Schilfpfote blickte unsicher zurück zu ihrer Anführerin, dann zu Windjammer hinüber die auf der anderen Seite des Lager die letzte Patrouille einteilte und wieder zurück. Ihr ungutes Gefühl wollte sich einfach nicht beruhigen. Nervös scharrte sie kurz an Boden, bevor sie sich auf dem Absatz umdrehte, und wieder in die Richtung lief, von der aus sie gerade gekommen was. Strahlenstern sah überrascht auf, als sie wieder vor ihr stand. „Ist die Patrouille schon ohne dich los?“ Schilfpfote zuckte bei dem Ton der Anführerin zusammen. Sie schien ungehalten zu sein darüber, dass sie zurückgekehrt war. Die junge Kätzin war etwas verwirrt darüber. Sie hatte doch gar nichts getan...
„N-nein, äh, a-aber irgendwie hatte ich das Gefühl dass es dir vielleicht noch nicht so gut geht. Ich wollte dich nur noch mal Fragen ob wirklich alles in Ordnung ist. Ich hab mir etwas Sorgen gemacht...“, stotterte Schilfpfote und blickte zu Boden. Die Züge der Anführerin entspannten sich.“ Tut mir sehr leid, ich bin wohl etwas gereizt, ich liege nicht gern untätig im Heilerbau herum. Das geht mir auf die Nerven, ich bin lieber für meinen Clan da, weisst du was? Das bringt mich auf eine Idee. Es gibt nämlich noch was, was ich tun sollte. Komm mit!“ Völlig überrumpelt von ihrem plötzlichen Wandel folgte Schilfpfote Strahlenstern, die geradewegs auf Windjammer zusteuerte, einen kurzen Befehl bellte, und sich dann auf dem Flachfelsen ihren angestammten Platz suchte um zum Funkenclan zu sprechen. „Ich bitte alle Katzen sich hier beim Flachfelsen einzufinden, die sich ihre Beute selber fangen können. Wir haben zwei Schüler unter uns, deren Ernennungen bereits überfällig sind.
Seidenfeder, bist du davon überzeugt, dass deine Schülerin dazu bereit ist eine Kriegerin zu werden?“
Seidenfeder trat erfreut vor und hob laut und deutlich an: „Ja, sie ist bereit.“
Strahlenstern fuhr weiter: „Ich, Strahlenstern, Anführer/n des Funkenclans rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diese Schülerin herabzublicken. Sie hat hart trainiert, um eure edlen Gesetze zu erlernen, und ich empfehle sie euch nun als Kriegerin.
Schilfpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?“
Schilfpfote konnte ihr Glück noch gar nicht wirklich fassen. Damit hatte sie auf jeden Fall nicht gerechnet gehabt. Doch sie trat vor und sprach: „Ich verspreche es.“
Dann gebe ich dir, mit der Kraft des SternenClans, deinen Kriegernamen. Schilfpfote, von diesem Augenblick an wirst du Schilfbeere heissen. Der SternenClan ehrt deinen Tatendrang und deinen Mut und wir heissen dich nun als vollwertige Kriegerin im Funkenclan willkommen.“
Ergriffen trat Schilfbeere vor und leckte die Schulter ihrer Anführerin. Sie bekam kaum mit, wie nach ihr auch ihr Bruder Matschpfote zum Krieger ernannt wurde. Ihre Ohren summten eigenartig und ihr ganzer Kopf schien voller Bienen zu sein. Sie wusste, sie sollte sich eigentlich freuen, aber irgendetwas fühlte sich immer noch nicht richtig an.
„Schilfbeere, Matschtatze, Schilfbeere, Matschtatze!!“ Erst die Namensglückwünsche des Clans liess das sausen in ihren Ohren endlich abklingen. Sie ging sofort zu ihrem Wurfgefährten, und gratulierte ihm zum neuen Namen. Doch Strahlenstern schien anscheinend einiges aufholen zu wollen, denn sie war noch nicht fertig. Die beiden Jungen von Mildherz und Kohlenglut wurden gleich nach ihnen zu neuen Schülern ernannt. Nusspfotes Mentor und Zweigpfote bekam Klarweiher als Mentorin. Die beiden jungen Schüler, genossen es sichtlich im Mittelpunkt zu stehen und strahlten ihre Mentoren mit leuchtenden Augen an, als ihre neuen Namen gerufen wurden.
Schilfbeere sass neben ihrem Bruder und schaute in die stille Nacht hinein. Das Lager war ruhig, fast schon zu ruhig. Sie war richtig froh, dass sie das raschelnde Laub der Bäume noch hören konnte. Es kam ihr vor, als wäre es die längste Nacht ihres Lebens. Matschtatze neben ihr kämpfte bereits sichtlich mit seiner Müdigkeit, während sie noch immer dieses beklemmende Gefühl fest im Griff hielt. Ein leises knacken und darauf Rascheln am anderen Ende des Lagers erschlich sich ihre Aufmerksamkeit. Sie kniff ihre Augen zu feinen Schlitzen zusammen. Da beim Schmutzplatzausgang war eine Katze. Doch sie verhielt sich komisch. Sie schaute sich immer wieder um, als wollte sie siecher gehen, dass keiner sie sah. Schilfbeere hob die Schnauze in die Luft. Da brach der Mond kurz durch die Wolken, und liess ein Helles Fell aufblitzen. Schilfbeere konnte auch in dem Bruchteil eines Herzschlags erkennen, dass die Katze kleine Kügelchen vor sich her stiess. Verwirrt stupste die frisch ernannt Kriegerin ihren Bruder an und deutete mit einem zucken des Schweifs auf das Geschehen. Der legte den Kopf schief und zuckte mit den Schultern. Er dachte sich wohl nichts dabei wenn eine Katze zum Schmutzplatz ging. Ein erneuter Wolkenbruch liess ein zweites, helles Fell aufblitzen, einer der Bällchen! Das musste Kleejunges sein! Er war das einzige Junge im Clan mit so hellem Fell! Dann mussten die anderen Kügelchen die die Katze vor siech her stiess wahrscheinlich seine Geschwister sein, und die Katze stiess sie nicht sondern scheuchte sie vor sich her! Was sollte das? Seit wann gingen so kleine Junge bitte zum Schmutzplatz?! Und dann noch alle zusammen, und das war definitiv auch nicht Weissdorn ihre Mutter, denn die hatte ein graues Unterteil und Rücken, das hätte Schilfbeere gesehen. Panik stieg in ihr auf. Hatte sie vielleicht den Nachtclan übersehen, und jemand versuchte die Jungen zu holen??!
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