©Koboldstern Mi Jun 02 2021, 16:21 Anführerchen Anzahl der Beiträge : 6019 Anmeldedatum : 16.12.13
| Kapitel 6Die kleine Kätzin wirbelte herum und sah sich einem schwarz und weiss gestreiften Ungeheuer gegenüber. Der Dachs war nicht ausgewachsen, das sah sie sofort, denn in den Geschichten waren Dachse immer viel grösser. Dennoch waren die Zähne, die er gebleckt hatte spitz und lang uns Schneesilber jagte es einen kalten Schauer über den rücken. Hinter sich hörte sie Maissilber stöhnen. Sie würde ihr nicht helfen können. Ihr wurde bewusst, dass das Leben ihrer Clangefährtin in ihren Pfoten lag. Sie plusterte ihr Fell auf und versuchte sich so gross zu machen wie möglich. Nach einem letzten tiefen Einatmer fauchte sie so laut sie nur konnte, was den Dachs tatsächlich etwas zu verunsichern schien. Sie schrie, so laut sie nur konnte: geh weg du räudiges Scheusal! Ich zerfetze dir den Pelz wenn du nährt kommst!“ Das Ungetüm blieb stehen und musterte sie unsicher, da machte sie einen drohenden Schritt auf den Dachs zu. Konnten ihre Clangefährten sie denn nicht hören? Wo waren sie? Langsam begann ihr die Angst bis in die Knochen zu steigen, doch dann hatte sie keine Zeit mehr zum überlegen. Der Dachs sprang auf sie zu und sie duckte sich unter einer schwarzen Pranke weg. Sofort startete sie einen Gegenangriff. Wie Lachsflug es ihr gezeigt hatte, und davor schon Felssilber, schlug sie dem Tier gegen die Hinterbeine mit ihren Krallen. Sie erwischte ein Stück Pelz und der Dachs schrie wütend auf. Viel mehr als ein Kratzer war das aber nicht gewesen. Und so sah sie sich wieder in der Position, den spitzen Klauen auszuweichen. Da kam ihr eine Idee. Sie fauchte den Dachs weiter an. „Du kriegst mich nicht, du wertloses Stück Krähenfrass, du bist zu langsam “ Sie verspottete das Tier und fing an, immer wieder kurz aufeinander folgend auf den Dachs zu zu rennen, nur um kurz bevor sie ihn erreichte einen Schlenker zu machen. So lockte sie ihn immer weiter von der am Boden liegenden Maissilber weg. Immerhin würde sie so nicht weiter in Gefahr geraten. Doch Schneesilber merkte schon langsam, wie sie das ermüdete. Sie konnte diese Taktik nicht auf Dauer durchhalten. Sie blickte sich um, ob sie irgendwas sah, was sie benutzen könnte. Da stach ein scharfer Schmerz ihn ihren rücken. Schneesilber jaulte auf und schnappte nach dem dicken Hals des Tieres. Zu ihrer eigenen Verwunderung erwischte sie ihn sogar. Der Schmerz in ihrem Rücken liess nach, als der Gegner seine Pranken zurück zog, um die Katze an seinem Hals abzuschütteln. Doch Schneesilber krallte sich fest. Als sie merkte, dass der Dachs nicht richtig wusste, wie er sich selber befreien sollte, nahm sie ihre Kraft zusammen, und sprang ihm auf den Rücken, wo sie sich immer noch festklammerte, als würde ihr Leben davon abhängen. Sie wusste, das sie den Dachs nicht wie eine Maus mit einem Nackenbiss töten konnte, aber sie hatte eine gute Position, und der unerfahrene Dachs kam nicht richtig an sie heran. Anscheinend waren Dachse auch nicht ganz so beweglich wie Katzen, oder aber dieser hier zumindest nicht. Mit aller Kraft schlug sie ihre kleinen Krallen in die Schulterblätter der Viehs, welches wiederum aufjaulte und etwas taumelte. Plötzlich sah sie aus dem Augenwinkel einen umgestürzten Baum. Er musste im Unwetter gefallen sein. Ihr kam eine verzweifelte Idee, während ihre Kräfte sich langsam dem ende zu neigten. Sie lehnte siech ein wenig nach Rechts, so dass der Dachs sein Gewicht automatisch auf die andere Seite verlagern musste, um das Gleichgewicht zu behalten. Er taumelte ein wenig, und plötzlich stiess siech Schneesilber mit den Hinterläufen vom Rücken des Dachses ab, so fest sie konnte und schleuderte ihren eigenen Körper, die Zähne immer noch fest im Nackenfell der Gegners verbissen, nach rechts. Sie verdrehte sich dabei halb den Hals, doch der Dachs war so überrascht, dass er gegen den plötzlichen Schwung nichts machen konnte, und schwankend das Gleichgewicht verlor. Mit einem Schmatzenden Geräusch prallte er gegen den am Boden liegenden Stamm und blieb reglos darüber gestreckt liegen. Die Schülerin wurde unweit von dem Dachs zu Boden geschleudert und blieb einen Moment lang ebenfalls liegen. Sie atmete schwer und vor ihren Augen tanzten Bunte Lichter. Wenn der Dachs jetzt aufstehen und zu ihr kommen würde, wäre sie Frischbeute. Das waren die letzten Gedanken, bevor alles um sie herum schwarz und still wurde. Ein leichtes Schwanken brachte die kleine Kätzin dazu, die Augen wieder zu öffnen. Der Geruch von Katzen stieg ihr in die Nase, und Stimmen klangen noch etwas dumpf und verzerrt an ihr Ohr. „Schneesilber? Kannst du mich hören?“ die Weisse nickte schwach. Ein weisses Gesicht, mit rosa Nase und stahlblauen Augen tauchte vor ihren Augen auf. Langsam nahm sie sich und ihre Umgebung wieder wahr. Da fuhr ihr ein Gedanke wie in Blitz durch den Kopf. „Weissbüffel, was ist mit Maissilber? Ist Maissilber okay? Der Dachs! Ich hab versucht...“ Ihre Stimme brach krächzend ab. Weissbüffels Augen schimmerten komisch als sie in die ihren schaute. Schneesilber konnte den Blick erst nicht zuordnen. „Der Dachs ist tot! Du hast ganz alleine einen Dachs getötet Schneesilber. Du hast Maissilber gerettet! Bärenkralle ist mit ihr vorauseilt, um sie zu Steppensilber und den Heilern zu bringen, es ist ihr nichts geschehen. Und alles nur dank dir!“ Bewunderung...Es war Bewunderung in Weissbüffels Augen. Schneesilber konnte es nicht ganz aufnehmen. Irgendwie war ihr der Blick unangenehm. Hatte sie auch so ausgesehen, wenn sie Maissilber angeschaut hatte? Sie versuchte das ganze zu verarbeiten, als sie eine Warme Stimme unter ihr hörte. „Weissbüffel, lass sie doch einen Moment, ich bin sicher sie erzählt uns alles, aber erst sollte sie dringend zu einem Heiler.“ Schneesilbers Ohren wurden ganz warm. Felssilber trug sie. Sie hatte bisher nicht auf den vertrauten Geruch geachtet, der rund um sie herum waberte. Doch nun kuschelte sie sich ein wenig mehr ins Fell des jungen Kriegers, während sie vor sich den Eingang des Lagers erreichten. „Das wird jetzt kurz weh tun, aber dafür ist es nachher besser. Du hast Glück gehabt Schneesilber.“ Donnervogel beugte sich über die Schülerin und platzierte ihre Pfoten auf dem linken Schulterblatt und auf der Brust der weissen Kätzin. Ein schmerzhafter Ruck ging durch Schneesilbers Körper und sie jaulte kurz auf. Dann tupfte die Heilerin etwas kühles auf die ausgerenkte Schulter, und der Schmerz ebbte ab. Dankbar blinzelte Schneesilber, als sie spürte, wie euch das brennen auf ihrem Rücken besser wurde. Ein Kopf wurde im Eingang des Heilerbaus sichtbar. Maissilber schlüpfte herein. Es sah nicht aus, als würde ihr etwas fehlen. „Wie geht es dir Schneesilber?“ die Schülerin war einfach froh, dass ihrer Gefährtin nichts geschehen war. „ meine Schulter tut ein bisschen weh, aber sonst ist alles gut. Geht es dir gut?“ Maissilber schnippte mit dem Ohr. „Dank dir, ja. Du hast mich gerettet, als ich meinen ersten Silver Bond Anfall hatte. Wärst du nicht gewesen, wäre ich jetzt Dachsfutter! Du hast ganz alleine den Dachs getötet! Das werde ich dir nie vergessen.“ Sie streifte mit ihrem Kopf vorsichtig an Schneesilbers Wange entlang. „ Ich verstehe nicht ganz. Ich weiss noch dass ich ihn umgeworfen habe und dann geflogen bin. Danach ist alles schwarz. Ich weiss nicht mal ob ich ihn wirklich getötet habe.“ Maissilber sah ihr fest in die Augen. „ Das hast du. Als du ihn über dem umgestürzten Baum zu Fall gebracht hast, ist er genau auf einem grossen, spitzen Ast gelandet. Alle werden bestimmt neugierig sein, wie du das geschafft hast. Du bist die erste Schülerin im ganzen wahren Clan, die es ganz alleine mit einem Dachs aufgenommen und gewonnen hat! Bestimmt werden die Ältesten noch in vielen Monden deine Geschichte erzählen!“ Verlegen zitterten Schneesilbers Schnurrhaare. Sie hatte keine Lust, dass das ganze Lager über sie sprach. Sie hatte zwar immer die grösste Kriegerin werden wollen, aber jetzt hatte sie das Gefühl, einfach nur Glück gehabt zu haben. Schliesslich war es ein junger Dachs gewesen, und der Baum neben ihr war auch einfach Glück, dass der genau da war. Maissilber blickte sie prüfend an. „Ich weiss wie es sich anfühlt. Aber du hast die Anerkennung des Clans verdient! Du wirst bestimmt eine der grossartigsten Kriegerinnen, die der Clan je gesehen hat. Das war sehr klug, deine Umgebung für dich zu nutzen. Bestimmt hätten nicht alle Katzen daran gedacht. Du solltest stolz auf dich sein.“ Mit den Worten verliess Maissilber den Heilerbau wieder und Schneesilber blickte unsicher zu Donnervogel. Diese lehnte sich jedoch schon über eine andere Katze. Schneesilber erschrak. Das war Beerenmatsch! Und er bewegte sich nicht. Überall waren mit einer gelblichen Paste zugedeckte Flecken auf seinem körper-. „Was ist geschehen?“ Donnervogel blickte nicht von ihrer Behandlung auf. „ Wir wissen es nicht, wir haben ihn so gefunden, er ist noch nicht zu sich gekommen. Ich bin mir nicht sicher, ob er nicht schon fast im Sternenclan wandelt. Von Lachsflug war keine Spur zu sehen. Wir wissen nicht, wo sie ist. Oststern hat mehrere Patrouillen losgeschickt, um nach ihr zu suchen. Bärenkralle beobachtete seine Gefährtin. Seit Maissilber das Band mit Steppensilber so stark fühlte, und seit der Begegnung mit dem Dachs, war sie weniger fröhlich als zuvor. Sie verbrachte viel Zeit in der Kinderstube, wo sie sich mit ihrem Seelenband Gefährten um dessen Gefährtin kümmerte. Federfall durfte inzwischen noch nicht einmal mehr aufstehen, um sich Beute zu holen, hatte Qualmzeichen gesagt. Sie musste ruhen, wenn sie wollte, dass die Jungen lebendig zur Welt kommen sollten. Das war schwer für sie und führ ihren jungen Gefährten, der gleichzeitig bei ihr und bei Maissilber sein wollte. Deswegen hatte Maissilber beschlossen, wann immer Möglich bei ihnen zu verweilen, um ihm die Situation zu erleichtern. Bärenkralle verstand das ja, aber er hatte sie kaum noch zu Gesicht bekommen. Immer öfters wurde sie nun von ihren Kriegerpflichten befreit, und er vermisste sie. Er konnte sich nicht dagegen wehren, dass ihm düstere Gedanken hochkamen. Und bald schon fand er seinen Trost öfters als ihm lieb war bei dem grummeligsten Kater im ganzen Clan. Schweigemond und er verbrachten die Zeit oft, still nebeneinander sitzend. Aber trotz der fehlenden Worte, fühlte sich der junge Krieger verstanden. Er glaubte, dass Schweigemond sich auch irgendwie alleine fühlte. Elchhund war oft apathisch und nicht ansprechbar und sass teilnahmslos im Lager herum. Die Ältesten murmelten oft, dass er ein Einsamer Geist geworden war, statt wie ihm vorbestimmt, ein Zwiegeist, sowie die anderen Katzen die die Verschmelzung überlebt hatten. Ein Teil von ihm fehlte, und würde es immer tun. Bärenkralle tat Schweigemond leid, wenn er seine Blicke auf dessen Bruder fallen sah. Und Kleinhirsch war nun oft bei Regenrauch, da die beiden kurz nach dem Dachsmord Eltern von zwei Katern geworden waren. Starkjunges und Grünjunges. Flatterherz, die Gefährtin von Schweigemond beachtete ihn meistens nicht, oder war sehr distanziert, da er sich weigerte mit Schneesilber zu sprechen – immer noch. Das machte Schweigemond wohl zum missmutigsten Kater des Lagers, und die meisten Katzen mieden ihn. Bärenkrallen war in seine Gedanken vertieft, als er einen schrillen Aufschrei aus der Kinderstube hörte. @Stormprancer@Grasherz@Flammensturm@Saraeg@Pandora
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©Gast Sa Jun 05 2021, 17:52 Gast
| Ahh schon wieder Abstimmung verpasst. Habs gelesen, konnte mich aber nicht entscheiden. Ich würde mich glaube ich anschiessen, dass Regenrauch rauskommen soll, sie kann dann gleich sagen was los ist, das könnte zeit sparen, statt dass wer reinrennen, sich nen Überblick verschaffen und dann die richtige Katze holen müsste.
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