Liebe Krieger groß und klein, Regeln müssen immer sein. Drum bitten wir einen Besuch beim Schimmerfelsen zu begehn, um das Gesetz der Krieger zu lesen und zu verstehn. Haltet euch stets an das Gesetz und eure Pflichten, sonst wird der SternenClan über euch richten.
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Jungen: Maulbeerjunges: m, dunkelbraun mit weissem Bauch|gelbe Augen[Feigenblatt+Nilbart] Datteljunges: w, schwarz mit 2 weissen Pfoten und Bauch|gelbe Augen[Feigenblatt+Nilbart]
Heiler: Hibiskustau: w, weiss und grau gescheckt|grüne Augen
Heilerschüler:
Krieger: Schakalmaske: w, schwarzbraun schimmernd|blaue Augen Widderschwinge: m, weiss mit hellbraunen grossen Flecken|gelbe Augen Flusspferdwolke: w, dunkelgrau|hellgraue Augen Krokodilwelle: w, grau/braun getigert|grüne Augen [M] Giftbiss: w, Schildpatt, mit viel weiss Anteil|grüne Augen Bachstelzenklee: w,weiss mit einer grauen Hinterpfote|hellbraune Augen Zwergreiher: m, hellgrau mit dunklen Stromungen|gelbe Augen+ Sandträne [M] Adlerblick: m, dunkelbraun mit hellem Bauch|gelbe Augen Felsgrab:m,schwarz mit weissen Flecken|grüne Augen [M] Topasschimmer: w, weiss mit cremefarbenem Streifen auf der Wirbelsäule|blaue Augen
Schüler: Lotuspfote: w, weissgrau mit weissem Bauch|gelbe Augen||M-Felsgrab Dornenpfote:m,braun getigert|grüne Augen||M-Adlerblick Quarzpfote: m, schwarz|gelbe Augen||M- Krokodilwelle
Königinnen: Sandträne: w, hellbraun mit weisser Unterseite|orangene Augen+Zwergreiher
Jungen: Mandeljunges: m, cremefarben|orangene Augen[Sandträne+Zwergreiher] Sturmjunges: m, hellgrau mit weisser Unterseite bis um Kinn|gelbe Augen[Sandträne+Zwergreiher]
Gleissende Helle umgab die Gestalt, welche sich von ihrem steinernen Thron erhoben hatte. Sie hob beruhigend die langen Arme und das Raunen verstummte um sie herum. „Brüder, Schwestern! Höret! Ich habe eure Stimmen vernommen.“ Golden leuchtende Augen verweilten kurz auf einem jeden Anwesenden, der nun auf die Gestalt blickte. Fünf seiner Geschwister, Söhne und Töchter waren zu ihm gekommen. Sie baten darum, Epoche des Glücks und der Macht von Ägypten nicht versiegen zu lassen. Mit der neuen Herrscherin, welche noch in den Kinderschuhen steckte, würde sich das Schicksal ganz Alt-Ägyptens entscheiden.
Sie sahen es alle, und doch war ein eigenhändiges Eingreifen nicht der Weg. „Wenn wir der zukünftigen Herrscherin ihr Leben retten wollen, müssen wir abgesandte Schicken. Sie sollen der jungen Cleopatra den rechten Weg weisen, um von falschen Verlockungen abzukommen.“ Geschmeidigt, drängte sich eine weibliche Figur, halb Mensch, halb Katze in den Vordergrund. „ Allmächtiger Re, wir haben doch bereits Diener auf Erden. Vor langer Zeit erschuf ich die Katzenclans der ewigen Sonne in deinem Namen. Nicht alle haben überlebt, doch drei der Clans haben der Witterung getrotzt. Die Zähne des Karneolclans sind scharf wie die vom Nil Krokodil. Die scharfen Krallen des Onyxclans glänzen weit über die Ebene und der Türkisclan ist flinker den je.Wenn sie sich verbinden und eins werden, können sie eines Tages unsere Macht zur jungen Herrscherin tragen. Dessen bin ich mir sicher.“ Die Katzengöttin senkte untertänig den Kopf, während sie ein paar Schritte zurück trat. Gemurmel tat sich breit unter den 6 Göttern, als das eben ausgesprochene alle Ohren erreicht hatte. Da traten nach einem kurzen Gespräch zwei weitere Götter hervor. Der eine war der Totengott Osiris, welcher auch über die Wiedergeburt herrschte und der andere mit dem schwarzen, anmutigen Schakal Kopf hiess Anubis, er war der Wächter über das Tor zum Jenseits. „Wir würden unsere Kräfte vereinen um aus den genannten Clans alte Seelen mit unseren Seelen zu verbinden und sie zu den Clans zurück schicken. Dies ist was wir Anbieten können.“ Da trat der nächste Gott hervor, Amun, der mit dem Widder Kopf. „Ich kann den Seelen die Wiedergeburt in die Clans ermöglichen, in dem ich für Fruchtbarkeit sorge.“ Nun stand auch die letzte der sechs auf und gesellte sich zu den anderen. Es handelte sich dabei um Sechmet, eine Löwengestaltige Göttin mit wunderschönen, weissen Schwingen. „ Ich besitze keine Gabe, die dem Vorhaben jetzt helfen könnte, doch mit meiner Gabe der Heilung gelobe ich, dass ich die Auserwählten Seelen beschützen werde, so gut ich es kann.“ Der grosse Sonnengott und mächtigster aller Götter blickte zufrieden über seine Brüder, Schwestern, Söhne und Töchter.
„So soll es denn geschehen. Eine jede der Katzenseelen wird mit einem von uns verbunden sein, sodass wir alle zu gleichen Teilen Einfluss erheben können. So lasset uns auf die Nacht warten und die Kriegerahnen der Clans um geeignete Seelen beten. Sie müssen, mutig, loyal und stark sein, aber auch bereit Neues in ihr Herz zu lassen und auf ihren Verstand hören können. Auf dass sie sich zu einem einzigen, mächtigen Clan vereinen mögen, der unter unserer Führung unser geliebtes Land vor dem Untergang bewahren wird.“
Zuletzt von Rubinstern am Di Nov 24 2020, 03:19 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Kapitel 1:
Ein ungläubiges Geraune ging durch den ganzen Clan. Die Katzen starrten ihre neue Anführerin an. Fennekdämmern hatte schon immer als gute zweite Anführerin gegolten, doch nun, da sie Anführerin war, spaltete sich gerade das Lager. „Vipernfang muss der neue zweite Anführer sein! Es steht ihm zu!“ , jaulte eine Kätzin zum Scherbenfels hervor, auf dem die cremefarbene Anführerin vor einer Weile zum ersten Mal platz genommen hatte. „Auf keinen Fall, er hat Tümpeltstern auf dem gewissen!“, rief eine andere aus der anderen Ecke. Bald standen sich zwei Gruppen von Katzen mit gesträubten Pelzen gegenüber. Die Luft war dicht und stickig um sie herum, und einige Katzen, die sich keiner Seite angeschlossen hatten, wagten es kaum zu atmen. Flughundzahn sass mitten unter den Streithähnen und wusste nicht recht, was er mit der Situation anfangen sollte. Auf der einen Seite machte sich ein grauer Krieger gross, hinter ihm einige seiner Clankameraden. Auf der anderen Seite stand eine Kätzin an vorderster Front, Stechrose, die vor nicht allzu langer Zeit erst aus der Kinderstube wieder zu den Kriegern gestossen war. Ihr Fell stand nach allen Seiten ab und ihre Krallen waren bereits ausgefahren. Nicht unweit von Stechrose stand Rotsee, die gerade zur neuen zweiten Anführerin gewählt worden war. Sie schien sehr unschlüssig zu sein. Ein lautes Fauchen übertönte die beiden Katzengruppen, und es wurde so still, dass man ein Sandkorn hätte fallen hören, als Fennekstern in die Mitte des Geschehens sprang.
„Ich bin die Anführerin, und ich habe meinen Stellvertreter gewählt. Und es wird nicht Vipernfang sein, sondern Rotsee. Sie ist die geeignetste Katze hier im Moment. Seht euch an. Faucht euch hier an wie zwei wild gewordene gescheckte Scharfzähne. Ich gebe Vipernfang nicht die Schuld an Tümpelsterns ableben, aber er ist in meinen Auen nicht dazu bereit zweiter Anführer zu sein, auch wenn Tümpelstern ihm das einst versprochen hatte. Nur weil er der Sohn seines Sohnes ist, der ebenfalls zweiter Anführer gewesen ist, bevor er starb, heisst nicht dass alle Söhne aus der Linie zum Anführer geboren sind.“ Ihre Stimme strahlte eine gewisse Ruhe aus, dennoch war sie kraftvoll und hallte an den uralten Steinwänden der Pyramide wieder, in der sich das Lager des Karneolclans befand. Schneckengeflüster, eine der Ältesten trat trotzig vor die Anführerin. „ Aber nicht Rotsee. Sieh sie dir an. Sie hat mehr Onyxclan Blut in sich als Karneolclan. Sie ist rot! Wir haben keine roten Katzen im Karneolclan! Was wenn sie uns nicht treu ist?!“ Ein schwarzer Kater fauchte auf. „Wie kannst du an Rotsees Loyalität zweifeln?!Nur weil ihr Vater aus dem Onyxclan ist, heisst das noch lange nicht, dass sie nicht zu uns gehört. Sie ist hier aufgewachsen und hat dem Clan immer treu gedient! Sie ist unsere beste Wassergräberin!“ Rotsee machte ein paar Schritte auf den schwarzen Kater zu und legte ihm beruhigend den Schweif um die Schultern. “Beruhige dich Stachelkralle, ich bin mir sicher der Clan weiss dass ich loyal bin.“
„Schluss! Das Wort des Anführers ist Gesetz! Und ich bin die Anführerin! Wem das nicht gefällt kann gehen, ich zwinge keinen hier zu bleiben!“ Gelbe Augen funkelten gefährlich in die Katzenmenge. Flughundzahn schauderte. Er hatte Fennekstern eigentlich nie sonderlich gemocht, auch wenn sich nicht bezweifeln liess, dass sie eine starke Anführerin sein würde. Sie war ihm einfach zu ungestüm, er mochte es lieber wenn man über etwas nachdachte, bevor man es tat. Allerdings vielleicht manchmal in seinem Fall etwas zu lange. Sein Blick schweifte zu einer wunderschönen Kätzin, die hinter Stechrose eingereiht stand. Ihr Fell war so aussergewöhnlich. Nie vorher hatte er eine cremefarbene Katze gesehen, bei der sich weisse Stromungen durchs Fell schlängelten, wie die Wasserschlangen bei den Kleeoasen. Aber sie mochte ihn nicht. So viel er verstanden hatte, mochte sie irgendwie sowieso keinen einzigen Kater wirklich. Denn Immer waren irgendwelche Kater um sie bemüht. Vipernfang selber dackelte auch schon mal des öfteren um sie herum, und er hatte schon mitgekriegt, wie Schwefelkern Tümpelstern jeweils darum gebeten hatte, ihn mit ihr in die Patrouillen einzuteilen. Und dann war da noch der junge Muschelpfote, der ihr andauernd an der Schwanzspitze hing, wenn er nicht gerade mit seiner Mentorin irgend etwas zu tun hatte. Der junge Krieger seuftzte und schaute zu, wie sich die Katzenmenge langsam wieder verteilte. Pelze glätteten sich und gelegte Ohren stellten sich langsam wieder auf. Nur Vipernfang schien nicht besonders versöhnlich. Er stürmte gefolgt von Luchsfell aus dem Lager. Auch gut... dachte sich Flughundzahn. Er war schon immer so arrogant gewesen, und hatte sich als etwas besseres aufgespielt, weil er davon ausging, dass er der nächste zweite Anführer sein würde. Er kam von einer Linie aus Anführern und zweiten Anführern. Vor ihm war sein Vater Schlickschnautze zweiter Anführer gewesen, der war allerdings bei einem Sandsturm ums leben gekommen. Tümpelstern war sein Grossvater und Schlickschnautzes Vater gewesen. Und vor ihm waren Algenfleck, und Faserstern ebenfalls die führenden Katzen gewesen. Alle aus seiner Familie. Er war damit aufgewachsen, dass Tümpelstern ihm schon früh versprochen hatte, dass er einmal den Clan früheren würde, wenn er sich würdig erwies. Dass sein Vater Schlickschnautze gestorben war, noch bevor Vipernfang einen eigenen Schüler bekommen hatte, war ein sehr unglücklicher Zufall für ihn, denn somit wurde die Linie seiner Ahnen mit Fennekstern gesprengt.Kein Wunder also, dass er ihm nicht gefiel, nun wieder um den Posten des zweiten Anführers beraubt worden zu sein. „Hey, Flughundzahn, bist du mal wieder am herum grübeln?“ Er schreckte auf. “Tut mir leid ich habe nicht bemerkt dass du da bist Akazienduft.“ Er warf der Schildpatt farbenen Kätzin einen entschuldigenden Blick zu. „Schon gut, man kennt dich ja nicht anders. Kommst du mit mir und Olivenpfote aus Wasserpatrouille? Wir könnten noch ein paar Pfoten gebrauchen.“ Flughundzahn nickte eifrig. „Ja, klar, lass uns gleich losgehen, bevor die Sonne zu hoch steht und es zu warm wird.“
Einmal mehr verfluchte er seinen schwarzen Pelz der draussen im goldenen Sonnenlicht, mit einem flüssigen, satten braunen, Glanz übergossen schien. Es mochte ja schön sein und alles, aber er würde bestimmt weniger Probleme mit der Hitze haben, wenn er heller wäre, wie so viele andere im Clan. Doch er liess sich davon nicht abhalten. Seine Pfoten buddelten weiter. Mit kräftigen Stössen grub er sich zusammen mit Akazienduft und ihrer Schülerin immer weiter durch den körnigen, warmen Sand, bis er endlich kühler wurde, und er die ersten feuchten Körner zwischen den Krallen hatte. Das erste Wasserloch vor ihrem Lager würde bald wieder freigeschaufelt sein. Es war viel Arbeit, die beiden Wasserlöchern jeden Tag mehrmals auf zu buddeln, doch der stetige Wind der immer mal wieder die Dünen umwehte, sorgte dafür, dass sie sich ihren Wasservorrat verdienen mussten. Manchmal beneidete er den Onyxclan, der an ihren Grenzen hauste. Sie hatten eine Oase, in der sie immer Wasser trinken konnten. Und die Oase war sogar fast schon auf dem Gebiet des Karneolclans. Nur alt eben leider nur fast. Klar ging Flughundzahn davon aus, dass auch sie sich ein Wasserloch buddelten bei ihrem Lager, gerade für die Ältesten und die Jungen. Aber sie mussten sich nicht um Wasser Sorgen machen. Selbst der Türkisclan hatte eine kleine Oase in ihrem Gebiet. Nur sie nicht. Die anderen Clans sagten immer, dafür hätten sie als einziges etwas vom dem breiten Fluss im Territorium. Aber der war erstens am anderen Ende, und zweitens war es nicht ungefährlich dort zu jagen oder Wasser zu holen. Es gab viele gefährliche feinde, die sich rund um den Fluss tummelten. Das erwähnten die anderen Clans natürlich nie. „Wir sind so weit! Sollen wir das zweite Wasserloch auch noch ausgraben?“ Olivenpfote blickte ihre Mentorin voller Energie an. Woher nahm sie die nur? War er auch mal so fit gewesen?, fragte sich der Krieger zweifelnd. „Nein, wir werden uns erst einmal hier bedienen und dann ausruhen gehen. Du musst lernen deine Kräfte besser einzuteilen. Wenn du jetzt all deine Energie für die Wasserlöcher verbrauchst, dann hast du vielleicht später nicht genug zum jagen, oder patrouillieren wenn es noch wärmer wird. Und dein Körper muss sich auch an den Kälteumschwung gewöhnen, den es Abends gibt, wenn wir vor allem Jagen gehen werden. Wenn es von heiss zu kalt wird, verbraucht dein Körper mehr Energie, weil er sich erst auf die neuen Temperaturen einpendeln muss. Aber genau dann brauchen wir unsere Energie, weil die meisten Beutetiere hier erst rauskommen, wenn es etwas kühler wird.“ erklärte Akazienduft ihrer Schülerin geduldig. Sie war ihre erste Schülerin, und so ungestüm, dass sie, obwohl sie seit 3 Monden bereits Schülerin war, immer mal wieder vergass, sich hinzulegen und auszuruhen. Flughundzahn lächelte. Er hatte schon oft mitgekriegt, wie Akazienduft ihr immer wieder das gleicher erklärt hatte. Und nicht selten musste sie Olivenpfote dann nach Sonnenuntergang regelrecht wach rütteln und dazu zwingen aufzustehen. Als Junges war es nur natürlich gewesen mit der Sonne aufzustehen, zu spielen und mit ihr ins Bett zu gehen. Doch jetzt musste sie sich daran gewöhnen, dass sie bei Sonnenhoch alle Katzen versuchten zu ruhen, damit sie Abends fitter sein würden. Es war immer für alle Jungen eine Umgewöhnung wenn sie zu Schülern wurden, doch Olivenpfote schien ganz besonders viel Mühe damit zu haben.
Flughundzahn beneidete seine Clangefährtin meistens nicht um ihre Schülerin. Ihm wäre sie viel zu anstrengend. Manchmal dachte er, dass er vielleicht nie einen Schüler kriegen würde, weil er immer so ruhig war. Aber vielleicht war es auch besser so? Würde er einem eigenen Schüler überhaupt gerecht werden können? Konnte es Krieger geben die einfach nicht geeignet waren zum Mentor? „Na kommst du jetzt mit rein, oder willst du hier draussen weiter kochen?“ Akazienduft knuffte ihn in die Seite, bevor sie, Olivenpfote vor sich her scheuchend wieder die Pyramide betrat. Als würde er seine Gedanken alle abschütteln , und draussen vor dem Lager liegen lassen wollen, zuckte er ein paar mal mit den Ohren und Schweif, bevor eh sich durch den eher engen Durchgang zwischen den Felsblöcken zwängte. Er erstarrte, als er seine Nase plötzlich an der von Alabastermond wiederfand, die allem Anschein nach gerade nach draussen hatte gehen wollen. Er stolperte verdattert zurück. „e-entschuldige ich wollte nicht.-“ „Ach schon gut, kein Problem. Ist ja nichts passiert. Aber du solltest, nach dem Wasser buddeln, deine Nase vielleicht abwischen, da war noch Sand dran.“, erwiderte die schöne Kätzin, die es ihm so angetan hatte scherzhaft. Gerade wollte er ihr Antworten, dass er es nicht bemerkt hatte, als sich Schwefelkern hinter ihr aus dem Loch arbeitete und hocherhobenen Hauptes neben ihr stehen blieb. Flughundzahn verstummte, und hoffte der ältere Krieger würde nicht bemerken, wie heiss ihm seine Ohren gerade wurden. Salzbach mit ihrem Schüler Muschelpfote kam ebenfalls aus dem Lager. Na ganz toll. Ihre ganze Gefolgschaft... innerlich verdrehte der Kater die Augen. Gabs diese Kätzin eigentlich nie alleine? „Während du lernst wie man sich die Nase putzt, werden wir mal dafür sorgen dass der Clan heute nicht hungert.“ höhnte Schwefelkern ihm noch zu, bevor die kleine Truppe loszog um die erste Jagdpatrouille des Tages zu starten. Um diese Tageszeit, wenn es schon warm aber nicht zu warm war, konnte man besonders gut Eidechsen erbeuten, die sich auf warmen Steinen an der Sonne aufwärmten. Noch bevor Flughundzahn irgendwas sagen konnte, um sich zu verteidigen, und dem älteren Kater in Erinnerung zu rufen, dass er bereits seit fast acht Monden Krieger war und wusste wie man sowas machte, waren sie aber schon aufgebrochen. Er zuckte mit den Schultern. Er fand es zwar nicht lustig, war sich aber solche Sticheleien von Clankameraden schon gewöhnt. Irgendwie wollten viele ihn nicht so recht ernst nehmen. Dabei war er nicht dumm, nur weil er gerne schweig. Er mochte es nur nicht wenn immer geredet wurde. Der Klang seiner eigenen Gedanken in seinem Kopf waren ihm meist lieber. Und wenn er mal was sagen wollte, kam es nie so raus wie er das eigentlich vorgehabt hatte. Mit etwas hängendem Schweif unternahm er den zweiten Versuch durch die Öffnung der Wand ins Lager zu gelangen, diesmal mit Erfolg.
Drinnen sah er wie Rotsee sich mit ihrem Gefährten Stachelkralle die Zungen gab. Hätte er sich auch für sie einsetzen müssen? Schliesslich war sie seine Schwester. Sie waren zwar nicht aus dem gleichen Wurf, doch sie teilten eine Mutter. Nur dass er einen Karneolclan Vater hatte. Papyrusduft hatte sich nachdem sie sich mit dem Onyxclankrieger Schwemmzweig eingelassen hatte, eines besseren belehren lassen. Dieser hatte nämlich eigentlich bereits eine Gefährtin gehabt, von der sie aber nichts gewusst hatte. Inzwischen war seine Gefährtin sogar die zweite Anführerin geworden. Papyrusduft hatte immer noch oft Schuldgefühle deswegen gehabt. Sie hatte die beiden Jungen im Karneolclan geboren. Rotsee und ihr Wurfgefährte Sonnenfalke hatten aber beide das rote Fell ihres Vaters geerbt, nur bei Sonnenfalke war es eher hell, und nicht so ausgeprägt wie bei seiner Schwester. Das hatte die beiden schon immer ein wenig zu Aussenseitern gemacht. Deswegen wurde auch Flughundzahn öfters geneckt. Obwohl Papyrusduft danach einen neuen Gefährten gefunden hatte, der jedoch an der Schniefkrankheit gestorben war vor einem Sommer. Ebenso seine beiden Wurfgefährten. Kiesjunges und Schlankjunges seine beiden Schwestern waren ebenfalls an der Krankheit gestorben, noch bevor sie zu Schülern wurden. Oft hörte man Katzen munkeln dass die Jungen von Papyrusduft allesamt komisch wären. Langsam trottete er auf das Pärchen zu. „ Ich gratuliere dir zu deiner neuen Aufgabe Rotsee.“ sprach er mit einem verstohlenen Blick zu ihrem Gefährten, der sich neben sie gesetzte hatte und ihn merkwürdig kühl ansah. Machte er ihm Vorwürfe, weil er sich vorhin nicht für Rotsee eingesetzt hatte? „Ich danke dir Flughundzahn. Ich hoffe ich werde meiner neuen Gerecht werden können. „ Stachelkralle schaltete sich ein. In seiner Stimme klang ein merkwürdiger Unterton mit, und er blickte urverwandt Flughundzahn an während er sprach. „Ich bin mir sicher, du wirst dir die grösste Mühe geben und den Clan sehr Stolz machen, meine Liebste.“ Flughundzahn nahm das als Zeichen dafür, dass er sich besser zurück ziehen sollte. Ihm war es nicht wohl, wenn er von anderen Katzen behandelt wurde, als sei er feige oder dumm. Manchmal wünschte er sich beinahe dass er stumm wäre. Dann müsste er nicht reden, und keiner könnte ihn dafür verurteilen. Er schlüpfte in den Kriegerbau, wo er sich ganz hinten ein Nest neben dem von Sonnenfalke gebaut hatte. Früher war auch Rotsees Nest dort gewesen, doch inzwischen, war sie weiter nach vorne zu Stachelkralle gezogen, auf seine Empfehlung hin. Er meinte immer, sie würde sich so sonst selber vom Clan abschotten. Flughundzahn hielt das für quatsch. Der Clan würde sie auch nicht anders behandeln, wenn sie in der Mitte des Baus schlafen würde. Er fragte sich, was sie drei eigentlich alles machen mussten, um im Karneolclan als vollwertig angesehen zu werden...
Kapitel 2:
Ein unsanfter Stoss gegen seine Rippen, weckte Flughundzahn auf. Verschlafen machte er seine Auen auf, doch bevor er wirklich etwas sehen konnte, hörte er bereits wer ihn geweckt hatte. „He! Wach auf! Wo ist Akazienduft? Ist sie etwa ohne mich los? Warum hast du ihr nicht gesagt, sie soll mich mitnehmen?“ Der dunkle Krieger beeilte sich nun nicht mehr wirklich mit dem Wach werden. Es war Olivenpfote, sie in einer Lautstärke nun den ganzen Kriegerbau aufweckte, nicht so ganz zur Begeisterung der meisten anwesenden, welche bis eben noch ruhig in ihren Träumen verweilt hatten. „Sieht es so aus als wenn wir wüssten wo deine Mentorin steckt? Oder hast du vielleicht verpasst, dass wir alle noch geschlafen haben bis eben? Auch Flughundzahn. Nimm deine Energie und geh mit ihr nach draussen, vielleicht findest du Akazienduft beim Frischbeutehaufen.“, murrte Sonnenfalke der neben Flughundzahn geschlafen hatte etwas ungehalten. Flughundzahn kam es gerade recht, so musste er nichts sagen. Mal wieder wunderte es ihn wie Mentoren mit ihren Schülern meistens so gut umgehen konnten. Er fühlte sich so oft von ihnen genervt, auch wenn er es sich selten anmerken liess. Allerdings dachte er da vor allem an Olivenpfote. Ob es je eine anstrengendere Schülerin im Clan gegen hatte? Dann fiel ihm ein, dass Fennekstern und Vipernfang ja ebenfalls mal Schüler waren. Es schüttelte ihn kurz bei der Vorstellung einen von ihnen als Schüler zu haben. Er sah sich um. Die meisten Krieger rollten sich wieder zusammen. Die heissen Mittagsstunden waren noch nicht vergangen, doch er war nun wach. Also beschloss er sich aus seinem Nest zu quälen und im Lager nachzusehen, ob Olivenpfote seine Freundin Akazienduft gefunden hatte. Selbst hinter den schützenden Wänden der Pyramide, drückte die Hitze von draussen schwül durch die Ritzen. Flughundzahn merkte, dass seine kehle schon wieder recht trocken war, bei der Luft und er beschloss, dass er gleich einen Schluck Wasser trinken würde. Erst jedoch liess er seinen Blick übers Lager schweifen. Er sah beim Frischbeutehaufen Rotsee und ihren Gefährten Stachelkralle sich die Zungen geben. Und gerade als er sich zum lagerausgang begeben wollte, kamen Palmschatten und Akazienduft aus dem Heilerbau, welche beinahe sofort halb von Olivenpfote überrollt wurden, die in riesen Sprüngen durchs Lager gehopst kam. Er bekam mit, wie sie von Palmschatten zurecht gewiesen wurde, und dann steuerte die kleine Formation genau auf ihn zu. „Ich würde gerne zur bunten Heide reisen. Ich brauche einige Kräuter, die mir langsam ausgehen. „ setzte der Heiler an, wurde aber sogleich von einer besserwisserischen Stimme unterbrochen. „ Ja, deswegen müssen wir ihn begleiten und auf ihn aufpassen. Das ist sehr wichtig, weil sich die bunte Heide ausserhalb aller Clan Territorien befindet, und wir jederzeit einem anderen Clan begegnen könnten. Dann braucht Palmschatten starke Katzen die ihn beschützen.“ kam es sprudelnd aus Olivenpfotes Mund, die mit stolz geschwellter Brust vor den Heiler getreten war. „dann frage ich mich aber, warum er ausgerechnet dich mitnehmen will...“ Flughundzahn schrak zusammen, als er Stachelkralles Stimme unverhofft hinter sich hörte, dem die Schülerin wohl ebenfalls etwas zu übereifrig vorkam. Olivenpfote schlug spielerisch nach ihrer Mentorin, als die auf Stachelkralles Einwand hin lachen musste, und schaute etwas beleidigt drein. „Mehr Krieger könnten allerdings nicht schaden. Der Frischbeutehaufen ist nicht allzu leer, und wir sollten bis Mondaufgang eigentlich wieder zurück sein. Wie wäre es wenn Flughundzahn und ich auch mitkommen?“ Stachelkralle blickte fragend in Palmschattens Richtung. Dieser nickte nur kurz zustimmend. Nachdem sie sich alle beim hinaus gehen noch einmal mit Wasser versorgt hatten, konnte die reise losgehen. Wie nicht anders zu erwarten, lief Olivenpfote der Truppe voraus und berichtete immer haargenau, was sie gerade roch. Flughundzahn bewunderte Akazienduft immer mehr. Die liess sich von ihrer Schülerin nicht aus der Ruhe bringen und bestärkte sie sogar noch in ihrem Bestreben jeden Käfer des Territoriums mit ihrer Nase aufzustöbern. „Sie ist eine gute Mentorin nicht wahr?“ Stachelkralle war zu ihm aufgeschlossen, der grade noch das Schlusslicht gebildet hatte. Flughundzahn nickte bedacht. Sollte er etwas dazu sagen? Er kam zwar gut mit Stachelkralle aus, doch wirklich Freunde waren sie bisher nie gewesen. Der Krieger schien ihm immer ein wenig zu ambitioniert und ehrgeizig, um mit ihm eine wirkliche Freundschaft aufzubauen. Jedoch gab sich eh keiner im Clan die Mühe sich grossartig mit Flughundzahn abzugeben. Also lag es vielleicht auch ein wenig an ihm? Dennoch kam es ihm so vor, als sei Stachelkralle etwas ruhiger geworden, seit er mit Rotflamme vergefährtet war. Das war ihm nur recht. „Ich glaube sie mag dich .“ Flughundzahns Kopf schnellte etwas abrupter hoch, als er es eigentlich gewollt hatte.Stachelkralle grinste ihn schelmisch an. „Naja ist ist viel um dich herum, sogar Olivenpfote rennt ja schon zu dir, wenn sie ihre Mentorin sucht anscheinend.“, neckte der pechschwarze Krieger ihn weiter. „Akazienduft ist meine Freundin.“ Mehr brauchte er nicht zu erwidern. Der andere Krieger zuckte mit den Schultern und ging dann weiter um mit Palmschatten über irgendetwas zu reden. Nun bildete Flughundzahn das Schlusslicht der kleinen Patrouille. Konnte es sein dass Akazienduft Gefühle für ihn hatte? Nein. Er hatte sie einfach als eine nette Kätzin angesehen, die etwa in seinem Alter war und ihn halt nicht mied. Er konnte sich nicht vorstellen, dass irgendwer für ihn Gefühle entwickeln würde. Und sie war auch nicht so hübsch wie Alabastermond. Ihm fiel gerade auf, dass sie im Karneolclan nur zwei Schildpatt Katzen hatten.Die eine war Akazienlied und die andere war die grumlige Älteste Schneckengeflüster, die ausserdem Alabastermonds Mutter war. Komisch, dass ihre Tochter dann so gar nichts von dem Aussehen ihrer Mutter hatte. Eigentlich hätte Alabastermond dann ja auch schildpatt sein müssen.
Ein eindringlicher Geruch störte ihn bei seinen Gedankengängen. Flughundzahn blickte auf, und sah bereits wie sich Olivenpfote vor einem recht stämmigen, goldbraunen Krieger aufplusterte und in Angriffsstellung ging. Dieser musterte sie nur belustigt. „Kann es sein dass der Karneolclan seinen Zukünftigen nicht beibringt, dass sie allein gegen einen ausgewachsenen Onyxclan Krieger nicht ankommen können?“ Lachend fegte der Krieger etwas Sand mit seinem Schweif in die Richtung der Schülerin, sodass diese blinzeln musste und für einen Moment ihre Pose vergass zu halten. „Ach komm Federlöwe, lass die arme Schülerin in Ruhe. Sie kann dir doch nichts tun.“ Die samtige Stimme gehörte einer blaugrauen, anmutig aussehenden Kriegerin Flughundzahn erkannte Blaugans. Eine sanfte Kätzin, mit der er sich auch schon an den grossen Versammlungen unterhalten hatte. Sie schien eigentlich ganz nett zu sein. Ihr Gefährte Federlöwe, der sich von ihr nun ein bisschen beruhigen liess erkannte er auch und ausserdem war auch Nilbart, ein gänzlich weisser Kater mit dabei, der allerdings gerne mal Ärger machte, wie Flughundzahn¨ sich erinnerte. Palmschatten trat vor . „Seit gegrüsst Onyxclan Krieger. Wir müssen das freie Gebiet durchqueren, da wir Kräutervorrat benötigen. Bestimmt könnt ihr nichts dagegen haben.“ „ Na solange ihr hier keine Beute jagt...“ schnautzte Nilbart unwirsch zurück. Empört stellten sich Olivenpfotes Haare auf. „ihr könnt uns nicht verbieten hier zu jagen, wenn wir das wollen, dies ist freies Gebiet.“ frech reckte die Schülerin dem viel älteren Krieger die Nase ins Gesicht. Herrje, was sollt e bloss aus der Schülerin werden? Die war zehn mal zu mutig für ihre Grösse. Flughundzahn starrte sie entgeistert an. Noch bevor Nilbart sich auf die Provokation einlassen konnte, trat ihm aber Blaugans in den weg. Sie blickte auf die junge Kätzin hernieder. „Du hast Recht. Der Onyxclan beansprucht dieses Gebiet nicht. Wir werden uns zurück ziehen, wir haben unsere Beute sowieso bereits gemacht.“ Sie deutet mit der Schweifspitze auf einen Haufen aus kleinen Eidechsen, die die drei Krieger erbeutet haben mussten. Nilbart sah einen Moment lang aus, als wollte er sich ihr widersetzen, doch ein scharfer Blick von dem grossen Federlöwe genügte, um ihn verstummen zu lassen und sich zu fügen. Er nahm einige der Eidechsen mit dem Maul auf und kehrte ihnen den Rücken zu, ohne auch nur ein weiteres Wort an sie zu verschwenden.
Palmschattens Patrouille musste nun nicht mehr viel Strecke zurücklegen, und bald schon überkam Flughundzahn ein Duft von vielen verschiedenen Pflanzen. Er sog die süsslich herbe Luft tief ein. Es war so selten, dass eine Katze solch ein Reichtum an Gerüchen überschwemmte. Während Olivenpfote und Akazienduft nach Palmschattens Anweisungen Kräuter pflückten, drifteten Flughundzahns Gedanken mal wieder ab. Er verstand nicht, weshalb die Clans sich immer so komisch verhielten, wenn es um die Ansprüche auf den freuen Gebieten ging. Seit sie denken konnten, war es so geregelt, dass jeder Clan gleich viel Anspruch hatte, auf den freien gebieten jagen zu gehen oder Sachen zu sammeln. Er nahm an, dass diese Gebiete nur deshalb entstanden waren, weil die Wüste hier draussen zu weitläufig war, um riesen Territorien zu kontrollieren. Ausserdem gab es einige Plötze die einzigartig waren, wie die bunte Heide, von der alle Clans ihre Heilkräuter holten, da es sonst nichts vergleichbaren gab. Wenn dieses Gebiet in einem festen Territorium wäre, würde es den anderen Clans wohl schlecht ergehen. Irgend eine Katze musste einst sehr klug gewesen sein, als die Clanterritorien aufgeteilt worden waren. Es gab in den Clans auch das Gerücht, dass es einst doppelt so viele Clans gegeben hatten, doch nur die drei stärksten hatten überlebt. Also konnte es sogar möglich sein, dass die bunte Heide vielleicht tatsächlich mal nur zu einem Territorium gehört hatte. „Flughundzahn! Du bist schon etwas eigenartig oder? Wie wärs wenn du statt in der Sonne herum zu brüten, mal hilfst Kräuter zusammen zu packen?“ Stachelkralle warf ihm einige Stängel zu. Geschickt fing Flughundzahn zwei davon auf, doch der dritte landete im stacheligen Gras zu seinen Füssen. Der Weg nach Hause war sogar einigermassen unterhaltsam gewesen. Er konnte Olivenpfote beobachten, wie sie andauern wieder versuchte mit ihrem Maul voller Kräuter irgendwas zu sagen, und dabei unweigerlich die Hälfte zu verlieren, die sie dann wieder einsammeln musste. Das eigentlich lustige war aber, wie Stachelkralle das ganze noch dem zweiten und dritten Mal begann auf die Nerven zu gehen und er sich darüber aufregte, wie man eigentlich so gesprächig sein konnte, dass man lieber nützliche Kräuter verlor, anstatt mal das Maul zu halten, was wiederum die Schülerin dann natürlich nicht auf sich sitzen lassen konnte. So kabbelten sich die beiden, bis sie kurz vor Mondaufgang endlich das Lager sehen konnten. Zufrieden halt Flughundzahn Palmschatten noch die Kräuter im Heilerbau zu verstauen, bevor er zum Frischbeutehaufen ging . Akazienduft folgte ihm auf leisen Pfoten. „Na hast du dich gut amüsiert?“ fragte sie mit einem wissenden Lächeln auf den Lippen.“ Flughundzahn erwiderte nichts, doch ein Funkeln in seien Augen verriet ihn dennoch. „ komm lass uns etwas zusammen teilen. Ich denke Olivenpfote dürfte Hunger für zwei Katzen haben, die wird ihre Beute bestimmt nicht mit ihrer ollen Mentorin teilen wollen.“ Flughundzahn nahm einen kleinen, weissen Vogel vom Haufen und schob ihn Akazienduft zur Bestätigung hin. Aus den Augenwinkeln konnte er beobachten, wie Stachelkralle zu Rotsee lief und sie begrüsste, als wären sie tagelang getrennt gewesen. Irgendwie war ihm der Kater sein ihrem Ausflug, und vor allem der Heimreise heute, viel sympathischer als je zuvor, stellte Flughundzahn fest, bevor er sich dann der Beute widmete.
Kapitel 3:
„Flughundzahn du kannst die Abendpatrouille anführen. Nimm dir doch Schwefelkern und Wüstenpfote und ähm, Vipernfang mit.“ Rotsee lächelte den fast schwarzen Krieger freundlich an und drehte sich dann ab, als Vipernfang dazwischen ging. „Wie meinst du das, Flughundzahn soll die Patrouille anführen?! Der kann das doch gar nicht, hat er überhaupt schon mal eine Patrouille angeführt? Wie soll man denn Führen wenn man sich nicht mal traut sein Maul aufzumachen! Ich sollte die Patrouille anführen Rotsee, das weisst du genau!“ Während der Kater sprach, zogen sich seine Lefzen immer ein wenig mehr zurück, und er versuchte sichtlich, möglichst bedrohlich zu wirken. „Hat denn schon mal wer Flughundzahn die Möglichkeit dazu gegeben eine Patrouille anzuführen? Warum sollte er das nicht können? Er ist ein guter Krieger, und es gibt jüngere die Patrouillen anführen und bei denen du auch nichts sagst. Ich sage er führt die Patrouille an und damit basta. Wenn du keine Lust darauf hast, kannst du auch das Nestpolster der Ältesten wechseln gehen in der Zeit.“ Ihr Blick lag kühl auf dem aufmüpfigen Kater. Sie war nun bereits seit fast 2 Monden Stellvertreterin und hatte sich in ihre neue Rolle eingefunden. Trotzdem versuchte Vipernfang immer mal wieder ihre Autorität zu untergraben, jedoch nur, wenn Fennekstern gerade nicht in der Nähe war. Vipernfang liess es auf sich sitzen, sein Schweif peitschte jedoch hin und her, als hätte er gerade einen gescheckten Scharfzahn gesehen, den er aus dem Lager jagen musste. Flughundzahn stand wie vom Donner gerührt da und wusste einen Moment grade nicht, was er jetzt machen sollte. Er freute sich auf der einen Seite darüber dass seine Schwester ihn offensichtlich etwas mehr ins Clanleben mit einbinden wollte, aber warum hatte sie ausgerechnet die beiden Kater für die Abendpatrouille mit ihm ausgesucht? Vipernfang mochte ihn sowieso nicht, da reichte die Tatsache schon aus dass er mit Rotsee verwandt war. Und aus irgend einem unerfindlichen Grund hatte auch Schwefelkern selten ein nettes Wort für ihn übrig. Sein Blick sprang von den beiden Kriegern hin und her und landete dann auf Wüstenpfote, Schwefelkerns Schülerin. Leider hatte sie sich viel von ihrem Mentor abgeguckt. Sie war eine der älteren beiden Schüler des Clans, und würde vielleicht mit Muschelpfote zusammen ernannt werden, oder auf jeden Fall kurz nach ihm. Doch sie benahm sich meist so, als wäre sie schon längst Kriegerin, selbst ihrem Mentor gegenüber war sie oft nicht besonders freundlich unterwegs. Humor schien sie gar keinen zu haben, was für eine Schülerin besonders eigenartig war. Schon als Junges war sie eher mürrisch gewesen. Flughundzahn hatte sich schon oft gefragt, weshalb Tümpelstern sich nicht für einen etwas freundlicheren Mentor bei ihr entschieden hatte, vielleicht hätte das ja etwas gebracht. Was ihn aber immer mehr wunderte war, dass Vipernfang sie meist in Ruhe liess, obwohl nicht bekannt war, ob sie tatsächlich eine vollwertige Karneolclan Katze war, denn keiner wusste mit wem Luchsfell, ihre Mutter das Junge gezeugt hatte. Anscheinend interessierte Vipernfang sich einfach mehr für die Katzen von denen er wusste dass ihr Blut nicht ganz rein war.
„Machst du jetzt mal vorwärts, oder willst du mich zu Tode starren?“ schnaubte die Schülerin da plötzlich an. Etwas peinlich berührt davon, dass er sich schon wieder in seinen Gedanken verfangen hatte, richtete er sich auf. „Du hast recht, wir brechen auf.“ Sein Tonfall war ruhig und gefasst, was ihm einiges an Mühe abverlangte. Er mochte es einfach nicht, wenn insbesondere jüngere Katzen so respektlos waren. Doch weder ihr Mentor noch Vipernfang schienen sie zurechtweisen zu wollen, also liess er es auch bleiben. Sie war nicht seine Schülerin. Zum Glück. Die Sonne war bereits am untergehen, als sie die nun schnell kühler werdende Luft des freien Himmels über ihnen einsogen. Mit sicheren Schritten verfiel Flughundzahn in einen leichten Trab, um das ganze etwas schneller hinter sich zu bringen. Er hoffte inständig, dass es keine Komplikationen mit dem Onyxclan geben würde. Er hatte keine Ahnung wie er diese Truppe davon abhalten sollte einen Onyxclankrieger zu zerfetzen. Er war sich sicher, dass sie wahrscheinlich alle drei eher auf der Kampflustigen Seite einzuteilen waren. Eigentlich mochte er das Grenzpatrouillieren. Er konnte seinen Gedanken viel freieren lauf lassen, als es auf einer Jagd möglich war. Auch genoss er die Stunden wenn die Hitze der Sonne endlich abklang und sein dunkles Fell nicht mehr alle Strahlen anlockte. Es war genau die richtige Temperatur in den Abendpatrouillen Stunden, bevor die Kälte über das Wüstenmeer hereinbrach und die Nacht beherrschte, nur um in den frühen Morgenstunden von der Kraft der Sonne wieder vertrieben zu werden. Die Duftspur der Onyxclangrenze erreichte seine feine Nase und er gab sich Mühe, sich nun darauf zu konzentrieren. Er erstarrte. Bitte nicht. Sie roch viel zu kräftig. Wie befürchtet konnte er er die Pelze von anderen Katzen hinter der nächsten Sanddüne ausmachen. Herrje, Sternenclan hilf! Drei Katzen standen an der Grenze, eine davon musste ein sehr junger Schüler sein, der Grösse nach zu urteilen. Flughundzahn festigte seinen Schritt und bemerkte die Blicke in seinem Rücken der anderen Katzen. Doch noch überliessen sie ihm wundersamerweise die Führung. Flughundzahn vermutete, dass sie ihn eigentlich nur in einer misslichen Lage landen sehen wollten, um ihn dann als unfähig da stehen zu lassen. Er würde sich alle Mühe geben diese Erwartungen nicht zu erfüllen. „Seit gegrüsst!“ rief er ihnen daher schon zu, noch bevor die Onyxclan Katzen sie riechen konnten, da sie gegen den Wind liefen. Ein stämmiger braun getigerter Kater drehte sich sofort um, sein Fell schon ein wenig gesträubt. Flughundzahn erkannte zu seinem erstaunen, dass der Heiler Bambusfleck einer der Katzen war und der stämmige Krieger hiess Skarabäusstreif wenn er sich richtig erinnerte. Bambusfleck zwängte sich an seinem bereits kampfbereit dastehenden Clangefährten vorbei und grüsste zurück. Hinter ihm blickte eine kleine, braune Kätzin um dessen Beine herum hervor.
„Wolltet ihr etwa Beute stehlen?!“ Jetzt sprang Vipernfang doch noch an Flughundzahn vorbei und stellte sich mit ausgefahrenen Krallen sofort Skarabäusstreif gegenüber, bereit ihm die Ohren zu zerfetzen. „Als ob wir eure mikrigen Schlangen und Eidechsen brauchen würden. Der Onyxclan ist ohne dieses zeug besser dran.“ Ein grollen entfuhr Vipernfang, als der gegnerische Krieger ihm zurück gab. Bambusfleck versuchte die Wogen zu glätten, in dem er sich möglichst entspannt an der Grenze hinsetzte und auf die kleine Kätzin hinter ihm deutete. „Wir haben Mückenpfote unser Territorium gezeigt. Sie ist seit letztem Sonnenhoch unsere neue Heilerschülerin und muss wissen wo die Grenzen sind. Erstaunt zuckte Flughundzahn mit einem Ohr. „Freut mich dich kennen zu lernen Mückenpfote. Du hast einen noblen Weg gewählt.“ Der Krieger suchte seine Worte mit bedacht aus.“Ha! Heilerschüler sein ist doch doof, wie willst du dich denn verteidigen wenn ein Karneolclankrieger dich angreift? „ Kampflustig liess Wüstenpfote ihre Krallen spielen, und sah aus, als würde sie demnächst über die Grenze hüpfen, nur um der jungen Kätzin eine erste Kampflektion zu erteilen. Flughundzahn bekam innerlich richtig Panik, als er sah, wie Vipernfang auf ihre Bemerkung hin abfällig grinste und die junge Heilerschülerin anfunkelte. Sein Kopf versuchte gerade sich auszumalen, wie er einen Kampf verhindern konnte, als eine Raue Stimme scharf durch die Luft zischte. „Wüstenpfote! Du wirst dich sofort bei Wüstenpfote entschuldigen! Der Heiler ist eine der wichtigsten Katzen in jedem Clan und wer diesen Weg auf siech nimmt, hat den Respekt jeder anderen Katze verdient!“ Schwefelkern sog seiner Schülerin zur Untermauerung seiner Worte ein Pfote übers Ohr, woraufhin sie tatsächlich zusammen zuckte, und eine Entschuldigung murmelte. „Wir werden euch nicht weiter aufhalten. Einen schönen Abend noch.“ Schwefelkern neigte kurz den Kopf vor Bambusfleck und blickte dann Flughundzahn erwartungsvoll an. Der realisierte gerade, dass der Krieger ihn vor einer kleineren Katastrophe bewahrt hatte, nickte dankbar und verabschiedete sich dann höflich von den anderen Katzen.
Der Rest der Patrouille verlief dann zum Glück relativ ruhig, Wüstenpfote schlich noch immer gedemütigt hinter ihrem Mentor her, der sie keines Blickes mehr würdigte. Flughundzahn hatte so das Gefühl, dass sie später noch ein richtiges Donnerwetter erwarten würde. Doch er selber war etwas erstaunt. Hatte er Schwefelkern vielleicht falsch eingeschätzt? Gerade wurde ihm bewusst, wie wenig er über einzelne Clankameraden eigentlich wusste, da sie nie mit ihm sprachen, aber auch er sich nie grosse Bemühungen gemacht hatte, mit einem von ihnen Kontakt zu suchen. Waren einige vielleicht gar nicht so abweisend, wie er immer gedacht hatte? Fennekstern erwartete die Patrouille bereits. Kurz blickte sich Flughundzahn zu Schwefelkern um, bis ihm bewusst wurde, dass er ja den Rapport bei der Anführerin abgeben musste, da er die Patrouille geführt hatte. Er trat kurz unbeholfen von einem Bein aufs andere, dann ging er zu ihr und berichtete von dem Treffen mit den Onyxclan Katzen an der Grenze. Grade erwähnte er die neue Heilerschülerin, als Schwefelstern doch noch zu ihm trat. „Flughundzahn hat die Situation vorbildlich gemeistert. Ich werde aber mit Wüstenpfote ein ernstes Wort reden müssen Fennekstern. Ich weiss, du wolltest bald mit ihr und Muschelpfote die Kriegerprüfung durchführen, aber ich wünsche, dass sie mindestens noch einen Monat lang Schülerin bleibt. Sie hat sich über das Amt der Heiler lustig gemacht und die junge Heilerschülerin regelrecht verstört, dabei war sie noch fast ein Junges. Ich kann ein solches Verhalten als Krieger nicht gutheissen, und bitte dich um eine Verzögerung ihrer Prüfung.“ Fennekstern schien ebenso überrascht von der Bitte des Mentors zu sein, wie Flughundzahn. Meistens wollten Mentoren dass ihre Schüler schnellst möglich zu Kriegern wurden. Es war das erste mal, dass Flughundzahn von einer Bitte nach einer Verlängerung hörte. Die Anführerin nickte dem erfahrenen Krieger jedoch zu. „ Ich werde warten, bis du mir sagst, dass sie bereit ist. Und es freut mich zu hören, dass du dich so gut geschlagen hast Flughundzahn. Ich habe nie bezweifelt, dass du ein guter Krieger bist.“ Das Fell des Krieger fing an zu kribbeln. Er hatte noch nie ein Kompliment von einem Anführer bekommen. Er senkte demütig den Kopf vor ihr und dankte ihr förmlich.
Fennekstern erklomm den grossen Felsen, um den herum alles abgesplitterte Stücke von kantigen Steinen lagen. Als sie auf dem Scherbenfels angekommen war, ringelte sie stolz ihren Schweif um die Pfoten und rief laut und klar: „Ich bitte alle Katzen sich hier beim Scherbenfels einzufinden, die sich ihre Beute selber fangen können. Ich Fennekstern, Anführerin des Karneolclans rufe euch zusammen um heute zwei neue Schüler zu ernennen.“ Ihre Augen ruhten auf zwei aufgeregten Jungen, welche sich beide kaum halten konnten. Opalhauch versuchte noch Teichjunges das Fell zu säubern, während Kalkjunges sich die grösste Mühe gab, vor seinem Vater Froschsprung zu flüchten, damit er ihn nicht ebenfalls zum waschen zwingen konnte.
„Kalkjunges, du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit, um mit deiner Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis dieser Schüler sich seinen Kriegernamen verdient hat, wird er Kalkpfote heissen. Ich bitte den SternenClan, über diesen Schüler zu wachen, bis er in seinen Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet. Sonnenfalke, du bist nun wieder bereit einen Schüler auszubilden. Du wurdest von Golderz hervorragend ausgebildet und du hast bewiesen, dass du stark und mutig bist. Du wirst der Mentor von Kalkpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein Wissen an ihn weitergeben wirst.“ Der ganze Clan liess Kalkpfote wissen, dass sie ihn als Schüler willkommen hiessen. „Kalkpfote! Kalkpfote!“ Auch Flughundzahn stimmte fröhlich mit ein. Er freute sich für seinen einzigen Freund den er wirklich hatte, ausser Akazienduft. Auch wenn es sich dabei um seinen Bruder handelte. Also eigentlich Freute er sich daher doppelt. Er wusste, wie sehr sich der Kater gewünscht hatte wieder einen Schüler ausbilden zu dürfen. Er hatte als ganz junger Krieger Froschsprung ausbilden dürfen, doch seit dem waren unzählige Monde vergangen. Er zählte zwar nicht zu den älteren Kriegern, aber er war sicher gut zwei mal so alt Wie Flughundzahn. Die Aufmerksamkeit des Katers Richtete sich wieder auf Fennekstern, die nun auch das Zweite Junge zu sich rief. Geschniegelt und geputzt stand das Junge mit vor Aufregung zitterndem Schwanz vor ihr. Ihre schönen blauen Augen geweitet auf Fennekstern gerichtet, in freudiger Erwartung.
„Teichjunges, du bist ebenfalls sechs Monde alt und es ist an der Zeit, um mit deiner Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis diese Schülerin sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird sie Teichpfote heissen. Ich bitte den SternenClan, über diese Schülerin zu wachen, bis sie in ihren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet. „ Die gelben Augen der Anführerin suchten die menge der Katzen ab, und blieben plötzlich an den seinen haften. „Flughundzahn, du bist nun bereit deinen Ersten Schüler auszubilden.“ Ungläubig wurden seine Augen gross wie zwei Sonnen. Hatte sie etwa gerade seinen Namen gesagt?! Aber er wollte doch gar keinen Schüler! Er mochte Schüler nicht. Viel zu anstrengend. Musste das nicht eigentlich vorher mit den Kriegern abgesprochen werden? Bevor er aber noch recht wusste wie ihm geschah, wurde er von mehreren Pfoten nach vorn geschoben.
„Du wurdest von Opalhauch hervorragend ausgebildet und du hast bewiesen, dass du geduldig und loyal bist. Du wirst der Mentor von Teichpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein Wissen an sie weitergeben wirst.“ Begeistert kam die kleine hellgraue Kätzin mit dem weissen Bauch auf ihn zu und streckte ihm ihre kleine Nase entgegen. Ohne nachzudenken, berührte er ihre Nase seinerseits und nahm sie somit als Schülerin an. In ihren Augen konnte er pures Glück ausmachen.
„Teichpfote! Teichpfote!“ begrüsste der gesamte Clan nun auch die zweite neue Schülerin. Opalhauch kam auf die beiden zu. Voller Stolz sah die Kätzin die ihn selber ausgebildet hatte, die beiden an. „ Du bist der perfekte Mentor für Teichpfote. Ich freue mich, dass Fennekstern das auch so gesehen hat. Du wirst sie zu einer grossartigen Kriegerin ausbilden, das weiss ich ganz genau.“ Flughundzahn war völlig überfordert mit der ganzen Situation. Er war verwirrt und wusste nicht wohin mit seinen Gefühlen. Hatte Rotsee ihn vielleicht extra heute eine Patrouille anführen lassen? War das ein Test gewesen? Hatte Opalhauch ihn etwa als Mentor für ihr Junges vorgeschlagen? Es hatte beinahe so geklungen. Er mochte so plötzliche Veränderungen gar nicht. Er hatte nie darum gebeten einen Schüler zu bekommen. Unsicher blickte der Kater auf die kleine Kätzin, die erwartungsvoll zu ihm hinauf schaute. Er drehte den Kopf, als er mitkriegte, wie Sonnenfalke bereits alle Pfoten voll zu tun hatte mit seinem neuen Schüler der ihn sofort bestürmte und ausfragte. Flughundzahn wurde fast schlecht bei dem Gedanken, dass ihn das nun auch erwarten würde. Da durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Er guckte wieder auf das graue Fellbündel zwischen seinen Pfoten. Es bewegte sich noch immer nicht. War seine neue Schülerin etwa eingeschlafen? Nein sie blickte ihn nur weiter aus ihren blauen Augen an und schien abzuwarten. Flughundzahn fand das etwas merkwürdig. So benahmen sich Schüler doch nicht. Er legte den Kopf schief und sie tat es ihm gleich. Da musste er schmunzeln. Vielleicht war sie ja doch die perfekte Schülerin für ihn?
Kapitel 4:
Der immer werdende Stein in seinem Rücken weckte Flughundzahn quasi mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Leise gähnte er ausgiebig. Der Platz neben ihm , wo Sonnenfalke sonst schlief, war bereits leer. Er musste mit seinem neuen Schüler bereits losgezogen sein. Die Ereignisse des letzten Abends sassen Flughundzahn noch immer in den Knochen. Er wusste nicht recht was er davon halten sollte. Nach seinem ersten wirklichen aufeinandertreffen mit Teichpfote war er zwar etwas beruhigt gewesen, jedoch war ihm klar, dass er selbst wenn sie sich als eher ruhige Schülerin herausstellen sollte, und der erste Eindruck nicht einfach nur Nervosität gewesen war, er sich mit ihr auf alle Fälle würde unterhalten müssen. Man konnte still lernen, doch nicht still lehren...Dachte er bei sich, während er sich einmal streckte und sich dann vorsichtig seinen Weg an den noch schlafenden Kriegern vor den Bau suchte. Kaum hatte er den Kopf aus dem Kriegerbau gestreckt, als er schon eine bekannte kleine Figur vor dem Eingang sitzen und warten sah. Die blauen Augen ruhten auf ihm und sie lächelte fröhlich, als sie ihn aus dem Bau kommen sah. Sie musste wohl schon länger gewartet haben. Warum hatte sie ihn nicht geweckt, wie das die Schüler der andere immer taten?, Naja ihm war es so sowieso viel lieber. Trotzdem konnte er einen Anflug schlechten Gewissens nicht ganz unterdrücken. Er hoffte sie hatte nicht allzu lange gewartet. „Ich zeige dir das Territorium. Komm mit“ Flughundzahn nickte ihr kurz auffordernd zu, und machte sich dann daran wie gewohnt das Lager zu verlassen. Wenn sie bis zur Hälfte kommen wollten bis Sonnenhoch, mussten sie schon langsam mal los. Hinter sich hörte er die kleinen Pfoten im noch Kühlen Gemisch aus erde, Lehm und Sand tappen, als er die Pyramide verliess. Kaum waren sie draussen, nahm er wahr, dass man ihre Pfotenschritte kaum noch hörte. Flughundzahn wurde bewusst, dass sie noch viel leichter war als er, und kaum im Sand einsank. Allerdings hatte er auch einfach das Gefühl, dass sie sowieso schon eine recht leichtfüssige Katze war. Kurz überlegte er in welche Richtung er sie zuerst führen sollte. Er entschied sich dafür, das die östlichen Grenzen wohl am spannendsten wären. Sie grenzten zwar nicht wie die Nördlichen an einen anderen Clan, dafür konnte man das freue Gebiet dahinter sehen, und vielleicht würden sie es sogar bis zum breiten Fluss hinunter schaffen, dann hätte die Schülerin war zum begutachten. Er erinnerte sich plötzlich daran, wie die Mutter seiner Schülerin ihm zum ersten man das Flussufer gezeigt hatte, und wie riesig es ihm damals vorgekommen war. Zufrieden mit seiner Entscheidung, schlug er also den Weg in Richtung Ostgrenze ein.
Eine ganze Weile gingen die beiden Katzen ohne ein Wort zu sagen durch die Sandwüste. Doch da brach Teichpfote das Schweigen unerwartet. „Was ist das für ein Geruch? Es riecht fast wie unsere Wassergruben aber irgendwie auch nicht.“ Flughundzahn wurde bewusst, dass er zum ersten mal ihre Stimme gehört hatte. Sie war recht hoch, aber sanft und melodisch. Er hob die Nase in die Luft. Das ist das alte Steinwasser was du riechst. Schau da vorne sind die Grenzen unseres Territoriums. Und nicht weit davon entfernt ist eine grosse Grube aus Stein. Darin befindet sich fast immer Wasser. Wenn es ganz trocken ist in den Clans, gehen der Onyxclan und der Türkisclan meistens dahin, um Wasser zu holen, da ihre kleinen Oasen dann oft austrocknen, die sie in ihren Territorien haben. Aber das Wasser ist mühsam zu erreichen und man muss da hinunter klettern, und kann nur wenig aufs Mal und einem Stück Hohlen Bambus hoch tragen, dass man auf einer Seite mit Lehm zudeckt. Man muss auch aufpassen, manchmal sind da auch Zweibeiner mit ihren Buckligen. Das sind grosse Tiere, viele, viele Male grösser als Katzen, mit langen Beinen und Hälsen. Die Zweibeiner steigen auf ihre Rücken, auf denen sie Buckel haben und lassen sich tragen. Sie machen uns aber eigentlich nichts. Trotzdem sollte man sich vor ihnen in acht nehmen und auch den Buckligen besser nicht zwischen die grossen Füsse geraten. Ihre Wege führen auch an unserer Grenze vorbei, weswegen wir sie öfters sehen als die anderen Clans.“ Teichpfote sah ihn aus grossen, Neugierigen Augen an. „Warum holen wir kein Wasser von da? Du hast nur von den anderen beiden Clans gesprochen.“ Flughundzahn erwiderte ihren Blick erstaunt. Sie war auf jeden Fall sehr klug und aufmerksam. Besonders für eine so junge Katze. „Wir brauchen da meistens nicht hinzugehen, weil wir der einzige Clan sind, der an den breiten Fluss grenzt. Es ist zwar ein weiter Weg und es gibt dort viele Gefahren, dafür muss man nicht 100 Mal hoch und runter klettern. Der Fluss hat fast immer Wasser. Seeigelmaul der im Ältestenbau schläft, erzählt manchmal eine Geschichte die er erlebt hat, wo der Fluss so wenig Wasser hatte, dass alle gefährlichen Tiere sich um ihn versammelten und ständig um Wasser kämpften, sodass auch wir zum Steinwasser gehen mussten. Du kannst ihn ja mal fragen, ob er dir die Geschichte erzählt.“ Der Krieger erinnerte sich plötzlich daran, wie gern er als Schüler immer den Geschichten der Ältesten gelauscht hatte, er hatte es geliebt nur da zu sitzen und zuzuhören. Er hätte das Tagelang gekonnt. Teichpfote nickte dann nur, hielt weiter die Schnauze in die Luft um die neuen Gerüche in sich aufzusaugen und lief dann mit etwas mehr Selbstvertrauen voran. Flughundzahn lief hinter ihr her. Er hatte schon lange nicht mehr so viel geredet an einem Tag, und dabei hatte der doch gerade erst begonnen. Doch auch wenn er es sich nicht so ganz eingestehen wollte, fing er doch an die Schülerin zu mögen. Etwas an ihr war ganz anders als bei jedem anderen Schüler den er je gesehen hatte. Oder war er vielleicht auch so ähnlich gewesen? Er fragte sich, ob er das mal Opalhauch fragen sollte, wenn sie zurück waren.
Die beiden liefen die Grenzen ab und als die Sonne sich ihren Weg schon beinahe bis zur Mitte des Himmels gekämpft hatte, hielt Flughundzahn an. „Es ist zwar nicht mehr so weit bis zum Fluss, aber es dürfte eine anstrengende Rückreise werden, wenn wir jetzt weiter gehen. Ich überlasse es aber dir, ob du noch bis zum Fluss gehen möchtest.“ Einen kurzen Moment lang überlegte sich der dunkle Krieger, ob es wohl klug war, eine so junge Schülerin bereits eine solche Entscheidung treffen zu lassen. Doch falls sie ihre Entscheidung bereuen würde, würde sie zumindest lernen, dass sie sich das nächste mal mehr Gedanken würde machen müssen. Also widerrief er seine Aussage nicht und wartete ab, was sie dazu sagen würde. Tatsächlich hielt auch sie einen Moment lang inne, blickte zum Himmel und dann in die Richtung in die sie gingen.
„Es wird heute nicht so heiss werden. Ich glaube es kommt ein Regenschauer auf.“ Völlig Perplex blickte Flughundzahn Teichpfote an. Er reckte seine Nase in die Luft, doch konnte nichts riechen was auf ihre Vermutung hindeuten würde. Keine einzige Wolke war zu sehen. Er schüttelte seine Verdattertheit ab. Vielleicht hatte sie einfach eine blühende Fantasie? Oder sichte eine Ausrede die möglichst vernünftig klang, damit sie weitergingen? Er liess es daher gut sein und sie bestritten weiter den Weg, auf dem sie unterwegs waren. Die Sonne hatte nun ihren Höhepunkt erreicht, als das Rauschen des Flusses an Flughundzahns Ohr drang. Er wollte gerade etwas sagen, doch er bemerkte, dass es Teichpfote auch nicht entgangen war, denn ihre Ohren waren nun spitz in Richtung Fluss ausgerichtet. Er bemerkte sogar, wie sie ihr Tempo ein kleines bisschen beschleunigte. Er grinste in sich hinein, fast ein wenig froh, doch noch etwas von einem Schüler in ihr vorzufinden, bisher war ihre stille und ausgeglichene Art ihm fast schon gespenstisch vorgekommen. Als sie die letzte Sanddüne überquert hatten und der Fluss leise rauschend vor ihnen in Sicht kam, konnte er gerade noch sehen, wie es Teichpfote regelrecht den Atem verschlug. Ihre blauen Augen glichen den Wellen, die sanft über der Wasseroberfläche tanzten. Am Ufer war eine kleine Gruppe Flamingos dabei, sich gegenseitig das Gefieder zu Putzen und er konnte sogar eine Antilopen Familie ausmachen, die auf der anderen Seite des Flusses gerade ihren Durst stillten. „Was ist das stachelige was am Fluss auf dem Boden herum liegt? Es hat die gleiche Farbe wie Feldjunges Augen! Es ist so wunderschön! Ich wollte schon immer Augen haben wie Feldjunges.“ Verdutzt merkte Flughundzahn dass die Schülerin ja noch nie Gras gesehen hatte. Und die Farbe grün tatsächlich nur als Augenfarbe ihrer früheren, jüngeren Baugefährtin kannte. Er brauchte einen Moment um diesen Gedanken zu verdauen. Es war irgendwie traurig, aber er hatte sich tatsächlich auch noch gar nicht überlegt gehabt, dass die Jungen, die in der Pyramide aufwuchsen einige Sachen einfach nicht kannten, die man nicht im Lager haben konnte. „Das ist Gras. Es wächst aus dem Boden, wenn der Boden genügend Wasser hat. Und im Gras wachsen dann auch andere Pflanzen. Einige kann man Essen, andere brauchen die Heilerkatzen. Hier hat es aber nur wenige Kräuter die Palmschatten brauchen kann. Es gibt eine grosse Fläche, recht weit draussen im freien Gebiet, dort hat es viele Kräuter und Pflanzen und sogar Blumen in allen möglichen Farben. Aber es ist sehr weit weg. Aber wenn deine Beine sich erst einmal an unser Territorium gewöhnt haben, werde ich dich mal dahin mitnehmen. Es ist noch schöner als das grüne Gras hier.“ Flughundzahn war gerade beschäftigt damit, Teichpfote zu erklären, weshalb er ungern näher an den Fluss gehen wollte, wenn sie alleine waren, als plötzlich ein leises platschen neben seinen Pfoten den Sand dunkelbraun färbte. Verwirrt blickte er neben sich und einen Herzschlag später waren überall um ihn herum dunkle Stellen auf dem Boden. Es regnete tatsächlich. Es gab zwar eine Zeit in der es öfter mal regnete, aber eigentlich war das noch fast einen Mond bis die Regenzeit einsetzten sollte. Flughundzahn blickte zu seiner Schülerin. „ Woher hast du gewusst, dass es regnen wird?“ Er konnte es sich einfach nicht erklären. Doch die Schülerin zuckte nur mit den Schultern. „Weiss ich nicht. Ich hab es einfach gespürt. Ich mag es.“ Flughundzahn zerplatze ein tropfen auf der Nase und er schniefte. Der Regen machte ihm eigentlich auch nichts aus. Er war auch einer der Katzen, die sich gerne mal die Pfoten beim Fischen nass machten, was viele andere im Clan gar nicht verstanden. Doch er genoss nun richtig die Abkühlung die seinem aufgewärmten Körper Erleichterung schenkte. Einen Moment lang dachte er sich belustigt, dass die Tropfen eigentlich zischen müssten, wenn sie auf seinem Fell aufkamen, so warm war ihm gewesen.
„Ich danke dir, ich habe heute viel gelernt.“ Teichpfotes Blick war klar und trotz ihres nassen Pelzes sah sie glücklich aus, als sie sich von ihrem Mentor abwandte, und sich von ihrem Wurfgefährten mit Redeschwällen über seinen ersten Tag als Schüler überrollen liess. Zufrieden trottete Flughundzahn zum Frischbeutehaufen und nahm sich eine Wüstenmaus daraus hervor. Unverhofft stand Stachelkralle mit einem mal neben ihm.“ Ich habe noch ein Stück Hase, ich schaff den nicht alleine. Olivenpfote hat ihn gefangen. Würdest du ihn mit mir teilen?“ Flughundzahn war etwas überrumpelt. Ausser Sonnenfalke, Rotflug oder Akazienduft hatte noch keine Katze ihn bisher gefragt, ob er Beute teilen wollte. Er blickte sich um, konnte aber Rotflug nirgends entdecken. „Sie hat Wasserbuddel -Schicht.“ erklärte Stachelkralle ihm, der wohl erraten hatte, was er gedacht hatte. Etwas verlegen nickte der dunkelbraune Krieger dem schwarzen, etwas drahtigeren neben sich zu. „Danke, gerne.“ Schnell legte er die Maus, die er gerade aus dem Haufen gezogen hatte wieder zurück und nahm einen kräftigen bissen von der angebotenen Beute. Wäre ja schön doof von ihm, wenn er das nicht annehmen würde. Schliesslich fühlte es sich fast ein wenig an, als würde er gerade Freundschaft mit jemandem schliessen. Flughundzahn gefiel das Gefühl. Es war angenehm warm und glimmte fast ein wenig in seinem inneren. Aber nicht so, wie wen Alabastermond in seiner Nähe war. Nur ganz sanft aber stetig. Und es machte ihn auf alle Fälle weniger nervös.
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Kapitel 5:
Teichpfote erwachte, da ihr Bruder ihr ohne Vorwarnung ins Ohr zwickte. „Kalkpfote, was soll das?!“ Ungehalten wischte sie sich seine Pfote vom Ohr. „Du schläfst immer so lange! Wir sollten doch heute zum ersten mal unsere neu gelernten Kampftechniken miteinander üben! Sonnenfalke hat es mir gestern versprochen.“ Er hüpfte aufgeregt wie ein Junges von einer zur anderen Pfote. „Und jetzt? Die Sonne ist gerade erst aufgegangen. Denkst du, nicht, dass wir vielleicht zuerst noch Wasserloch Dienst haben könnten? Unsere Mentoren werden uns schon holen kommen, wenn sie soweit sind. Du bist immer so ungeduldig. Man könnte manchmal denken, du hättest einen Schwarm Heuschrecken verschluckt.“ Die junge Schülerin rollte ihren Schweif wieder um ihre Pfoten. Sie war jetzt schon einen halben Mond Schülerin, und fand, dass sie den besten Mentor hatte. Er hatte ihr das ganze Territorium gezeigt und ihr alles erklärt was ihre neugierige Nase so alles wissen wollte. Sie hatten dafür fast vier Tage gebraucht, während Kalkpfote damit geprahlt hatte, dass er es schon nach zwei Tagen völlig in und auswendig kannte und somit schon mit dem Kampftraining anfangen durfte. Teichpfote hatte ihn in dem Glauben gelassen, dass er das Gebiet so gut kannte, wie er behauptete, auch wenn sie es keine Sekunde lang glaubte. Sie hatte Flughundzahn nach jeder Kleinigkeit gefragt, die ihr aufgefallen war und sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihrem Bruder solche Fragen vor lauter Bienen im Pelz überhaupt in den Sinn kommen würden. Nicht dass sie ihn für dumm halten würde, aber er war einfach ein zu grosser Chaot. Sie wollte sich lieber Zeit lassen, und allem Anschein nach gefiel Flughundzahn ihr Tempo ganz gut. Er hatte sie noch kein einziges mal gedrängt etwas schneller zu tun. Bisher war sie ganz zufrieden mit sich als Schülerin. Sie hatte mit grossem Interesse alles über ihre Umgebung und auch die Tiere die sie bewohnten gelernt. Vor allem diese Schlangen hatten sie vom ersten Moment an fasziniert. Sie waren so ganz anders, ohne Beine und Pfoten, aber zum essen mochte sie sie nicht besonders. Das anschleichen an Beute fand sie auch ganz lustig, es war so langsam und sie hatte manchmal das Gefühl mit dem Sand unter ihren Pfoten zu einem zu verschmelzen. Vor zwei Sonnenaufgängen, hatten sie dann auch Kampftechniken geübt. Sie konnte dafür jedoch nicht besonders viel Begeisterung aufbringen. Deswegen war sie auch nicht so erpicht auf das erste gemeinsame Training. Sie befürchtete, dass sie sich vielleicht nicht ganz so geschickt anstellen würde im Vergleich mit anderen Schülern. Aber man konnte ja schliesslich nicht alles können. Und zum Glück war es ja erst mal nur Kalkpfote. Mit ihm konnte sie es vielleicht sogar aufnehmen, wenn sie ihn nur mit etwas würde ablenken können, das dürfte nicht sonderlich schwer sein. In der Regel fiel es ihm ja sonst schon schwer sich länger auf etwas zu konzentrieren.
„Nein, du musst schneller sein Teichpfote!“ Tatsächlich klang Flughundzahn zum ersten mal seit sie mit ihm unterwegs war ein wenig genervt. Kalkpfote stand triumphierend schon zum wiederholten Mal grinsend über ihr und hatte sie auf den Boden genagelt. Wie konnte es sein, dass er sie jedes Mal erwischte? „Geh runter von mir! Du bist schwer.“ Als Teichpfote wieder aufstand keuchte sie etwas und ihr Fell brannte von dem heissen Sand, in den sie schon wieder gedrückt worden war. „Sieht aus, als müsstest du das mit deiner Schülerin noch etwas üben Flughundzahn, aber ihr schafft das bestimmt! Sie ist so klug, sie wird es lernen.“ Sonnenfalke wischte tröstend etwas Sand von der Schulter der Schülerin herunter. Dann schnippte er mit dem Ohr. „Komm Kalkpfote, wir sollten versuchen noch etwas zu jagen, bevor die Sonne ihren Höhepunkt erreicht, langsam wird es zu warm zum trainieren.“ Hibbelig vor lauer Freude darüber wie er es seiner Schwester gezeigt hatte, hüpfte ihm der Schüler nach. Einen Moment lang erlaubte sich Teichpfote wütend auf ihn zu sein. Sie schnaubte geräuschvoll. „Denk nicht daran deinem Bruder die Schuld an deiner Ungeschicklichkeit zu geben.“ Ihr Mentor trat ihr ins Sichtfeld. Er hatte einen strengen Gesichtsausdruck, den sie zum allerersten Mal bei ihm sah. Sonst war er eigentlich immer ruhig und ausgeglichen gewesen. Teichpfote schloss kurz die Augen und schluckte ihre Zorn runter. Sie würde mehr üben müssen. Aber nur schon der Gedanke daran, trieb sie gedanklich in ihr Nest zurück, wo sie sich einfach nur noch verkriechen wollte. Sie hatte echt nicht gedacht, dass es so schwer war. Egal wie sehr sie sich bemüht hatte, gegenüber ihrem Bruder war sie die lahmste Katze der Wüste gewesen. Und irgend etwas sagte ihr, dass er nicht sonderlich gut war. Das wiederum hiess dann, das sie aussergewöhnlich schlecht war. Keiner der Mentoren hatte es so gesagt, aber sie fragte sich, ob Flughundzahn es ihr überhaupt sagen würde. Meist hielt er sich mit Worten zurück. Sie verstand aber inzwischen oft, was er von ihr wollte, sodass Worte auch nicht immer eine Notwendigkeit waren. „Wir jagen auch. Das kannst du besser. Der Clan braucht Nahrung.“ Als sie dem dunklen Kater nach trabte, bemerkte sie, dass er sich nun wieder nichts anmerken liess, aber manchmal hatte sie schon fast das Gefühl, dass sie seine Gemütsregungen spüren konnte. Sie vermutete, dass er gerade versuchte, sich auszudenken, wie er ihr das Kämpfen besser näher bringen konnte. Ihr sollte es recht sein. Sie mochte es so gar nicht, wenn sie schlecht in etwas war. Sie war es sich gewohnt, dass ihre Mutter Opalhauch immer schon in ihr die Vernünftige gesehen hatte, und sie daher dauernd auf ihren Bruder aufpassen durfte, obwohl sie ja gleich alt waren. Opalhauch hatte ihr immer wieder gesagt, dass sie eine ganz besondere kleine Katze war, schon so klug und bedacht. Und dass sie aufpassen musste, wenn sie die anderen an ihren vielen Gedanken würde teilhaben lassen. „ Wenn du allen immer erklären willst, was sie falsch machen, wirst du im Clan keine Freunde finden. Besser du bist manchmal ruhig. Du bist clever genug um abschätzen zu können, wann du etwas sagen kannst.“ Diese Worte hatte sie so oft gehört, wenn sie Kalkjunges mal wieder hatte erklären müssen, wie es im Clan vor sich ging weil sie halt schon bei der ersten Erzählung aufgepasst und sich alles gemerkt hatte.
Noch bevor Flughundzahn anhielt und ihr bedeute es ihr gleich zu tun, hatte sie die grosse Eidechse bemerkt, die im Schutz einer Sanddüne vor sich hin döste. Sie wartete jedoch ab, bis ihr Mentor mit der Pfote in die Richtung deutete und liess sich dann zur Bestätigung, dass sie es gesehen hatte, in die Lauerposition sinken, die sie schon so gut beherrschte. Sie gab sich Mühe den Schweif knapp über dem Sand zu halten, damit sie damit kein wischendes Geräusch verursachen konnte, wenn sie sich gleich anschlich. Sie schloss für die ersten Schritte sogar die Augen, um sich ganz auf ihre Pfoten und die Sandkörner zwischen ihren Zehen zu konzentrieren. Als ihr blauer Blick die Beute dann anpeilte, hatte diese keine Chance mehr. Wie eine Sternenclankatze die mit dem Himmel verschmolz, war sie mit dem Boden unter sich eins geworden, hatte sich fast schon in Zeitlupe auf das Tier zubewegt, und schnappte dann blitzschnell zu, als sie in Reichweite war. Als sie mit dem grossen Leguan in der Schnauze ins Lager zurückkam, und gerade Kalkpfote sah, der eine mickrige Springmaus auf den Frischbeutehaufen legte, wuchs ihr Stolz innerlich wieder. Ihre Beute würde fast den halben Clan einen Tag ernähren. Und sie hatte es ganz alleine geschafft das Tier zu erlegen. Das sollte ihr erst mal jemand nach machen. Sie versuchte seine Sonnen - grossen Augen gar nicht zu beachten, während sie mit hoch erhobenen Haupt an ihm vorbei ging und ihre Beute ablegte. „Teichpfote! Du bist bestimmt bald die beste Jägerin im ganzen Clan!Wie hast du das nur geschafft?“ Sie genoss die Bewunderung ihren Bruders. Sie war eben doch nicht so unnütz als Kriegerin, wie er wohl vor ein paar Stunden noch gedacht hatte. Zufrieden zog sie dann einen wohl noch sehr jungen Reiher, der mehr als eine Katze sättigen würde aus dem Stapel. Ihren Bruder liess sie einfach stehen, während sie den Vogel zur Kinderstube trug. Maistanz blickte auf, als sie jemanden in den Bau treten hörte. Sie lächelte die junge Schülerin freundlich an. Zwei hellbraune Bündel flogen ihr entgegen. „Teichpfote! Du hast uns noch nicht vergessen!“ Feldjunges quiekte vergnügt auf, als sie ihre frühere Baugefährtin erkannte. „Natürlich nicht. Schaut ich habe Maistanz und euch etwas mitgebracht. Ich habe eine grosse Eidechse gefangen, aber das wäre zu viel für eure kleinen Mägen gewesen. Wir wollen ja nicht, dass ihr euch mit zu viel Frischbeute den Bauch verderbt.“ belustigt gab Teichpfote Feldjunges einen leichten Stoss. Die versuchte kurz zu schmollen, konnte ihre gute Laune jedoch nicht unterdrücken. Glühwürmchenjunges flitze durch ihren Pfoten hindurch und stützte sich auf die Beute. „ Fanhke!“ ,sagte er noch schnell mit vollem Mund, und liess es sich dann schmecken. „Lasst Maistanz aber auch noch was übrig, ja?“ lachend, blickte sie auf ihre Freunde, die sich mit heiss Hunger am Reiher gütlich taten. „Vielen dank Teichjunges, es ist nett, dass du uns etwas gebracht hast, ich hätte auch selber was holen können. Aber die beiden sind froh dich wieder zu sehen, ich glaube ihnen ist ein wenig langweilig, jetzt wo sie nur noch zu zweit sind. „ Gern geschehen. Ich habe sie auch ein wenig vermisst. Ich sollte mich jetzt schlafen legen, bestimmt will Flughundzahn später nochmal mit mir Kampftechniken üben gehen, wenn die Hitze etwas abflaut. Ich werde versuchen öfters vorbei zu schauen und mal mit ihnen zu spielen. Ich bringe auch Kalkpfote mit.“ Freundlich verabschiedete sich Teichpfote von Maistanz, die sie recht lieb gewonnen hatte während sie selber noch in der Kinderstube gewesen war. Sie hatte ihr oft Geschichten von den Kriegerahnen erzählt, vor allem als ihre eigenen Jungen noch ganz klein gewesen waren Später hatte sie dann etwas weniger Zeit gehabt. Guten Mutes freute sich Teichpfote nun auf ihr gemütliches Nest, welches auf sie wartete. Nur leider kam sie nicht bis da hin. „ Komm her. Olivenpfote zeigt dir ein paar Tricks.“ Flughundzahn klang wie immer kurz angebunden, jedoch nicht unhöflich und neben ihm standen Oliven und ihre Mentorin Akazienduft, welche sie sanft anlächelte. Etwas verwirrt setzte sich die Schülerin vor die älteren Katzen. Seit wann wurde denn bitte im Lager trainiert? „Mach dir keine Sorgen, ich konnte am Anfang auch nicht kämpfen, ich bin andauernd über meine eigenen Pfoten gefallen. Ich zeige dir, wie du stehen und deine Pfoten halten musst, damit du einen festeren Stand hast, wenn Kalkpfote dich nächstes mal umnieten will. Dann wirst dus ihm schon zeigen. Teichpfotes Ohrenspitzen wurden heiss vor Scham. Wusste etwa schon das ganze Lager wie unfähig sie sich angestellt hatte? Ausserdem war sie überhaupt nicht so wie Olivenpfote. Ihr Problem war nicht, dass sie nicht wusste wohin mit ihren Pfoten, sonders dass ihre Reaktionen einfach irgendwie immer zu spät kamen. Einen Moment lang fühlte sie sich beleidigt. Doch sie wollte es sich nicht anmerken lassen. Sie würde ihre Unterlegenheit auf keinen Fall zugeben. Also lächelte sie stumm zurück und machte Olivenpfote alles genau so nach, wie sie es ihr vorzeigte, die Blicke der beiden Mentoren auf sich spürend.
Tatsächlicher weise hatten sie den ganzen Nachmittag keinen einzigen richtigen Kampfzug geübt. Olivenpfote hatte ihr nur gefühlt hundert verschiedene Positionen für ihre Füsse gezeigt, und wann sie das Gewicht wohin verlagern musste, und welche Muskeln sie am besten anspannte. Manchmal hatte sich die ältere dann gegen sie gestemmt, um zu prüfen, ob sie das Gewicht richtig verteilt hatte. Teichpfote fühlte sich, als wäre sie ein dummes Junges, jedoch war die ganze Angelegenheit zum Glück weniger peinlich , als sie es zuerst befürchtet hatte, da es nicht besonders grossartig auffiel im Lager. Als alle ihre Muskeln bereits brannten von der ständigen Anspannung, entliess Flughundzahn sie endlich und sie durfte sich hinlegen gehen. Es würde nicht mehr lange gehen, dann würden die Abendpatrouillen schon wieder losgeschickt werden. So ein komischer Tag. Teichpfote fragte sich, warum die Mentoren Olivenpfote die ganze Arbeit hatten machen lassen, bis ihr ein Licht aufging. Die beiden erwachsenen Katzen waren viel stärker und grösser als sie selber. Olivenpfote hatte wohl die ebenbürtigeren Gewichtsausgleiche für diese Übung gehabt. Mit diesem Gedanken konnte sie leben und liess ihren Kopf endlich Ruhe finden. Sie konnte es einfach nicht haben, wenn es unbeantwortete Fragen in ihren Gedanken gab, zu oft hatte sie miterleben müssen, wie sieerst eine respektable Antwort auf diese finden musste, bevor sie jeweils einschlafen konnte. Sie bette ihr Schnauze auf ihre Vorderpfoten und ringelte ihren Schweif um sich herum, bevor sie dann müde eindöste.
Zuletzt von Koboldstern am Do Sep 02 2021, 16:48 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Bin drauf gestossen, sieht aus las stünde die Story noch in den Startlöchern, finde aber echt spannend bisher. Cool mal ne andere Umgebung zu nehmen. Und den Prolog fand ich gut, voll durchgedacht so mit Cleo usw. Würd mich freuen weiter zu lesen.
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Ich bin ja sonst eher der "stille" Mitleser. xD Oder gebe meine Kommentare direkt weiter aber auf Wunsch und zur Unterstützung will ich ab jetzt auch mal versuchen öfters was hier zu schreiben. ^^
Ich finde es mega das du das alte RPG in einer FFs wiederbelebst. *O* Ägypten und Wüste ist so ein spannendes Setting, mit all den Problemen und Unterschieden die, die Clans im Wald gar nicht hätten. Und deiner Umsetzung dazu wie sie mit damit zurecht kommen.
Außerdem kann ich es gar nicht oft genug sagen wie sehr ich mich in dein Flughundzähnchen verguckt habe. Er ist so ein toller Kater mit einer solchen Charaktertiefe und ich brauche einfach mehr von ihm in meinem Leben *O*
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Kapitel 6:
Die strahlende Sonne hatte sich gerade hinter der letzten Sanddüne versteckt, als Flughundzahn seine Schülerin am Frischbeutehaufen erspähte und zu ihr ging. «Rotsee hat uns für eine Jagd eingeteilt. » Völlig erstaunt sah Teichpfote von ihrem gemütlichen Mahl auf. Ihre klaren blauen Augen blickten ihn verwirrt an. «Warum sollten wir jetzt jagen gehen, wenn doch gleich ein Sandsturm aufkommt? Ist das nicht etwas gefährlich? Ich glaube auch kaum, dass wir besonders viel Beute machen würden, die verstecken sich doch alle vor dem Unwetter. » Nun war es an dem schwarzen Krieger, die Schülerin verständnislos anzublicken. Ein Sandsturm so spät war äusserst ungewöhnlich. Allerdings musste er zugeben, dass eigentlich langsam die Regenzeit anbrechen würde, und es somit zumindest etwas wahrscheinlicher wurde. Andererseits war er gerade erst mit Schwefelkern und Wüstenpfote Wassergraben gewesen, und hatte keine Anzeichen eines Sturms wahrgenommen. Gerade wollte er ihre Aussage abtun, als ihm plötzlich in den Sinn schoss, wie sie am ersten Tag als sie Schülerin geworden war, den Regen gespürt hatte. Und sie hatte damals recht gehabt, auch wenn er es sich nicht erklären konnte. Auch jetzt verblüffte ihn ihre Reaktion, da es für sie wie selbstverständlich zu sein schien, zu wissen, dass ein Sandsturm im Anmarsch war. Er nickte daher nur stumm, und überliess sie weiterhin ihrer Beute. Flughundzahn hatte beschlossen, Fennekstern über die Vermutung seiner Schülerin aufzuklären, da ein Sandsturm durchaus Katzenleben gefährden konnte, wenn man sich zu weit draussen aufhielt. Zu seiner Verwunderung hatte Fennekstern die Patrouillen, die sonst noch eingeteilt gewesen wären sogleich zurückgerufen. Sie hatte ihm zu verstehen gegeben, dass sie im glaubte. Und sie wurden nicht enttäuscht. Es dauerte nicht lange, bis ein starker Wind zwischen den Spalten der alten Pyramide hereinzischte und den Sand vor dem Eingang aufwirbelte. Olivenpfote und die anderen Schüler fingen an die vielen verzweigten Äste und getrockneten Pflanzen die extra für den Zweck in einer Ecke gelagert wurden, vor dem engen Loch, welches den Eingang zum Lager bildete aufzuhäufen und damit so gut es ging den Sand davon abzuhalten ins Lager einzudringen. Sie hatten diesmal sehr viel mehr Zeit dafür als sonst meistens, und Flughundzahn dankte innerlich Teichpfote für die Warnung. Er beschloss von nun an nie wieder an ihren Worten zu zweifeln, wenn es um einen Wetterumschwung ging.
Während draussen das Tosen immer lauter wurde, kauerten die Karneolclan Katzen in Grüppchen im Lager zusammen. Kein einziger war draussen gewesen und sie waren alle in Sicherheit. «Flughundzahn du sollst mitkommen zu Fennekstern. » Der schwarze Kater fuhr herum, wiedermal völlig in seinen Gedanken versunken, hatte er nicht mitbekommen, wie Teichpfote zu ihm getreten war. Er blickte auf. Fennekstern blickte ihn vor ihrem Bau entgegen. Neben ihr sass auch der Heiler Palmschatten. Bestimmt hatte ihm die Anführerin von dem nun bestätigten Talent der jungen Schülerin erzählt, dem sie heute die Sicherheit des Clans zu verdanken hatte. Also erhob er sich und folgte seiner Schülerin durchs Lager.
«Ich habe davon gehört. Es soll im Türkisclan mal einen Heiler gegeben haben, der Das Wetter hören konnte, bevor es kam. Es hatte oft den Katzen das Leben erleichtert. Hibiskustau hat mir die Geschichte mal erzählt, als wir vor einer Heiler Versammlung auf die anderen gewartet haben. Es könnte ein Zeichen dafür sein, dass Teichpfote zur Heilerin vorbestimmt ist. » Die dunkelgrünen Augen des Heilers ruhten auf der jungen Schülerin, die sofort erschrocken reagierte. «Was? Aber ich will Kriegerin werden! Akazienduft sagt, ich bin jetzt schon eine der geschicktesten Jägerinnen und werde es weit bringen! Ich will auf Patrouillen mit und neue Pflanzen und Tiere entdecken. Ich will mich nicht immer in einem Bau mit immer den gleichen Kräutern verstecken. » Augenblicklich verstummte sie, als sie bemerkte, was ihr soeben rausgerutscht war. Sie schaute betroffen auf die Pfoten und murmelte leise eine Entschuldigung. Flughundzahn hatte seine Schülerin noch nie so aufgebracht gesehen. Sie tat ihm schon beinahe ein wenig Leid. Er musste auch zugeben, dass er gerne ihr Mentor war, wieder aller Erwartungen, die er früher gehabt hatte. Und sie hatte recht, sie besass tatsächlich ein grosses Geschick bei der Jagd, sie erwischte beinahe alles, obwohl sie jetzt erst etwas mehr als 2 Monde Schülerin war. Allerdings musste er sich auch eingestehen, dass er noch nie jemanden gesehen hatte, der sich so unfähig anstellte, wenn es darum ging im Kampftraining zu glänzen. Sie beherrschte noch immer nicht die ersten Basis Kampftechniken, und sie übten schon lange nicht mehr mit Kalkpfote zusammen, weil er ihr schon weit voraus war und sie das nur noch mehr entmutigte. Ausserdem war ihr enormes Interesse an der Natur vielleicht sogar etwas, was ihr als Heilerin zugutekommen würde? Wer sagte denn, dass sie immer im Heilerbau sitzen musste? Nur weil Palmschatten nicht gerne in der Wärme draussen war, würde sie das ja nicht gleich handhaben müssen, wenn sie erst einmal Heilerin wäre. Flughundzahn musste sich eingestehen, dass er in ihr auch eine gute Heilerin sehen würde, auch wenn sie eine Begeisterung fürs Jagen hatte, die dann auf jeden Fall nicht mehr befriedigt werden würde. Ein Heiler musste sich nicht an seine Kräuter anpirschen. Der Dunkle erlaubte sich ein schwermütiges Schnauben. Er fand, dass es nicht an ihm lag, Teichpfote vorzulegen, welcher Weg der richtige für sie war. Palmschatten, schien das etwas anders zu sehen. «Fennekstern, du musst das doch einsehen. Nirgendwo wäre ihre Gabe so gut aufgehoben wie im Amt des Heilers. Sie könnte so viel damit erreichen, was sonst keiner kann. » Die Anführerin liess den Blick etwas unentschlossen zwischen den Katzen hin und her wandern, bevor sie bedacht sprach: « Ich werde Teichpfote nicht in eine Aufgabe zwängen, die sie für sich nicht sehen kann. Ihre Gabe wird uns auch von Nutzen sein, wenn sie Kriegerin ist, denn sie wird uns ab jetzt immer sagen, wenn sie das Wetter sich ändern fühlt. » Ein vielsagender und erwartungsvoller Blick von Fennekstern, traf auf den Blauen der Schülerin, die unheimlich erleichtert aussah. « Natürlich, Fennekstern! Ich verspreche es. Danke. » Damit war die Unterhaltung vorbei, auch wenn der Heiler recht unglücklich mit der Entscheidung der Anführerin zu sein schien, und Flughundzahn beinahe dachte, er funkle ihn ein wenig an. Doch er kümmerte sich nicht darum. Er war froh, dass Teichpfote weiterhin seine Schülerin bleiben würde.
Zuletzt von Koboldstern am Do Sep 02 2021, 17:52 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Soll das so ne Art geheimdienstliche Foltermethode sein? immer nur ein neues Kapitel raufladen, und dann auch noch mit solchen Abständen? Hellouu! Ich will doch weiterlesen.. (Hab mich etwas in Olivenpfote verguckt.. ist das schlimm? ) Ist die noch zu haben? xD
Also erst einmal, mega tolle Geschichte, gut geschrieben - ich will mehr *.*
Was ich besonders toll finde ist, dass es tatsächlich eine Charakterübersicht gibt wie in den Büchern, das finde ich mega genial. Hoffe ich kann bald weiter lesen, Fledermäusschen ist echt cute. Generell das ganze Setting mit Wüste und so weiter ist spannend, das habe ich bisher noch nie gesehen. Du machst dir auch gute Gedanken, was es da anderes braucht. Fand die Stelle toll, in der Flughundzahn auffällt, dass Junge die Farbe grün prinzipiell gar nicht kennen. Wär mir nie in den Sinn gekommen.