Vorab "entschuldige ich mich schon mal für das sehr lange Kapitel.. aber beim Schreiben ist mir immer mehr eingefallen, was noch dazu musste. xD Ich hoffe euch gefällts trotzdem.
Kapitel 10Schneesilber setzte sich zu Maisregen, die mal wieder beim Morgengrauen vor dem Lagereingang sass. Die weisse Kätzin hatte sie schon öfters gehört, wenn die zweite Anführerin in der Dunkelheit im Kriegerbau an ihr vorbei schlich. Seit Bärenkralle sie verlassen hatte, schien sie ruheloser zu sein und nachdenklicher. Sie musste ihn vermissen. Wartete sie vielleicht darauf, dass er zurück kommen würde? Schneesilber dachte daran, dass bereits vier Sonnen Aufgänge seither vergangen waren. Sie glaube nicht, dass die Katzen zurück kamen. Sie hatte Mitleid mit der zweiten Anführerin. Wenn sie sich vorstellte, wie es wäre wenn sie Felssilber verlieren würde, nein daran mochte sie gar nicht denken. In den letzten Tagen seit sie Kriegerin geworden war, hatten sie bemerkt, dass ihr Band sehr viel stärker geworden war. Schneesilber wusste, dass es oft der Übergang vom Schüler zum Krieger war, der die Verschmelzung irgendwie auszulösen schien, doch sie beide hatten es irgendwie verdrängt gehabt. Inzwischen war das nicht mehr möglich. Irgendwie genoss die junge Kriegerin, dass sie fast jede Minute mit ihrem Gefährten verbringen durfte, aber es wurde ihnen beiden auch schmerzlich bewusst, dass ihre gemeinsame zeit bald ein Ende haben würde. Donnervogel meinte, es könne jeden Tag soweit sein, man wisse halt vorher nicht, wie schnell es wie intensiv würde. Bei den einen entwickelte es sich schneller, bei anderen langsamer. Sie mussten also das beste aus ihrer zeit machen. Leise tappte sie zu Maisregen hinüber. „Wartest du auf den Sonnenaufgang? Weisst du schon wen du für die Patrouillen einteilen willst?“ Sie hoffte, dass sie sich beide mit der Frage etwas von der Melancholie ablenken konnte, die über ihnen schwebte. Die Schildpatt farbene Kätzin drehte sich zu ihr und ihr starrer Blick wich einem müden lächeln. „Ehrlich gesagt habe ich mir noch keine Geda-“ Ein Plötzliches krachen im Unterholz unterbrach sie und beide Katzen sprangen alarmiert auf die Pfoten. Aus einem Gebüsch nicht unweit von ihnen, kamen zwei Katzen angerannt. Als sie sie erblickten, preschten sie geradewegs auf die beiden Kriegerinnen zu. Schneesilber stellte den Pelz auf. Sie kannte die beiden nicht! Woher kamen sie? Hier hatte es noch nie fremde Katzen gegeben! Maisregen hatte sich schon vor sie gestellt und machte einen Buckel. Über ihre Schultern hinweg sah Schneesilber, dass die beiden Katzen – anscheinend zwei Kater – vor ihnen halt machten. Sie sahen sich sehr ähnlich, ob sie Brüder waren? Beide hatten braunes Fell mit schwarzen, dünnen Tiger-streifen. Der eine hatte weisse Pfoten. Er schaute die beiden Kätzinnen mit einem herablassenden Blick an. „Wo ist sie?! Habt ihr sie versteckt?“ bellte er Maisregen an. Diese fauchte. „Was habt ihr hier zu suchen?! Wer seit ihr?! „Was wir suchen? Diese räudige Entschuldigung von einer Katze, die mit dem Fell wie weisser Hase, der zu lange in der Sonne lag. Sie ist uns entwischt, wir wollen sie zurück!“ Maisregen knurrte jetzt. „Ich weiss nicht wovon ihr redet, aber wenn ihr nicht sofort aus unserem Gebiet abhaut, wird der Clan euch in Stücke reissen!“ Sie gab Schneesilber mit einem Ohrschnippsen ein Zeichen. Diese verstand sofort und löste sich aus ihrer Versteinerung. Sie sollte den Clan verständigen. Sie drehte sich um, um durch den Lagereingang zurück zu hetzen, doch die Kater hatten den Wink anscheinend auch verstanden, denn bevor sie sich durch den Rankentunnel zwängen konnte, spürte sie scharfe krallen in den Schultern. Sie schrie mehr wütend als vor Schmerz auf, und schoss herum, um ihren Angreifer abzuwehren, doch Maisregen hatte sich schon auf ihn gestürzt und rollte mit ihm durchs scharfkantige Gras. Schneesilber sah sich erschrocken um, und konnte sich gerade noch rechtzeitig unter einer weissen Pfote hindurch ducken, die mit ausgefahrenen Krallen auf ihre Kehle gezielt hatte. Auf ihre Kehle! Ihr wurde sofort bewusst, dass diese Kater kein Gesetz der Krieger kannten. Blitzschnell blickte sie sich um. Maisregen rangelte mit dem anderen Kater während der erste sich irgendwie zwischen sie und den Eingang gestellt hatte. Schneesilber überlegte nicht lange. Sie schrie so laut sie konnte auf, und flitze dann schnell wie der Wind zwischen seinen Beinen hindurch. Er war ein Stück grösser und ausgewachsen, das machte sie sich zum Vorteil. Er war wohl auch nicht mit Kriegertricks vertraut, denn als sie sich unter seinem Bauch durch duckte und kaum darunter angekommen schwer nach oben stemmte, kippte er mit einem erschrockenen Aufschrei zur Seite um. Triumphgefühl lachte sich in Schneesilber breit, als sie ihm nachsetze und den stämmigen Kater mit ihren Pfoten am Boden festnagelte. Da bohrten sich spitze Zähne in ihren Hinterlauf und sie jaulte auf. Der andere Kater hatte sich anscheinend von Maisregen befreit und kam seinem Kumpanen zu Hilfe. Sie konnte sich grade noch beherrschen, um nicht den am Boden liegenden frei zu lassen. Mit aller Kraft versuchte sie den Schmerz in ihrer Pfote zu ignorieren und den anderen Kater auf die erde zu drücken, als endlich Lärm aus dem Lager kam. Sie hörte es Rascheln und hörte wie viele Katzenstimmen jaulten. Sanftwolkes Fell trat in ihre Augenwinkel und der Schmerz in ihrer Pfote liess nach, als sie ihr zu Hilfe kam. Doch leider hatte sie sich ablenken lassen. Der Kater unter ihr hatte die Gelegenheit genutzt und sich unter ihr weggedreht. Er stand nun zerzaust und mit Zornerfüllten Augen vor ihr. Sie hörte es hinter sich unaufhörlich Rascheln. Da flitze der eine Kater, der sie gebissen hatte an ihr vorbei. Der andere sah sie noch kurz an, bevor auch er die flucht ergriff. Mit so vielen Katzen konnten sie es nicht aufnehmen. Anscheinend hatten sie nicht damit gerechnet gehabt, was hier, sie wussten nichts vom Clanleben. Schwer atmend stand Schneesilber da, während sich der Clan hinter ihr versammelte. Und dann kam auch Maisregen an. Ihr Ohr hatte einen blutenden Riss und sie hatte mehrere Kratzer am Rücken, aber sonst schien es ihr gut zu gehen. Schneesilber war erleichtert. „Was ist hier los?!“ Oststern baute sich vor den Kriegerinnen auf. Maisregen gab sich Mühe aufrecht vor ihm zu stehen und sich nichts anmerken zu lassen. „Die Kater haben uns angegriffen. Sie haben nach einer Katze gesucht, und sich dann einfach auf uns gestützt. Schneesilber hat mir geholfen, als der eine mir fast de kehle zerfetzt hätte.“ Der Anführer blickte auf seine Stellvertreterin. „Ihr geht erst einmal in den Heilerbau, alle beide. Wir sprechen danach und entscheiden was zu tun ist.“
Bärenkralle stand etwas unentschlossen auf der Lichtung, auf der die Katzen die letzten tage Stunde um Stunde hart gearbeitet hatten, um Baue zu errichten. Sie hatten in mitten des Tannenwaldes diese Stelle entdeckt. Eine kleine Lichtung, umgeben von dichten Brombeersträuchern und Lorbeere. Ausserdem befand sich ein grosser roter Felsbrocken auf einer Seite, der sogar eine kleine Höhle mit einem Wasserloch hatte. Sie hatten zuerst einen Kriegerbau und einen Schülerbau gebaut, wo sich alle ein Plätzchen gesucht hatten. Weissbüffel hatte die Idee gehabt, dass sie die Höhle als Heilerbau benutzen konnten, wegen dem Wasser, und weil sie besonders gut geschützt war. Gleich daneben hatten sie angefangen die Kinderstube einzurichten, da einige grosse, alte tarnen ihre Äste weit über die Lichtung und zu dem Felsen hin streckten. In der Mitte des Lagers stand ein Stumpf. Vor langer Zeit musste hier mal eine Tanne gestanden haben. Aber die Katzen hatten alle befunden, dass es der perfekte Ort für die Anführer Ansprachen wäre. Also nannten sie ihn einfach den Alten Stumpf. Dort hatten sie sich jetzt versammelt, auf Bärenkralles Geheiss hin. Er schaute nervös in die Katzengesichter, die vertrauensvoll und voller Erwartung zurück schauten. „Ihr wisst warum wir uns versammelt haben. Wir haben einen Kriegerbau und einen Schülerbau die fertig sind. Die Kinderstube ist auch bald soweit, dass sie bezogen werden kann.“ Er blinzelte zu Nordwind. „Aber wir haben auch einen leeren Heilerbau. Nur haben wir keinen Heiler.“ Er blickte sich unter den Katzen um. Erdfeuer und Frechzunge sassen etwas weiter weg als die anderen und schauten fast etwas teilnahmslos zu ihm herauf. Klopfrabe nickte nachdenklich, während Nordwind sich an ihren Gefährten Nebelkrähe kuschelte. Falkenpfote und Schlangenpfote Schauten beide mit grossen Augen zu ihm hoch. Weissbüffel, die er zu seiner zweiten Anführerin ernannt hatte, sass neben dem alten Stumpf, den Schweif um ihre Pfoten geringelt. Da stand Federfall auf. Etwas schüchtern sah sie sich unter ihren neuen Clangefährten um. „Ich habe während meiner langen zeit im Heilerbau viel von Qualmzeichen gelernt. Wenn mir langweilig war, hat sie mir Kräuter gezeigt. Manchmal habe ich auch beim sortieren geholfen. Aber ich weiss nicht, ob der Sternenclan mich für geeignet empfinden würde. „ ihr Blick glitt zu ihren beiden Jungen. „Ein Heiler sollte keinen Gefährten und keine Jungen haben. Was den Gefährten angeht. Ich habe sowieso nicht vor, nach Steppensilber nochmals einen zu haben.“ Unsicher schaute sie zu Bärenkralle. Der überlegte kurz. „Federfall, ich denke du wärst eine gute Heilerin. Du warst schon immer eine besonders einfühlsame Katze. Und vielleicht kannst wenn etwas Zeit verstrichen ist, mit Donnervogel und Qualmzeichen etwas zeit verbringen. Ausserdem weis sich auch nicht, ob der Sternenclan mich für geeignet empfindet, als Anführer zu dienen. Ich würde sagen, wir beide werden das zusammen herausfinden müssen.“
Schnuppernd setze Bärenkralle eine Pfote auf das fast bläulich wirkende Gras, welches in der Nacht im Sternenschein den erstaunlich hell glänzenden kleinen Teich umgab. Er blickte sich um. Federfall war schon neben ihm und bewunderte ebenfalls das schimmernde Wasser. „Ich glaube, wir müssen das Wasser mit der Nase berühren.“ Sie schaute ihn etwas verunsichert an. Doch er liess sich schon zu Boden gleiten. „Ich hoffe, dass wir beide vom Sternenclan angenommen werden.“ Bärenkralle strich ihr kurz mit der Schweifspitze über die Flanke, bevor er seinen Mut zusammen nahm und die Nase ans Wasser hielt.
„Heute Abend ist wieder Vollmond. Der Zweite seit du und Federfall mit dem Segen des Sternenclans zu uns zurück gekommen seit Bärenstern. Werden wir jetzt heute zur Mondzeremonie des wahren Clans gehen? Wir könnten Ostsern berichten, dass die Ahnen dir neun Leben geschenkt haben, statt des langen Lebens eines Zwiegeistes. Vielleicht stimmt sie das ja um?“ Bärenkralle blickte seine zweite Anführerin an. „Ich glaube kaum, dass sie das umstimmen wird. Aber du hast recht. Wir sollten uns mit dem Wahren Clan treffen. Ich möchte nicht, dass wir unsere alten Clangefährten nicht mehr sehen. Und der Mondgesang fehlt mir auch.“ Er schnurrte leise.
Nachdem diese Entscheidung dem Rest des Clans mitgeteilt worden war, herrschte eine belebte Stimmung. Alle schienen sich mehrheitlich auf das Zusammentreffen zu freuen. Schliesslich hatten die meisten Wurfgefährten und Freunde zurück gelassen. Federfall kam nach der Versammlung zu Weissbüffel, als diese die mittags Patrouillen einteilte. „Im Lager ist ja alles in Ordnung. Ist es okay, wenn ich mit Klopfrabe und Schlangenpfote zur Jagd gehe?“ Weissbüffel nickte erfreut. Da Federfall bisher ausser ein paar Dornen in der ein oder anderen Pfote vom Lageraufbau noch recht wenig zu tun hatte, wenn sie nicht gerade Kräuter sammelte, war sie öfters zur Jagd mitgegangen. Vor allem wenn ihre Jungen dabei waren. Bärenstern meinte, dass er da kein Problem sehe, schliesslich war Federfall als Kriegerin aufgewachsen und eine hervorragende Jägerin. Und so gross wie sie es gewohnt waren, war der Clan ja auch nicht. Ausserdem würden sie bald ein paar Mäuler mehr zu stopfen haben, wenn Nordwind ihre Jungen kriegen würde. Die ersten Jungen des freien Clans. Falkenpfote hatten sie Nebelkrähe als Schüler gegeben. Darüber schien Nordwind ganz schön froh gewesen zu sein, so hatte er wenigstens was anderes zu tun, als den ganzen Tag hinter ihr her zu tänzeln und sie zu fragen ob sie was brauchte.
Weissbüffel hatte sich dazu entschieden mit Kreidezahn eine Grenzpatrouille zu übernehmen. Die Morgenpatrouille hatten schon Schweigemond und Biberschweif übernommen, denen die frühe Morgenluft zu zweit anscheinend zuzusagen schien. Sie war nicht böse darüber, sie mochte es sowieso nicht so sehr, sich so früh so viel zu bewegen. Sie winkte dem Kater mit dem Schweif zu, als Zeichen dass sie los konnten.
„Wenn wir beide Junge bekämen, hätte bald der ganze wahre Clan weisse Pelze.“ Kreidezahn grinste sie schelmisch an. Weissbüffel lachte auf. „ na dann hat der Clan ja Glück, dass das nicht der Fall sein wird, sonst könnten wir bald nur noch im Winter jagen, weil jede Beute den ganzen Clan gleich sehen würde.“ Sie stupste den Kater freundschaftlich an. Sie wusste dass er ein Auge auf sie geworfen hatte, doch es interessierte sie nicht. Sie wollte keinen Gefährten. Sie war noch nie daran interessiert gewesen. Auch wenn Kreidezahn ein stattlicher Kater war. Seine Freundschaft war ihr genug. Er schmollte etwas, während sie den wilden Fluss entlang liefen. Plötzlich blieb Weissbüffel mit gespitzten Ohren stehen. „Da!“ Sie deutete auf eine Bewegung, ganz in der Nähe der Baumbrücke, die über den Fluss führte.“ War etwa eine andere Clankatze auf ihr Gebiet gekommen? Sie kniff die Augen zusammen. Der Pelz war hell. Das konnte keine der Heilerkatzen sein. Sie rannte los, mit angelegten Ohren. Welche Katze wagte es, auch noch alleine die Grenze zu übertreten? Hatten sie das Gefühl, der freie Clan würde sein Gebiet nicht verteidigen? Sie spürte den anderen Krieger neben sich, als sie der Katze näher kamen. Ein Blitz durchfuhr ihr Fell, als sie sie erkannte. Sie blieb schlitternd stehen und traute ihren Augen kaum. „Lachsflug! Du lebst!“ Weissbüffel starrte die cremefarbene Katze an, als wäre sie ein Geist. Seit vielen Monden hatte keine Katze Lachsflug gesehen. Seit dem grossen Dachsmord, als sie verschwunden war. Und nun stand sie da. Verdreckt und zerzaust...und dick. Die zweite Anführerin starrte ihre Freundin an. Ihr Bauch war dick gewölbt. Da brach diese vor ihren Augen zusammen. Das schreckte Weissbüffel aus ihrer Starre auf. Sofort stand sie über Lachsflug gebeugt. „Hilf mir, sie ins Lager zu bringen.“
Verwirrt blinzelte die cremefarbene Kätzin ins Licht. Es schien einen Moment zu dauern, bis sie Weissbüffel erkannte. „Was ist mit dir geschehen? Wo warst du?“ Die zweite Anführerin hockte neben Federfall im Kriegerbau. Lachsflug war einige Stunden lang bewusstlos gewesen. Die Kätzin schaute zu ihnen. „Als der Dachs angriff, habe ich mich zu weit entfernt. Da waren zwei Kater. Sie nannten sich Klinge und Nadel. Sie haben mich mitgeschleppt. Als ich zu mir kam, war ich in einem Erdloch mit einer anderen Kätzin gefangen. Sie war furchtbar dünn. Die beiden Kater haben und einmal in der Woche eine Maus eingeworfen und uns verspottet. Und manchmal sind sie zu und gestiegen um in der Nacht unsere „Wärme zu stehlen“ wie sie es nannten. Ich war die ganze zeit da gefangen, bis die andere Kätzin und ich uns einen Fluchtplan überlegt hatten. Doch Nadel und Klinge haben es herausgefunden und uns verfolgt. Da hat sich die andere Kätzin ihnen in den Weg gestellt und mir gesagt ich soll rennen. Sie wollte nicht dass die jungen bei so schrecklichen Katern aufwachsen und ich hatte ihr vom Clan erzählt. Und ich bin seit etwa einem Mond herum geirrt, weil ich nicht wusste wo ich war, bis ich die Baumbrücke gefunden habe. Ich habe solche Angst.“ Weissbüffels Augen schillerten vor lauter Tränen. Ihr zog es alles zusammen. Wenn sie Lachsflug ansah, fühlte sie Schuld, dass sie sie nicht gefunden hatten. Und sie fühlte etwas anderes. Sie wusste nicht was genau es war, aber es war zu ihr zurück gekommen, als sie Lachsflug an der Brücke erblickt hatte. Es war, als hätte sie etwas verlorenes wieder gefunden. Sie konnte das Gefühl nicht beschreiben. Sie wusste nur, dass sie Lachsflug nie wieder aus den Augen lassen wollte. Ab jetzt würde sie sie beschützen schwor sie sich. „ Sie legte sich zu ihr. „Du musst keine Angst haben. Ich bin jetzt bei dir. Ich werde nicht zulassen, dass dir oder deinen Jungen etwas geschieht. Und ich werde dir helfen, wenn du willst. Die Jungen werden nie erfahren dass sie einen so schrecklichen Vater haben.
Oststern stand auf der von der Sonne noch immer erwärmten Steinplatte auf der Ebene, als vom Rand des Mondkreises her ein Ruf erklang. Er drehte den Kopf in die Richtung und sah eine grosse Katzengruppe auf sich zu kommen. Schneenacht sah ebenfalls in die Richtung. Das waren die verlorenen Katzen, wie Oststern sie nannte! Warum kamen sie? Wollten sie sich wieder dem Clan anschliessen? Der Clan wurde still, als sich die Katzengruppe durch die schon bereit stehenden Katzen schlängelte. „Bärenkralle, was willst du hier?“ Oststern bemühte sich gar nicht erst zu verstecken, wie wenig er erfreut war über die Begegnung. „Ich heisse jetzt Bärenstern. Ich war zusammen mit Federfall beim Glänzteich vor zwei Monden. Wir haben uns beide mit den Kriegerahnen die Zungen gegeben.“ Stimmengemurmel erfüllte die Sternenklare Nacht. Federfall trat neben Bärenstern. Sie blickte aber zu den Heilern hinüber. „Der Sternenclan hat mich zur Heilerin ernannt. Und er hat Bärenstern neun Leben geschenkt, da er nicht das lange Leben eines Zweigeistes besitzt um seinen Clan anzuführen und zu verteidigen. Allerdings habe ich noch viel zu lernen, weshalb ich euch fragen wollte, Donnervogel und Qualmzeichen, ob ich mit Frage zu euch kommen darf, sollte es von Nöten sein.“ Donnervogel sah verunsichert zu ihrem Anführer hoch. Der wiederum schien einen Moment lang zu überlegen. „Diese Entscheidung soll nicht die meine sein. Ihr habt euch eine gute Zeit ausgesucht, um uns zu treffen.“ Der Anführer wandte sich dem ganzen Clan wieder zu. „Ihr alle wisst, was heute geschieht, und ich bitte euch den Frieden zu wahren. Die Nacht ist zu wichtig.“ Die Stimmen verstummten. Viele Katzen des wahren Clans sahen sich zustimmend an. Eine eigenartige Stimmung schwang mit. Bärenstern blickte sich um. Jetzt wünschte er sich kurt, Weissbüffel wäre mit ihnen gekommen. Doch sie hatte darauf bestanden, bei Lachsflug um Lager zu bleiben, auch wenn alle anderen Katzen zu dem Mondtreffen gingen. Bärenkralle erhob nochmals die Stimme und sprach jetzt zu allen. „ Ich möchte noch mitteilen, dass Weissbüffel unsere zweite Anführerin ist. Sie ist heute nicht mitgekommen, weil sich unerwarteter Weise heute eine Katze bei uns eingefunden hat. Lachsflug ist bei uns im Lager und sie erwartet Junge. Ausserdem ist sie schwach. Sie wurde von zwei Katern gefangen gehalten. Viel mehr wissen wir noch nicht. Aber ich dachte, ihr solltet das wissen.“ dann trat Bärenstern ein paar Schritte von der grossen Steinfläche zurück, auf der Oststern stand. Nach kurzem Überlegen senkte er respektvoll den Kopf. Oststern schaute ihn erstaunt an. Doch dann wanderte sein Blick wieder über alle Anwesenden.
„Es ist an der Zeit, dass der wahre Clan einen neuen Anführer bekommt.
Nun werde ich den neuen Anführer des wahren Clans ernennen. Ich sage diese Worte vor dem SternenClan damit er mich hören, und meine Wahl billigen kann. Schneenacht, du wirst die neue Anführerin des wahren Clans sein. Es war Maisregens Wunsch, diese Position nicht einzunehmen, weshalb die Verantwortung für den Clan an dich übergeht, die du im letzten Mond meine Stellvertretung warst. Ich werde mich in den Ältestenbau begeben, wo ich schon seit langer Zeit sein sollte und trete von meinem Posten zurück“
Ostern stieg von der Steinerhöhung herunter und machte Platz um seine junge Nachfolgerin durch zu lassen.
Als er unter ihr angekommen war, fügte er noch an: „ Schneenacht, ab dem heutigen Tag wirst du Schneestern heissen. Der Sternenclan möge alle deine Pfade erleuchten und dir immer zur Seite stehen, sowie er auch mir zur Seite gestanden hat.“
„Schneestern, Schneestern!“ Die Jubelrufe klingelten in Bärensterns Ohren und er schaute verwirrt und verwundert zu der neuen Anführerin hoch. Dann blickte er sich um. Maisregen war nirgends zu sehen. Warum war sie nicht da? War ihr etwas zugestossen? Sie war doch die zweite Anführerin des Clans gewesen. Gerade als die Panik langsam in seinen Hals hoch kroch, spürte er einen leichten Stoss von der Seite. Er sah sich um. Flatterherz hatte sich dicht neben ihn gestellt. „Bärenstern...Maisregen hat vor ein paar Sonnenaufgängen Junge bekommen. Deswegen hat sie sich dazu entschieden den Clan nicht anzuführen. Sie wird nach ihrer zeit in der Kinderstube weiterhin zweite Anführerin bleiben.“ Sie hatte die Worte geraunt, während Schneestern irgend eine Ansprache hielt. Aber Bärenstern hatte nichts davon mitbekommen. Ihm war plötzlich schlecht. Er überlegte kurz. Aber die jungen konnten nur von ihm sein. Die Zeitspanne dazwischen war zu kurz. Sie musste bereits trächtig gewesen sein, als er den Clan verlassen hatte, wahrscheinlich hatte sie es aber selber noch nicht gewusst. Er schaute Flatterherz leicht verstört an. „geht es ihnen gut? Sind sie gesund?“ Ein komischer Ausdruck der in ihre Augen trat, jagte ihm einen Schauer durch den Pelz. „Was?!“ Er merkte nicht, dass er sie regelrecht angebellt hatte, und die ganze Versammlung nun auf ihn schaute. Flatterherz war etwas zurück gewichen und knetete mit den Pfoten den Boden. Sie schaute ihn nicht mehr an, als sie leise krächzte: „Maisregen geht es gut. Du hast vier gesunde junge, aber...Sie teilen sich alle vier das Band. Wir konnten noch nicht heraus finden, welche zwei zusammengehören, oder ob es sie tatsächlich alle vier verbunden sind. Aber wir hatten noch nie so eine Starke Verbindung. Wir mussten die Kinderstube neu aufbauen...“ Es war mucksmäuschenstill still. Nur in Bärensterns Ohren surrte, toste und kreischte es. Er Seine Augen brannten, bunte Lichter tanzten vor seinem blick herum, bevor das Rauschen alles andere übertönte und in ein dunkles, alles verschlingendes schwarz überging.
EpilogWeissbüffel stand mit Wärme erfülltem Herz neben Lachsflug, die ihren Schweif zärtlich um vier winzige Junge geschlungen hatte. Die Kätzin wusste nicht, ob sie schon einmal so glücklich gewesen war in ihrem leben. Sie hatte ihrer Freundin geholfen, als die Wehen angefangen hatten und war ihr nicht von der Seite gewichen. Auch nicht, als der Rest des Clans zurück ins Lager kam, Bärenstern gestützt zwischen zwei Katzen. Am Rande hatte sie mitbekommen, was geschehen war, doch sie hatte nur Augen für Lachsflug und die jungen. Sie fühlte sich, als hätte ihr ganzes leben bis jetzt keinen Sinn gemacht. Federfall hatte sich die Jungen kurz angesehen, allerdings wurde ihre Aufmerksamkeit schnell wo anders gebraucht, denn Nordwind schien nach dem langen Lauf durch das Territorium so erschöpft zu sein, das sie nicht mehr aufstehen mochte, als sie ins Lager gekommen waren. Schnell war den Katzen jedoch klar geworden, dass in dieser Nacht zwei Königinnen ihre jungen kriegen würden. Weissbüffel konnte sich keine schönere Nacht vorstellen. Dem Clan ging es gut, und sie fühlte sich, als hätte der Sternenclan seine schützenden Pfoten über sie alle gelegt, und ihnen versprochen, dass der freie Clan gedeihen würde.“ Schau nur Weissbüffel, zwei von ihnen sind weiss. Genau wie du.“ Lachsflug lächelte die zweite Anführerin erschöpft aber überglücklich an. „Ich nenne sie Amseljunges, Bergjunges, Kojotenjunges und Grillenjunges.“
Es hat mir richtig Spass gemacht zu schreiben, vor allem weil ich Anfang des ersten teils schon wusste, dass ich Bärchen einen Eigenen Clan geben werde, nur wie, wann, warum genau usw hat sich dann erst entwickelt mit den Entscheidungen und der Story. Ich hab mich zumindest sehr unterhalten beim Schreiben^^ Und danke an alle die so fleissig mitgelesen haben^^Ps.. Die Charakterlisten wurden noch einmal überarbeitet ;-)
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