©Koboldstern Do Feb 04 2021, 19:06 Anführerchen Anzahl der Beiträge : 6019 Anmeldedatum : 16.12.13
| Kapitel 7Seidensterns Stimme hallte laut vom Felsen herunter und drang an jede Ohr, welches im Clan zuhörte. „Geister des Sternenclans, ihr kennt jede Katze beim Namen. Ich bitte euch, nehmt den Namen jener Katze, die hier vor euch steht, zurück, denn er steht nicht mehr für das, was sie jetzt ist. Als Anführerin dieses Clans und mit der Einwilligung unserer Kriegerahnen gebe ich dieser Katze einen neuen Namen: Von nun an soll sie Tauchpfote heissen. Ihre aussergewöhnlichen Fähigkeiten als Schwimmerin und Taucherin werden dem Clan viele Male von grösstem Nutzen sein. Und ich bin stolz diese Katze als Funkenclan Katze bei uns zu wissen.“ Seidenstern stieg herab und berührte feierlich Tauchpfotes Nase. Die Schülerin erwiderte die Geste und ihre Augen glänzten vor Glück und Stolz über den neuen Namen und die Worte ihrer Anführerin. Nie hätte sie zu glauben gewagt, einmal so in einem Clan leben zu dürfen. Der Clan rief aus vielstimmigen Mündern den neuen Namen der Schülerin, welche daraufhin gleich zu ihrer Mentorin ging um ihr ebenfalls zu danken. Der Clan hatte die neuen Katzen inzwischen gut aufgenommen und die argwöhnischen Blicke die die beiden ehemaligen Nachtclan Katzen am Anfang zugeworfen bekommen hatten, waren gänzlich verschwunden. Die Katzen verstreuten sich nach der Zeremonie im Lager. Tauschpfote durfte mit Mildherz, Sprudelfeuer und Gewitterduft auf Morgenpatrouille, während Zweigschwung, Hellglanz, Birkenbrise und Lichtschimmer auf die Jagd gingen. Seit dem erneuten Zusammentreffen mit Attila waren die Patrouillen etwas grösser geworden, zur Sicherheit, wie Seidenstern bekannt gegeben hatte. Schilfbeere schaute sich um. Sie sah , dass auch Klarweiher, Igelsprung und Halbsonne sich wohl auf den Weg machten um eine Runde zu jagen. Einen Moment überlegte sie, ob sie mitgehen sollte, doch da gesellte sich Sanftböe zu dem kleinen Trio. Unschlüssig war sie tun sollte trippelte sie ein wenig auf der Stelle. Dann beschloss sie in den Heilerbau zu gehen und zu sehen ob sie Nieselsee vielleicht etwas helfen konnte. Sie betrat den au, als einige Stimmen an ihr Ohr drangen. „Du musst es nochmal versuchen! Du hast es vorhin fast geschafft!“ feuerte eine jung klingende Stimme jemanden eifrig an. „Kleejunges! Lass sie doch, wenn sie noch nicht aufstehen kann! „ Weidenjunges Stimme erkannte die Kriegerin sofort. Ihre Augen gewöhnten sich an die etwas dunklere Atmosphäre des Baus und zeigten ihr, wie die beiden Brüder sich vor Grünpfote zankten, die sichtlich unglücklich, halb sitzen zwischen ihnen war. “Hallo ihr drei. Wo ist denn Nieselsee?“ Weidenjunges zuckte zusammen, drehte sich um und setze sich mit geschwellter Brust vor sie. „Nieselsee ist mit Salbeijunges gegangen um ihm zu zeigen wie man am besten Wasser holt. Sie sagte wir sollen in der Zeit auf Grünpfote aufpassen.“ Schilfbeere musste bei dem Anblick lächeln. Weidenpfote schien auf die Aufgabe ganz schön stolz zu sein. „ ja aber ich wollte Grünpfote beim aufstehen helfen, und Weidenpfote sagt, dass sie das nicht darf. Aber ich glaube sie sollte es versuchen, damit sie ganz bald wieder jagen gehen kann, das macht sie doch so gerne!“ Kleejunges plusterte sich nun ebenfalls auf, wich der verletzen Grünpfote jedoch keine Schnurrhaar Länge von der Seite. „Und ich weiss nicht, auf wen ich nun hören soll.“ säuselte es etwas leiser aus der Richtung der jungen Schülerin. Kleejunges blickte sie schon fast etwas beleidigt an. „na was hat denn Nieselsee dazu gesagt?“ fragte Schilfbeere. Weidenjunges senkte den Kopf. „dass sie selber merkt, ab wann sie es versuchen kann, aaaaber sie hat gesagt nicht zu früh, und sie darf sich nicht überanstrengen! Und Kleejunges bringt sie immer dazu es nochmal zu probieren! Er hat keine Ahnung!“ „Aha, und wie konnte ich nicht mitkriegen dass du unser neuer heiler bist Weidenjunges? Wenn Nieselsee das gesagt hat, denke ich dass Grünpfote es ganz alleine entscheiden kann, was sich für sie richtig anfühlt. Komm mit, wir beide gehen nach draussen, ich zeig dir eine neue Jagdstellung. Sie zwinkerte dabei kaum merklich Kleejunges und Grünpfote zu und führte den vorlauten Kater aus dem Heilerbau. Sie hatte plötzlich das Gefühl beschlichen, dass Weidenjunges im Heilerbau eher störte als half. Es wurde Zeit dass Weissdorns Junge endlich zu Schülern ernannt wurde, damit ihnen die Langeweile vergehen würde. Als sie gerade Weidenjunges Position verbesserte, sauste Salbeijunges mit einem tropfenden Fetzen Moos zwischen den Zähnen an ihnen vorbei und in den Heilerbau. Gleich danach kam er verwirrt wieder heraus und setze sich nachdenklich hin. Schilfbeere zuckte erstaunt mit einem Ohr. “Was ist denn los?“ Etwas unglücklich drein schauend beantwortete das junge die ihm gestellte Frage. „ Grünpfote hat mich raus geschickt. Sie stand und Kleejunges hat sie gestützt und sie sind sogar Schritte zusammen gegangen. Aber Grünpfote wollte mich nicht da haben. Das versteh ich nicht. Sollte es nicht meine Aufgabe sein ihr zu helfen?“ Schilfbeere musste ein auflachen unterdrücken. Doch bevor sie antworten konnte, mischte sich der ungestüme Kater neben ihr ein. „ Du dummer Fellball. Hast du keine Augen im Kopf? Grünpfote und Kleejunges mögen einander, das sieht doch ein blinder Fisch. Ausserdem bist du noch kein Heiler, bilde dir ja nichts drauf ein.“ Jetzt schaute Salbeijunges noch verwirrter. „Wie meins du das sie mögen sich? So wie Gefährten etwa? Aber Kleejunges ist doch noch viel zu kleine, wir sind doch noch viel zu klein dafür. Geht das überhaupt?“ „Natürlich.“, gab Weidenjunges schnippisch zurück und warf Schilfbeere dabei heimlich einen kurzen blick zu. „ Du weisst doch so gut wie ich, dass die beiden in der Kinderstube schon immer aufeinander gehockt sind.“ „ja aber ich dachte sie sind einfach Baugefährten.“ Salbeijunges schien nicht überzeugt. Doch dann war keine zeit mehr um sich um die Frage zu kümmern. Sandpelz kam angerast. “Nieselsee! Ich brauche Nieselsee! Goldwolkes Junge kommen! Erschrocken sah Schilfbeere Salbeijunges an. Wo ist Nieselsee überhaupt?“ Der Ausdruck des jungen war nicht weniger geschockt. „Sie, sie wollte noch ein paar Kräuter sammeln gehen hier gleich in der Nähe und dann zurück kommen, deswegen hat sie mich schon mal vorgeschickt, weil ich ja nicht aus dem Lager darf. Sandpelz jaulte auf. „Schilfbeere schaltete wie immer schnell. „Reg dich nicht auf Sandpelz, das ist schon Goldwolkes dritter Wurf, sie weiss was zu tun ist. Aber du solltest trotzdem Nieselsee holen gehen. Zur Sicherheit. Geh aber nicht allein, nimm Nussbaum doch mit, der scheint nichts besseres zu tun zu haben. Ich geb Seidenstern Bescheid, na los, lauf!“ Sandpelz zögerte kurz, schien dann aber die Idee gut zu finden und lief los. Es ging nicht lange und Seidenstern stand mit Schilfbeere zusammen in der Kinderstube. Weissdorn hatte Efeujunges, Kautzjunges und Rauchjunges etwas weiter nach hinten in die Kinderstube gezogen, damit sie nicht störten. Seidenstern hatte darauf bestanden Salbeijunges mitzubringen. Auch wenn der kleine sichtlich nervös war. Schilfbeere bemitleidete ihn etwas. Er war noch nicht mal Schüler, wurde aber dank der Prophezeiung oft schon so behandelt als ob er Heilerschüler wäre. Er musste schrecklich beunruhigt sein. Goldwolke lag auf der Seite und hechelte vor Schmerzen. Doch sie bat das Junge zu sich. „Leg deine Pfoten auf meinen Bauch. Merkst du die kleinen?“ Sie sprach trotz der Schmerzen ruhig. Sie wusste was sie zu erwarten hatte. Seidenstern setzte sich etwas besorgt hin, immer ein Auge zum Ausgang gerichtet, und auf Nieselsee wartend. „Bitte hol doch frisches Wasser für Goldwolke.“, bat sie Schilfbeere. Diese liess sich das nicht zweimal sagen. Sie schritt bedacht aus der Kinderstube um keinen zu beunruhigen, nur um gleich draussen los zu sausen. Sie lief ganz ans andere Ende des Lagers zu der grossen Eiche bei der immer Moos wuchs. Doch da war keins. Salbeijunges musste das Moos mitgenommen haben, was dort war. Sie musste aus dem Lager und etwas weiter gehen. Sie lief so schnell sie ihre Beine trugen und nicht unweit des Lagers fand sie einen dicht von Moos bewachsenen Baum. Sie riss so viel davon ab wie sie tragen konnte, und tunkte es unterwegs in eine klare Pfütze. Als sich das Moos voll gesogen hatte, was ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen war, rannte sie zurück. Vor der Kinderstube kam sie halb schlitternd zu stehen und betrat diese dann wieder. Ihre Augen erblickten eine Kätzin die zwei kleine Fellbündel gleichzeitig wusch. Eines lag zwischen Seidensterns Pfoten und ein weiteres wurde von dem nicht allzu viel grösseren Salbeijunges sauber geleckt. Erstaunt darüber wie schnell das gegangen war, trat sie an Goldwolke heran und legte das nasse Moos neben ihrem Kopf hin. „Goldwolke sah auf. „Danke. Schau dir nur meine vier wunderbaren Jungen an. Salbeijunges hat mir sehr geholfen.“ Bei seiner Erwähnung schien Salbeijunges ganz schüchtern zu werden. „Ich habe doch fast nichts gemacht. Das warst du allein. Du bist grossartig!“ Seine Augen glitzerten. „ Und du wirst ein grossartiger heiler sein und noch vielen jungen Katzen auf die Welt helfen, das weiss ich . Und zum Dank für deine Hilfe möchte ich gerne, dass du dem Jungen dem du gerade hilfst einen Namen gibst.“ Salbeijunges schien erst ein wenig erschrocken zu sein, doch dann setzte er ein ernstes Gesicht auf. Er nahm seine Aufgabe ernst, das konnte man ihm ansehen. Er musterte das Junge. Es war ganz leuchtend rot und getigert. Es schien ein kräftiger, Kater zu sein. Am Nacken stand sein flaumiger Pelz stachelig nach allen Seiten ab. Salbeijunges sah auf. „Ich glaube er muss Dornjunges heissen.“ Goldwolke nickte. Seidenstern schnappte nach Luft und sah die beiden Jungen, das ältere und das neugeborene mit grossen Augen an. Dann beruhigte sie sich jedoch und sagte nichts dazu. Schilfbeere fragte sie, ob sie etwas gegen den Namen hatte. Doch dann hörte sie, wie Goldwolke ihren anderen Jungen ihre Namen gab und vergass den Gedanken sogleich wieder. „ Der dunkelrote Kater zwischen deinen Pfote Seidenstern, der sich schon so viel bewegt wird Wildjunges heissen.“ Schilfbeere musste schmunzeln. Der kleine versuchte tatsächlich sich von Seidensterns Zunge zu befreien. Das würde bestimmt passen. Die beiden Jungen die Goldwolke zwischen den Beinen hatten, waren im Gegensatz zu ihren Brüdern beide sehr hell. Eines suchte anscheinend schon nach Mild. Es hatte leichte hellbraune Streifen über dem Rücken aber nur ganz wenige, sonst war es weiss. Goldwolke schenkte dem jungen ebenfalls ihre Aufmerksamkeit. „Diese Kätzin mit den Streifen wird Berylljunges. Und ihre Schwester, die weisse mit dem hellbraunen Näschen und Ohrsitzen werde ich Falbjunges nennen.“ Das waren schöne Namen fand Schilfbeere. Seidenstern scheuchte darauf alle Katzen bis aus Salbeijunges aus dem Bau. Sie selber blieb davor sitzen und schien ihre Gedanken versunken zu sein. Zum zweiten Mal an diesem Tag wusste Schilfbeere nicht genau was sie nun mit sich anfangen sollte. Sou mal wieder ne gaanz harmlose Entscheidung für euch @Saraeg@Staren@Reiherschatten@Shahar@Flammensturm@Grasherz@Stormprancer@Himbeernase
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