©Koboldstern Do Sep 16 2021, 11:49 Anführerchen Anzahl der Beiträge : 6019 Anmeldedatum : 16.12.13
| Kapitel 8Ihre Schnurrhaare zuckten vor Aufregung. Endlich war es so weit. Sie blickte sich nach ihren Geschwistern um. Eichensilber, Habichtsilber und Hügelsilber holten zu ihr auf. Trausilbers Augen blitzten. Es war schon fast ein ganzer Mond vergangen, seit sie zu Schülern ernannt worden waren und endlich durften sie zum ersten Mal an der grossen Mond Zeremonie teilnehmen! Und sie würden auch Bärenstern dort sehen! Wie sie sich nach ihrem Vater sehnte. Seit sie ihn vor zwei Monden bei der Baumbrücke kennen gelernt hatten, musste sie andauernd an ihn denken. Obwohl sie ihn nicht richtig kannte, hatte sie das Gefühl, dass ihr etwas fehlte. Maisregen hatte sie seither nicht mehr in seine Nähe gelassen. Sie meinte, dass es nicht vorgesehen wäre, dass sie sich andauernd trafen, schliesslich waren sie nicht mehr im gleichen Clan. Das sei Bärensterns Entscheidung gewesen und damit müsste er nun leben. Treusilber verstand das nicht ganz. Die Katzen hatten doch alle zu einem Clan gehört, warum konnten sie sich also nicht besuchen? Aber egal. Heute würden sie ihn wiedersehen. Sie wusste, dass auch ihre Brüder den Vater vermissten. Oft hatten sie darüber geredet, wie es wohl wäre, wenn er nicht fortgegangen wäre. Seit sie zu Schülern ernannt worden waren war Maissilber wieder voll mit ihren Aufgaben als zweite Anführerin beschäftigt, und sie sahen sich tatsächlich nur noch selten. Natürlich waren sie selber nun oft mit ihren Mentoren unterwegs. Sie mochte Kleinhirsch ihren Mentor sehr gerne und war meistens zusammen mit Habichtsilber und dessen Mentorin Regenrauch unterwegs, da die beiden Mentoren ja Gefährten waren. Sie verstand sich aber lange nicht so gut mit Kleinhirsch, wie Eichensilber mit seiner Mentorin Prärieblüte. Wenn man den beiden manchmal bei den Kampf Übungen zuschaute, könnte man denken, sie könnten die Gedanken des anderen lesen. Manchmal war Treusilber ein bisschen eifersüchtig darauf. Sie wollte lieber eins mit ihren Brüdern sein – immer. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass sie das mehr spürte als ihre Wurfgefährten. Die scharfen Krall kratzen über den steinernen Boden, als Weissbüffel zum Sprung abhob und den braunen Vogel aus der Luft fischte. Mit einem Pfotenschlag beendete sie das Leben des Sperlings. «Gut, aber ich sage dir, von den Bäumen aus lässt es sich besser jagen! Wenn du auf deine Beute hinunterfällst brauchst du viel weniger Kraft. « Die weisse Kätzin grinste die andere an. « Ja aber dann brauche ich doch einfach mehr Kraft, wenn ich vorher überhaupt auf den Baum kommen will. Ausserdem springe ich gerne. « Puma schien kurz zu überlegen. Dann stimmte sie der Anderen zögerlich zu. « In unsrer Familie lernt man das halt so. Sie nenne es Baumschleichen. « Weissbüffel puffte sie leicht mit der Schulter an. « Weis sich doch längst, du hast mir ja schon oft davon erzählt. Wann bringst du eigentlich deinen Bruder Adler Mal mit? Du erzählst immer so viel von ihm. « Neugierig musterte sie ihr Gegenüber. Die beiden Kätzinen waren sich im letzten Mond näher gekommen. Puma hatte ihr ein Versteck in einer Höhle gezeigt, wo sie sich jeweils aufhielt, da Puma immer wieder betonte, dass keine der anderen aus der Familie sie sehen durfte, weil sie sonst sofort angegriffen werden würde. Die beiden hatten sich ihre Geschichten erzählt, Puma konnte gar nicht genug von den Abenteuern aus dem Clanleben bekommen und hörte ihr immer Mucksmäusschen still zu, wie ein Junges, obwohl sie das längst nicht mehr war. « ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee wäre. Ich liebe meinen Bruder aber er ist irgendwie in letzter Zeit sehr oft mit Sturm zusammen. Mehr als mit mir. Ich bin mir nicht so sicher, ob er dich nicht vielleicht doch verraten würde. « Sie schaute beschämt auf ihre sandfarbenen Pfoten. Es schien sie sehr zu bekümmern, dass sie anscheinend das Gefühl hatte ihrem eigenen Bruder nicht mehr vertrauen zu können. « Ich weiss sowieso nicht, was er an dieser Katze findet. Sie ist genauso gehässig wie die anderen und behandelt ihn nicht wirklich besser. Sie ist sogar fast so aufbrausend wie Flut. Langsam glaube ich, ich bin die einzige Katze, die es da unausstehlich findet. Naja ausser vielleicht Ocker, er scheint auch nicht immer besonders glücklich zu sein, aber ich weiss es nicht genau, er sagt nicht wirklich was. Ich weiss aber, dass er früher als ich noch jünger war immer Ärger gekriegt hat. Wahrscheinlich hatte er davon irgendwann die Nase voll. Generell wird die Stimmung bei uns immer schlimmer. Langsam reden die einen Katzen darüber, dass die Väter uns verlassen haben, und gar nicht mehr zurückkommen. « Weissbüffel tat die Katze leid. « Du weisst, ich denke, dass du bei den Clans jederzeit aufgenommen werden würdest. Ich versteh sowieso nicht, warum so viele Katzen bei eurer Familie bleiben. So geht man doch nicht mit anderen um. « Die Kätzin schüttelte den Kopf. Dann wandte sie sich der Beute zu. Doch bevor sie hineinbiss, besann sie sich eines Besseren. Sie schob den kleinen Vogel zu Puma hin, welche sie verständnislos anblickte. Weissbüffel musste lachen. « Wir teilen bei uns im Clan unsere Beute, wenn wir uns mögen. Du darfst dir gerne den ersten biss nehmen. « Ein Lächeln glitt über Pumas Gesicht. Sie senkte den Kopf und wollte gerade hineinbeissen, als sie den Vogel mit einem Schlag ihrer Pfote plötzlich ohne Vorwarnung davon wischte. «Das kannst du nicht essen! Weisst du denn nicht, dass der Vogel die Vergess Krankheit hat? Das riecht man! « Verblüfft schaute Weissbüffel dem Vogel nach, der nun etwa eine Fuchsschwanz Länge von ihnen entfernt war. « Wie meinst du das? « Puma verdrehte die Augen, als würde sie ein Junges belehren. « Die Krankheit. Manche Vögel haben sie hier draussen, sie riechen dann so säuerlich. Wenn du Beute frisst, die die Krankheit haben, wirst du auch krank. Du vergisst dann wer du bist oder was du machst für eine Zeit lang. Bei einigen Katzen hält es nur kurz an, bei anderen länger und manchmal werden Katzen davon sogar richtig krank. Eines von Fluts Kindern ist daran gestorben. Du musst besser aufpassen! » Wie vom Donner gerührt stand Weissbüffel vor der Katze. Das war geschehen! Endlich wusste sie den Grund für den Vorfall. Kurz überlegte sie zum wiederholtesten Male ob sie Puma erzählen sollte, dass sie wahrscheinlich Nadel getötet hatte, entschloss sich jedoch wie all die anderen Male dagegen. «Ich muss zu meinem Clan zurück! « Pumas Augen wurden gross. « Jetzt gleich? Aber ich würde gerne mehr von den Clans erfahren. « «Komm mit mir…» die zweite Anführerin schaute der kleinen in die Augen. Sie sah wie sie mit sich kämpfte. « Ich würde so gerne, aber ich kann meinen Bruder hier doch nicht zurücklassen. » Betrübt senkte sie den Kopf. Weissbüffel verstand sie, auch wenn es ihr einen Stich ins Herz gab, daran zu denken, dass sie sie bei solchen Katzen zurückliess. Aber sie musste ihren Clan vor der Krankheit warnen. « Wenn du jemals genug davon hast, geh zum freien Clan, und sag ich habe dich geschickt. Sie werden dich anhören, selbst wenn ich nicht da sein sollte. « Sie berührte die Nase der anderen Katze und jagte ohne einmal zurück zu blicken davon. Als sie das Lager endlich erreichte, stand die Sonne hoch am Himmel. Die ganze Nacht war sie durchgerannt und hatte dabei den vollen Mond angeschaut, sie hatte das Gefühl noch nie so erschöpft und trotzdem irgendwie voller Energie zu sein. Sie platze ins Lager wo sich alle Katzen bereits versammelt hatten. Bärenstern blickte ihr entgegen, verwundert, erleichtert? Alles zusammen? Sie konnte es nicht sagen. Sie hoffte nur, dass sie sie anhören würden. @Stormprancer@Saraeg@Flammensturm@Himbeernase
Zuletzt von Koboldstern am Sa Jan 08 2022, 16:16 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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©Stormprancer Sa Sep 18 2021, 08:16 Krieger Anzahl der Beiträge : 428 Anmeldedatum : 27.11.20
| Uii fast ein ganzes Kapitel über Weissbüffel *.* Mir tut Puma richtig leid, sie hätte es bei den Clan sicher 1000 Mal besser, aber irgendetwas sagt mir, dass es schon seinen Grund hat, weshalb sie nicht mitgehen konnte, ich geh ja stark von einem Konflikt zwischen der Familie und den Clans aus früher oder später. Vielleicht kann sie da dann irgendetwas verändern oder so. Trotzdem.. jetzt erst mal unter solchen Katzen zu leben und jetzt hat sich ihr Bruder anscheinend auch noch in eine der älteren Katzen verknallt.. Poor Thing.
Allerdings bin ich froh, dass sie nun den Grund rausgefunden hat, der dafür verantwortlich war. Auch wenn wir immer noch nicht mit Sicherheit wissen, ob sie es wirklich getan hat. ich schliesse die Möglichkeit allerdings nicht aus, ein gewisser grundhass auf den Kater war ja schon vorhanden, wenn sie dann vergisst, wer sie selber ist.. nuja "kann passieren?^^" hahaha Auf jeden Fall hatte sie keine Kontrolle über das Geschehene - was auch immer, daher hoffe ich , dass sie wieder aufgenommen wird. Einfach aus den gründen, dass Lachsflug so extreme Zweifel am Clan hat momentan, hätte ich mich dafür entschieden, dass Lachsflug sie begrüsst, so wird Bärenstern vlt indirekt auch nochmal vor Augen geführt, welche Verbindung Weissbüffel im Clan hat (ausser ihn selber).
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