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Tolkien beschreibt die Welt und insbesondere die Natur einfach richtig gut und in genau dem richtigen Umfang, ohne dass es zu viel und zu wenig ist. Recht schnell wird man in die Geschichte hinein gezogen und es entsteht ein angenehmer Fluß, der einen von Ort zu Ort und von Erlebnis zu Erlebnis trägt und nicht von großen Szenenwechsel oder Zeitsprüngen gestört wird. Das habe ich als sehr angenehm empfunden und nachdem der Leser eine lange Zeit unaufhörlich Frodo begleitet, entsteht auch das Gefühl, selbst das Abenteuer zu erleben und völlig in diese schöne Welt einzutauchen. Das Verhältnis aus Beschreibungen des Innenlebens der Figuren, der Dialoge, der Reise, der Schauplätze und das Fortschreiten der Geschichte ist sehr ausgewogen und es wird an keiner Stelle langweilig. Auch hier habe ich die Filme wesentlich langatmiger in Erinnerung, als die Szenen im Buch dann sind. Wirklich großartig ist die Welt, die Tolkien beschreibt und aus seiner Phantasie erschaffen hat. Die Natur, die Landschaften, die Wesen, die sie bevölkern und ihre Ursprünglichkeit und das hohe Alter erwecken Mittelerde in der Vorstellung des Lesers zum Leben, lassen die Orte Wirklichkeit werden
Als kleines Beispiel eine der wundeschön bildlich gestalteten Szenen aus den weiten Rohans Ebenen..
Tolkien schrieb:
„Die Sonne stand jetzt hoch, und die Nebel unten im Tal hatten sich gehoben. Wie weiße Wolkenfetzen zogen die letzten Nebelschwaden gerade über ihre Köpfe hinweg, davongetragen von der steifen Brise aus dem Osten, die an den Fahnen und weißen Bannern der Veste zog und zerrte. Weit unten auf der Talsohle, etwa fünf Wegstunden, wie das Auge schweift, sah man jetzt grau und glitzernd den Großen Strom, der sich, von Nordwesten kommend, in einer mächtigen Schleife nach Süden und dann wieder nach Westen zog. Schließlich verschwand er in einem Dunst und Schimmer, hinter dem, fünfzig Wegstunden entfernt, das Meer lag.“
Die Beschreibung der schönen, tiefen, uralten und ursprünglichen Wäldern, des Graslandes von Rohan, der hohen Gebirgszüge, all das ist eng verwoben mit den Figuren und so entsteht ein stimmungsvolles Gesamtbild. Tom Bombadil beispielsweise oder Baumbart sind für mich Charaktere, die Tolkien hier wirklich herausragend gut gelungen sind.
Im ersten Buch ist der Verlauf der Geschichte sehr linear und setzt sich aus den einzelnen Stationen und den Wegen dorthin zusammen, die Frodo mit wechselnder Belegschaft aufsucht. Immer auf der Suche nach einer Möglichkeit das mächtige und begehrte Geschmeide los zu werden. Auf dieser Reise lernt der Leser die Elben, die Zwerge, die Königreiche der Menschen und natürlich die Hobbits und deren Kultur kennen. Schöne Elbenstädte, die großen Festen der Menschen, die finsteren Minen der Zwerge und natürlich die wilde Natur Mittelerdes bieten einen Hintergrund für Szenen, die aus verschiedenen, für Fantasy typischen Konfliktsituationen und Begegnungen bestehen. Dabei gibt es erst ab dem zweiten Band parallele Handlungsstränge, was ich durchaus als angenehm empfunden habe. Auf diese Weise fühlt man sich Frodo näher und erlebt mit ihm zusammen das Abenteuer. Zudem sind Szenenwechsel manchmal auch irgendwie anstrengend, gerade wenn man in einem gedanklichen Fluss ist und sich durch die Geschichte treiben lässt. Ab der Mitte des Buches trennen sich zwar die Wege einiger Helden, aber an diesem Punkt kennt man die Charaktere sehr gut und fühlt sich ihnen verbunden, so dass die wenigen Szenenwechsel nicht sonderlich stören oder diesem konstanten, angenehmen Flow beeinträchtigen würden.
Sehr interessant und bemerkenswert finde ich das Vorwort von Tolkien. Dort verweist er darauf, dass dieses Buch keine Allegorien aufweist und keine Bezüge zur realen Welt hat. Ich wäre auch nicht in Versuchung gekommen, in dieser Geschichte etwas zu suchen, schon gar nicht politische Bezüge.
Der Anhang ist recht ausführlich und gibt einen Einblick in die Zeitrechnung, die Sprache, die Stammbäume und die königlichen Familien. Man merkt, was für eine umfangreiche und detaillierte Welt Tolkien erschaffen hat und mit wie viel Liebe zum Detail er sie ausgebaut und mit Leben gefüllt hat. Zudem sind zwei Karten zu finden, die ich beim Lesen immer wieder konsultiert habe, um den Überblick über die Reise zu behalten, die Frodo und seine Gefährten zurück legen. Mein Fazit daraus: Wer zu Der Herr der Ringe greift, macht nichts falsch und bekommt einen Fantasy-Klassiker der keine Wünsche offen lässt. Tolkien versteht es, in eine wundersame und schöne, ganz klassische Fantasy Welt zu entführen. Besonders seine Beschreibungen der Landschaft und Natur, aber auch der Völker und Wesen, zusammen mit einem konstanten und angenehmen Fortschreiten der Geschichte, fesseln den Leser sehr schnell. Mir hat es sehr gefallen, in seine Welt einzutauchen und gerade der große Umfang, aber auch die Tiefe dieser real erscheinenden Welt, trägt zu einem perfekten Buch bei. Ausgehend davon, dass das Fantasy Genre mittlerweile in vielen Variationen bedient wird, steht dieses Buch zeitgenössischer Literatur in nichts nach, überrascht den geneigten Fantasyleser aber auch nicht mit völlig andersartigen Konzepten. Ein Buch, dass ich jedem empfehlen kann, der Fantasy mag, gerne in fremde Welten eintaucht und eine stimmige und runde Geschichte zu schätzen weiß.
Anzahl der Beiträge : 1593 Anmeldedatum : 27.11.17
Ich weiß ,ich weiß. Herr der Ringe steht auf meiner Buchliste, allerdings habe ich noch andere Buchreihen, die man unbedingt mal gelesen haben sollte Bisher habe ich aus dem Universum der hobbit gesehen und den fand ich blöd. Vielleicht ist das ein Grund, wieso ich Herr der Ringe noch nicht angefangen ;(
Ich stimme dir voll und ganz zu! Der "Herr der Ringe" (und die anderen Geschichten aus Mittelerde) sollten Pflichtlektüre für Fantasy Fans sein. Um es nocheinmal in eigenen Worten auszudrücken: Wer sich mit klassischer Fantasy (High fantasy, epic fantasy, etc.) auseinandersetzt, wird in Tolkiens Büchern unweigerlich auf - aus anderen Büchern bekannte Thematiken und Charaktersorten - stoßen, da Tolkien dieses Genre quasi begründet hat. Immer wieder erkenne ich in anderen Bücher Stereotypen, Handlungen und Details, die schon in Mittelerde zu finden waren, oder wenigstens eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen. Abgesehen davon ist es einfache eine schöne, stilisierte Sprache und gerade die Landschaftsbeschreibungen sind grandios! Auf der Kehrseite kann ich verstehen, wenn es einem etwas zu trocken ist - vor allem im Vergleich mit anderen Büchern, die man vielleicht eher gewohnt ist. Auch ich hatte die eine oder andere Stelle, durch die ich mich etwas durchkämpfen musste... aber es lohnt sich! Die Film sind zwar großartig, wer aber die Bücher nicht liest wird interessante Gestalten, wie Tom Bombadil, nie kennenlernen ;D
Mir gefällt an diesem Buch, dass man aus ihm lernen kann. Allein die Sprache von Tolkien ist ein echter Genuss den man sich nicht entgehen lassen sollte. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und musste bei so mancher Beschreibung eines Wesens, der Landschaft, einer Szene oder eines Gedankenganges die ein oder andere Träne verdrücken. Allein wenn ich daran denke, wie Fangorns Augen beschrieben werden, bekomme ich eine Gänsehaut. Geichzeitig bekommen wir so viele gesellschaftliche Themen sowie spannende philosophische Fragen oder Psychologie angehauchte Szenarien serviert, dass man hin und wieder zweimal hinsehen muss um den tieferen Sinn dahinter erkennen zu können. Es ist einfach auf mehreren Ebenen ein Meisterwerk, bringt und Moralvorstellungen näher und hinterfragt. Ich kenne keine andere Reihe die so fein ausgearbeitet ist, wi diese. Auch was einzelne Charakterhintergründe, oder die Informationsvielfalt zum Universum im Allgemeinen angeht. Tolkien ist in seinam Fach - für mein Empfinden - tatsächlich unschlagbar.
Anzahl der Beiträge : 2923 Anmeldedatum : 08.03.16
Ich habe mir bisher nur die Filme gesehen und ich werde mir die Bücher auch noch holen.Ich habe mir das hier gerade durchgelesen und die Story ist spannend. LG Fire