davon fummelte er rum und fing nach einer Weile an zu fluchen. Herbst hatte keine Ahnung, was der Zweibeiner da trieb, aber sie wollte es auch nicht wissen. Noch einmal strampelte sie, trat um sich, schlug ihre Krallen dort ein, wo sie etwas zu fassen bekam. Dann, plötzlich, spürte sie Fleisch und warmes Blut, welches auf ihre Pfote lief. Der Zweibeiner schrie vor Schmerz auf und ließ das kleine Kätzchen, welches er auf seinem Arm hatte, unsanft fallen. Herbst traf mit ihrem Kopf auf dem Kies auf. Benommen blieb sie ein paar Herzschläge lang liegen, bis sie sich wieder gesammelt hatte und klar sehen konnte. Noch bevor sie wieder gefangen genommen werden konnte, war sie schon wieder aufgesprungen, schüttelte sich noch einmal und rannte davon. Noch einmal schaute sie nach hinten, um sich zu vergewissern, dass der Zweibeiner ihr nicht folgte. Doch nur, um dem nächsten Zweibeiner in die Arme zu laufen. Für einen Moment setzte ihr Herz aus. Sie war vor Schreck wie versteinert. Dann schrie sie, schlug um sich, kratzte, biss, aber alles vergebens. Herbst war in den Klauen des Zweibeiners gefangen und konnte nicht weg. Er lief zurück zum kleinen Monster, wo der erste Zweibeiner schon auf ihn wartete. Mit einem finsteren Blick auf mich gerichtet, öffnete er nun die Metallbox und ich wurde hineingesetzt. Herbst versuchte bis zum letzten Augenblick zu fliehen, aber der Zweibeiner war standhaft. Mit einem letzten, verzweifelten Schrei wurde ihre Box geschlossen und die Klappe wieder hinuntergefahren.
Leise hörte sie noch von draußen die Stimmen der Beiden, dann hörte sie Kies scharren und die Schritte, die sich vom Monster, in dem Herbst gefangen war, entfernten. Leise wimmerte sie vor sich hin. Noch immer dröhnte ihr Kopf, doch sie musste raus. Raus aus ihrem Gefängnis. Sie konnte sich später um ihre Gesundheit sorgen, jetzt musste sie nur irgendwie ihre Box öffnen und zu Gras. Sie brauchte sie. Herbst brauchte sie. Vorsichtig stand sie auf. Sie öffnete ihr Maul und nahm die Gitterstäbe zwischen ihre Zähne. So feste sie konnte, biss sie zu. Aber anscheinend waren diese Gitter stärker als das Gebiss einer Katze. Doch davon ließ sie sich nicht entmutigen. Noch einmal biss sie kräftig zu. Aber auch hierbei passierte nichts. Sie versuchte es noch ein paar Mal, aber vergebens. Nun sah auch sie ein, dass es keinen Zweck hatte. Hier würde sie nie raus kommen. Nur diese verdammten Zweibeiner wussten, wie diese Boxen zu öffnen waren. Und das frustrierte Herbst. Schweigend legte sie sich in eine Ecke, schloss die Augen und dachte nach. Was soll ich nur ohne dich tun, Schwester? Wie konnte das überhaupt passieren? Wie konnten die Zweibeiner nur so schnell zu unserem Bau? Gras, was soll ich nur tun? Als sie dies dachte, hörte sie es neben sich rascheln. Es kam nicht aus ihrer Box, sondern aus einer, die neben der stand, in der Herbst untergebracht war. Doch Herbst bekam davon nichts mit. Sie war viel zu sehr mit sich selber und ihrer Lage beschäftigt, dass sie die Katze erst hörte, als Herbst angesprochen wurde. >> Na du Kleine? Wie geht es dir? Und wie heißt du? Was machst du überhaupt hier? Das ist doch kein Ort für kleine Katzenkinder! << Fragend schaute sie zu Herbst rüber. Sie konnte deutlich die Besorgnis in den Augen der fremden Katze erkennen. >> Ich… ich… << Fing Herbst an zu stammeln. Sie war noch viel zu aufgeregt, um einen vernünftigen Satz zustande zu bringen. >> Beruhige dich erst einmal. Ich weiß, wie aufregend das ist. Fremde Menschen, dann das Monster und die vielen weiteren auf der Baustelle und dann wird man auch noch in eine Box gesteckt! Für den ersten Moment ist das alles ein bisschen viel, richtig? Ruhe dich erst einmal ein weinig aus und erzähle mir dann, was passiert ist. Alles zur seiner Zeit, wir haben hier drin sowieso viel zu viel davon! << Dann drehte sich die fremde Katze um, legte sich hin und fing kurze Zeit später an zu schnarchen. Im ersten Moment war Herbst ein wenig irritiert. Erst sprach sie diese völlig fremde Katze an und kurze Zeit später schlief sie ein, ohne so richtig eine Antwort von ihr angehört zu haben. Aber das machte ihr nicht viel aus. Die Fremde hatte recht, Herbst war wirklich erschöpft und noch viel zu aufgeregt, um etwas antworten zu können. Zuerst döste sie ein wenig, um ihren Herzschlag wieder zur Normalität zu bringen und anschließend schlief sie ein.
Als sie wieder erwachte, war es draußen dunkel geworden. Sterne funkelten hell über ihrem Kopf. Doch zwischen dem Himmelszelt und ihr war dieses seltsame Gitter und eine durchsichtige Scheibe, welchen keinen Wind durchließ, um ihr Fell zu zerzausen. Wie gerne würde sie jetzt dort draußen sein und durch den Wald oder das Gras laufen, den Wind im Fell spüren und den süßen Duft ihrer Schwester einatmen und ihr dabei zusehen, wie sie versuchte, mit Herbst Schritt zu halten. Oder das Herbst hinter Gras her stolperte, wäre ihr nun auch deutlich lieber gewesen, als in der stinkenden Box auszuharren. Warum hatte der Zweibeiner sie gefangen? Hätte er sie nicht laufen lassen können? Oder wenigstens an den Waldrand absetzten können? Das wäre für alle viel leichter gewesen. Gras suchte sie bestimmt schon, aber finden konnte sie sie niemals. Wie auch? Es stank so erbärmlich mit den vielen, gelben Monstern, dass man dort keinen Geruch wittern konnte, selbst wenn man diesen von Geburt auf kannte und so mit ihm verbunden war, dass er schon fast wie sein eigener roch. Dann erinnerte Herbst sich wieder an die fremde Katze. Leise schaute sie in dessen Box. Diese lag in Herbsts Richtung, hatte die Pfoten unter ihre Brust gelegt und döste mit zusammengekniffenen Augen vor sich hin. Herbst betrachtete die Katze genauer. Es war ein Kater. Er war braun getigert, mit einer weißen Brust und Bauch. Seine Pfoten waren ebenso weiß, genauso wie seine Schwanzspitze. Was ihr aber ein bisschen Angst machte, war, dass ihr Gegenüber ein eingerissenes Ohr hatte, sowie zahlreiche Stellen am Körper vernarbt waren. Herbst war so darin vertieft, den Kater genauer zu betrachten, dass sie gar nicht merkte, wie er die Augen öffnete. >> Na? Geht es dir nun besser? << Vor Schreck fuhr Herbst zusammen. >> Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten! Ich bin nur ein alter Kater, der viel zu oft Bekanntschaft mit anderen Streunern gemacht hat. Ich tu dir nix, wobei das hier ja sowieso schier unmöglich ist. << Freundlich blinzelte er ihr zu. >> Ich habe keine Angst vor dir! Ich habe mich nur erschreckt, weil ich nicht bemerkt habe, wie du aufgewacht bist! Das ist alles! << Empört schnaubte sie. >> Hey hey! Ist doch alles gut! Mein Name ist Linus und wie heißt du? << Neugierde funkelte in dessen Augen. Herbst wusste nicht genau, was sie sagen sollte, aber sie dachte darüber nach, dass es schlauer wäre, sich hier Freunde zu machen. >> Ich bin Herbst. Aber warum sind wir hier? << sie schaute Linus mit einem fragenden Blick an. Linus brachte ihr sofort ein wenig Klarheit in das Chaos. >> Wir sind hier, weil die Menschen uns nicht auf ihrer Baustelle haben wollen. Jeder, der ihnen in den Weg kommt, sperren sie ein und bringen sie nach einer Weile weg. Die Menschen… << Herbst war viel zu verwirrt und platze deshalb mit ihren Fragen heraus. >> Wer sind Menschen? Und was ist eine Baustelle? Ich verstehe das nicht! << >> Menschen sind die Wesen, die dich hier eingesperrt haben. Menschen sind auch deine Hausleute, die dich tagtäglich pflegen und dir etwas zu Fressen und zu Trinken geben. Und eine Baustelle ist der Platz, wo sie alles mit ihren gelben Monstern aufbuddeln. Der Ort, an dem uns die Menschen nicht haben wollen und weshalb sie uns weggesperrt haben. << Herbsts Nackenhaare stellten sich auf. >> Hausleute? Ich habe keine Hausleute! Das hier war mein Zuhause! << Ehrliche Besorgnis zeichnete sich auf dem Gesicht des Katers ab. Erst jetzt bemerkte Herbst das Halsband, welches Linus trug. Daher fragte sie >> Hast du Hausleute? Bist du ein Hauskätzchen? << Verlegen schaute Linus zu Boden. >> Ja, ich habe Hausleute und ja, ich bin ein Hauskätzchen, so wie du es nennst. Aber was viel wichtiger ist, du kommst von hier? << Wieder schaute Linus mit einem besorgten Blick zu Herbst hinüber.
>> Ja, ich komme von hier. Meine Mutter, meine Schwester und ich hatten hier ein Nest. Aber dieses wurde jetzt von den Zweibeinern zerstört, oder wie du sie nennst, Menschen. Wir wussten, dass sie eines Tages auf diese Lichtung kommen würden, weshalb wir woanders hinziehen wollten, weg von diesem Gestank und Lärm. Aber unsere Mama ist dann gestorben und die Zweibeiner kamen schneller als gedacht. Daher wollten Gras und ich sofort fliehen, aber einer der Menschen hat mich erwischt und hierhergebracht. Den Rest kennst du ja. Aber wenn die Zweibeiner alles einsperren, was ihnen in die Quere kommt, kann es sein, dass Gras auch hier ist? << Hoffnung und gleichzeitig auch Angst, Gras könnte in der gleichen, verzwickten Lage sein wie sie, erfüllte sie. Sie wollte hoffen, nicht alleine zu sein, aber auch, dass wenigstens Gras in Sicherheit war. >> Erst einmal tut es mir wirklich leid, dass ihr beide schon so früh eure Mutter verloren habt! Aber was deine Schwester angeht, kann ich dir nicht viel sagen. Ich weiß es nicht, aber es könnte sein, dass sie hier ist. Nur habe ich keine weitere Katze gesehen, die in eine der Boxen gebracht wurde. Du warst die einzige, die sie hier abgesetzt haben. Wie sieht denn deine Schwester aus? << >> Gras ist grau, hat kurzes Fell so wie ich und ihr rechtes Ohr ist braun. Zudem hat sie braune Pfoten. Ich habe sie seit meiner Flucht nicht mehr gesehen. << Traurig betrachtete Herbst den Boden. >> Nein, so eine Katze habe ich noch nie gesehen. Da kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen. << Bekümmert schaute Linus weg. Herbsts Hoffnung verschwand wieder, aber gleichzeitig war sie auch froh, Gras in Sicherheit zu wissen.
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Ich habe mir gerade die beiden letzten beiden Kapiteln gelesen und die Kapitel waren zum einen traurig und dann waren sie auch spannend.Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel undwie es weitergeht.