©Koboldstern Do Sep 23 2021, 11:02 Anführerchen Anzahl der Beiträge : 6019 Anmeldedatum : 16.12.13
| Kapitel 10Schweigemond betrachtete das Getümmel mit einer tiefen Zufriedenheit. So musste das alles sein. Er freute sich über die vielen neuen Schüler. Und bald würde er selber diesen Stolz fühlen können. Sein Blick wanderte zu Biberschweif, die mit ihrem dicken Buch gerade Ulmenpfote gratulierte. Obwohl er seine alte Familie hatte verlassen müssen, hatte er nun doch das, was er sich immer gewünscht hatte.. Er dachte zwar öfter als ihm irgendwie lieb war an Flatterherz, doch genau so schnell wie seine ersten Jungen mit ihr ihm den Sinn kamen, so schnell waren sie auch wieder verdrängt. Manchmal vergass er sogar fast, dass Schneestern seine Tochter war. Zumindest glaubte er, es zu vergessen. Er bereute öfters, dass er Junge mit Flatterherz gekriegt hatte, wäre das nicht passiert, hätte er den Clan vielleicht nie verlassen und sie wären noch immer zusammen. Er vermisste ihre übermütige Fröhlichkeit manchmal, auch wenn er gestehen musste, dass er davon viel in der jungen Bergpfote sah. Sie erinnerte ihn irgendwie an eine junge Flatterpfote. Als er bemerkte, dass seine Gedanken Mal wieder zu Orten gereist waren, die gerade zum jetzigen Zeitpunkt unangebracht waren, schüttelte er kurz den Kopf um sich von ihnen frei zu machen. Er hatte jetzt Biberschweif, und er würd mit ihr alles nachholen, was er mit seinen ersten Jungen verpasst hatte. Seine Pfoten trugen ihn zu Rotfeder, die etwas Abseits stand. Er hatte ihr zugesehen, wie sie kurz allen Schülern ihre Glückwünsche überbracht hatte, obwohl sie sie eigentlich gar nicht kannte, da sie ja erst einen Nacht bei ihnen war. Es musste schwer für sie sein. Sie hatte während der Mondzeremonie vorgesprochen, und Bärenstern gefragt, ob sie in den freien Clan wechseln dürfte, da sie es einfach nicht mehr in Elchhunds Nähe aushalten würde. Er musste zu einer grossen Bürde geworden sein, wenn seine Gefährtin, die ihn so geliebt hatte verliess. Schweigemond hatte seinen Bruder schon lange nicht mehr gesehen, eigentlich Oststerns Tod nicht, und selbst da hatten sie kein Wort miteinander gewechselt gehabt. «Sie werden bestimmt mal starke Krieger werden. Und wir haben sogar unseren ersten Heilerschüler. Das ist gut. Ich denke der Sternenclan sieht uns als vollwertigen Clan an.» Rotfeder blickte ihn sichtlich Dankbar für die kleine Ablenkung an und nickte. Ein Rascheln bim Eingang des Lagers zog aller Katzen Aufmerksamkeit auf sich. Wer kam denn jetzt noch? Hatten sie für heute nicht schon genug Aufregung gehabt? Schweigemond verdrehte innerlich die Augen, als Flinkreh ins Lager stürmte. Diese Katze konnte auch schon fast bei ihnen im Lager ein eigenes Nest bauen, so oft wie sie einfach ungefragt herein stürzte. Er fragte sich kurz, warum Schneestern immer die gleiche Katze zu schicken schien. Hatten sie keine andere schnellen Katzen mehr im Clan? Doch als er sah, wie die Kätzin sich kurz umsah und dann sofort zu Rotfeder rannte, legte er die Ohren an. Wollten sie sie etwa zurück holen? Hatte sich Schneestern unentschieden? «Rotfeder, du musst mitkommen, es ist etwas schreckliches passiert. Die Mitttagspatrouille hat Elchhund gefunden, er ist tot.» Das ganze Lager wurde still und Rotfeders Pelz sträubte sich vor Schreck. «Was?! Wie? Warum? « Schweigemond verspürte den alt bekannten stechenden Schmerz in der Brust während er sich die selben Fragen stellte. Und was machte er überhaupt ausserhalb des Lagers? Hatte die anderen Katzen nicht gesagt, er verliesse es nicht mehr? Flinkreh senkte den Kopf.. Ihre Stimme war nun sehr leise, man konnte sie kaum hören. « Qualmzeichen sagt, er hat Todesbeeren gegessen…» Ein Schmerzensschrei gellte durch die Luft, als Rotfdeder zusammen brach. «Das ist alles meine Schuld! Hätte ich ihn nicht verlassen, wäre er noch am Leben! « Schweigemond hatte die ganze Reise zum anderen Lager lang Rotfeder nicht aus den Augen gelassen. Sie tat ihm unendlich Leid. Sie würde diese Schuld wohl nicht mehr loswerden. Er gab ihr keine Schuld daran, auch wenn er von einer tiefen Traurigkeit ergriffen worden war. Aber so wie Elchhund gelebt hatte, das war auch nicht wirklich ein Leben gewesen. Er musste unendliche Qualen gelitten haben. Vielleicht war es das beste, dass er jetzt beim Sternenclan war. Rotfeder sah das anscheinend nicht so. Sie konnte kaum allein gehen und wurde von der einen Seite von Weissbüffel gestützt, und auf der anderen von Klopfrabe. Ausserdem war Kreidezahn noch mitgekommen. Der Rest der Katzen war im Lager zurück geblieben. Bärenstern hatte entschieden, dass sie nicht bei jeder toten Katze des wahren Clans alle zu einer Totenwache gehen würden, er hatte es den Katzen jedoch freigestellt, die gehen wollten. Die anderen würden im eigenen Lager es toten Katers gedenken. Schweigemond hatte zuerst gar nicht mitgehen wollen. Doch Federfall meinte dass es besser wäre, um richtig Abschied von seinem Bruder zu nehmen. Ausserdem würde Rotfeder vielleicht jemand gut tun, der ihren Gefährten gut gekannt hatte. Und Kleinhirsch würde bestimmt auch traurig sein. Vielleicht war es nicht die dümmste Idee, wenn sie zusammen trauerten. Die Stimmung im Lager der waren Clans war eigenartig, als sie ankamen. Sie war bedrückt, aber Weissbüffel merkte auch, dass irgendwie nicht eine allgemeine Traurigkeit herrschte, es glich eher einer Beklommenheit, Als wüssten die meisten Katzen gar nicht wie sie auf diesen Tod reagieren sollten. Das wiederum stimmte die zweite Anführerin irgendwie traurig. Nicht einmal alle Katzen hatten sich bei dem Leichnam in der Mitte des Lagers eingefunden. Einige standen irgendwie im Lager verstreut herum und schielten mehr zu dem Toten. War Elchhund so komisch gewesen? So eine Last für den Clan? Sie sah wie Wieselsprung, Graufuchs und Schnellfluss an ihnen vorbei aus dem Lager liefen. Wollten sie jetzt etwa auf die Jagd? Während die anderen Katzen trauerten? Warum liess Schneestern das zu? Hatte der ehemalige Krieger nicht etwas mehr Respekt verdient? Die Sonne verblasste langsam zwischen den Wolken, und fing an sie in ein gelbliches Orange zu verwandeln, während die meisten Katzen des freien Clan immer noch auf der Lagermittte versammelt waren und sich gegenseitig Geschichten von Elchhund erzählten, die sie miterlebt hatten. Gerade lachten sie über eine Jagd, die Nebelkrähe einmal mit ihm unternommen hatte, und wie ihnen ein Eichhörnchen einen Streich gespielt hatte, als Biberschweif plötzlich aufkreischte. Federfall war sofort bei ihr. Die Jungen kamen! Sie reagierte schnell, schliesslich hatte sie jetzt doch schon bei Geburten geholfen, wenn auch nicht bei vielen. Sie liess Frechzunge Wasser holen und begleitete die Königin, die unter sichtlichen Schmerzen litt in die Kinderstube. Dort angekommen, half sie ihr auf ihr welches, gepolstertes Nest und rannte sofort wieder los, um die passenden Kräuter aus ihrem Bau zu holen. Als sie mit dem Maul voll Kräuter zurück kam, sah sie, dass Biberschweif bereits dabei war, das erste Junge heraus zu pressen. Die Heilerin kam gerade noch rechtzeitig um ihr beim letzten bisschen zu helfen. Ein ungewöhnlich grosses Junges, ein Weibchen mit braun getigertem Fell wie die Mutter und einem kleinen weissen Fleck auf der Brust. Sie schob der Mutter das kleine hin, damit sie es ablecken konnte, als auch schon das zweite nachfolgte. Federfall war verwundert darüber, wie schnell es ging, sie hatte von Qualmzeichen gelernt, dass Katzen die zum ersten Mal warfen, normalweise länger hatten. Da schien hier nicht der Fall zu sein. Ehe sie sichs versah, hatte sie ein zweites Weibchen auf die Welt geholt. Dieses war schwarz mit weisser Unterseite und einem grossen weissen Kleks über dem rechten Auge und Ohr. Federfall schob es ebenfalls zu Biberschweif, die nun eine kurze Pause zu haben schien. Voller Inbrunst leckte sie den beide Jungen gegen den Strich das Fell sauber. Als erneute Wellen ihren Körper erschütterten schrie sie wieder auf vor Schmerzen. Bis das letzte endlich draussen war, ging es einige Zeit. Anscheinend wollte der kleine Bruder der beiden den warmen Bauch seiner Mutter nicht so schnell verlassen, wie seine Wurfgeschwister. Schliesslich schaffte es Federfall aber doch den Kater von der Mutter zu befreien und leckte ihn selber sauber. Er glich ebenso wie das erste der Mutter in seinem braun getigerten Pelz, hatte jedoch eine weisse Unterseite, welche ihm bis zum Kinn hoch lief. Als Federfall das Junge vor sich sauber geleckt hatte, nahm sie es auf, um der Mutter zu bringen. Kaum hatte sie ihr de kleinen Kater zwischen die Pfoten gelegt, wo sich auch seine beiden Schwestern schon befanden, flackerte ein kleiner, silberner Schimmer auf. Federfall schloss die Augen. Oh Sternenclan, nein…Ein lautes Krachen störte die um den Leichnam versammelten Katzen, als ein überwältigender Angstgeruch über die Lagerlichtung strömte. Schnellfluss kreischte als, er seine Clangefährten sah. « Angriff auf den Clan! Eine Katzengruppe! Wir müsse Graufuchs und Wieselsprung brauchen sofort helfen! Es sind viel zu viele Katzen! @Stormprancer@Saraeg@Flammensturm@Himbeernase
Zuletzt von Koboldstern am Mi Jan 12 2022, 11:15 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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©Stormprancer Mo Sep 27 2021, 23:27 Krieger Anzahl der Beiträge : 428 Anmeldedatum : 27.11.20
| Von mir kommt auch noch ein sofort dazu, sorry ich war übers Weekend leider weg und habs verpasst
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