Liebe Krieger groß und klein, Regeln müssen immer sein. Drum bitten wir einen Besuch beim Schimmerfelsen zu begehn, um das Gesetz der Krieger zu lesen und zu verstehn. Haltet euch stets an das Gesetz und eure Pflichten, sonst wird der SternenClan über euch richten.
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[Chumani|Auserwählte|Dorfmitte]
Ein immer heller werdendes Licht drang langsam durch ihre geschlossenen Augenlieder. Langsam blinzelte sie benommen. Die Sonne schickte ihre ersten hellen Strahlen über den Horizont, an einer kleinen Gruppe Palmen vorbei und schien ihr direkt ins Gesicht. Sie sah gründe Blätter am Rande des Blickfelds und leicht gelbliche Schleierwolken an einem Himmel, der sich langsam zu einem blau zu verfärben schien. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie auf dem Rücken im grünen Gras lag. Sie drehte ihren Körper nach links und wollte auf alle 4 springen, um sich -wie ihr erster Instinkt es ihr gebot-sofort irgendwo zu verstecken. Doch irgendwetwas fühlte sich komisch an und stimmte ganz und gar nciht. Sie landete mit einem Plums auf dem Bauch. Verwirrt blickte sie an sich runter und traute ihren Augen nicht. Sie hatte Hände und Arme..Beine und Füsse. Und alles fühlte sih falsch an. Sie verstand nichts. Es kam ihr bekannt vor so auszusehen, und doch fremd. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie scheinbar nichts wusste...
[Nakamo|Waffenschmied|Dorf-Mitte]
Wie immer war er schon vor Sonennaufgang aufgestanden. Er mochte die Ruhe am Morgen besonders. Er legte neue Scheite auf seine grosse Feuerstelle neben dem eisernen Amboss, und entzündete das erste Feuer des Tages. Es musste erst mal gross werden und ein wenig brennen, bevor es genug Hitze für die Arbeit erzeugen würde, und die Glut schön brannte. In der Zeit pflegte der Schmied dann die grosse Wasserwane neu zu füllen, welche daneben stand. Sie war dafür da, das heisse Eisen abzukühlen oder für den Notfall, dass das Feuer mal ausser Kontrolle geraten würde, was allerdings noch nie geschehen war. Fröhlich nahm er sich seinen grossen Tonkessel, um ihn vorn ebelim langen Fluss zu füllen. In der Regel musste er etwa 4 mal den Topf füllen, bis die Wanne voll war. Es machte ihm nichts aus. So auch hute nicht. Er machte sich auf den Weg. Da die Schmiede aus Sicherheitsgründen eher am hinteren Rand des Dorfes war, damit das Feuer im Notfall nicht so leicht um sich greifen könnte, musste er dafür einmal quer durchs Dorf, um zum Fluss zu gelangen. Er summte leise vor sich hin, als er vedutzt stehen blieb. Auf dem Platz in mitten des Dorfes, lag ein Mädchen. Es hatte nichts an.. Er trat näher, weil es ihn wunderte, weshalb so ein junges Mädchen nackt inmitten des dorfes zu schlafen schien. Kaum war er näher, bewegte sie sich und ihm wurde gewahr, dass er dieses kindnicht kannte. Völlig verwirrt stand er da und wusste nicht recht was er tun sollte. Was in Tamecaazys Namen ging hier vor?
[Eyota|Hohepriesterin|Sonnentempel]
Sie genoss die Sonennstrahlen in ihrem Gesicht. Jeden Morgen begrüsste sie den grossen Geist der Sonne, wenn er sich zeigte, aug den obersten Treppen ihres Sonnetempels. Es war mitten im Sommer, und so warm wie die Srahlen schon waren, versprach es wieder ein besonders hitziger Tag zu werden. Huete war sie aber schon früh hier gestanden und hatte über einen Traum gegrübelt, der sie in der Nacht aufgesucht hatte. Sie hatte selten so komische Träume.
Sie Träumte von zwei schwarzen Federn, wie sie sie noch nie gesehen hatte. Beide wehten eine weile durchs Dorf und wurden von zwei Kindern gefangen. Das eine Kind warf die Feder hoch in die Luft und blies so fest, bis die Feder den Himmelberührte. Sofort verwandelte sich die schwarze Feder in einen riesigen Quetzalvogel, udn der ganze Himmel färbte sich in wunderschöne, bunte Farben ein. Das zweite Kind aber nahm die Feder und warf sie achtlos ins Feuer. Da wurde das Feuer riesengross und verschlang das ganze Dorf, bis nichts ausser grauer Asche übrig war.
Eyota wurde das Gefühl nicht los, dass der Traum eine wichtige Bedeutung hatte und ihr von den Göttern geschickt worden war. Es schien um eine entscheidung zu gehen, die grosse Folgen haben würde. Doch sie konnte beim besten Willen nicht verstehen, was sie damit anfangen sollte.
Althaia "Ready to humiliate the next person that walks over my way!" [Jägerin || Dorf -> Felder] Rhysand @Feyre
Die junge Jägerin war noch nicht lange wach, immerhin war der Morgen gerade erst angebrochen und die vereinzelten, schwachen Lichtstrahlen der Sonne waren es zu verschulden, dass sie überhaupt ihre blauen Augen geöffnet hatte. Eigentlich war sie nicht wirklich ein Freund davon, früh am Morgen aufzustehen, selbst als Jägerin wo es sich doch eigentlich eignete so früh wie möglich wach und fit zu sein. Sie bevorzugte es einfach aufzustehen, wenn das Dorf auch schon wach war und sie nicht herum taumeln musste aufgrund ihres mangelnden Schlafs, aber was soll's, jetzt wo sie überhaupt schon die Augen geöffnet hatte konnte sie ohnehin nicht mehr einschlafen. Das, obwohl sie gefühlt fast erblindete, da ein Sonnenstrahl so ungünstig in den eher kleinen Raum hinein fiel dass er direkt in ihre Augen fiel. Leicht grummelnd, an diesem Morgen nicht in bester Laune, erhob sie sich und stieß die Luft in der Form eines enormen Seufzers aus den Nasenlöchern aus, ehe sie sich dazu bewegen konnte, sich auf die Beine zu erheben. So wie es aussah würde heute wohl ein warmer Tag werden, immerhin wurde ihr ja gerade noch fast das Augenlicht genommen. So entschied sie sich, eher dünnere Klamotten für den Tag zu wählen: Was bei ihr jedoch eigentlich Standard war. So zog sie sich ihr knappes Oberteil aus schwarzen und braunen Leder an, die Hose sowie der bunte Rock, oder aus Gewand aus bunten, prachtvollen Federn bestand. Selbstverständlich vergaß sie ihren Bogen sowie die Pfeile nicht, die sie am Rücken befestigt trug, und nahm zur Sicherheit auch einen kleinen Dolch mit, den sie an einen der Gürtel um ihre breite Hüfte befestigte: Man wusste ja nie, wann man ein Messer gebrauchen konnte. Die Haare ließ sie offen, denn obwohl diese lang waren genügte es sie sich einfach hinter das Ohr zu streichen, sollte sie bei der Jagt sein. Da dies jedoch noch nicht der Fall war, ließ sie sie einfach wehrlos in Ruhe, sodass eine Gesichtshälfte teilweise verdeckt wurde, aber einen guten Schutz gegen die aufsteigende Sonne bot, als Althaia aus ihrem kleinen Haus trat. Ihr war beinahe sofort warm, was im Sommer wohl nicht ganz untypisch war. Sie war froh, überhaupt dünnere Klamotten zu besitzen, denn wären ihre Arme und ihr Bauch verdeckt gewesen, würde sie wohl innerhalb von Minuten hier draußen untergehen. Von der Jagt wollte sie gar nicht erst nachdenken, wie das gewesen wäre.
Bereits jetzt schon gelangweilt, da das Dorf gerade erst wach zu werden schien, riss die den Dolch den sie gerade erst eingesteckt hatte wieder hervor und begann abwesend, ihn in ihrer linken Hand in die Lüfte zu werfen, wo er einmal eine Umdrehung machte und mit dem Griff voran wieder sicher in ihrer Handfläche landete. Ohne die anderen Dorfbewohner zu begrüßen schlenderte die junge Jägerin etwas durch das Dorf, der blauen, etwas desinteressierte Blick schweifte von der einen Person zur anderen, ohne jedoch wirklich bei jemanden hängen zu bleiben. Wenn sie zugab, war sie nicht wirklich die sozialste Person auf Erden, sodass sie nicht wirklich Geschmack darin fand, mit einer fremden Person ein Gespräch zu beginnen: Dies würde doch ohnehin nur aus typischen Fragen bestehen, wie: Das Wetter ist schön heute, nicht wahr? Oder, wie hast du heute geschlafen? Was hast du heute vor? Grauenhaft! Althaia würde wohl eher an Langweile sterben, als sich solch ein Gespräch zum Opfer fallen zu lassen. Sie spielte jedoch mit den Gedanken, den Morgen für irgendeine Person zu ihrer Belustigung bereits zu verderben, denn Kommentare über das normale Verhalten der anderen Dorfbewohner lagen ihr bereits auf der spitze der Zunge. Warum sie nicht gleich auf diesen Gedanken einsprang, das wusste sie nicht so ganz, doch langsam wurde sie ungeduldig als sie darüber nachdachte, womit sie sich an diesem Morgen beschäftigen könnte bevor sie sich auf Jagt begab: Normalerweise fand man später am Tag mehr Tiere auf, als direkt am Morgen, immerhin mussten diese auch Schlaf finden, es sei denn es handelte sich natürlich um nachtaktive Tiere.
Als hätte man ihren stillen Wunsch gehört, sprang ihr genau dann etwas ins Auge, was sie dazu veranlasste kurz zum Stillstand zu kommen und das Messer, welches soeben wieder zu ihr hinab sauste, aufzufangen und in ihrer Hand zu halten anstatt es zurück in die Höhe zu befördern. In Gedanken versunken war ihr gar nicht aufgefallen, wo ihre Füße sie hingeführt hatte, sodass sie in etwas weiterer Entfernung eine einzelne Person auf einen Feld erkennen konnte. Leider war das Feld noch so weit entfernt, dass die Braunhaarige nicht ganz ausmachen konnte, um welche Person es sich genau handelte, doch sie hatte da bereits eine Vorahnung, die sie sachte zum Grinsen brachte. Eigentlich sollte sie ja fast schon Mitleid haben, denn selbst ihr war es aufgefallen, dass es sich bei dieser Person mittlerweile um ihr Lieblingsopfer handelte, was ihre Kommentare anging: Irgendwie war es bei ihm immer besonders amüsant, ihn zu necken. Vielleicht lag es daran, dass er gegenüber Fremden versuchte kräftig zu wirken? Sie wusste den Grund zu dieser Vorliebe nicht ganz, so oder so hielt es sie nicht davor auf ihre Schritte nun gezielt in dessen Richtung zu steuern. Das Messer flog nun im höheren Bogen in die Luft, und ihr Gang hatte einen kleinen Sprung an sich gewonnen, als wäre sie plötzlich super gelaunt: Was doch irgendwie stimmte. Die angezielte Person schien vertieft in ihre Arbeit, und war ihr abgewandt, was ihr einen äußerst guten Blick auf einen muskulösen Rücken gewährte. Als Althaia der Meinung war, nahe genug zu sein, erhob sie ihre Stimme, die trällernd wie ein Vogel über das Feld schallte: "Oooh Rhysaand!" Das sollte wohl genügen, um die Aufmerksamkeit des Bauern zu ergattern. Ohne zu fragen sprang sie mit einem eleganten Satz über den Zaun, der wohl dazu diente, Tiere von den Feldern fern zu halten, und ließ sich danach auf diesen nieder, etwas nach vorne gebeugt, um den Bauer mit musternden Blick zu betrachten. Ihre blauen Augen funkelten bereits vielsagend, doch anstatt direkt einen unhöflichen Kommentar von sich zu feuern, erklang ein Pfiff zwischen ihren Zähnen, der irgendwie jedoch neckend klang, genauso wie ihre darauf folgenden Worten: "Also wenn jeder Bauer so gut gebaut ist werde ich mal öfters vorbei schauen." Ihr Blick schweifte schamlos über seinen Oberkörper, ehe ein breites Grinsen auf ihre Lippen schlich. "Wäre das nicht wundervoll? Wir könnten so viel mehr Zeit miteinander verbringen! Ich bin mir sicher dass das spaßig sein würde." Spaßig für Althaia mit Sicherheit, ob das auch für Rhysand so war, dass konnte sie nicht beurteilen, aber seit wann würde sie das kümmern?
Callistus "All alone, I guess?" [Fischfänger || Dorf] ansprechbar
Callistus war absichtlich früh aufgestanden, was allerdings keine Neuheit war, da er sich mittlerweile daran gewöhnt hat früher aufzustehen als die meisten seiner Dorfgefährten. Glücklicherweise gehörte er zu den Typ Menschen, die nicht viel Schlaf benötigten um am folgenden Morgen hellwach und fit aufzuwachen, sodass er sich auch keineswegs hetzten musste, was seine Berufung anging. Er hatte genügend Zeit sich auf den Tag vorzubereiten, immerhin war der Mond gerade erst dabei unterzugehen als er sich bereits vom Bett erhoben hatte. Er hatte sich nur eine Hose angezogen, denn im Sommer konnte es im Dschungel unfassbar heiß werden, sodass ein Hemd dazu noch eher kontraproduktiv sein würde. Zwar war er kein Fan davon, seine Narbe, die sich ganz über seinen Oberarm zog und zum Teil auch seine Seite und Brust an griff, so offen zu präsentieren, aber das war ihn zugegeben nun auch egal, hauptsache er würde nicht untergehen von der Hitze des Tages. Seine Entscheidung schien sich bereits zu lohnen als die ersten Sonnenstrahlen in den Raum schienen, gerade, als er dabei war seine Messer und andere Materialen für das Fischen zu kontrollieren, und somit die Umgebung bereits etwas erhitzte. Ihm war zwar warm, jedoch nicht schrecklich heiß. Den Morgen verbrachte er damit, sein Equipment zu begutachten und notfalls zu richten, und erst, als er bereits Messer an seinen Hüftgürtel gebunden hatte und dazu noch einen schmalen, aber spitzen Speer ergriff, entschied er seine Hütte zu verlassen und dem Morgen entgegen zu treten. Hier und da waren bereits ein paar Personen erwacht und bereiteten sich genauso auf den Tag vor. Callistus war höflich genug, um den Leuten die an ihn vorbei gingen zu begrüßen, sei es mit Worten oder mit einem einfachen Kopfnicken, gepaart mit einem freundlichen Lächeln, doch auf ein Gespräch ging er nicht direkt ein, zumal die meisten noch so ermüdet erschienen, dass es wirkte als würden sie jede Sekunde wieder einschlafen können und zu Boden fallen.
So ließ der Fischer sich ganz einfach vor seiner Hütte nieder, suchte sich einen trockenen Platz, wobei der Boden von der Hitze ohnehin sehr ausgetrocknet war, und lehnte sich mit dem freien Rücken an die warme Wand. Seine Beine waren leicht angewinkelt, als er sich entspannt zurück lehnte und eines der Messer hervor holte, wo er abwesend damit begann es mit langsamen Handbewegungen zu schärfen. Das Geräusch was es verursachte war entspannend und wirkte irgendwie friedlich, als er stumm dabei zusah, wie das Dorf langsam anfing zum Leben zu erwecken. Kurz kam ihn seine Schwester Misae in den Kopf, und er war am Überlegen, ob er nachschauen sollte ob sie bereits wach war, damit er etwas Gesellschaft hatte anstatt einfach darauf zu warten, bis jemand ihn ansprach. Er war sich jedoch nicht sicher, ob sie bereits bei der Arbeit war, als Bäuerin würde ihn dies nicht wundern. Da würde er wohl eher als Hindernis dienen als wirklich hilfreich zu sein, weshalb er entschied, lieber doch zu bleiben wo er sich befand. Er würde sie im Verlaufe des Tages sicherlich noch auffinden, so groß war das Dorf immerhin nicht.
Sie verspürte eine leichte kälte als sie mit den knien den Boden berührte. Ihre Tunika war leicht nach oben gerutscht, so das ihre Knöchel zu sehen waren. Doch störte sie das nicht, denn Senua war tief in ihrem Gebet vertieft. Mit der Stirn berührte sie leicht den Kalten Steinboden, während sie mit leisen Worten ein Gebet an die Götter weitergab. Erst als sie die ersten Sonnenstrahlen ihren Rücken berührten, hob sie leicht den Kopf um die Statue vor ihr genauer an zu sehen. “Oh mächtige Tamecaazy so gib uns doch bitte Schutz und kraft“. Bittend richtete sie ihre Hände zum Himmel, während sie mit ihrem Gebet fortsetzte. Sie hatte schlimmes heute Nacht geträumt. Sie konnte die einzelnen Puzzelteile nicht ganz zusammen setzten. Dennoch wusste Senua, dass sie schlimmes erwarten würde. Die Sonne stand nun etwas höher, so das die Sonne ihr nun direkt in die Augen schien. Es schien so als wäre das die Antwort auf ihr Gebet gewesen, doch wusste sie nicht genau was sie mit dieser Antwort anfangen sollte. Die Götter konnten manchmal sehr geheimnisvoll sein, weswegen sie das wohl erst einmal so hinnehmen musste. Langsam raffte Senua sich auf und klopfte sich den Sand von den Klamotten. Sie musste sich nun anderen Aufgaben annehmen, ehe die Wärme ihren Höhepunkt erreichen würde.
Also Senua sich auf machte denn Tempel zu verlassen bemerkte sie, dass auch die Hohepriesterin bereits dem großen Geist der Sonne gehuldigt hatte. Eigentlich wollte sie die Priesterin auf ihren Traum ansprechen, doch würde dies wohl warten müssen. Sie wollte ungern die Hohepriesterin stören. Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und verlies dann den Tempel. Sie kniff die Augen zusammen, als ein heller Strahl Sonnenlicht sie traf. Sie brauchte einen Moment ehe sich ihre Augen an das grelle licht gewöhnt hatten. Die Sonne lies ihre sonst so hellen Haare, noch weißer wirken als sie schon waren. Sie wusste selber nicht so genau warum sie diese Haarfarbe eigentlich besaß. Niemand in ihrer Familie oder sonst wer im Dorf besaß sie. Die Hohepriesterin hatte ihr mal gesagt, dass es ein Geschenk der Götter sein musste. Wenn Senua darüber nachdachte, hatte sie eventuell sogar recht. Während sie so darüber nachdachte lief sie weiter, bis sie das Dorf erreichte. Schon von weitem konnte sie erkennen, dass irgendetwas passiert sein musste, denn eine kleine Menschenmasse hatte sich in der Dorfmitte gebildet. Vorsichtig schupste sie die einzelnen Personen beiseite, so dass sie sich das geschehen besser anschauen konnte. Kurz darauf wurde ihr bewusst was los war. Senuas Augen weiteten sich, während sie realisierte was hier vor sich ging. Mitten im Dorf lag ein nacktes Mädchen und dazu kam, dass sie keine Ahnung hatte wer sie war. Und Senua kannte jeden, denn als Priesterin war es ihre Pflicht sich jedem im Dorf an zunehmen der Hilfe brauchte und da war es von Vorteil zu wissen, mit wem sie es zu tun hatte. Doch dieses Mädchen war ihr überhaupt nicht bekannt. Sie schaute in die Gesichter der anderen, die genau so ratlos waren wie sie. Erst dann bemerkte sie, dass das Mädchen wach war. “Schnell bringt ihr was zum anziehen“, befahl sie einer Frau welche sofort los rannte um etwas Kleidung zu besorgen. Danach schaute sie zu dem Mädchen welches vor ihr war. “Wer bist du?“
Taraneh || Jägerin || Ihre Hütte Dorf || Bei Lycidas [@Azazel-Tecun]
Sie wachte auf als ein paar Sonnenstrahlen sich ihren weg durch ihr Fenster bahnten. Noch immer etwas verschlafen, blinzelte sie ein wenig ehe sie sich streckte und aufstand. Diese Nacht war wirklich schrecklich gewesen, doch sie musste sich zusammen reisen. Heute würde ein anstrengender Tag werden. Denn wenn es so warm werden würden wie die Sonne vermuten ließ, würde sie heute definitiv Probleme bekommen beim Jagen. Wenn sie Glück hatte, würde sie ein paar vereinzelte Kaninchen oder Schlangen finden. Vielleicht aber auch was größeres, so genau konnte sie das noch nicht sagen. Doch wenn sie heute überhaupt etwas Jagen sollte, dann musste sie wohl jetzt aufstehen. Mit einem seufzen schwang sie sich aus ihrem Bett und legte ihre Kleidung an. Dazu nahm sie noch ihre Jagdmontur, welche sie auf einer kleinen Ablage deponiert hatte. Ihre Waffen bestanden primär aus Pfeil und Bogen, dennoch konnte sie auch sehr gut mit Dolchen umgehen. Weder der Nah noch Fernkampf bereiteten ihr wirklich Probleme. Es lag ihr einfach im Blut. Ihre ganze Familie bestand aus Jägern, wie sie stolz von sich behaupten konnte. Als sie ihr Zimmer verlies bemerkte sie, dass ihr Zwillingsbruder noch nicht auf war. “Was für eine Schnarchnase“, murmelte sie, während sie mit schüttelndem Kopf an seinem Zimmer vorbei lief. Zum Frühstücken blieb ihr nicht viel Zeit, sie hatte schon genug Zeit im Bett verplempert. Demnach nahm sie sich lediglich ein stück Trockenfleisch von ihrem letzten Fang und trank etwas Wasser, welches abgestandenes Wasser von gestern war. Sie verzog leicht ihr Gesicht, als sie dass abgestandenen Wasser herunter schluckte. Taraneh musste heute unbedingt noch an der Quelle vorbeischauen wenn sie heute noch frisches Wasser haben wollten. Doch jetzt war Jagen angesagt. Mit schnellen schritten verlies sie ihr Haus. Das Haut ihrer Familie lag etwas abseits, so dass sie nicht immer direkt im Zentrum des ganzen Trubels waren. Auch jetzt konnte die Braunhaarige erkennen, dass irgendetwas im Dorf vor sich ging. Leicht schüttelte sie mit dem Kopf. Sie wollte gar nicht erst wissen was dort vor sich ging. Vielleicht hatte irgendjemand wieder gegen die regeln verstoßen. Es war schließlich nichts neues, dass jemand bestraft wurde für etwas, was er wahrscheinlich nicht einmal getan hatte. Langsam schweifte ihr Blick auf die Narbe, welche sich die eine Seite ihres Körpers hinunterzog. Eine hässliche Erinnerung daran, dass man sich niemals mit einem Tempelwächter anlegen sollte, der doppelt so groß war wie man selbst. Sie durfte daran jetzt jedoch keine Gedanken verschwenden, die Jagd rief.
Während sie ihren Weg fortsetzte, spürte sie plötzlich ein Hindernis welches sie total aus der Bahn warf. Mit einem dumpfen Geräusch landete sie unsanft auf dem Boden, während ihr Bogen etwas weiter weg landete. Sie brauchte einen Moment ehe sie realisierte in wenn sie da hinein gelaufen war. Wie sollte es auch anders sein, es war natürlich einer der Fischer. “Sag mal kannst du nicht aufpassen wo du hinläufst?“.
Aquilah || Sonnenherscher || Dorfmitte
Der Sonnenherscher war schon lange auf gewesen und hatte somit den Sonnenaufgang im ganzen beobachtet. Lächelnd sah er dem treiben zu und entsandt ein stilles Gebet an die Götter, als dank das sie ihnen erneut Licht für den Tag schenkten. Für einen Moment verharrte er in seiner Position, ehe er Anstalten machte zu gehen. Er vernahm das stille atmen seines Sohnes. Das bedeutet das dieser noch schlief und er leise sein musste. Er wollte ihn ungern aufwecken und ihn stattdessen ausschlafen lassen. Aquilah war nie ein besonders strenger Vater gewesen. Nein ganz im Gegenteil. Er verehrte seinen Sohn, wie sonst keinen. Besonders nicht nachdem seine Frau verstorben war. Seine Familie bedeutete ihm alles und das diese ihm genommen wurde. Er schüttelte mit dem Kopf. Er konnte einfach nicht verstehen was die Götter sich dabei gedacht hatten. Das gleiche war es mit dem Kind des Priesternovizen. Zu erst war ihr Kind verschwunden und dann tot aufgefunden wurden. Es war ein schreckliches Scenario gewesen, was Aquilah noch mehr um seinen Sohn hat bangen lassen. Er wusste einfach nicht wie er diesen Tod auch noch ertragen sollte. Aquilah atmete tief ein. Er durfte nicht die Fassung verlieren, besonders nicht jetzt. Die Menschen brauchten einen ruhigen und gefassten Anführer. Und nicht ein nervliches Wrack. Nachdem Aquilah für einen Moment versuchte sich zu fassen, bemerkte er Unruhe im Dorf. Was war da los? Der Sonnenherscher befürchtete bereits schlimmes, als er die ganzen Menschen in der Dorfmitte erkennen konnte. Mit schnellen Schritten bahnte er sich einen Weg durch das Chaos, bis er bei einer Priesterin und einem nackten Mädchen ankam. Innerlich war er mehr als geschockt doch von aussehen konnte man ihm nicht ankennen. Er verstummte für einen Moment, ehe er sich räusperte. “Könnte mir hier vielleicht jemand erklären was hier vor sich geht?“.
Rhysand || Bauer || Auf dem Feld || Althaia [@Azazel-Tecun]
Rhysand war bereits wach, bevor überhaupt die Sonne aufgegangen war. Er hatte bereits gestern erahnen können, dass es eins ehr warmer Tag werden würde. Und er wollte so viel Arbeit wie möglich schaffen, bevor die Sonne zu stark wurde. Deswegen war der Schwarzhaarige früh aufgestanden. Ein Feuer hatte er nicht machen müssen, denn mit der Wärme, die ihn heute erwarten würde, würde das Haus auch so schon warm werden. Er hatte eine Kleinigkeit gegessen und ansonsten noch ein wenig im Haus aufgeräumt und einige Sachen zu recht gelegt. Er wollte es seiner Schwester so einfach wie möglich machen, wenn diese aufwachen sollte. Schon seitdem sie klein waren, hatte Rhysand sich um seine kleine Schwester gekümmert. Denn auch wenn sie vieles alleine konnte, so konnte der schwarzhaarige einfach nicht den Fakt ignorieren, dass diese Blind war. Besonders nachdem seine Eltern verstorben waren, hatte er sich ihr extra annehmen müssen. Während er dafür sorgte das sie Nahrung hatten, sorgte er auch dafür das seine Schwester ein Handwerk erlernte und es ihr an nichts fehlte. Mag hart klingen, doch er tat das gerne. Er liebte sie über alles und das hatte sich in den ganzen Jahren auch keines wegs verändert. Er erledigte noch einige Sachen ehe er das Haus verließ.
Sobald er das Haus verlassen hatte, konnte er bereits merken wie Warm es heute werden würde. Er bemerkte wie die Sonne gerade auf ging, weswegen er sich beeilte aufs Feld zu kommen. Dank seiner Familie besaß er ein recht großes Stück Land, welches er mit den verschiedensten Pflanzen bestückt hatte. Nicht nur nahrhafte Pflanzen fürs Dorf, nein auch einen kleinen Kräutergarten besaß er. In diesem wurden ausschließlich Pflanzen zur Heilung gezüchtet, welche ausschließlich für die Priester vorgesehen waren. Es war ihm eine ehre gewesen, als man ihn gefragt hatte ob er sich darum kümmern wollte. Doch jetzt musste er sich beeilen. Die Hitze war bereits jetzt unerträglich und Rhysand fühlte sich einmal mehr in seiner Kleidungswahl bestätigt. Er trug heute nämlich nur eine kurze weiche braune Lederhose und hatte davon abgesehen ein Hemd zu tragen. Zum einen hätte es ihn nur gestört und zum anderen war es einfach zu warm dafür. Und er wollte einen Hitzeschlag weitest gehend verhindern. Er schnappte sich einige Geräte und begann die Erde zu pflügen und um zu graben.
Vertieft in seine Arbeit bemerkte er nicht wie eine Frau freudig aufs Feld lief. Erst als diese ihm etwas zu rief, erhob er den Kopf. Diese stimme konnte er immer und überall erkennen. Nicht dass das eine Kunst war, aber diese Frau war einfach nicht zu verkennen. “Althaia, wer sonst“, murmelte er während diese bereits über den Zaun sprang und sich grinsend auf diesen nieder lies. Rhysand wusste das er genau zwei Optionen hatte. Entweder würde er jetzt noch schnell reiß ausnehmen bevor sie anfing zu sprechen oder aber er musste einen Weg finden sie außnahms weise mal sprachlos zu machen. Denn er wusste überall wo sie war, würde er nur harte Worte vernehmen. Besonders wenn sie mit ihm sprach. Er hatte keine Ahnung warum sie sich so einen Spaß daraus machte ihn zu foltern. Und ganz besonders konnte er sich nicht erklären, warum er das jedes Mal über sich ergehen ließ. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als besagte Person anfing zu pfeifen. Augenblicklich verdrehte er die Augen, während er dann doch anstallten machte auf sie zu zugehen. “Oh wie ich diese Stimme vermisst habe“, erwiderte er Sarkastisch. “Was würde ich nur ohne deine tägliche super nette begrüßung tun“, fügte er noch hinzu und blieb vor ihr stehen. Er wusste natürlich das sie ihn ärgern wollte, doch wusste er trotzdem nicht so genau wie er sie kontern sollte. Diese Frau war einfach eine Nummer für sich.
Aletheia || Startpost folgt später
Zuletzt von Feyre am So Feb 03 2019, 22:52 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
{Kimeya | Sklavin | Daceys Haus → Dorf (auf dem Weg zum Fluss/See) | bei Callistus @Azazel-Tecun} “Verschwinde! Lass mich in Frieden!“ Mit einem Schrei fuhr Kimeya aus dem Schlaf, sie war schweißgebadet. Hastig sah sie sich um, ihr Herz raste wie wild. Es dauerte ein wenig, ehe sie realisierte was genau vor sich ging und sich langsam beruhigte. 'Ganz ruhig, Kim... Alles ist gut. Es war nur ein Traum. Es ist vorbei, er kann dir nichts mehr tun. Alles nur ein Traum...', versuchte sie sich gedanklich beruhigen, doch ihr Herz raste noch immer. Sie hatte wieder von ihm geträumt – ihrem ehemaligen „Besitzer“. Die Sklavin schauderte, als die Bilder ihres Traums noch einmal vor ihrem inneren Auge vorbeizogen und sie unweigerlich daran erinnert wurde, wie er sie behandelt hatte. Ein leises Seufzen entfuhr ihr. Noch einmal schlafen konnte sie nun ohnehin vergessen, also konnte sie genauso gut aufstehen und mit ihren Aufgaben beginnen. Es würde ohnehin bald hell werden. Mit einer gewissen Lustlosigkeit schwang Kimeya sich aus ihrer Schlafstätte und begab sich zu ihrem Kleiderschrank. Es war Sommer, also würde es vermutlich ein recht heißer Tag werden – außerdem war sie immer noch durchnässt. Nach kurzer Überlegung zog sie ein schlichtes, leicht tailliertes Leinenkleid in einem dunkleren Beige hervor, das ihr bis knapp oberhalb der Knie reichte und begab sich zu dem Raum, der sich am ehesten als Waschküche bezeichnen würde. Dort schnappte sie sich einen Krug mit Wasser und ein Tuch und begann sich zu waschen. Das kühle Wasser war eine willkommene Erfrischung nach ihrem unangenehmen Erwachen. Zum Schluss schüttete sie sich das übrige Wasser noch über den Kopf, um ihr Haar ebenfalls vom Schweiß zu befreien, ehe sie sich abtrocknete und ihre Kleidung anlegte. Ihr nasses Haar band sie locker zusammen, sodass ihr Kleid nur am Rücken nass wurde. Sie würde wohl frisches Wasser holen müssen, um die Vorräte wieder ein wenig aufzustocken. Mit einem leisen Seufzen nahm sie den großen Krug und stellte ihn zunächst neben die Haustür, ehe sie noch schnell in die „Küche“ verschwand. Eigentlich war sie nicht wirklich hungrig – eher war ihr noch schlecht von den Erinnerungen, die sie plagten – doch sie wusste, dass sie es vermutlich bereuen würde, wenn sie das Frühstück auslassen würde. Außerdem konnte sie so zumindest schon etwas für ihren Bruder zubereiten, sodass ihre Abwesenheit nicht so schlimm war. Obstsalat wäre sicherlich nicht verkehrt und davon würde sie vielleicht sogar auch etwas hinunter bekommen. Ihr Blick wanderte durch die „Küche“, als sie ein paar Früchte zusammentrug. Nance, Mamey, Pitahaya, Anona und Zapote waren zur Genüge vorhanden – einer der Vorteile, wenn man im Hause eines hochstehenden Mitglieds der Gesellschaft diente: Nahrung war in großer Variation und vor allem in großen Mengen eigentlich immer vorhanden. Kimeya nahm sich ein Messer und machte sich daran, die Früchte zu schälen und in mundgerechte Stücke zu schneiden. Anschließend gab sie alles in eine Schüssel, durchmischte das Ganze, schöpfte sich einen Teller voll und stellte den Rest zusammen mit einem leeren Teller in den Essbereich. Nachdem sie ihre Portion gegessen hatte, suchte sie das Zimmer ihres Bruders auf und klopfte an die Tür. “Dacey? Ich habe dir etwas zu Essen vorbereitet und gehe Wasser holen. Ich hab einen Krug geleert und möchte nicht, dass wir wegen mir möglicherweise zu wenig im Haus haben“, rief sie ihrem Bruder zu. Falls er wach war, so würde er bescheid wissen. Sie zog sich ihre Sandalen an, schnappte sich den Krug und verließ schließlich das Haus. Die ersten Sonnenstrahlen warfen ihr Licht bereits auf die Siedlung der Macaay, als sie ins freie trat. In der Dorfmitte bemerkte sie eine kleine Menschenansammlung, weshalb sie sich so schleunig wie möglich davon wegbewegte und sich in zwischen den Häusern hindurchbewegte. Sie hatte nach dieser Nacht nicht sonderlich Lust direkt am Morgen auch noch mit einer größeren Gruppe in Kontakt zu treten, wenn es sich vermeiden ließe, auch wenn sie alle recht beschäftigt wirkten. An sich hatte sie nichtmal wirklich Lust auf irgendeine Art menschlichen Sozialkontakts. Wenn sie ohnehin am Fluss Wasser holen musste, so könnte sie eigentlich gleich im See eine Runde schwimmen gehen. Dort wäre sie um diese Zeit bestimmt noch alleine. Einige Leute im Dorf waren bereits auf den Beinen, wie es schien, denn sie vernahm bereits das schleifende Geräusch eines Wetzsteins an einer Klinge. Was die Vermeidung des Sozialkontakts betraf wurden ihre Vorsätze allerdings jäh über den Haufen geworfen, als das wetzende Geräusch plötzlich verstummte und sie im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Na toll. Sie warf einen flüchtigen Blick über ihre Schulter zurück und bemerkte Callistus, der ihr zuwinkte. 'Uff.. Warum ausgerechnet Cal?', fragte sie sich stumm, blieb aber dennoch stehen. Ein lautes Seufzen entfuhr ihr. “Morgen...“, begrüßte sie den Fischfänger schließlich so freundlich es in ihrem Zustand nunmal möglich war.
Lycidas “Not my fault if you don‘t have eyes in your head.“ [Fischfänger || Dorf Richtung Fluss] Taraneh @Feyre
Lycidas hatte sich, wie schon so oft am Morgen oder wohl eher jeden Tag lang, um seine eigenen Angelegenheiten gekümmert. Arbeit stand bei ihn an erster Stelle, er war ein sehr konzentrierter und pflichtbewusster Mann, der sich nicht so einfach von anderen Dingen und Personen ablenken ließ. Selbst, als er am frühen Morgen aus seiner Hütte trat, und es sich kurz erlaubte, den grünen Blick über das Dorf schweifen zu lassen, ließ er sich nicht von den Geschehnissen dort beirren. Zwar erkannte er das merkwürdigerweise nackte Kind, welches dort in Mitten des Dorfes saß, sowie den Waffenschmied, der dem Mädchen einen verwunderten Blick zuwarf, doch selbst wenn das Gesamtbild etwas kurios war, weckte es dennoch nicht sonderlich viel Interesse in dem Fischer. Statt sich also zu der kleinen Gruppe zu begeben, und nachzufragen, was vor sich ging, wandte der große Mann sich einfach von dem Geschehen hab und drehte es den breiten Rücken zu, ohne noch einen weiteren Blick über die Schulter zu werfen. Wenn es wirklich etwas Wichtiges sein würde, würde Lycidas so oder so irgendwann etwas davon erfahren, weshalb er sich nicht darin gehetzt fühlte, dazu zu stürmen und so früh wie möglich mehr Informationen zu ergattern. Außerdem hatte er nicht erkennen können, dass es sich bei dem Mädchen um eine Fremde handelte, sondern ging davon aus dass es sich dabei um ein Kind des Dorfes handelte, und der Blick des Mannes war wohl berechtigt, immerhin liefen die Kinder hier normalerweise nicht nackt herum. Lycidas kümmerte sich eher um seine eigenen Angelegenheiten, wobei er zunächst die Fische prüfte, die vor der Hütte an Seilen von der Decke im Freien hinunter hingen. Manche waren kleiner, manche jedoch auch prachtvolle, mächtige Fänge, die sicherlich einige Dorfbewohner sättigen könnten. Sie schienen noch frisch und im perfekten Zustand zu sein, wobei manche davon noch ausgenommen werden mussten, was Lycidas im Kopf bereits auf die Liste setzte, von Dingen die noch zu erledigen waren.
Für eine Weile nahm er sich die Zeit, nachzuschauen, ob noch alles da war, von Fischsorten bis hin zu seinen Materialien um diese zu erjagen, wobei ihm ins Auge sprang, dass er kaum noch Wasser als Vorrat hatte. Der große, geflochtene Eimer stand einsam in der Ecke des Hauses und hatte nur noch einen spärlichen Anteil der kühlenden Flüssigkeit in sich, sodass Lycidas nicht lange nachdachte und sich zu diesem begab, nur, um ihn aufzustemmen. Muskulös wie er war hatte er keine Probleme damit, den Eimer auf seinen Oberarm ruhen zu lassen, mit seinem Unterarm und Kopf als Stütze, damit er ihn nicht entglitt. Nachdem er diesen gesichert hatte begab er sich wieder nach draußen, die Sonne mittlerweile am Horizont erkennbar und so heiß, dass sein Leinenhemd vom Schweiß bereits nach kurzer Zeit an seinen Körper haftete, jede einzelne Konturen der beeindruckenden Muskulatur offenbarte. Er hätte wohl gleich ohne Oberteil gehen können, aber daran hatte er zu spät gedacht, jetzt musste er erstmal zur Quelle kommen, den Eimer konnte er nicht einfach los lassen. Seine Pläne wurden jedoch gekreuzt, als plötzlich etwas gegen seine Seite stieß. Er hatte zuerst gedacht, es handelte sich dabei um ein Kleinkind, welches vielleicht beim Spielen aus Versehen in ihn hinein gerannt war, doch als er einen bissigen Kommentar vernahm, konnte er an der Stimme ablesen dass es sich bei der Person nicht um ein Kind handelte. Seine immer noch kühlen Gesichtszüge wandten sich der jungen Frau zu, die bei der Kollision zu Boden gefallen war: Bogen und Pfeile links und rechts von ihr am Boden verteilt, wohl beim Aufprall aus ihrem Griff entglitten. Lycidas Braue erhob sich sachte bei dem Anblick, doch abgesehen davon veränderte sich sein Gesichtsausdruck nicht viel, Reue oder Mitleid war keineswegs zu sehen in seinen auffälligen grünen Augen. “Tut mir leid, aber ich gehe eher davon aus, dass du in mich reingerannt bist. Ich werde mich nicht für deine Unachtsamkeit entschuldigen.“ antwortete der Größere direkt, wobei das 'Tut mir Leid' zum Anfang seiner Erwiderung keineswegs ernst gemeint war, was wohl kaum zu übersehen war. Er blieb aber dennoch ruhig, schaute die Frau einfach an, als sähe er keinen Grund dafür, ihn so anzufahren, wobei es doch offensichtlich ihr Fehler gewesen war, und nicht seiner. Warum sollte er sich dafür entschuldigen, wenn sie keine Augen im Kopf hatte? Im Gegensatz zu ihr war er kaum von der Stelle gewichen als sie so plötzlich gegen ihn gerempelt war, und der Eimer ruhte immer noch seelenruhig auf seinen Arm, lediglich das mangelnde Wasser schwappte noch sachte hin und her. Zugegeben war ihn der Eimer auch etwas Wichtiger, als ihr die Hand anzubieten um ihr aufzuhelfen, besonders nachdem sie solch einen unfreundlichen Kommentar von sich gelassen hatte, der dazu noch vollkommen unberechtigt gewesen ist.
Althaia “What would that cute little fella do without me?“ [Jägerin || Felder] Rhysand @Feyre
Rhysand wusste vermutlich mittlerweile, dass Althaia sich einen Spaß daraus machte, ihn zu necken und sich über ihn lustig zu machen. Seine Reaktion auf ihr übertriebenes, gut gelauntes Trällern zur Begrüßung war bereits Beweis genug für diese Theorie, denn anstatt seinen Kopf direkt in die Richtung zu drehen, aus der ihre Stimme erklang, schien er wohl eher kurz inner zu halten. Als hätte man ihn mit einem Stein an den Kopf geworfen schien er kurz abgelenkt, murmelte etwas zu sch selber was die Jägerin von dieser Entfernung aus noch nicht verstehen konnte, ehe er höflich genug war seinen Blick endlich in ihre Richtung zu werfen. Gerade, wo sie im hohen Satz über den Zaun sprang, sich jedoch direkt ein gemütliches Plätzchen auf diesen suchte, die Hände zur Unterstützung rechts und links von ihrer Hüfte am Holz festklammernd während ihr Oberkörper sachte nach vorne gelehnt war. Sie hatte jetzt schon ein fettes Grinsen auf ihren Lippen, und der Bauer schien wohl zu wissen, was dies bedeutete. Es schien ja fast, als würde er alle Möglichkeiten im Kopf durchgehen, wie er flüchten könne, bevor er jedoch überraschenderweise doch zu ihr rüber kam, ganz aus eigener Hand. Braver Junge! Nun erhob auch er die Stimme, und meinte doch gleich im schmeichelnd sarkastischen Ton, wie sehr er ihre Stimme doch vermisst hätte, und was er wohl ohne ihre wunderschöne, tägliche Begrüßung tun würde. Das brachte Althaia dazu, nur noch breiter zu Grinsen, das wohl frechste auf der Welt, als sie ihn wie einen kleinen Jungen mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze tippte: Jetzt, wo er zu ihr gekommen war war dies ja auch möglich. “Ach du armer, kleiner, unschuldiger und hilfsloser Mann. Ganz aufgelöst wärest du ohne mich.“ meinte sie sofort ohne mit der Wimper zu zucken. Kommentare und Konter fielen ihr meist recht schnell ein: Was heißt schon schnell, es ähnelte ja fast wie ein Instinkt so eilig wie sie diese hinausschießen konnte. Na wenigstens war ihm bewusst, dass er nicht so leicht von ihr weg kommen würde, denn dafür war es einfach zu belustigend, ihn zu necken, als dass Althaia schnell Interesse an ihn verlieren würde.
Spielerisch wanderte ihre Hand zu seinen Nacken, wo sie eine Strähne seines langen Haares um ihren Zeigefinger drehte und dabei den Kopf etwas schief legte, wie ein interessiertes Tier. Es wirkte ja fast schon, als würde Althaia sein Haar bewundern, ehe ein sachtes Kichern aus ihrer Kehle drang. “Vielleicht sollte ich mich aufs Feld begeben und sie sollten sich nach einem schicken Kleid umsehen, Madame.“ kommentierte sie bezüglich seines langen Haares. Zwar war es nicht untypisch im Stamm dass Männer längeres Haar trugen, doch sie mochte es dennoch ihn deswegen aufzuziehen: Und sie musste sich das Lachen verkneifen, als sie sich Rhysand in einem femininen Kleid vorstellte. Das Bild sah einfach zu göttlich aus, als dass Althaia ihn als Bauern ernst nehmen könnte. Aber mal ehrlich, wann nahm sie jemals schon eine andere Person als sich selbst ernst? Sie löste die Strähne wieder von ihren Finger, und blickte stattdessen erneut hinauf in die haselnussbraunen Augen des Größeren, belustigt lächelnd. Solch eine Reaktion sollte ihn wohl nicht überraschen, immerhin war er eigenhändig auf sie zu gegangen und seine Worte, sowie die gewählte Tonlage ließ bereits vermuten dass er nichts anderes erwartet hatte, als dass Althaia gleich ihre spitze Zunge zum Vorschein brachte. Es war irgendwie zu einem Spiel zwischen ihnen geworden, aus Althaias Sicht jedenfalls, und ehrlich gesagt hatte sie absolut keine Ahnung, warum Rhysand dies mit sich machen ließ, während andere die Jägerin lieber beleidigten und sich dann wie Feiglinge aus dem Staub machten. “Also.“ meinte sie dann plötzlich, als sie die Beine übereinander schlug und das Haar über ihre Schulter warf. “Ist es nicht etwas zu heiß zum arbeiten? Ich meine, ich könnte auch einfach wieder gehen damit sich das Problem löst....“ erneut grinste sie, bevor sie fortfuhr. “Oder wir beide machen einen Abstecher zum Fluss, der ist bestimmt wundervoll kalt. Und außerdem hätte ich nichts dagegen einen muskulösen Mann baden zu sehen.“ ohne Bedenken flossen die Wörter aus ihren Mund und endete damit, dass Althaia ihm frech mit der Fingerspitze in den Bauch pikste. Das flirthafte Spiel war auch nichts neues: Wobei selbst sie zugab, dass sie das bei so gut wie jedem gut aussehenden Mann tat. Warum denn auch nicht, wenn sie ihren Spaß daran hatte? Doch der Ausdruck in ihren Augen zeigten mittlerweile etwas anderes, sodass es erschien, als würde sie nur noch so etwas äußern weil sie wusste dass sie ihn damit nur noch weiter nerven und necken konnte.
Callistus || Fischfänger || Dorf, vor seiner Hütte || ansprechbar@Asheera folgt xD Kynthia folgt
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Etzli | Jäger | Dschungelgebiet -> Dorf | ansprechbar
Etzli gähnte und wischte seine blutigen Hände halbherzig am Gras ab. Es war wie verhext gewesen. Die ganze Nacht lag er im Dschungel auf der Lauer, für diese mickrige Ausbeute? Erst im Morgengrauen hatten sich ein paar Kleintiere gezeigt. Immer noch besser als gar nichts. Das stimmte zwar, aber er war dennoch unzufrieden. Da musste er wohl später erneut jagen gehen. Schlecht gelaunt schulterte er seine Beute, die er bereits weit entfernt ausgenommen hatte sowie seinen Bogen und machte sich auf den Weg zu seiner bescheidenen Behausung am Dorfrand. Es dauerte eine Weile bis er den ausgetretenen Pfad erreichte, der nahezu direkt zum Dorf des Stammes führte. Ärgerlich trat er einen Stein zur Seite. Nicht einmal eine Schlange oder einen buntschillernden Vogel hatte er gesehen, nicht ein Tapir hatte seinen Weg gekreuzt. Den ganzen gestrigen Tag! Und in der Nacht war es beinahe still gewesen.
Vielleicht ein Zeichen der Götter? Als Strafe für... was auch immer er in ihren Augen wohl verbrochen hatte. Na klar. Etzli seufzte. Nicht einmal sein nicht vorhandenes Jagdglück konnte er auf die Götter schieben. Nein, er musste diesen Fehler einfach wiedergutmachen. Der Stamm verließ sich schließlich auf ihn und die anderen Jäger. Außerdem könnte Tonoak ihn wieder auslachen. Irgendwie hatten sie sich mit der Zeit sehr distanziert, manchmal hatte er sogar das Gefühl, der Ältere würde nur darauf warten, dass er einen Fehler machte um ihn dann dafür zu kritisieren. Was sein Bruder jetzt wohl tat? Vermutlich schlafen, wie jedes andere Stammesmitglied. Schlafen würde er wohl in nächster Zeit nicht viel. Schließlich musste er die Verfehlungen eines ganzen Tages ausgleichen. Wenn er Glück hatte, schliefen wirklich die meisten anderen noch und er konnte ungestört zu seinem Haus gelangen ohne von den Nachbarn - oder schlimmer noch: anderen Jägern - in ein Gespräch verwickelt zu werden. Auch wenn er totmüde war, selbst in wachem Zustand hasste er es, mit anderen Leuten zu reden. Er fühlte sich einfach unwohl dabei, andere Menschen waren laut, ihm persönlich zu gesellig und schlichtweg uninteressant. Die Stille des Dschungels war für ihn wie das Paradies dagegen, obwohl manche Tiere auch sehr laute Töne von sich gaben, jedoch störten diese ihn ungleich weniger - wobei das wahrscheinlich nur daran lag, dass er ihre Sprache nicht verstand. Außerdem mieden ihn die meisten Tiere und es gab eine Menge interessantes zu sehen, Momente die nicht jeden Tag passierten, Tiere die er ein einziges Mal und dann nie wieder sah, spektakuläre Angriffe der vierbeinigen Jäger, die ihm Konkurrenz machten...
Fast wäre er gestolpert, aber er fing sich gerade noch. Oh ja, er freute sich wirklich auf sein Felllager. Zwar musste er vorher noch die Tiere häuten und die Felle der Gerberin bringen sowie die Tiere zerteilen, aber sein Jademesser war scharf und Etzli darin mittlerweile so geübt, dass es wohl kaum länger als eine Viertelstunde dauern würde. Und siehe da, er hatte das Dorf erreicht! Doch seine anfängliche Euphorie verebbte, als er bemerkte, dass sehr wohl schon Stammesmitglieder wach waren. Ja, es hatte sich ein wahrhaftiger Auflauf gebildet. Wäre ja auch zu schön gewesen... Ausgerechnet heute? Um die Zeit? Das heißt wohl Augen zu und durch... Er überlegte, ob es sich lohnen würde einen Umweg zu machen, aber seine Müdigkeit und zugegebenermaßen auch die Neugierde siegten. Langsam näherte er sich der Menschenmenge, die sich scheinbar erst vor kurzem in der Mitte des Dorfes versammelt hatte. Viel konnte er nicht ausmachen, aber es hatte sich sogar der Sonnenherrscher vom Tempel herbequemt, also musste es wohl etwas wichtiges sein.
Milintika | Kind (Sohn des Sonnenherrschers) | vor dem Herrschertempel | ansprechbar
Er blinzelte. War es denn etwa schon wieder Tag? Milintika hatte nie das Gefühl wirklich zu schlafen, für ihn war es als hätte es nie eine Nacht gegeben. Natürlich wusste er, dass es eine Nacht gab, aber die Träume, die ihm die Götter schenken waren ihm nicht erinnerlich und jedes Mal wenn er aufwachte, fühlte er sich genauso erschöpft, wie am Abend zu vor. Aber nach seinem morgendlichen Gebet an die Götter ging es im gleich viel besser. Sie schenkten ihm täglich neues Leben, das stand für ihn völlig außer Frage. So war es jeden Tag, so würde es auch heute der Fall sein. Und tatsächlich, sobald er sich aufsetzte, sich die Augen rieb und den Götter seinen Dank aussprach fühlte er sich wieder so stark wie immer. Es war sogar schon relativ spät für seine Verhältnisse, wie er am Stand der Sonne erkannte, als er aufstand und sich umzog. Die Götter hatten ihnen gutes Wetter geschenkt, er würde heute wieder viel draußen sein können. Vielleicht sogar an den klaren See wandern? Freude wallte in ihm auf und er tapste eilig hinaus. Kurz setzte er sich auf eine der oberen Steinstufen des Tempels und ließ die Sonne auf seine Haut scheinen, dann sah er zum Dorf. Sollte er zuerst dorthin gehen?
Vater ist wahrscheinlich dort und... er verstand immer noch nicht genau was sein Vater überhaupt machte. Was er verstand war, dass es wichtig war. Tika hatte lange gebraucht um zu verstehen, dass sein Vater anders war, als die anderen Väter unten im Dorf, denn viele Unterschiede gab es nicht. Er sah anders aus und sprach vielleicht ein wenig anders. Und er wurde re-spek-tiert. Das hatte ihm ein alter Mann einmal erzählt. Es bedeutete wohl ungefähr, dass ihn die anderen mochten. Und um ehrlich zu sein hätte er auch nicht verstanden, wie man seinen Vater nicht mögen konnte.
Eine Stufe weiter unten krabbelte eine Eidechse. Ein schönes Tier, so groß wie seine Hand und grün gefärbt mit klugen schwarzen Augen. Konnten Tiere auch an die Götter glauben? Wussten sie, wer sie geschaffen hatte? „Das muss ich die Priester fragen, die wissen das bestimmt. Der eine Jäger hat gesagt, das Tiere schlau sind und fühlen. Und manche sind böse. Aber er hat nicht gesagt, dass sie an die Götter glauben“, stellte er fest und fügte an die Eidechse gewandt hinzu:“Schade, dass ich nicht dich fragen kann. Du kannst mir ja nicht antworten, zumindest hat das noch kein Tier und alle die ich gefragt habe meinen, du kannst es nicht.“ Tatsächlich antwortete die Eidechse nicht darauf und machte sich - wohl beleidigt - aus dem Staub, in dem sie unter einem Stein verschwand. Vielleicht hatte er sie wirklich verärgert. „Es tut mir leid“, murmelte er, bevor er wieder aufstand und die Stufen hinunter lief. Unten konnte er ja immer noch entscheiden, wohin seine Füße ihn tragen sollten, es war ja Tag und am Tag gab es immer tolle Sachen zu sehen und zu entdecken!
Kalji | Gerberin | In ihrem Haus (Dorf) | Naira [@Karina] (anwesend)
Die Gerberin war bereits frühmorgens aufgestanden, so wie fast jeden Morgen. Sie stand über ihre Feuerstelle gebeugt und rührte in einer Steinschale, in welche sich zerstoßenes Getreide und einige wenige Gewürze befanden. Während sich der Brei allmählich zu einer zähflüssigen Masse formte, zerschnitt sie einige Fleischstückchen, die sie von einem der Jäger als Bezahlung erhalten hatte. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, weiter an dem Stück Leder zu arbeiten, das sie gestern nicht hatte fertigstellen können, verwarf ihn allerdings ebenso schnell. Ihre Tochter stand an Erster Stelle, das war die einige geregelte Mahlzeit, die sie ihr bieten konnte und Naira würde bald aufwachen - wenn sie nicht schon längst wach war.
Kalji fokussierte sich wieder auf das Fleisch. Sie würde es trocknen, damit Naira es jederzeit essen konnte. So hatte sie es ihr beigebracht, Naira konnte sich an dem Vorhandenen im Haus bedienen, wenn sie Hunger hatte, da sie nicht immer Zeit hatte, für sie zu kochen. Sie fragte sich, ob die Kleine wohl noch Erinnerungen an ihren Vater hatte. Schließlich hatte sie als Kleinkind die meiste Zeit bei ihm verbracht, wenn er nicht gerade im Dschungel unterwegs gewesen war. Allein der Gedanke trieb ihr Tränen in die Augen. Er hatte ihr so viel Arbeit abgenommen, es gab Tage, da war sie sich nicht sicher, ob sie überhaupt imstande war, allein für ihre Tochter zu sorgen. Das allgegenwärtige ‚Dann nimm dir doch einen neuen Mann‘, kam für sie nicht infrage. Für sie würde es immer nur den Einen geben. Einen Sklaven zu nehmen kam für sie genauso wenig infrage. Und auch wenn sie an sich selbst zweifelte, sie durfte nicht aufgeben, sie durfte nicht nachlassen. Naira brauchte ihre Mutter.
Sie hing die Fleischstreifen weiter oben über die Feuerstelle und stellte eine mit Brei gefüllte Holzschale für Naira auf den niedrigen Holztisch, der im Raum stand. Sie würde sicher bald aus dem Schlafraum angelaufen kommen. Kalji konnte sich nicht erinnern als Kind so erkundungsfreudig wie ihre Tochter gewesen zu sein. Sie hatte sich meistens hinter ihrer Mutter versteckt und hatte die Zeit lieber in der Gerberwerkstatt verbracht, als mit Gleichaltrigen oder anderen Dorfbewohnern Kontakte zu pflegen. In dieser Hinsicht glich sie wohl ihrem Vater. Sie legte schnell ein paar neue Holzscheite auf das Feuer, dann nahm sie ihre heutige Ration zu sich, langsam, da der Getreidebrei noch heiß war. Kurz hörte sie laute Stimmen, es gab anscheinend einen kleinen Aufruhr, aber sie wandte sich sofort wieder dem Essen zu. Es interessierte sie nicht wirklich, was im Dorf so geschah, außer es betraf Naira. Außerdem würde Naira es sowieso in Erfahrung bringen und aus ihrem Mund hörte sie Neuigkeiten tausendmal lieber.
Sonnenstrahlen fielen durch das kleine rechteckiges Fenster in die enge Tempelkammer und erhellten das Dunkel. Das Zimmer war spärlich eingerichtet - es bot gerade genug Platz, um ein schmales Bett, einen Schrank und ein Pult unterzubringen. Es wirkte wie das Zimmer eines Sklaves. Nicht wie das eines gewöhnlichen Sklaven, der den Bauern auf dem Feld half, nein. Wie das eines hohen Bediensteten, der dem Adel als Schreiber diente oder den Haushalt verwaltete. Doch Ichtaca war kein Sklave - jedenfalls nicht im irdischen Sinne. Er versteht sich als treuer Diener von Göttern und Staat und als Werkzeug zur Ausübung ihres Willen. Seine wachen Stunden sind zu einem Großteil seinem Dienst im Tempel gewidmet, daher verlangt es ihn nach wenig mehr als einer passablen Bettstatt, um sich nach einem langen Tag für wenige Stunden ausruhen zu können. Zwar würde Ihm sein Status als Wächter des Sonnentempels eine deutlich luxuriösere Unterkunft ermöglichen, jedoch hat er noch nie Anstalten gemacht, dieses Angebot überhaupt in Erwägung zu ziehen.
Als die Sonnenstrahlen auf Ichtacas Gesicht fielen, erwachte er aus einem ruhigen und traumlosen Schlaf und öffnete die braunen Augen. Er richtete sich auf und schob die dünne Decke zurück, die er in der lauwarmen Nacht eigentlich gar nicht gebraucht hätte. Der junge Mann stand auf, um seine Hose anzuziehen und nachdem er sich auch ein leichtes Hemd übergeworfen hatte ging er zu dem Schrank hinüber und öffnete ihn. Heraus nahm er zwei Obsidiandolche, die er in seinen Gürtel steckte, sowie einen kleinen Beutel, der etwas Geld enthielt. Er ergriff den schlanken Speer, der an den Schrank gelehnt war und befestige den Schild, der sich ebenfalls neben dem Schrank befand, auf seinem Rücken. Den Lederharnisch, der in der Ecke lag bedachte er mit einem kurzen Blick, den er dann weiterschweifen ließ. Ichtaca hatte schon lange keine Rüstung mehr getragen - er fühlte sich lebendiger ohne und wenn die Götter Ihn zu sich holen wollten, würde Ihm ein wenig Leder auch nicht helfen. Er ging zu dem Pult hinüber und nahm sich einen kleinen Laib Brot, von dem er ein Stück abbrach und es mit schnellen Bissen verzehrte. Dazu aß er einen Streifen salziges Dörrfleisch, dass er mit einem Schluck Wasser, aus einem Krug der auf dem Pult stand, herunterspülte. Als letztes nahm er die Lederkordel, die von einem Bettpfosten hing und band sich die Schnur um den Hals, sodass das daran befestigte Obsidianstück in seinem Hemdausschnitt verschwand. Dabei fuhr er mit seinen Fingern über die Narbe, die sich seinen Hals hinunter zog.
Nach einem kurzen Gebet, öffnete Ichtaca die Tür seines Zimmers und trat in den Tempel hinaus. Auf seinem Weg zum Eingang, sah er einige Tempeldiener ihre Arbeit verrichten und die ersten Dorfbewohner würden wohl bald für ihr morgendliches Gebet erscheinen. Die Hohepriesterin begrüßte er mit einem respektvollen Kniefall, so wie es angemessen war. Er trat in das Freie hinaus und ließ seinen Blick über das Dorf schweifen. Es war ein wunderschöner Tag, das musste er zugeben. Die Sonne brachte das Wasser des Flusses zum glitzern und Ichtaca konnte beobachte, wie Fischer ihre Werkzeuge vorbereiteten und Frauen große Krüge mit frischem Wasser füllten. Als sein Blick auf den Platz in der Mitte des Dorfes fiel stutzte der Tempelwächte leicht. Es hatte sich eine stattliche Menschenmenge um etwas gebildet, dass Ichtaca auf diese Entfernung beim besten Willen nicht erkennen konnte. Auch Senua, eine Priesterin, der er respektvoll zunickte, schien dies zu bemerken. Sie eilte in Richtung des Tumults und Ichtaca überlegte einen Augenblick ihr zu folgen. Diesen Gedanken verwarf er schnell wieder - er würde seinen Posten nicht verlassen. Und wer weiß - möglicherweise gab es eine ganz normale Erklärung für die Aufregung auf dem Dorfplatz. Er lehnte sich an die Wand des Tempeleingangs - einen Fuß an der Wand - und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Morgensonne genießend, überlegete Ichtaca, ob er später in das Dorf gehen sollte und Vorräte kaufen sollte; Seine gingen langsam zur Neige. Natürlich könnte er auch einen Sklaven damit beauftragen, aber er hielt nicht gerade viel von denen, die ganz unten in der Gesellschaft stehen - er verzog das Gesicht, als ein Sklave mit gesenkten Kopf am Tempel vorbeiging und kalter Hass, den er nicht ganz erklären konnte, begann von Ihm Besitz zu ergreifen. Außerdem war er schon länger nicht mehr wirklich unter Leuten gewesen, was Ihm zu schaffen machte - auch wenn er dies nie zugeben würde.
In Gedanken versunken, beobachtete der junge Tempelwächter so, wie die Sonne aufging und das Dorf allmählich erwachte.
Zuletzt von Glandur-Pakal am Di Feb 05 2019, 12:32 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Callistus "Need a little help with that?" [Fischer || Dorf] Kimeya @Asheera
Die Sonnenstrahlen erwärmten seinen Körper schnell, doch mit Kälte hatte er selbst in der Nacht nicht viel mit zu tun gehabt, im Sommer immerhin keine Verwunderung. Manchmal würde er es sogar bevorzugen, unter freiem Himmel zu schlafen: Dies war nicht nur schöner zu betrachten, sondern würde ihn vielleicht etwas kühlen Wind spenden, denn in seiner Hütte häufte sich nur die Hitze die auf das Dach des Hauses fiel. Manchmal fühlte er sich, als hätte er sich in Mitten eines Kreises aus Lagerfeuern gelegt, das einzige was ihm vom Übernachten unter dem Freiem aufhielt, waren wohl all die kleinen und manchmal auch gefährlichen Tiere, von denen es unglücklicherweise reichlich im Dschungel und somit auch im Dorf der Macaay gab. Ironischerweise war ihn momentan sogar kühler als diese Nacht, sodass er die Sonnenstrahlen sogar genießen konnte, anders als manch anderes Dorfmitglied welches dessen Zeit eher damit verbringen wollte, sich über das heiße Wetter zu beschweren. Callistus konnte dessen Meckerei nicht nachvollziehen, ändern würde dies ohnehin nichts am Wetter, weshalb man wohl eher lernen sollte damit zurecht zu kommen anstatt sich im Selbstmitleid zu ertrinken. Die hellen, auffällig blauen Augen des Fischers wanderten durch das Dorf, blieb an manchen Gesichtern hängen denen er zur Begrüßung am Morgen ein Lächeln oder Schmunzeln schenkte, widmete sich zugleich jedoch auch dem Stumpfen Messer in seiner Hand. Zwar diente das Schleifen wohl eher dazu, um eine Beschäftigung zu haben und sich nicht ganz zu langweilen, doch er war bereits so geübt im Umgang solcher Waffen dass er dies auch tun konnte, ohne den Blick auf seine Hände gerichtet zu halten. So entging dem jungen, groß gebauten Mann auch nicht, dass in Mitten des Dorfes merkwürdigerweise ein nacktes Kind saß, welches er jedoch von der Ferne nicht ganz identifizieren konnte. Callistus schien anfangs nicht viel Interesse in das Geschehen zu haben, da sein Blick, nachdem er kurz den Mann musterte der sich zu dem kleinen Mädchen begab, bald schon wieder abschweifte um sich stattdessen mit anderen Dingen zu beschäftigen. Es dauerte jedoch nichtlange, bis sich eine kleine Gruppe bei dem Mädchen gesammelt hatte, was dann doch etwas sonderbar war und ihn somit teilweise dazu zwang, dem Geschehen aus der Ferne hinaus zu beobachten. Selbst die Priesterin und Sonnenherscher hatten sich zu ihnen begeben und betrachteten das Kind, als hätten sie noch nie einen so jungen und kleinen Menschen gesehen.
Callistus sah zwar, dass sich ihre Münder bewegten und zu Worten formten, doch konnte er nicht hören und verstehen, was sie sagten. Die dicken Brauen des Fischers zogen sich langsam nach unten, ließen seine sonst so gelassenen Gesichtszüge ernster, fast skeptisch oder gar misstrauisch erscheinen. Er war wirklich am überlegen, ob er sich nicht erheben sollte um nachzusehen, was da vor sich ging - so schien es nicht nur ihm selbst zu ergehen, da auch andere Dorfbewohner auf das Geschehen aufmerksam wurden. Wenn der Sonnenherrscher und die Priesterin bereits da waren, musste es doch etwas Wichtiges sein, oder? Vielleicht könnten sie auch Hilfe bei der Angelegenheit gebrauchen, denn Beide wirkten nicht wirklich, als wüssten sie selbst was vor sich ging, ein wirklich seltener und auch merkwürdiger Anblick. Es juckte ihn bereits in den Fingern, sich mit einem Schwung von seiner Hauswand zu erheben um nachzusehen, doch gerade als er dies tun wollte, lief ihm eine Gestalt über das Sichtfeld, welches seine Aufmerksamkeit durch dessen plötzlichen Auftreten ergatterte. Die Figur war so schnell vorbei geflitzt, als wolle sie vor der größer werdenden, wachsenden Gruppe an neugierigen Bewohnern flüchten, und lief dabei ausgerechnet vor seinem Haus vorbei. Er war etwas aus der Fassung gekommen als er die plötzliche Bewegung wahrgenommen hatte, sodass sein aufmerksamer, blauer Blick sich gleich in die Augen der Person bohrten, die es geschafft hatte ihn aus deine Gedanken zu reißen. Es war eine Sache von Sekunden um die Gestalt auch zu identifizieren und ihr einen Namen zuordnen zu können, und fast fragte er sich selbst, warum ihn ihr Verhalten überrascht hat: Irgendwie hätte er es nicht anders erwartet, hätte er denn gewusst, dass es Kimeya gewesen war. Beinahe automatisch bildete sich ein Schmunzeln auf seine Lippen, als er versuchte ihre Aufmerksamkeit auf dieselbe Weise zu ergattern wie sie auch Seine gewonnen hatte: Durch Regung. Er hob die Hand, winkte ihr zu, und hoffte dass sie sein Zeichen sah und verstand. Zu seinem Glück wandte sich ihr Blick tatsächlich an ihn, und ihr Seufzen entging ihm keinesfalls. Dennoch verschwand sein Schmunzeln nicht, bildete sich wohl eher zu einem einladenden Grinsen als Kimeya ihn mit einem einzelnen Wort begrüßte. “Guten Morgen, Winzling!“ erwiderte er die Begrüßung und erlaubte sich natürlich, seinen persönlichen Spitznamen für sie zu verwenden, welcher ihr mittlerweile vertraut sein sollte. Die, die Callistus kannten, sollten bereits wissen dass er Spitznamen mochte und sich gerne mal spontan welche ausdachte, die alle aber nur im neckend, freundschaftlichen Sinne gemeint waren. Die Gruppe an neugierigen Menschen plötzlich vergessend und mit besserer Laune wollte er soeben die typische Frage am Morgen stellen, wie es ihr ging, nur dass tatsächliche Interesse in seiner Stimme herauszulesen war. Doch als er den Krug in ihren Händen sah, da vergaß er diese Frage zu stellen, und kurz schien er nachzudenken. “Brauchst du vielleicht Hilfe damit? Ich habe sowieso nichts zu tun. Was sagst du zu etwas Begleitung?“ bot Callistus hilfsbereit wie eh und je an. Ja, ihm war bewusst, dass sie eine Sklavin war und Wasser holen wohl Alltag für sie war, doch das hieß doch nicht, dass er ihr nicht helfen könnte, zumal er sie nicht als Sklavin ansah. Selbst wenn er versuchen würde, sich davon überzeugen, würde sein Gehirn es wohl nicht akzeptieren wollen: Vermutlich aufgrund ihrer gemeinsamen Vergangenheit, Kimeya war ja nicht wirklich eine Fremde für ihn, er kannte sie bereits von Klein auf. Da würde er sie sicherlich nicht herablassend behandeln, wie es manch anderer Dorfbewohner wohl tun würde. Callistus schwang sich bereits auf die Beine, das Messer nun locker in der rechten Hand, als erwartete er bereits, eine Zustimmung zu bekommen: So oder so wäre es wohl schwer ihn von einem Nein zu überzeugen, welchen Grund gab es denn, Hilfe abzulehnen?
{Kimeya | Sklavin | Dorf | bei Callistus @Azazel-Tecun} Die langsam aber sicher größer werdende Menschenansammlung in der Mitte des Dorfes hatte sie dazu veranlasst, sich zügigen Schrittes durch die Gassen zwischen den Häusern zu bewegen. Auf den ersten Blick waren ihr bereits genügend ranghohe Personen aufgefallen um Missgunst zu ernten und so siegte ihr allgemeines Unwohlsein und ihre erneut leicht ansteigende Panik über ihre Neugier, was denn da genau vor sich ging. Irgendwo war sie ja doch neugierig, aber in Anbetracht der Tatsache, dass sich sowohl der Sonnenherrscher, als auch eine Priesterin unter den dort angesammelten Leuten befanden, war was auch immer den Tumult so früh am Morgen auslöste bestimmt in guten Händen. Sie schob ihre Neugier also nur zu bereitwillig beiseite und ging eiligen Schrittes weiter in Richtung der angestrebten Wasserquelle. Allerdings führte sie ihre unbewusst gewählte Route dummerweise am Haus jenes Mannes vorbei, der der Rolle eines besten Freundes in ihrem recht verkorksten Sklavenleben wohl am nächsten kam. Und natürlich musste genau dieser Mann ausgerechnet an diesem Morgen bereits wach sein und vor seiner Hütte sitzen, als sie vorbeilief. Sie spürte den Blick seiner blauen Augen im selben Moment auf sich ruhen, in dem das wetzende Geräusch des Schleifsteins verstummte, doch sie hätte es gut ignorieren können, wenn er sich nicht auch noch in Bewegung gesetzt hätte. Allerdings bemerkte sie in ihren Augenwinkeln eine recht deutliche Bewegung, die sie schließlich zuerst zurückblicken ließ – es war tatsächlich Callistus gewesen, wer würde auch sonst einer Sklavin zuwinken? – und dann ihre Beine zum Stillstand brachten. Ein lautes Seufzen entfuhr ihr, als sie das Schmunzeln auf seinen Lippen bemerkte. Damit konnte sie Zeit alleine wohl komplett vergessen. Na toll. Auf ihren knappen Gruß hin verwandelte sich sein Schmunzeln in ein breites Grinsen. “Guten Morgen, Winzling”, erwiderte er als Begrüßung. Normalerweise würde sich Kimeya an dieser Stelle eigentlich darüber beschweren, dass sie ganz und gar nicht klein und er einfach nur unmenschlich groß war, doch ihr noch recht getrübtes Gemüt ließ eine solche Reaktion aktuell nicht wirklich zu. Stattdessen verdrehte die junge Frau schlichtweg die Augen und musterte den Fischer argwöhnisch. Er saß noch immer an die Wand seiner Hütte gelehnt, das Messer, mit dem er sich zuvor beschäftigt haben musste, lag locker in seiner Hand. Seine Kleidung bestand heute ausschließlich aus einer Hose und Schuhen, sodass ihr Blick unweigerlich auf seinen durchtrainierten Oberkörper fiel. Andere Frauen hätten ihn mit seiner guten Figur, seinem kurzen schwarzen Haar und den auffällig blauen Augen wohl als attraktiv betitelt. Er sah einfach gut aus, doch die Sklavin hatte keine Zeit um genauer über soetwas nachzudenken – außerdem erlaubte sie es sich nicht. Allerdings ertappte sie sich dabei, wie sie immer wieder auf die riesige Brandnarbe schaute, die sich über seine rechte Seite zog. Brannte die Narbe nicht bei direkter Sonneneinstrahlung im Sommer? Es kam nicht oft vor, dass er diese Narbe so offen zeigte – immerhin hatte er sie bereits seit er ein Kind war. Es verwunderte sie sogar ein Wenig, doch es würde definitiv ein heißer Tag werden und sie wusste, dass dem jungen Mann nicht sonderlich oft kalt war. Aktuell war es in ihrem luftigen, dünnen Kleid sogar sehr angenehm, da die Sonne die Luft noch nicht zu stark aufgeheizt hatte. Er sah aus, als würde er etwas sagen wollen, doch es kam nichts. Stattdessen fiel sein Blick auf den Krug in ihren Händen, seine Stirn legte sich kurz in nachdenkliche Falten. Nach einigen Augenblicken brach er schließlich die Stille. “Brauchst du vielleicht Hilfe damit? Ich habe sowieso nichts zu tun. Was sagst du zu etwas Begleitung?” Die Sklavin zog eine Augenbraue nach oben, die Entgeisterung war ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. Als er sich dann kurz darauf noch recht ruckartig erhob, zuckte sie zusammen und machte beinahe Zeitgleich einen Schritt zurück. Sie zwang sich dazu, ruhig zu bleiben, versuchte sich nichts anmerken zu lassen. ”Ich muss Euer Hilfsangebot leider ablehnen, oh edler Herr. Es schickt sich nicht für einen hohen Fischermeister die Arbeit einer niederen Sklavin zu verrichten – was würden denn die Leute denken?”, antwortete sie schließlich auf sein Angebot, ihre Stimme triefte regelrecht vor Sarkasmus. Kurz darauf fügte sie noch hinzu: ”Nein im Ernst, den Krug schaffe ich gerade noch so alleine zu tragen. Ich bin kein kleines Mädchen mehr, Cal, und außerdem habe ich schon weitaus schlimmeres ertragen müssen als einen Wasserkrug zu schleppen. Zudem habe ich das Wasser aufgebraucht, also gehe ich es auch wieder auffüllen.” Sie zwang sich ein schwaches Lächeln auf die Lippen. ”Was die Gesellschaft anbelangt.. Habe ich denn überhaupt eine Wahl?”, fragte sie nach einem Moment der Stille, ihre Stimme hatte einen leicht neckischen Unterton, auch wenn er von einem Seufzer begleitet wurde. Sie kannte Callistus gut genug, um zu wissen, wie stur er sein konnte. Sie konnte die Frage bereits mit Nein beantworten, noch ehe sie sie ausgesprochen hatte. Bei dem Gedanken zuckten ihre Mundwinkel leicht nach oben. ”Ich war an sich auf dem Weg zum Fluss, hatte aber eben noch die Idee, eine Runde im See zu schwimmen, solange das Dorf noch etwas schläft. Außerdem kann ich die Abkühlung gebrauchen. Wenn du möchtest, kannst du meinetwegen mitkommen”, erklärte Kimeya noch und setzte sich anschließend wieder in Bewegung, wenn auch bei weitem nicht mehr so hastig wie zuvor. In Callistus’ Nähe fiel es ihr ein wenig leichter, sich zu beruhigen, auch wenn sie irgendwo immer noch recht aufgewühlt war.
Helle Sonnenstrahlen ließen den jungen Mann aus seinen Schlaf erwachen. Gähnend richtete sich Paax auf, dabei einen kurzen Blick aus den kleinen Fenster werfend. Es ist noch nicht so spät. Allerdings hätte ich auch früher aufstehen können, dachte sich der dunkelhaarige und sprang von seinen Bett. Nachdem er sich schnell etwas angezogen hatte, beschloss er sich erst einmal etwas zu essen zu machen. Mit leeren Magen lässt es sich schlecht arbeiten. Also machte er sich einen kleinen Teller mit gesunden Früchten fertig, die er auch gleich verputzte. Nachdem er das Haus noch etwas geputzt hatte, ging er endlich nach draußen. Sofort wurde er von der jetzt schon hohen Hitze begrüßt. Uff, er zog seine Ärmel hoch um etwas Luft an seine Arme zu lassen und stemmte seine Arme auf seine Hüften ab. Dann mal los. Er nahm sich seine Werkzeuge, sobald er auf seinen Feld, welches relativ groß war, angekommen war. Schließlich machte er sich daran die Erde zu pflügen. Einige seiner Pflanzen waren bereits etwas gewachsen, so wie zum Beispiel sein Mais und ein paar der Bohnen. Diese würde er wohl später begutachten um zu sehen was vielleicht schon reif war.
Kynthia "Oh, pardon me, I thought you were a wall." [Töpferin || Dorfmitte] Etzli @Akito
Kynthia stolperte beinahe über ihre eigenen Füße als sie den viel zu großen Krug, bis zum Rand gefüllt mit frischen, klarem Wasser, versuchte in ihren Armen zu balancieren und dabei so wenig wie möglich des Inhaltes zu verschütten. Da sie den Krug vor ihrer Brust trug war es ein wenig schwer darauf zu achten, wo sie ihre Füße setzte, ob etwas im Weg lag worüber sie vielleicht stolpern könnte, sodass es nicht nur einmal geschah dass sie sich an irgendeiner Erhebung oder einem Stein stieß und es somit schaffte, beinahe das ganze Wasser zum Grund zu befördern. Glücklicherweise war sie aufmerksam genug, um einen Sturz zu verhindern und sich gerade noch aufzufangen, wobei sie auf den Weg zurück zum Dorf der Macaay dann doch den ein oder anderen Tropfen verlor. Es war ein sehr heißer Tag, sodass es sie nicht wirklich störte wenn ein wenig kaltes Wasser auf ihre Haut tröpfelte, sollte Kynthia erneut etwas taumeln, und dass sie sich an diesem Morgen für ein luftiges, weißes Kleid entschieden hatte half ihr ebenfalls dabei, nicht beinahe von der Wärme das Bewusstsein zu verlieren. Ganz im Gegenteil, sie genoss das Wetter, die wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut, obwohl ihr Nacken dann doch etwas heiß war aufgrund der langen, dunkelroten Haare die ihr in wilden Locken um das Gesicht fielen. Die Töpferin beeilte sich, so schnell wie möglich zurück zu ihrer Hütte zu finden, um den Krug sicher zu verstauen, immerhin brauchte sie das Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch für das töpfern selbst damit ihr der Lehm nicht austrocknete. Sie war, wie so oft, ein wenig den eigenen Gedanken zum Opfer gefallen und summte eine unbestimmte Melodie vor sich hin, wie der leise, schöne Gesang eines Vogels im Hintergrund, als sie das Dorf endlich erreichte und die Schultern schon vor Erleichterung sachte entspannte, zufrieden dass Gewicht in ihren Armen endlich los zu werden. Statt jedoch direkt ihre eigene Hütte anzusteuern, fiel ihr zunächst die kleine Versammlung auf, die sich in Mitten des Dorfes versammelt hatte. Zuerst hatte Kynthia angenommen, es handelte sich dabei nur um eine kleine, versammelte Gruppe die sich vielleicht zum Morgen grüßte und den Tag bereits voraus planten, doch als sie das kleine, fremde Kind auf den Boden sitzend sah, sowie die Priesterin und der Sonnenherrscher ganz in der nähe, da wuchs doch ihre Neugierde, und zugleich die Verwunderung. Hatte sie etwas verpasst, oder was ging da vor sich? Kynthias grüne Augen blieben an der kleine Gruppen haften, als ihre Beine sie dennoch langsam weiter voran brachten, ohne dass sie darauf achtete, wo sie überhaupt hin ging. Ihre Schritten hatten sich zwar verlangsamt, doch unbemerkt von ihr selber schritt sie dennoch voran. Nunja, solange, bis sie durch etwas festes, wo sie direkt gegen lief, aufgehalten wurde.
Ein überraschendes Aufschnappen der Luft verlangten ihre Lungen, als die Rothaarige beine stürzte, und diesmal musste sie ein bisschen mehr Aufwand nutzen um auch zu verhindern, dass sie fiel. Dabei schwappte ein guter Inhalt des Kruges über und klatschte mit einen nassen Geräusch auf das trockene Grad am Boden, wo es von der hungrigen Erde gleich schon dankbar aufgesogen wurde. Ach, Mist. Kynthia trauerte dem vergeudeten Wasser kurz hinterher, enttäuscht den Krug nicht vollkommen gefüllt nach Hause gebracht zu haben, als ihr der eigentliche Zusammenprall wieder einfiel und ihre Augen dadurch wieder hinauf flitzten, direkt in das Gesicht eines Dorfbewohners. Oh, das war also doch keine Wand gewesen? Kynthias runde Augen waren etwas weiter geworden als sie realisierte, dass sie direkt in den jungen Mann hinein gelaufen war. Er kam ihr bekannt vor, jedoch nicht so bekannt, dass sie ihm einen Namen zuordnen konnte, und ihre Wangen färbten sich in einem unschuldigen, rötlichen Ton als sie den Kopf etwas einzog, als würde sie erwarten von ihren Gegenüber durch ihre Unachtsamkeit angefahren zu werden. “Tut mir leid, ich habe nicht aufgepasst.“ entschuldigte sie sich dennoch, höflich wie eh und je, ihre wohl klingende Stimme ehrlich und sympathisch als sie ein paar Schritte Entfernung zwischen ihnen brachte, den nun nicht mehr ganz so vollen Krug immer noch in den Armen haltend und nun fester an sich drückend, um bloß zu vermeiden dass ihr nochmal so etwas geschah.
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Citlali | Sklavin | Stufen vor dem Sonnentempel | ansprechbar
Sie liebte die Stille des Tempels. Gestern Nacht hatte sie sich aus dem Haus ihrer Besitzerin geschlichen und war hierhergekommen. Hier konnte sie ihre Gedanken ordnen und die Priesternovizen und Tempelwächter waren auch nicht viel herablassender als die Leute im Dorf. Sie fragte sich, ob sie wohl Angst vor ihr haben würden, wenn sie wüssten, dass sie jeden von ihnen bereits mehrfach in ihren Gedanken umgebracht hatte? Sie kicherte. Das war dumm, niemand hatte Angst vor einem kleinen Mädchen. Schon gar nicht vor einem dürren, verwilderten Sklavenmädchen wie sie es war. Vor ein paar Tagen hätte sie fast ein Messer stehlen können. Ein richtiges aus Jade, kein gewöhnliches Messer. Leider war ihr ihre Besitzerin dazwischengekommen.
Sie grub ihre Hand in die Erde. Sie hasste sie alle. Die Götter, ihre Eltern, die sie zu ihrem Schicksal verdammt hatten, die Adeligen, die Priester und den Sonnenherrscher, die Leute im Dorf, ihre Besitzerin, die Tempelwächter, die Familie ihrer Mutter, das Gör des Sonnenherrschers, das herumrannte und sich sicher wunderbar vornehm vorkam, obwohl es in seinem Leben rein gar nichts erreicht hatte, außer von der richtigen Mutter geboren zu werden und zu nerven... Sie zitterte vor Wut und setzte sich auf die erste Stufe des Tempels. Bevor ihre Besitzerin sie gekauft hatte, hatte sie oft geträumt, dass die Familie ihrer Mutter, die sie nie gekannt hatte, sie freikaufen würde, aber das war wohl zu viel verlangt gewesen. Schon lange hatte sie solche Träume aufgegeben. Ihrer Ansicht nach konnte ihre gesamte Verwandtschaft von Jaguaren zerfleischt werden. Wie dankbar sie doch war, das ihre Eltern schon tot waren. In ihrer Vorstellung waren sie den Götter geopfert worden und einen grausamen Tod gestorben als ihnen bei lebendigem Leibe das Herz herausgerissen wurde. Sie schloss kurz die Augen.
Warum kam sie überhaupt hierher? Sie glaubte nicht an die Götter, war seit ihrer Geburt von ihnen verstoßen worden, so hatte es ihr ein alter Sklave erzählt, als sie noch jünger war. Aber andererseits... Wenn sie die Götter hasste, gab sie ja indirekt zu, dass sie existierten. Und wenn es nur in ihren Gedanken war. Außerdem fand sie die Stille und Ruhe, die der Tempel ausstrahlte beruhigend und tröstend.
Kurz war er stehengeblieben, endlich hatte er einen guten Blick auf das Geschehen in der Mitte der Menge gehabt. Ein Mädchen kniete am Boden, neben ihr stand eine Priesterin. Trotz der Entfernung wusste Etzli sofort, dass es niemand aus dem Dorf war. Er konnte sich ziemlich gut an Menschen erinnern, selbst wenn er noch nie mit ihnen gesprochen hatte, hier im Dorf kannte jeder jeden zumindest vom Sehen. Doch bevor er den Gedankengang weiterspinnen konnte, wurde er jäh von einem Stoß unterbrochen. Erschrocken atmete er ein, wankte etwas, aber überraschenderweise fiel er nicht. Wäre ja noch schöner. Seine Stimmungslage erreichte einen neuen Tiefpunkt und verärgert suchten seine Augen nach dem Übeltäter und fanden ihn in einem Mädchen, das wohl gegen ihn gelaufen war. Sein erster Impuls war es, sie barsch anzublaffen, aber er war müde und für ein Streitgespräch in der Mitte des Dorfes fehlte ihm die Energie. Zudem behagte es ihm hier gar nicht. Zu viele Menschen...
Stattdessen betrachtete er das Mädchen, das sich nun aufrappelte und ihren Wasserkrug an sich drückte, genauer. Dunkelrote Locken, grüne Augen. Er runzelte die Stirn. Sie war eine Töpferin, da war er sich sicher, er konnte sich aber nicht erinnern, sie je gesehen zu haben. Das Wasser in ihrem Krug hatte zum Glück zum Großteil den Boden und nicht ihn oder sogar seine Beute getroffen. Innerlich könnte er schreien. Wie komme ich aus dieser Situation möglichst schnell und mit wenig Worten wieder heraus?
Oh, sie entschuldigte sich. Beinahe hatte er Mitleid mit ihr, aber er war schließlich totmüde und schaffte es, nicht in irgendwelche Leute hineinzulaufen. Das war doch nicht zu viel verlangt. Er seufzte kaum hörbar, bevor er sich zu einer Antwort herabließ. „Das habe ich mitbekommen“, erwiderte er sarkastisch und setzte nach: „Du entschuldigst mich?“ Ohne auf eine Antwort zu warten ging er geradewegs an ihr vorbei, er hatte wegen seiner verdammten Neugierde schon genug Zeit verschwendet. Sollte sie doch von ihm denken was sie wollte. Was kümmerten ihn die Gedanken einer Töpferin, die zu dumm war geradeaus zu laufen!
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ählte|Dorfmitte mit [color=#00ccff]Senua]
Das Mädchen betrachtete die vielen Gesichter deie sich langsam begannen um sie zu scharen und sie mit grossen Augen ansahen. Sie schaute wohl mit noch grösseren zurück. Irgendetwas hier stimmt enicht. Sie fühlte sich ganz falsch und doch kam ihr alles irgendwie bekannt vor. Sie konnte es nicht beschreiben. Sie verstand die Worte der Leute obwohl sie sich nicht erinnern konnte, wie man selber welche aussprach. Eine hübsche Frau spach sie an und fragte wer sie sei. Sie hätte der Frau gerne geantwortet. Sie hatte ein freundliches Gesicht. Eigentlich schien sie ihr sogar die einzige zu sein, die grade freundlich schaute. Fasziniert beobachtete sie die Münder der redenden Menschen. Sie öffnete ihren eigenen um es ihnen nachzumachen, doch heraus kam nur ein etwas heiseres Krächzen. Schnell und erschrocken schloss sie die Lippen wieder. Automatisch hatten ihre Finger ihren Mund gefunden und tasteten an den Lippen entlang.Sie war verwirrt. Sie wusste weder wer oder wo sie war und anscheinend war sie ein Mensch, den Teilen ihres Körpers zu folgen, die sie sehen konnte. Doch es fühlte sich nicht an als wäre sie immer einer gewesen. Alles fühlte sich neu an.Sie blickte wieder ins Gesicht der Frau vor ihr hinauf mit all der Unsicherheit und auch Verwirrung und wusste nicht was sie machen sollte.
Callistus "Enjoying the view?" [Fischer | Dorf Richtung Fluss] Kimeya @Asheera
Callistus konnte von der Ferne bereits erkennen, wie Kimeya ihn einen entgeisterten Blick zuwarf, obwohl der Fischer gerade mal die Hand erhoben hatte um auf sich aufmerksam zu machen. Nun, das Seufzen konnte sie sich eigentlich sparen, denn sie wusste ja, dass er hartnäckig war und solch eine Geste ihn nur schwer dazu bringen würde, sie auf die Schnelle wieder in Ruhe zu lassen. Statt ihrem stillen Wunsch also nachzugehen, setzte er ein Schmunzeln auf und begrüßte sie auch gleich in neckender Tonlage, nachdem ihr Gruß eher spärlich ausgefallen war. Obwohl sie nichts darauf erwiderte, brachte ihr trotziger Ausdruck in den Augen ihn nur dazu amüsiert zu grinsen. Er wusste genau, dass sie es aufzog, sie als klein zu bezeichnen, der Grund warum Callistus sie gerne als 'Winzling' oder 'Kleine' betitelte. Sie schien es jedoch nicht versuchen zu wollen, ihm zu widersprechen, wie sie es sonst so gerne tat, lieber musterte sie ihn, was ihm nicht entging. Er wusste nicht ganz warum, aber irgendwie fand er dies noch belustigender, und er kreiste das Messer in seiner Hand umher als das Grinsen auf seinem Gesicht so breit wurde dass seine Zähne hervor blitzten, die Augen schimmerten hell im Sonnenlicht. “Schöne Aussicht?“ kommentierte er ihren musternden Blick, doch sein Grinsen wurde schnell schwächer, als Kimeya ihre Augen auf seine Brandnarbe fixierte. Das gelassene Herumspielen mit dem Messer wurde ein wenig verkrampfter, und er räusperte sich kurz, die Stimmung plötzlich etwas angespannter als vorhin. Er mochte es nicht, seine Narbe so offen zu zeigen, das stimmte, aber er würde wohl untergehen in dieser Hitze wenn er noch ein Shirt an haben würde. Da bevorzugte er es, lieber seine Narbe zu zeigen als beinahe zusammen zu brechen. Das hieß aber noch lange nicht, dass er es gleich mögen würde, deswegen angestarrt zu werden. Da er aber geschickt darin war, sich nur schwer runterbringen zu lassen, setzte er nach einem kurzen Moment wieder gezwungenermaßen ein Lächeln auf und sprang auf die Beine, während er der Sklavin seine Hilfe anbot, oder wenn sie diese nicht wollte, einfach etwas Begleitung. Das Messer hatte einen festen Platz in seiner Handfläche gefunden, wurde jedoch nach kurzer Zeit von ihm an den Gürtel aus Leder um seiner Hüfte gehängt. Um genau zu sein dann, als Kimeya bei seinem plötzlichen Erheben einen Schritt zurück trat, obwohl Callistus genau da blieb, wo er war. Er schien zuerst etwas verdutzt, ehe seine markanten Gesichtszüge überraschend sanftmütig wurden. “Du brauchst dich nicht zu erschrecken, Kim. Das einzige wovor du dich zu fürchten hast wäre dass ich niemals aufhören werde dich Kleine zu nennen.“ versprach er ihr mit einem amüsierten, doch warmen Lächeln zum Abschluss, ehe er sich diesmal langsamer näherte, ein zwei Meter jedoch Abstand halten da er nicht riskieren wollte dass sie sich unwohl fühlte. Natürlich bekam er zunächst keine vernünftige Antwort von ihr, sondern wohl eher eine die nur so von Sarkasmus triefte: ”Ich muss Euer Hilfsangebot leider ablehnen, oh edler Herr. Es schickt sich nicht für einen hohen Fischermeister die Arbeit einer niederen Sklavin zu verrichten – was würden denn die Leute denken?”
Callistus Kopf fiel etwas zur Seite als er die rechte Braue nach oben zog, die Mundwinkel immer noch erhoben. Ein paar Strähnen schwarzen Haares fielen ihn dabei auf die Stirn und ins Gesicht, was ihn beinahe schon einen Welpenblick verlieh, doch Kimeya nahm bereits selbst die Facade ab und sprach im, in seinen Augen, vernünftigen Ton zu ihm. ”Nein im Ernst, den Krug schaffe ich gerade noch so alleine zu tragen. Ich bin kein kleines Mädchen mehr, Cal, und außerdem habe ich schon weitaus schlimmeres ertragen müssen als einen Wasserkrug zu schleppen. Zudem habe ich das Wasser aufgebraucht, also gehe ich es auch wieder auffüllen.” Sein Kopf rückte wieder in aufrechte Position, doch nun erhob sich sein Kinn ein wenig, und das Funkeln in seinem Blick verriet bereits den Kommentar, der daraufhin folgte: “Doch, du bist noch ein kleines Mädchen. Nur jung und hilfslos, das bist du nicht mehr.“ So richtig beantwortete er ihre Aussage damit nicht und er erwiderte auch nicht mehr, ob er es akzeptieren würde ihr die ganze Arbeit zu überlassen, so oder so würde er sie jedoch begleiten, ob sie wohl wollte oder nicht. Als könne sie Gedanken lesen fragte sie auch gleich nach, ob sie bei dem Angebot der Gesellschaft überhaupt eine Wahl hatte. Ein tiefes aber belustigendes Lachen drang aus Callistus Kehle. “Nein, das hast du wohl nicht.“ meinte er also mit einem unbekümmerten Schulterzucken und ging bereits einen Schritt Richtung Fluss, gerade, als Kimeya wieder die Stimme erhob. ”Ich war an sich auf dem Weg zum Fluss, hatte aber eben noch die Idee, eine Runde im See zu schwimmen, solange das Dorf noch etwas schläft. Außerdem kann ich die Abkühlung gebrauchen. Wenn du möchtest, kannst du meinetwegen mitkommen” Na da konnte Callistus natürlich nicht Nein sagen, gegen eine Abkühlung hätte er mit Sicherheit auch nichts. Statt zu antworten, schmunzelte er einfach, und folgte der Schönheit als sie bereits voran ging. Er war froh zu bemerken dass sie im Weitem ruhiger voran ging, anstatt so panisch herum zu rennen wie gerade eben noch, vor der sich bildenden Menge im Dorf flüchtend. Irgendwie fühlte er sich stolz, dass er so eine Wirkung auf sie hatte. Mit aufrechten Gang folgte er ihr, bereits besser gelaunt als am Morgen, als er sich vor seiner Hütte hatte langweilen müssen.
Ittohosi || Jäger || Hütte -> Richtung Dschungel || ansprechbar
Der junge Jäger wurde durch die Sonnenstrahlen die auf sein Gesicht schienen geweckt. Normalerweise war er um diese Zeit schon längst wach aber so wie es aussah hatte er verschlafen. Ittohosi setzte sich auf und sah sich kurz in seinem Zimmer um. Dann stand der 19 jährige Junge auf und streckte sich ehe er sich seine Stoffhose an, das Hemd lies er heute weg, denn er hatte die leichte befürchtung das es im laufe des Tages sehr warm werden würde. Wie er seine Schwester kannte war diese schon lange vor ihm wach und so bemühte Ittohosi sich nicht nachzusehen ob sie noch schlief. Das Frühstück lies er ausnahmsweise ausfallen, er wollte so schnell wie möglich zur Jagd aufbrechen. Bevor er die Hütte jedoch verlies schnappte er sich noch seinen Pfeil und Bogen und begab sich auf den Weg.
Ittohosi lief fast schon zum Dschungel als er bemerkte welch ein Trubel im Dorf herrschte. Ich glaube ich sehe später mal nach was da los ist, murmelte er vor sich hin und folgte dem Weg den er ursprünglich eingeschlagen hatte.
Kaluluka || Korbflechterin || ihre Hütte -> Sonnentempel || ansprechbar
Kaluluka war bereits lange wach und bereitete ihr Frühstück vor. Sie wusste das dies die wichtigste Mahlzeit des Tages war und wollte es deshalb auch auf keinen Fall verpassen. Die junge Frau hatte heute noch viel zu tun und da sie keine Sekunde dieses wunderschönen Tages verpassen wollte beeilte sie sich regelrecht mit dem Kochen fertig zu werden. Sie trug wie gewohnt ihren Rock der mit vielen Stickereien besetzt war und ein einfaches kurzes Top. Ihr war es heute einfach zu warm um etwas anderes Anzuziehen. Kaluluka wollte heute noch in den Tempel gehen um zu beten bevor sie mit ihrer Arbeit begann. Ich wundere mich wo Citlali mal wieder ist, dachte sich die junge Frau. Kaluluka hatte sie vor ein paar Monaten gekauft aus dem einfachen Grund dass sie Mitleid mit dem jungen Mädchen hatte. Es war dürr, aber trotzdem stark das wusste sie jedoch wollte sie nicht dass das Mädchen bei einem anderen Besitzer vielleicht viel mehr leiden musste wie bei ihr. Sie wusste zwar nicht was Citlali bis jetzt durchmachte, denn das Mädchen war sehr reserviert und sprach nur wenig. Kaluluka beunruigte das nicht, sie wusste das Sklaven meist nicht viel sagen und trotzdem mochte sie das Mädchen in irgendeiner Art und Weise. Sie konnte es nicht einfach zurücklassen. Selbst als Kaluluka die 13 jährige vor ein paar Tagen dabei erwischt hatte als sie versuchte ein Messer aus Jade zu klauen wollte sie das Mädchen nicht bestrafen und glaubte daran dass es ein einmaliger ausrutscher war. Als sie so in ihren Gedanken versunken war und daran dachte was sie tun könnte damit Citlali sich ihr ein wenig öffnen würde, vergas sie fast dass sie ihr Frühstück zubereitete. So schnell wie sie konnte fokusierte sie sich wieder auf das Zubereiten ihres Essens. Als sie damit fertig war as sie ihre Portion, stellte einen Teller für Citlali hin und begab sich auf den Weg in den Tempel.
Das Mädchen wurde durch die warmen Sonnenstrahlen die ihr Gesicht kitzelten wach und sprang sofort aus ihrem Bett. Sie war aufgeregt was heute passieren würde. Naira hatte einen sehr spannenden Traum gehabt und konnte es nicht erwarten ihrer Mutter davon zu erzählen und so sprintete sie in den Raum mit der Feuerstelle wo sie ihre Mutter vermutete. Sie hatte sich vorher noch schnell ein einfaches Kleid übergezogen. Doch als sie bei ihrer Mutter ankam musste sie sich schnell bremsen, denn sie rannte fast in die Feuerstelle hinein, doch Naira wusste dass sie nicht nahe an die Feuerstelle treten sollte. Guten Morgen rief sie noch schnell bevor sich das 5 jährige Mädchen auf einen kleinen Stuhl saß und begann den Brei aus ihrer Holzschale zu essen. Naira bemühte sich den Brei nicht zu schnell herunterzuschlingen obwohl sie sich so schnell wie möglich in die Dorfmitte begeben wollte. Du wirst nicht glauben was ich heute geträumt habe, lachte sie als sie ihr Frühstück fertig hatte. Ich habe geträumt dass ich fliegen konnte und bin ganz ganz hoch geflogen. Naira spielte mit ihren Armen das Fliegen aus ihrem Traum nach. Danach fragte sie ihre Mutter Kalji: Darf ich in das Dorf gehen? Ich verspreche auch keinen Unfug zu treiben.
{Kimeya | Sklavin | Dorf -> Flussmündung/See | bei Callistus @Azazel-Tecun} ’Da will man ein einziges Mal seine Ruhe haben und dann das. Was habe ich denn angestellt, dass der Tag ausgerechnet so beginnt?’, schoss es ihr durch den Kopf, als sie gezwungenermaßen vor der Hütte des Fischers stehen blieb. Ihn zu ignorieren hätte ja ohnehin nichts gebracht – so wie sie ihn kannte wäre er zu allem Überfluss sogar noch aufgestanden und ihr nachgelaufen. Dementsprechend hatte sie es für sinnvoller befunden, sich der Situation einfach gleich zu stellen. Aber immerhin konnte sie ihn im Grunde genommen gut leiden, weshalb das wohl das geringste Übel war. Und vielleicht würde ihr die Gesellschaft ja nicht schaden. Natürlich waren seine Mundwinkel deutlich nach oben gezogen, als er sie erblickt hatte. Irgendwo bewunderte Kimeya den jungen Mann für seine positive Einstellung. Wenn sie so recht darüber nachdachte, hatte sie ihn vielleicht ein oder zwei Mal überhaupt wirklich niedergeschlagen gesehen. Damals als er sich am Feuer verletzt hatte war sicher eines davon gewesen. Und dann war da natürlich noch der Moment, in dem ihm der Kontakt mit ihr verboten worden war. Ihr “Besitzer” hatte ihr recht schnell jegliche Freiheit genommen und Callistus hatte dies nie so ganz verkraftet. Er hatte sie schon immer so behandelt, als wäre sie auf der gleichen Stufe wie er selbst – nicht wie viele andere, die Sklaven nur als minderwertigen Abschaum ansahen. Es stimmte zwar, dass einige der Sklaven Verbrecher waren, allerdings konnten viele auch nichts für ihre Situation – so zum Beispiel auch sie selbst. Sie hatte sich früh daran gewöhnt, dass sie entweder wie Luft oder wie Dreck behandelt wurde und so war es dann doch eine angenehme und willkommene Abwechslung, dass es Leute gab, die das Ganze ein wenig anders sahen. Bei dem Gedanken daran zuckten ihre Mundwinkel leicht nach oben. Das leichte Schmunzeln verschwand auch dann nicht vollends, als er sie begrüßte und als “Winzling” bezeichnete. Dennoch war sie nicht sonderlich erpicht darauf, etwas zu erwidern, weshalb sie schlichtweg die Augen verdrehte. Allerdings konnte sie sich ein empörtes “Pfüh” nicht verkneifen, was der ganzen Reaktion eine leicht trotzige Note verlieh. Kimeya musterte ihn leicht argwöhnisch, wobei ihr Blick, ohne wirklich bewusst darauf zu achten, immer wieder auf die große Brandnarbe fiel, welche sich über die rechte Hälfte seines Körpers zog. Es verwunderte sie, dass er sie so offen zeigte, denn sie wusste wie unwohl ihm dabei war. Die Musterung ihrerseits schien dem Fischer nicht zu entgehen. “Schöne Aussicht?”, hörte sie ihn in einem neckischen Tonfall fragen, ehe ihm wohl auffiel, dass sie öfters auf seine Narben blickte. Es entging ihr nicht, dass er sich schlagartig anspannte, das Messerspiel seiner Hände wurde verkrampfter. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie – unter anderem auch durch sein dezentes Räuspern - realisierte, dass ihr unbewusstes Handeln ihn in eine recht unangenehme Lage versetze. Und just in diesem Moment spürte sie, wie ihr Gesicht heiß wurde und sich eine sanfte Röte auf ihre Wangen schlich. Sofort blickte sie zu Boden, wandte sich ab, erwartete beinahe schon eine Bestrafung für ihr törichtes Verhalten. Was fiel ihr eigentlich ein, jemanden derart anzustarren? Sie hatte an sich nicht einmal ein Recht dazu, jemanden in einer höheren Kammer überhaupt so direkt anzusehen. Doch die erwartete Schelte blieb aus. Sie wagte es kaum, ihn anzusehen, doch irgendwann hob sie den Blick wieder. Zu ihrer Überraschung schien er nicht wirklich böse auf sie zu sein, denn im nächsten Augenblick galt sein Augenmerk dem Wasserkrug in ihrer Hand und er bot ihr sogar Hilfe an. Als er sich jedoch erhob, zuckte sie unweigerlich zusammen und machte einen Schritt zurück. Sie wusste zwar, dass er ihr vermutlich niemals etwas antun würde, doch sie stand noch immer unter Stress – zum einen durch die unruhige Nacht und zum anderen aufgrund ihres vorigen Verhaltens. Ihre Gedanken wanderten kurz zurück zu der Person, die sie im Traum wiedergesehen hatte. Er hätte sie für solch einen Fehltritt ziemlich sicher geschlagen. Ein eiskalter Schauer der Angst lief ihr über den Rücken, sie schauderte. Wieder blickte sie zu Boden, wagte es nicht, ihr Gegenüber anzusehen. “Du brauchst dich nicht zu erschrecken, Kim. Das Einzige, wovor du dich zu fürchten hast, wäre, dass ich niemals aufhören werde dich “Kleine” zu nennen.” Sie traute ihren Ohren kaum, als er diese Worte aussprach, seine Stimme sanft und warm, wenn auch ein Hauch Belustigung mitschwang. Er hatte sich ihr ein kleines Bisschen genähert, war allerdings wohl darauf bedacht, genügend Abstand zu halten. Zaghaft hob die Sklavin den Blick, streifte scheu den Seinen. Die Sanftmut in seinen Gesichtszügen und die Wärme in seinen Augen raubte ihr für einen kurzen Moment schier den Atem. ”Idiot...”, murmelte sie und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln. Die Dankbarkeit über die Zusicherung, dass er ihr nichts tun würde, lag allerdings deutlich in ihren haselnussbraunen Seelenspiegeln. Nach einem Moment der Stille fiel ihr allerdings das Hilfsangebot wieder ein, auf das sie noch gar nicht eingegangen war. Zunächst gab sie einen sarkastischen Kommentar ab, was ihr einen nahezu unverschämt niedlichen Hundeblick seitens Callistus bescherte. Sie musste ein leises Kichern unterdrücken und schalt sich gedanklich sogleich selbst dafür, dass sie es auch nur in Betracht zog ihn als niedlich zu bezeichnen. Sie konnte sich solche Gedanken nicht erlauben, immerhin war sie eine Sklavin. Schließlich erklärte sie sachlich, dass er ihr die Arbeit nicht abnehmen müsse und sie es locker hinbekommen würde, einen Wasserkrug zu tragen. Allerdings hätte sie mit dem folgenden Kommentar beinahe rechnen müssen: “Doch du bist noch ein kleines Mädchen. Nur jung und hilflos, das bist du nicht mehr.” ”Für dich werde ich wohl immer ein kleines Mädchen bleiben, oder?”, fragte sie und schüttelte seufzend den Kopf, wobei sie doch ein wenig Lächeln musste. Dann fügte sich noch neckend hinzu: ”Übrigens kommt es immer auf die Definition von ‘jung’ an, du alter Sack.” Auf die Antwort auf die Frage, ob sie denn überhaupt eine Wahl hätte, wenn es um seine Gesellschaft ginge, gab Kimeya ein theatralisches Seufzen zum Besten. ”Warum habe ich so etwas in der Art bereits befürchtet?” Aus irgendeinem Grund wurde ihr Lächeln kurz zu einem Grinsen, ehe sie dann ihre Pläne für den noch jungen Tag offenbarte. Statt eine Antwort zu geben, lächelte er sie einfach nur an und folgte ihr. Sie beruhigte sich in seiner Gegenwart ein wenig, schaffte es schließlich sogar sein Lächeln ehrlich zu erwidern, als sie sich in Richtung Wasserquelle bewegten. Eine Weile liefen sie einfach schweigend nebeneinander her. Die junge Frau ließ ihre Gedanken schweifen, genoss die sanften, morgendlichen Sonnenstrahlen, die frische Luft und musste sich eingestehen, dass sie auch die Gesellschaft des Fischers ziemlich begrüßte. Es fiel ihr leichter, sich nicht mehr auf die Alpträume zu konzentrieren, die sie plagten, wobei sie dennoch hin und wieder an die vorige Situation denken musste. Schließlich brach sie die Stille. ”Tut mir leid, falls dir mein Verhalten vorhin Unbehagen bereitet hat. Ich sollte wissen, wie unangenehm dir deine Narben sind...”, entschuldigte sie sich schließlich zögerlich und richtete ihren Blick auf den Boden. Es war ihr sichtlich unangenehm, dass sie sich in dieser Lage befand.
Irgendwann konnte sie das Rauschen des Flusses vernehmen, der in einem Wasserfall in den See mündete. Kimeya hatte beschlossen den Wasserkrug im Fluss zu füllen, bevor sie sich fürs Schwimmen zum See begab. So wäre das Wasser ein wenig frischer und zudem wollte sie die Arbeit zuerst erledigen. Dementsprechend beschleunigte sie ihre Schritte, um das Flussufer rasch zu erreichen und hielt den Krug kurz in die Strömung. Anschließend begab sie sich wieder zu Callistus, den Krug mit beiden Armen umschlungen und grinste ihn triumphierend an. ”Siehst du? Ich bin dazu in der Lage einfache Sklavenarbeit selbst zu verrichten.” Ihre Augen funkelten amüsiert, ehe sie sich vergnügt in Richtung Seeufer begab. Der schnellste Weg wäre wohl den Wasserfall hinunter zu springen – oder zu klettern, wobei das Klettern wohl eher in einer Schlitterpartie enden würde, bei der sie sich vermutlich auch noch verletzen würde, wie sie sich kannte. Klettern war einfach nicht ihre Stärke. Da sie allerdings den Krug nicht einfach an der Sonne stehen lassen wollte, blieb ihr nichts anderes übrig, als ein Stück am Ufer entlang zu gehen, bis sie eine begehbare Stelle erreicht hatte. Das Ganze endete darin, dass sie den Krug schließlich unter einem der Bäume abstellte und sich zunächst ans Ufer setzte. Es war zwar für sie nichts Ungewöhnliches, einen vollen Wasserkrug zu schleppen, allerdings wollte sie sich zunächst eine kurze Verschnaufpause gönnen.
Taraneh || Jägerin || Dorf || Lycidas [@Azazel-Tecun]
Ein leichtes verärgertes knurren war ihrerseits zu vernehmen, als sie in ansah. Zunächst hatte sie ihn nicht erkannt, da ihr die Sonne direkt ins Gesicht schien. Aber nun wo sich seine große und kräftige Gestalt vor ihr aufbaute, konnte sie ihn erkennen. Nun gut eigentlich hätte sie ihn auch direkt an der Stimme erkennen können. Doch auf solche Details achtete sie einfach nicht. Besonders nicht in einer Situation wie dieser. Ihr Gesicht zeigte noch immer die sehr verärgerte Miene, als sie sie sich aufrappelte. Leicht klopfte sie den Sand von ihrer Hose, auch wenn das nicht viel half. Der Sand hatte sich schön im Stoff verfangen und es würde Taraneh wohl stunden kosten diesen wieder ordentlich zu entfernen. Das musste wohl bis nach der Jagd warten. Da von dem großen wohl keine Hilfe zu erwarten war, knurrte sie ein weiteres mal verärgert, ehe sie schnell die Pfeile und ihren Bogen aufhob. Behutsam inspizierte sie die Pfeile und gab dann ein erleichtertes seufzen von sich. Sie hatte schon befürchtet das einer von ihnen zu Bruch gegangen war. Das hätte nämlich bedeutet, dass sie ersten mit weniger Munition heute vorliebnehmen musste und zweitens, dass sie neue Pfeile herstellen musste. Und das war nicht unbedingt ihre Stärke, wenn man es nett ausdrückte. Taraneh war im Bogenschießen eine Meisterin, daran bestand überhaupt kein Zweifel. Aber im Pfeile schnitzen? Nein diese Aufgabe überlies sie lieber dem Waffenschmied, auch wenn dessen Aufgabe eher die Herstellung von Waffen war.
“Wie freundlich von dir, mir zu helfen“, erwiderte sie Sarkastisch, als sie nun direkt vor ihm stand. Ihren Bogen hatte sie sich über die Schulter gehangen, während ihre Pfeile, wieder brav in ihrem Köcher steckten. Auch wenn Lycidas ihr als Schutzschild für die Sonne diente, so war es immer noch sehr hell. So hell das sie ihre Augen leicht zu kneifen musste um ihn zu erkennen. “Ich bin mir recht sicher, dass du gerade noch nicht hier standst. Aber gib ruhig mir die schuld“, meckerte sie weiter. Immer sollte sie die Schuld tragen. Auch wenn sie überhaupt nichts gemacht hatte. Obwohl sie innerlich zu geben musste, dass sie doch recht abgelenkt war von ihren Gedanken. Als war es eventuell doch ihre Schuld gewesen und sie hatten ihn wirklich nicht gesehen? Aber sie hätte schwören können, dass da bis eben niemand gewesen war, oder doch? Leicht zerknirscht biss sie sich auf die Lippe und sah auf den Boden. “Gut vielleicht hab ich dich wirklich nicht gesehen“,sagte sie, während sie gekonnt an ihm vorbei sah. Sie wollte nicht ihn sein Gesicht schauen, denn dann würde sicherlich der, ich habs dir doch gesagt Blick kommen. Außerdem wollte sie nicht zugeben, dass es ihr Fehler war, als fügte sie noch schnell ein “Aber das rechtfertig nicht, dass du mir in keinster weise Hilfe angeboten hast“ dazu. Sie verschränkte beleidigt die Arme. Das führte dazu das ihr Bogen von der Schulter rutschte und somit an ihrem Ellenbogen baumelte. Sie beeilte sich ihn wieder auf die Schulter zu schieben, da das ganze doch sehr merkwürdig aussah. Außerdem lies sie das kaum ernst wirken. Peinlich berührt, schoss ihr also die Wärme ins Gesicht, so dass sich ihre Wangen leicht rot verfärbten. Wie sollte er sie nun noch ernst nehmen, wenn sie nicht mal ein verärgertes Statement abgeben konnte, ohne das ihr der Bogen verrutschte, sie auf den Boden fiel, oder ihr sonstiges passierte. Taraneh wartete regelrecht darauf, dass von ihm ein belustigter Kommentar kommen würde. Und allein der Gedanke daran, lies sie mit den Zähnen knirschen. Sie mochte diesen Typen einfach nicht. So überhaupt nicht. Sie wusste nicht genau woran es lag. Ob es die Ausstrahlung war, seine beleidigenden Kommentare oder aber einfach seine Persönlichkeit. Vielleicht war es auch die Kombination aus allem, was sie nicht ausstehen konnte.
Rhysand || Bauer || Auf dem Feld || Althaia [@Azazel-Tecun]
Schon als er beschlossen hatte zu ihr zu gehen wusste er, dass er diese Entscheidung direkt bereuen würde. Und er hatte recht. Denn sobald er näher getreten war konnte er in ihren Augen erkennen, dass er genau das getan hatte was sie von ihm gewollt hatte. Innerlich ärgerte er sich darüber. Irgendwie bekam sie immer ihren Willen, egal um was es sich handelte. Er hatte jedoch keine Zeit sich darüber weiter zu ärgern, denn sobald er vor ihr stand kamen schon die nächsten Sticheleien. Mit dem Zeigefinger tippte sie ihm auf die Nasenspitze, während sie ihn offensichtlich auf den Arm nahm. Er musste sich zusammen reisen nicht direkt die Augen zu verdrehen, er wollte ihr schließlich nicht noch mehr Angriffsfläche bieten. Es gab also nur eine Möglichkeit: mitspielen. Er hatte bis dato nicht ein Gefecht gegen sie gewonnen. Warum? Ja das wusste er selber nicht so genau. Es war ja nicht so als würden ihm keine Konter einfallen, aber Althaia war einfach besser. Es schien als wäre sie dazu geboren worden, andere Verbal fertig zu machen. Er musste zugeben, dass er sie dafür bewunderte. Rohe Gewalt konnte eigentlich so gut wie jeder, aber Verbale Gewalt? Das war eine Kunst für sich, die nicht jeder beherrschte. Und nur weil man gut mit Worten war, hieß das auch nicht das man wusste wie man sie einzusetzen hat. Doch bei Althaia war das ganze so natürlich. Rhys war einfach kein Mann der großen Worte, aber er lernte schnell. So hatte er sich schon so einige Sachen von ihr abgeschaut. Somit war er zumindest nicht mehr ganz so hilflos. Darüber musste er innerlich schmunzeln. Ein Mann seiner Statur und hilflos? Irgendetwas passte da nicht ganz zusammen.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er eine kleine Berührung an seinem Nacken verspürte. Kurz darauf war auch ihre Stimme wieder zu vernehmen. Empört schnaubte er auf “Na das ist ja mal ein Kompliment, welches ich echt zu schätzen weis“, erwiderte er sichtlich verärgert. Er hatte ja schon so einige Sachen hingenommen. Aber als Frau bezeichnet zu werden, war definitiv etwas was ihn leicht auf die Palme brachte. Es war schließlich nichts Untypisches das Männer lange Haare besaßen. Er schüttelte leicht den Kopf, als er bemerkte wie verärgert er doch war. Ein weiteres mal hatte sie es geschafft ihn aus der Fassung zu bringen. Das würde er ihr definitiv irgendwann heimzahlen. Er wusste noch nicht wie, aber irgendetwas würde ihm da schon einfallen. Althaia, war aber noch nicht fertig mit ihren Sticheleien. Denn schon kurz darauf lies sie von seinen Haaren ab und schlug die Beine über einander. Sein ärger war wie verflogen als sie weiterredete und nun spielerisch anfing zu flirten. Natürlich war das ganze nur ein Spiel, welches er nu all zu gut kannte. Egal wann er sie traf, irgendwann würden Anspielungen kommen, so viel wusste er. Er konnte sich noch an ihre erste Begegnung erinnern, wo er doch glatt rot angelaufen war, nachdem sie so mit ihm geredet hatte. Seitdem hatte er viel gelernt. Unteranderem hatte er gelernt, dass er diese Situation nur überstehen würde, wenn er mitmachte. Als sie fertig war und ihm nun in den Bauch piekte, lehnte er sich ein stück nach vorne. Seine arme hatte er jeweils neben ihren platziert so dass sein Oberkörper nun nur noch wenige stücke von ihrem Körper entfernt war. Das Spielchen kann ich auch, dachte er, während er ebenfalls ein freches grinsen aufsetzte. Sein Gesicht war nun nur noch wenige Millimeter von ihrem entfernt. “Du und ich, allein im kalten Wasser, eng umschlungen und nur leicht bekleidet“, während er dies sagte hatte er eine verführerisches ton angenommen. Für einen Moment hielt er inne vor ihrem Gesicht, während er in ihrer Blauen Augen sah. Für einen Moment sah es so aus als würde er sie küssen, doch dann brach er die stille. “Das hättest du wohl gerne“, fügte er schmunzelnd hinzu und entfernte sich wieder von ihr. Wenn sie glaubte dass er auf so etwas anspringen würde, dann kannte sie ihn echt schlecht.
Aletheia || Sklavin || Haus --> Fluss || Ansprechbar
Die brünette war schon seit einer weile wach gewesen. Sie war aufgewacht als es noch draußen noch dunkel gewesen war und da sie nicht wieder einschlafen konnte hatte sie beschlossen, ihren Aufgaben nach zu gehen. Es war für sie immer noch ungewohnt in diesem neuen und fremden Haus auf zu wachen. Jedes Mal wenn sie aufwachte geriet sie in Panik und es dauerte immer eine weile bis ihr wieder einfiel, dass sie diese Panik nicht mehr haben brauchte. Doch dieses Muster abzulegen viel ihr einfach sehr schwer. Mit dieser Vergangenheit war das auch kein Wunder. Ihr Besitzer hatte noch geschlafen, weswegen sie leise im Haus umher geschlichen war. Sie wollte ihn auf keinen Fall aufwecken. Ihre Haare hatte sie nach hinten geflochten, damit sie ihr nicht im weg hingen und dazu hatte sie ihr leinen Kleid angezogen. Es war sehr schlich und abgenutzt und schmeichelte in keinster weise ihrer Figur. Doch hatte sie das nie gestört, denn sie kannte es ja schließlich auch nicht anders. Sie hatte eine kleine Schüssel mit Wasser gefüllt, um sich kurz zu waschen und hatte danach angefangen ein wenig zu putzen. Das Feuer hatte sie nicht entfacht, denn obwohl es draußen noch dunkel war, konnte sie anhand der schwülen Luft bereits erkennen, dass es ein warmer Tag werden würde. Stattdessen hatte sie den Wohnbereich etwas sauber gemacht und ein paar Früchte aufgeschnitten, damit ihr Besitzer nachher etwas zu essen haben würde.
Als sie das nächste mal einen Blick nach draußen warf, dämmerte es bereits. Das war das sichere Zeichen das der Morgen angebrochen war und sie demnächst die Menschen hören würde. Aletheia war kein all zu großer Fan von Lärm und Menschenmassen, was deutlich aus einem früheren Trauma zurück zu führen war. Sie war einen Blick auf den Wasserkrug, welcher so gut wie leer war. Sie hatte das letzte Wasser zum waschen benutzt, dass hieß also das sie neues hohlen musste. Ein schneller Blick nach draußen zeigte ihr, dass sie lieber jetzt los gehen sollte, bevor erstens zu viele Menschen da waren und zweitens bevor die Sonne ihren höhe punkt erreicht hatte. Von ihrem Besitzer war noch immer nichts zu vernehmen, weswegen sie beschloss ihm nicht bescheid zu sagen das sie gehen würde. Sie hatte einfach Angst davor ihn zu wecken und wenn sie sich beeilte war sie eh wieder da, bevor er etwas merken würde. Sie schnappte sich also den Krug und machte sich auf den Weg zum Brunnen. Vorsichtig lief sie durchs Dorf. Immer mehr Menschen wagten sich vor die Häuser was für sie bedeutete, dass sie sich beeilen musste. Ungern wollte sie von jemanden angehalten werden. Die die letzten Konversationen mit Menschen die eine Kammer über ihr waren, waren nicht sonderlich gut aus gefallen. Sie schlängelte sich also wie eine Schlange durch die Massen hindurch. Erleichtert atmete sie auf als die das Dorf hinter sich gelassen hatte und sie bereits von weitem das kühle Blau des Flusses erkennen konnte. Am Flussufer kniete sie nieder um den Krug mit Wasser auf zu füllen. Dabei lies sie es sich nicht nehmen etwas mit dem Wasser zu spielen, indem sie mit der Hand das Wasser hin und her schob. Dadurch entstanden leichte Wellen, was sie zum schmunzeln brachte. Eigentlich lächelte sie fast nie, weswegen diese Augenblicke sehr kostbar für sie waren. Es war einfach ein Moment der Ruhe und des Friedens. Ein Moment indem sie ihr Sklaven Dasein ablegen konnte und sie einfach sie selbst sein konnte. Sie liebte die beruhigende Eigenschaft des Wassers, weswegen sie gerne zum Fluss ging wann immer sie konnte. Mit ihrem neuen Besitzer würde dies vielleicht auch öfters möglich sein, denn dieser schien ihr mehr Freiheiten zu geben, als die anderen die sie gehabt hatte. Für einen Moment schloss sie die Augen um die Ruhe in sich auf zu nehmen, ehe sie wieder zurück kehren musste.
Zuletzt von Feyre am So Feb 17 2019, 15:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Callistus “She‘s adorable!“ [Fischer || Dorf -> Fluss] Kimeya @Asheera
Dem jungen, kräftig gebauten Fischer entging keinesfalls Kimeyas Reaktion, als er so freundschaftlich die rechte Hand erhob und für einen Moment vom Schleifen des kleinen Dolches in der anderen Handfläche abließ um die Sklavin auf sich aufmerksam zu machen. So, wie die kleinere Frau vor seiner Hütte vorbei geflitzt war schien sie etwas gestresst zu sein, was Callistus ihr nicht wirklich verübeln konnte. Er kannte Kim nun schon eine ganze Weile, hatte sie damals als kleines Kind noch kennengelernt und wusste dementsprechend mittlerweile, wie sie tickte. Sie schien Menschenmengen nicht wirklich zu mögen, generell sozialem Kontakt ist sie eher abgeneigt, und da selbst Callistus schon etwas skeptisch gegenüber dem Geschehen in der Mitte des Dorfes gewesen war konnte er sich bereits vorstellen, welch ein Horror dies doch für Kimeya sein müsste. So entschied er sich sie zu sich zu winken, zuversichtlich dass es ihr bei ihm anders ergehen würde, immerhin kannten sie sich doch schon eine Weile und außerdem war da noch etwas anderes, was diese Zuversicht oder wohl eher Hoffnung verursachte. Dieses 'Etwas' kam jedoch durch das Lächeln, was sich auf seine Lippen stahl nicht zum Vorschein, stattdessen spiegelte sich eine freundschaftliche und erstaunlich warme Einladung darin, die Kimeya jedoch weniger zu begeistern schien als er es anfänglich noch erwartet hatte. Stattdessen seufzte sie, eine Tatsache die Callistus nicht übersah, doch seinem Selbstbewusstsein tat dies keinem Schaden an. Selbst die Jüngere persönlich schien bereits zu wissen, dass es sich bei dem Fischer um einen ehrgeizigen und schon eher sturen Mann handelte, der sich von solch einer Geste nicht wirklich beirren lassen würde. Zu seinem Glück schenkte Kimeya ihn jedoch ihre Aufmerksamkeit, anstatt einfach weiter zu gehen und ihn hinter sich zu lassen, was er vermutlich seinem eigenen Handeln zu verdanken hatte. Der Hauptgrund, warum der Fischer und die Sklavin sich wohl zu gut verstanden, fast schon wie beste Freunde, wäre wohl dass Callistus sie immer mit derselben Höflichkeit und Respekt behandelt hatte wie er es auch bei anderen Dorfbewohnern tat. Ja, ihm war durchaus bewusst dass es sich bei ihr um eine Sklavin handelte und somit um ein 'niederes Volk', aber er konnte sein Gehirn nicht davon überzeugen, dass sie dadurch weniger Wert wäre und es somit nicht verdient hätte, seine volle Aufmerksamkeit und Respekt zu bekommen. Außerdem würde er dies gar nicht erst wollen, Kimeya war eine wundervolle Persönlichkeit, das hatte er schon im jungen Alter erfahren dürfen und würde dies sicherlich nicht einfach so aufgeben, nur weil man ihn sagt dass es sich bei ihr um einen Menschen handelte, der weniger Wert wäre als die anderen Bewohner des Dorfes der Maacay. Allein der Gedanke daran könnte ihn schon erzürnen, würde er nicht im nächsten Moment das herauf Zucken von Kimeyas Mundwinkel aufschnappen der nur verursachte, dass sich das Grinsen auf seinen Gesichtszügen umso weiter ausbreitete. Na also, hatte er es doch geschafft ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. Also hatte es sich doch gelohnt, sich zu ihn zu begeben? Auf seine neckende Begrüßung hin, die etwas motivierter ausfiel als die von Kim, erntete er ganz allein ein Drehen der Augen sowie ein empörtes "Phüh" welches ihr entwich. Er musste kurz sachte lachen, ein sanfter, tiefer Ton der durch seine Kehle tanzte. Sklavin hin oder her, sie war niedlich, und hübsch. Wie konnte man nur auf den Gedanken kommen, solch einer Seele etwas schlechtes anzutun? Kimeyas vorheriger 'Besitzer' tauchte in seinen Kopf auf, und für einen Moment verschwand das Lächeln auf seinen Zügen, als er schwer schluckte. Gott, hatte er den Typen gehasst, und er war schonmal ganz kurz davor gewesen, seine Hände um dessen Hals zu schlingen, wäre er damals nicht noch jung und naiv gewesen. Das hätte wohl böse für ihn geendet, einem erwachsenen Mann so etwas anzutun, während er noch verhältnismäßig klein und mir Sicherheit schwächer als heute gewesen war. Er verdrängte den Gedanken eilig wieder. Es war nun keine Zeit dafür, mich sich über vergangene Dinge zu ärgern, denn das hatten sie glücklicherweise hinter sich gebracht und es zählte die Gegenwart: Diese bestand darin, dass Kimeya ihn soeben musterte, ja fast schon anstarrte.
Zunächst musste Callistus über diese Tatsache amüsiert schmunzeln und ehe er es sich überlegte glitt auch schon ein neckender Kommentar über ihren Blick über seine Lippen, doch da war er wohl etwas zu voreilig gewesen als er realisierte, dass ihre starrenden Augen sich hauptsächlich mit seiner Brandnarbe befassten. Fast schon instinktiv würde ihm etwas mulmig zumute, so komplett entblößt für neugierige Blicke, und erst als er sich räusperte schien die hübsche Dame selbst du bemerken was sie da eigentlich tat, und sie schaute weg. Callistus Blick, der selbst kurz etwas abgeschweift war, wandte sich der Sklavin wieder zu und er bemerkte die sanfte Röte, die sich auf ihre Wangen gestohlen hatte. Zunächst empfand er dies als ein süßes Merkmal, als sei sie nur beschämt ihn begutachtet zu haben, doch die Anspannung in ihrem Körper sprach eine andere Sprache. Als der Fischer sich dann etwas zu ruckartig erhob, da zuckte Kimeya fast schon zusammen und trat sicherheitshalber einen Schritt zurück. Es schmerzte etwas, so eine Reaktion in ihr zu verursachen, denn sie schien immer noch nicht ganz zu trauen, dass er ihr niemals etwas antun würde. Er hatte erwartet, dass sie es mittlerweile begriffen hatte, sodass das Lächeln kurz vollends von seinen Lippen which und er seinem Gegenüber einen überraschend sanften und warmen, fast schon fürsorglichen Blick schenkte. Er blieb da, wo er war, um sie nicht noch weiter zu verunsichern, als er ihr versprach dass er ihr niemals etwas antun würde, abgesehen von dem beliebten Spitznamen den er sich für sie ausgesucht hatte. Diese Wärme in seiner tiefen, doch angenehmen Tonlage schien sie wirklich zu überraschen, denn das Erstaunen stand ihr deutlich im Gesicht geschrieben als sie es endlich wieder wagte den Blick zu erheben und in seine Augen zu richten. Callistus hatte sich ein zwei Schritte genähert, diesmal jedoch langsamer anstatt so ruckartig wie zuvor und stellte sicher, dass noch genügend Abstand zwischen ihnen herrschte sodass sie sich nicht erneut unwohl fühlte. Zwar hätte er ihr gerne zur Beruhigung eine Hand auf die Schulter gelegt, doch das würde wohl eher das Gegenteil bezwecken, so wie er sie und ihre Meinung zu Körperkontakten kannte. So blieb er dort stehen, und nahm mit Zufriedenheit auf wie sich ein zaghaftes Lächeln auf ihre Gesichtszüge stahl und sie einfach auf sein Versprechen ein unschuldiges "Idiot" antwortete. Erneut, Callistus musste ein wenig lachen und lächelte nun endlich wieder, jetzt, wo Kimeya es auch tat.
Nach einem kurzen Moment der Stille schien Kimeya sich wieder an sein Hilfeangebot zu erinnern und wagte es zunächst, einen neckenden Kommentar darüber abzugeben. Dies erntete ihr nur eine Art Hundeblick von Callistus, fast enttäuscht dass sie so mit ihm redete, doch das melodische Kichern was daraufhin folgte brachte ihn ebenfalls dazu, die Lippen zu einem Grinsen zu verziehen. Er fühlte sich beinahe stolz, sie wieder glücklicher stimmen zu können, nachdem er sich so darüber gewundert hatte weshalb sie so in Eile gewesen war, vorhin. Natürlich akzeptierte Callistus kein Nein was die Gesellschaft anging, Kimeya schien sich dem bereits selbst bewusst zu sein, doch er konnte es sich ebenfalls nicht entgehen lassen einen eigenen frechen Kommentar zu äußern der mit den Worten: ”Für dich werde ich wohl immer ein kleines Mädchen bleiben, oder?” Von der Sklavin beantwortet wurde. Er zuckte ganz einfach unschuldig mit den breiten Schultern, das Grinsen immer noch beibehaltend während seine blauen Augen amüsiert im Sonnenlicht erstrahlten. Als sie ihn dann jedoch als 'alten Sack' betitelte, schallte ein helles Auflachen durch seine Kehle und er legte den Kopf etwas in den Nacken. “Alter Sack! Wen nennst du hier alt?“ erwiderte er einfach lachend und ging ein paar Schritte voraus, nur um sich wieder zu ihr umzudrehen und viel zu angeberisch die Muskeln anzuspannen, um ihr zu beweisen dass er keineswegs alt und klapprig war. Er war Anfang zwanzig, nicht Ende fünfzig!
Für eine Weile liefen sie nebeneinander schweigend her, wobei es keineswegs eine unangenehme Stille war. Ganz im Gegenteil, Callistus genoss die kurze Ruhe, wobei er den Eindruck hatte, dass Kimeya sich nun etwas mehr entspannt hatte. Sie wirkte ruhiger als vorhin, was den Fischer zum sanften Lächeln brachte, zufrieden dass sie stressfreier zu sein schien. Er selbst zog den Grund für ihr vorheriges Verhalten auf die Menschensammlung in der Dorfmitte, anders konnte er es sich nicht erklären, immerhin wusste er nichts von ihren Albtraum. Vielleicht würde er sie später darauf ansprechen, jedoch wollte er momentan nicht riskieren, dass die angenehme Stimmung durch solche Themen wieder ruiniert wird. Da ließ er sich auch nicht runter bringen, als Kimeya seine Narbe erneut ansprach. ”Tut mir leid, falls dir mein Verhalten vorhin Unbehagen bereitet hat. Ich sollte wissen, wie unangenehm dir deine Narben sind...” entschuldigte sie sich für ihren starrenden Blick wenige Minuten zuvor, doch der Größere schüttelte einfach unbekümmert sen Kopf und lächelte die Sklavin freundschaftlich an. “Ach was, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich kann das schon verstehen, immerhin sieht man sowas nicht jeden Tag.“ antwortete er ganz einfach, immer noch seine gute Laune beibehaltend. Nach einer kurzen Weile konnte er endlich das angenehme Rauschen des Wassers wahrnehmen und weniger Minuten danach kam bereits der Fluss zum Vorschein, sowie der Wasserfall in etwas weiterer Entfernung. Callistus atmete tief durch, zufrieden endlich angekommen zu sein und bereits voll Vorfreude auf eine Abkühlung: der Sommer war zwar vom Wetter her schön anzusehen, doch es war dennoch unheimlich warm und er würde noch untergehen, würde er ohne Abkühlung wieder zurück ins Dorf gehen. Jedoch wartete er noch auf Kimeya, die zunächst ihre Aufmerksamkeit der Arbeit schenkte und dem eigentlichen Grund, warum sie her gekommen war. Eigenhändig füllte sie den Krug am Ufer mit Wasser und meinte ihn auch gleich daran erinnern zu müssen, dass sie dies auch selber tun kann. Callistus schmunzelte belustigt über ihre trotzigen Worte. “Verzeiht mir, Majestät, dass ich sie so unverschämt unterschätzt habe.“ entschuldigte Callistus sich übertrieben höflich und machte sogar einen kleinen Knicks, ein Beispiel nehmend an ihren vorherigen Kommentar vor seiner Hütte. Er grinste breit und beobachtete sie kurz dabei, wie sie den Wasserkrug unter den Baum trug wo er im Schatten stehen blieb und somit nicht der Hitze ausgeliefert war. Danach begab sich die Sklavin zum Flussufer, betrat das Wasser jedoch nicht sondern gönnte sich eine Verschnaufspause. Ein böser Gedanke kam Callistus zum Sinn, und typisch wie es für ihn war, dachte er nicht viel darüber nach als seine Mundwinkel sich weiter erhoben. Er nahm etwas Anlauf, bevor er nach vorne rannte, direkt auf Kimeya und dem Fluss zu. Nur Zentimeter neben sie nahm er einen großen Satz und legte absichtlich eine Landung im angenehm kalten Wasser hin, dass er Spritzer und Tropfen in alle Richtung beförderte: Wohl auch auf die unschuldige, hilflose Kim. Sein Kopf tauchte kurz im blauen Nass unter, und er war dankbar für die abkühlende Temperaturen, ehe er an die Oberfläche schwamm und den Kopf wieder hervor brachte: nur, um seiner Begleiterin seine Zähne in der Form eines Grinsens zu zeigen. Er strich sich die nun nassen, tiefschwarzen und triefenden Haare aus dem Gesicht und lehnte sich etwas im Wasser zurück, den Blick zufrieden auf die von Wassertropfen getroffene Kimeya gerichtet. “Worauf warten sie denn noch, oh Hoheit?“ neckte er nur noch weiter, lachend wie ein Kind über sein eigenes Verhalten.
Kynthia und Lycidas folgen... weil meine Finger D: xD
Die warmen Sonnenstrahlen die Kenais Haut berührten weckten den 17 jährigen Jungen langsam aber doch auf. Er öffnete seine schmalen, blauen Augen sehr langsam damit seine Augen nicht zu tränen Anfangen wie sie es üblicherweise tun wenn sie am Morgen zu schnell geöffnet werden. Ein neuer Tag vollgepackt mit Dingen die ganz normal sind, war der erste Gedanke des jungen Mannes. In letzter Zeit kam es ihm so vor als wären alle Tätigkeiten gleich und der gleiche Tag wiederholt sich immer und immer wieder. Dieses Gefühl kam in sein Leben an dem Tag an welchem seine Eltern gestorben sind. Nach diesem Tag fühlte es sich so an als wäre ein Teil von Kenai mit ihnen gestorben. Kenai schlug seinen Arm auf seine Stirn. Er wollte nicht aufstehen und doch wusste er dass er es musste. Mit einem großen und langen seufzer schloss er nocheinmal die Augen in der Hoffnung damit dass er noch einmal einschlafen würde. Doch dieser Gefallen wurde ihm nicht genehmigt also rappelte er sich am Ende doch auf und setzte sich zumindest an den Rand seines Bettes. Die Ellbogen an den Oberschenkeln abgestützt fuhr er sich durch die schulterlangen Haare. Ehe der 17 jährige sich entschloss endlich aufzustehen, ging er in Gedanken noch einmal den Tagesablauf durch. In den Tempel gehen, zum Fluss, das übliche halt. Mit einem weiteren seufzer erhob sich dann auch die rund 170 cm große Gestalt und ging mit langsamen Schritt auf eine kleine Kiste zu. Aus der sie eine braune Stoffhose hervorholte. Diese wurde auch sogleich angezogen. Seinen Oberkörper wollte er an diesem Tag freilassen. Danach ging Kenai noch zu einer Schüssel die mit Wasser befüllt war und wusch sich kurz sein Gesicht. Er spürte wie das Wasser welches Zimmertemperatur annahm über seine Haut glitt. Die einzelnen Tropfen die es schafften in seine Augen zu gelangen und das prickeln welches er hatte da der 17 jährige nun vollkommen wach war.
Mit kleinen Schritten ging er träge in den kleinen Raum wo sich die Feuerstelle befand. Er sah die kleinen Staubwölkchen herumschweben und die breiten Sonnenstrahlen die den Raum erhellten. Nach einer kurzen Erinnerung, die mit seiner Mutter zu tun hatte, begann er auch sich einwenig getrocknetes Fleisch zu essen. Es war ohnehin schon ein wunder dass er am Morgen überhaupt etwas as, denn Kenai war definitiv kein Mensch der es liebte zu Frühstücken. Doch er tat es als Andenken an seine Mutter, die ihn immer wieder darauf hingewiesen hatte das das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages war. Das Trockenfleisch war zäh und Kenai hatte mühe es überhaupt zu zerbeisen. Es schmeckte wie Leder welches vor langer Zeit erstellt wurde und schon zu lange in der Sonne lag. Ich werde unbedingt neues Fleisch bei einem der Jäger besorgen müssen, dachte sich der Junge. Mal sehen wie es heute mit dem Fischen so läuft. Stück für Stück biss er sich auch noch durch den Rest des zähen Lebensmittels. Kaum ein Stück hat noch gut geschmeckt und Fisch hatte er auch nichtmehr viel Zuhause. Hoffentlich habe ich noch genug Wasser, überlegte Kenai und schritt auch gleich wie ein alter Bär zu dem Krug in welchem sich noch genügend Wasser befand um die nächsten zwei Tage durchzustehen. Kenai wusste dass er das Wasser eigentlich jeden Tag wechseln sollte aber um diese Tätigkeit zu tun hatte er keine Zeit, oder eher gesagt keine Lust. Ihm war serwohl bewusst dass es schlimm ausgehen konnte aber ihm war es in diesem Moment egal. Er trank ein wenig von dem Wasser. Es schmeckte so als wäre es das Wasser welches schon zum Baden von 5 Männern verwendet worden. Wie als wären in diesem Wasser der Schweis von harter Arbeit und noch die letzten Tropfen von Regenwasser welches vermischt mit Erde wurde. Kenai verzog das Gesicht. Na gut vielleicht sollte ich dann doch etwas frisches Wasser holen. Diesen Geschmack wollte der 17 jährige Fischer nie wieder miterleben. Noch eine Arbeit die ich in meinen Tagesplan einplanen muss, na toll das wird noch ein langer Tag. Kenai fühlte sich als würde sich sein Magen gleich selbstständig machen und trotzdem zwang er sich noch etwas von diesem grausamen Wasser zu trinken. Als nun auch das Frühstück abgehakt war, entschloss sich der Junge noch ein letztes Mal in seinen Schlafraum zurückzukehren. Er hatte vor sein Bett noch einmal schön herzurichten. Es war ihm einfach lieber am Abend in ein Bett zu fallen welches schön hergerichtet war anstatt in eines welches aussah als hätte eine wilde Feier darin stattgefunden. Er nahm die dünne Decke aus Stoff und faltete sie einmal in der Mitte und noch einmal um ein Reckteck zu bekommen. Dieses Stoffgewirr legte er dann an den rechten Rand seines Bettes und begab sich dann auf den Weg in den Tempel.
Er schritt mit gerader Haltung durch die Haustür hindurch. Die Sonnenstrahlen welche den jungen Fischer sogleich begrüßten schienen ihm ins Gesicht und wärmten sogleich seinen ganzen Körper. Was für ein schöner Tag heute doch ist. Perfekt um dann noch eine Runde zu schwimmen. Auf diese Tätigkeit freute sich der 17 jährige Junge und es gelang ihm auch die Freude in einem kurzen Lächeln zu zeigen und auch seine Augen funkelten für einen kurzen Moment ehe sich seine Lippen wieder zu dem monoton ernsten Blick zurückzogen. Kenai beeilte sich nicht sonderlich zum Tempel zu kommen. Er ging mit kleinen, langsamen Schritten den Weg entlang und beobachtete seine Umgebung. Vereinzelt standen ein paar Bäume am Wegesrand. Er hörte wie die Vögel zwitscherten und fragte sich wie es wohl sein würde zu fliegen. Die Sonne stand am Himmel und brachte Freude zu jedem Lebewesen ob jung oder alt. Nach einer gewissen Gehzeit, welche mit Sicherheit reduziert werden könnte wenn sich Kenai beeilen würde, sah er den großen, aus Stein gebauten Tempel vor sich sah. Er seufzte für einen Augenblick als er in einer weiteren Erinnerung gefangen wurde. In dieser sah er sich selbst als 11 jährigen Jungen mit seiner Mutter, einer wunderschönen großen Frau mit langen schwarzen Haaren und einem Kleid aus braunem Stoff, die zwei Figuren gingen auf den großen Tempel zu. Die Sonne schien auf die Familie hinunter und die Luft war warm. Der Junge lief mit einem großen Lachen im Gesicht auf das große Gebäude zu. Die junge Frau sah dem Kind mit einem lächeln und funkeln in den Augen zu. Sie wusste das aus ihrem Sohn etwas wunderbares werden wurde, doch auf diese Frage war sie definitiv nicht vorbereitet: "Mutter warum glauben wir eigentlich an Götter?" Ach mein kleiner Keni, fing sie an, die Götter geben uns stärke wenn wir sie am meisten benötigen und sie geben uns Halt wenn wir keinen Ausweg mehr finden. Sie sind immer für uns da und geben uns Ratschläge wenn wir nicht weiter wissen. Im Grunde sind wir mit allem und jedem durch unseren Glauben verbunden und auch wenn wir nicht alle Blutsverwandt sind sind wir alle durch die Götter eine große Familie. Der Junge nickte nur. Kenai schüttelte seinen Kopf. Gerade war keine Zeit für sentimentale Erinnerungen. Er hatte einen Tagesplan abzuarbeiten und da war mit Sicherheit keine Zeit sich nochmehr Gedanken um seine tote Mutter zu machen und mit diesem Entschluss begab er sich weiter in Richtung des Tempels. Der junge Fischer sahe bereits zwei Gestalten bei dem großen Gebäude. Diese Gestalten wurden immer schärfer je näher er an den Tempel herantrat und langsam aber sicher konnte er erkennen wer sie waren. Die eine Person war ein kleines Sklavenmädchen welches an den Stufen des Tempels hockte. Die andere Gestalt konnte er als Ichtaca, den Tempelwächter ausmachen.
Nach der Zeit die er nun gegangen war, stand Kenai nun endlich vor dem Tempel. Er sah sich das große Gebäude noch einmal genau an und musterte die zwei Menschen die sich vor dem Eingang befanden ehe der 17 jährige Junge sich daran machte die Stufen des Tempels zu begehn. Schritt für Schritt ging er die aus Stein gefertigte Treppe hinauf bis er vor dem Tempeleingang stand. Dort sah er auch das sich Ichtaca mit einem Fuß an der Wand angelent hatte. Der junge Fischer wollte ihn eigentlich gar nicht stören und nur sein tägliches Morgengebet so schnell wie möglich anfangen aber so freundlich unfreundlich er doch war begrüßte er den Tempelwächter mit: "Guten Morgen. Ist doch ein schöner Tag heute nicht wahr?"
Zuletzt von Karina am Mo Feb 18 2019, 15:39 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Kynthia “Did I do something wrong?“ [Töpferin || Dorf] Etzli @Akito
Natürlich hatte sie sich wieder von ihren eigenen, lauten Gedanken hatte ablenken müssen. So richtig übel nehmen sollte man ihr dies jedoch nicht, immerhin handelte es sich bei der Töpferin nicht um die einzige Dorfbewohnerin, dessen Aufmerksamkeit durch das Sonderbare Geschehen in Mitten des Dorfes in Beschlag genommen wurde. Es gab da einige Personen, dessen Blicke sich neugierig, doch teilweise auch skeptisch und misstrauisch das kleine Kind anstarrten, welches fremd und wohl verwirrt dort saß und nicht wusste, was es mit den Leuten um sich herum anfangen sollte. Sogar die Priesterin sowie der Sonnenherrscher hatten sich der kleinen Gruppe angeschlossen die um das fremde Mädchen herum standen. Kynthia konnte von dieser Entfernung zwar sehen, dass die Priesterin den Mund geöffnet hatte um ihre Worte an das Kind zu richten, was genau sie jedoch sagte, dass konnte die Rothaarige leider nicht verstehen. Ihrer Neugierde zum Opfer fallend vergaß sie nur für ein zwei Minütchen, dass sie sich momentan eigentlich auf den Weg zu ihrem Haus befand und einen recht schweren Wasserkrug in beiden Armen trug. Die Ermahnung, die sie daran erinnerte aufmerksamer zu sein und die ihr mittlerweile keineswegs mehr fremd war folgte auch schon bald, als sie durch einen plötzlichen Zusammenstoß dazu gezwungen wurde zum Halt zu kommen und ihre Aufmerksamkeit von der kleinen Versammlung los zu reißen. Ihre grünen Augen mit den braunen Sprenkeln weiteten sich kurz vor Schock, selbstverständlich hatte sie nicht erwartet in jemanden oder etwas hinein zu laufen. Ihr Körper kurz vor Überraschung erstarrt drohte sie durch das Stolpern welches auch gleich folgte auf die Nase zu fliegen, doch glücklicherweise blieb es nur bei einem unsicheren Schwanken, wobei jedoch ein großer Teil ihres frisch geschöpften Wassers dafür einbüßen musste. Das meiste davon klatschte zu Boden, wo es auch gleich in die von der Sonne ausgetrocknete Erde aufgenommen wurde. Mit enttäuschten Blick starrte die Töpferin und Künsterlin noch kurz auf den Fleck, wo das Wasser in den Boden eingesickert war, dann zu ihren Krug, wo sie feststellte dass noch ungefähr die Hälfte des Inhaltes den Beinahe-Sturz überlebt hatte, und erst als sie sich dies versichert hatte blickte sie zu den größeren Mann, in dem sie direkt reingelaufen war. Er schien ganz bestimmt nicht von ihrem Unfall erfreut zu sein, dessen dunkle, braunen Augen starrten sie zwar musternd, doch verärgert an, sodass Kynthia sich noch mehr über ihr Ungeschick schämte. Ihr stieg die Röte in die Wangen als sie eine flinke Entschuldigung von sich ließ, trotz der unangenehmen Situation blieb sie dennoch höflich, doch hoffte dass der vom Aussehen her bekannte Jäger bald aufhören würde, sie so anzustarren. Irgendwie wunderte dessen Reaktion sie jedoch nicht, zwar kannte sie ihn nicht wirklich gut sodass sie ihm auch keinen Namen zuordnen konnte, doch in solch einen kleinen Dorf traf man eigentlich jeden Bewohner einmal, sodass sie sich wage daran erinnern konnte ihn hier und da mal gesehen zu haben. Kynthia konnte sich jedoch nicht an einen Moment erinnern, wo sie ihn mal herzhaft lachen oder nur lächeln gesehen hatte, sodass sie es in so einer Situation erst recht nicht von ihm erwartete.
Jedoch schien er nicht nur verärgert über ihre Unachtsamkeit, sondern auch erschöpft. Sein Blick, so unerfreut wie dieser war, wirkte in gewisser Hinsicht müde und schwach. Erst dann fiel ihr auf, dass der Jäger auch Beute mit sich trug. Hatte er etwa die Nacht lang gejagt? Ob das so eine schlaue Idee war wagte Kynthia anzuzweifeln, doch sie war eine Töpferin, sie wusste nicht viel über das Jagen. Außerdem war sie wohl eher ein Tierfreund als Mörder, der Grund warum sie ihren Blick auch flink wieder zu seinen Augen hinauf huschen ließ anstatt die tote Beute anzustarren. Sie bekam eine recht simple, wohl sarkastische Antwort ihres Gegenübers: „Das habe ich mitbekommen“ und sie wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Sie stand immer noch verunsichert vor ihm, nun auch irritiert, jedoch musste sie sich gar nicht erst eine Antwort überlegen, da der Jäger ihr die Möglichkeit eine zu äußern bereits abnahm, indem er sich entschuldigte und ganz einfach an ihr vorbei ging. Dieser plötzliche Abschied verwunderte sie umso mehr, sodass sie sich umdrehte um ihn kurz dabei zuzusehen, wie er davon schritt. Hatte sie etwas falsches gesagt? Wie ein verlorenes Kind blieb sie auf dem selben Fleck stehen und schaute den Jäger verwirrt hinterher, ihr Bauchgefühl drängte sie dazu noch irgendwas zu sagen, denn sie wollte vermeiden, dass er etwas schlechtes oder falsches von ihr hielt. Es war ja nur ein Versehen ohne schwere Folgen gewesen. Erneut huschte ihr Blick zu seiner frisch gefangenen Beute, und ehe sie sich versah sprach ihr Mund bereits von selbst die Worte: “Ehm... brauchst du vielleicht Hilfe damit?“ zwar war er schon ein paar Schritte gegangen, doch sie erlaubte es sich dennoch diese Frage zu äußern. Vielleicht könnte sie ihren kleinen Unfall wieder gut machen, auch wenn sie nicht recht wusste, wie sie ihn aushelfen könnte. Da hoffte sie auf einen Vorschlag seinerseits. “Ich meine, du siehst etwas müde aus, und ich habe frisches Wasser von der Quelle dabei, wenn du das brauchst.“ ergänzte sie dann wieder ein wenig heiterer und setzte ein sympathisches, hilfsbereites Lächeln auf.
{Kimeya | Sklavin | See | bei Callistus @Azazel-Tecun} Im Nachhinein betrachtet, hätte der Morgen wohl schlimmer verlaufen können – auch wenn ihr die Begegnung mit dem Fischer anfänglich so absolut nicht in den Kram gepasst hatte. Dies hatte sie ursprünglich auch klar kommuniziert, aber Callistus wäre wohl nicht Callistus, wenn er den Wink mit dem Zaunpfahl nicht einfach gekonnt ignoriert hätte. Und so hatte sie ihn nun Wohl oder Übel für die nächste Zeit des Tages am Hals, was sie bereits unterbewusst realisiert hatte, als er die Hand zum Gruß hob und sie zu sich winkte. Naja, einen Versuch war es wert gewesen. Jetzt würde sie sich wohl mehr oder weniger zu ihrem Leidwesen mit der Gesellschaft abfinden müssen. Immerhin war es so für sie ein Leichtes, den Trubel in der Mitte des Dorfes zu vergessen, der sie zusätzlich noch gestresst hatte, was zumindest ansatzweise zu so etwas ähnlichem wie Entspannung führte. Außerdem wusste sie, dass sie von ihm keine Missgunst aufgrund ihres Standes in der Gesellschaft ernten würde, was das Ganze dann doch ein kleines Bisschen erleichterte. Jemand anderen hätte sie in ihrem Zustand vermutlich eher weniger vertragen, denn wenn sie eines nicht gebrauchen konnte, dann noch einen Adeligen, der ihr mit seinem hochnäsigen Getue auf die Nerven ging und sie wie ein Stück Dreck behandelte. Entweder hätte sie in einer solchen Situation schlagartig die Flucht ergriffen, oder sich gewehrt, was für eine Person ihres Ranges so ziemlich einer Todsünde gleich kam. Allerdings war das Callistus bereits als Kind herzlichst egal gewesen – er hatte sie immer wie eine Gleichrangige behandelt und nie so recht verstanden, weshalb sie denn als Abschaum galt. Im Endeffekt war sie nichts weiter als ein uneheliches Kind, ein Bastard, hineingeboren in den Sklavenstand und konnte bei den Göttern nichts dafür, dass sie existierte. Es entsprach nun einmal einfach nicht den gesellschaftlichen Normen, weshalb sie bereits von Klein auf ausgestoßen wurde. Man hatte ihr schon früh zu verstehen gegeben, dass sie eigentlich klein Recht auf eine Existenz hatte und sie entweder wie Luft oder Dreck behandelt. Im Besitz ihres ehemaligen Vorgesetzten hatte sie sich oft genug gewünscht, nie geboren worden zu sein. Und obwohl sie nun bereits seit drei Jahren ein verhältnismäßig gutes Leben im Dienste ihres Halbbruders führte, hatten diese elf Jahre der Knechtschaft deutliche Spuren hinterlassen. Es hatte lange genug gedauert, bis sie wieder einen Sinn in ihrem Leben sah und teilweise war es bis zu diesem Tage noch so, dass sie das Licht aus den Augen verlor und eine Weile nichts als Dunkelheit um sich herum wahrnahm. Doch es gab ein paar wenige Leute, die es ihr erleichterten, am Licht festzuhalten – und dazu gehörten sowohl ihr Bruder Dacey als auch ihr alter Kindheitsfreund, der ihr gegenüber an der Hauswand lehnte. Sie erinnerte sich nur zu gut an seine Reaktion, als ihr Vorbesitzer ihr den Kontakt mit ihm verbot und er ihm deshalb beinahe an die Kehle gegangen war. Er hatte auch anschließend nicht unbedingt locker gelassen und sie immer gut behandelt, als er sie traf – was ihr im Nachhinein leider immer Schläge einbrachte. Dennoch zuckten ihre Mundwinkel bei der Erinnerung leicht nach oben. Wenn sie so darüber nachdachte, war er eigentlich schon immer ein kleines, helles Licht in ihrem dunklen und tristen Leben gewesen. Ihr Gegenüber schien die Bewegung ihrer Mundwinkel mitbekommen zu haben, denn sein anfänglich sanftes Schmunzeln wurde zu einem immer breiter werdenden Grinsen. Und irgendwie verschwand ihr Lächeln auch bei ihrer übertrieben beleidigt gespielten Reaktion zu seinem Gruß nicht. Der Moment endete allerdings jäh, als sie realisierte, dass sie ihn durch ihre Blicke auf seine Brandnarbe in eine missliche Lage versetzte. Hätte sich seine Haltung nicht so verkrampft und hätte er sich zudem nicht dezent geräuspert, so wäre es ihr vermutlich gar nicht aufgefallen. Doch so brachte es sie zunächst in Verlegenheit und versetzte sie anschließend in Panik. Eine sanfte, aber doch unübersichtliche Röte färbte ihre Wangen, während sie die Augem schlagartig niederschlug und zu Boden sah. Ihre Muskulatur spannte sich an, ihre Füße drehten sich automatisch ein wenig in Fluchtrichtung, doch sie verharrte auf der Stelle, war wie festgefroren. Wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen, dass sie zitterte. Sie erwartete eine Strafe für ihr törichtes Verhalten, Schläge, Peitschenhiebe oder zumindest Worte des Zorns und der Entrüstung. Immerhin wäre es genau das gewesen, was sie von ihrem ehemaligen Besitzer immer erlebt hatte, wenn sie sich nicht korrekt verhielt. Sie wagte es nicht, sich zu bewegen, wagte es kaum zu atmen. Doch die erwartete Schelte blieb aus. Irgendwann hob sie den Blick, streifte scheu den Seinen. Er schien nicht wütend auf sie zu sein, bot ihr eher noch seine Hilfe bei ihrer Arbeit an. Doch als er sich dann noch ruckartig erhob, setzte ihr Fluchtinstinkt ein: Sie zuckte zusammen und machte einen Schritt zurück – weg von der möglichen Bedrohung. Die Sklavin bemerkte, wie sehr ihn diese Reaktion traf, doch das Adrenalin, das in diesem Moment brennend durch ihre Adern pumpte, hinderte sie daran, genauer darüber nachzudenken. Es entging ihr ebenfalls nicht, dass er das Messer in seiner Hand an seinen Gürtel steckte und leicht die Hand hob, vermutlich als Zeichen, dass er ihr nichts tun würde. Seine Züge wurden sanfter, sein Blick warm, schon beinahe fürsorglich. Eine Wärme und Fürsorge, die sich auch in seiner Stimme wiederspiegelte, als er ihr versicherte, dass er ihr nicht mehr antun würde als sie wohl für immer und ewig als „Winzling“ oder „Kleine“ zu bezeichnen. Es dauerte einen Moment, um seine Worte zu verarbeiten, doch schließlich trat Dankbarkeit in ihre Augen. Er hatte sich ihr ein wenig genähert, doch er blieb auf genügend Abstand, um sie nicht wieder in eine Stresssituation zu bringen, was sie ihm hoch anrechnete. Schlussendlich schenkte sie ihm ein zaghaftes Lächeln und betitelte ihn schlichtweg murmelnd als einen Idioten. Ein tiefes leises Lachen und ein strahlendes Lächeln waren seine Antwort darauf. Nach einem Augenblick der Stille kam ihr das Hilfsangebot des Fischers wieder in den Sinn, welches sie zunächst sarkastisch und dann zudem noch ernsthaft ablehnte. Sie war durchaus selbst dazu in der Lage, ihre Arbeit zu verrichten und außerdem wäre es nicht sonderlich gut, wenn er ihr die Arbeit abnehmen würde, zumal sie ja eine Sklavin und er ein Fischer der zweiten Kammer war. Auf seinen Kommentar hin fragte sie zunächst seufzend, ob sie für ihn denn immer ein kleines Mädchen bleiben würde, was von ihm einfach nur mit einem absichtlich unschuldigen Schulterzucken beantwortet wurde. Auf ihren bissigen Kommentar zum Thema Alter folgte ein helles, schallendes Lachen seinerseits und ein empörter Ausruf von wegen „Wen nennst du hier bitte alt?“, woraufhin er dann ein paar Schritte voran ging, sich sogleich wieder zu ihr umdrehte und angeberisch mit den Muskeln spielte. Kimeya schüttelte den Kopf, Belustigung funkelte in ihren haselnussbraunen Augen. “Du hast schon richtig gehört. Ich bin immerhin drei Jahre jünger als du, also bist du im Vergleich zu mir alt“, antwortete sie auf seinen empörten Ausruf und grinste ihn neckisch an. “Und falls mich die Angeberei hier jetzt vom Gegenteil überzeugen soll, muss ich dir leider mitteilen, dass du mich so nicht beeindruckst. Spar' dir das Machogehabe lieber für die Frauen aus deiner Kammer, die stehen da vielleicht eher drauf.“ Und mit diesen Worten lief sie, ohne ihn noch eines weiteren Blickes zu würdigen, an ihm vorbei in Richtung Fluss – ein ehrliches Lächeln auf den Lippen. Die Stille, die zunächst für eine Weile herrschte, war erholsam und alles andere als unangenehm. Sie ließ ihr ein wenig Zeit, um sich zu entspannen und ein bisschen zu ordnen. Und so ließ sie zunächst die Gedanken schweifen, ehe sie schließlich die Stille mit einer Entschuldigung für ihr Verhalten bei der Hütte brach – zumal sie ja wusste, wie unangenehm ihm seine Narben waren. Allerdings wurde die Entschuldigung sogleich mit einem Kopfschütteln und einem freundschaftlich warmen Lächeln abgetan. „Ach was, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich kann das schon verstehen, immerhin sieht man sowas nicht jeden Tag.“ Die junge Frau nickte nachdenklich. “Mhm, das stimmt wohl. Ich hab mich allerdings gefragt, ob das beschädigte Gewebe nicht empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung reagiert und auf Dauer zu schmerzen beginnt... Ich stell mir das Ding nicht sonderlich angenehm vor, aber das ist es vermutlich auch unter der Kleidung nicht wirklich...“, antwortete sie schließlich und teilte so ihre Gedanken mit, die ihr in jenem Augenblick durch den Kopf gewandert waren.
Nach einer Weile war schließlich das sanfte Rauschen des Flusses zu vernehmen, was bedeutete, dass sie ihrem Ziel bereits ziemlich nahe waren. Kimeya beschleunigte ihre Schritte, um rasch ihre Arbeit zu verrichten und den Wasserkrug aufzufüllen. Natürlich ließ sie die Gelegenheit nicht aus, um Callistus daran zu erinnern, dass sie keine Probleme mit ihren Arbeiten hatte. Seine Antwort fiel höchst theatralisch und äußerst sarkastisch aus: „Verzeiht mir, Majestät, dass ich Sie so unverschämt unterschätzt habe.“ Die Sklavin prustete amüsiert und lief in Richtung des Sees. Sie wollte den Wasserkrug lieber in den Schatten stellen, bevor sie sich ins Wasser begab und war auch nicht gerade erpicht drauf, den Wasserfall hinunterzuspringen. Als sie ihr Ziel erreicht hatte, stellte sie den Krug unter eine der Palmen und lief dann wieder etwas hinauf zu dem Teil des Sees, der an die felsigen Klippen grenzte und damit ein wenig tiefer war, um sich an den Rand der Klippe zu setzen, und sich zunächst eine kurze Verschnaufspause zu gönnen. Der Fischer schien es allerdings gar nicht erwarten zu können, endlich ins Wasser zu springen, denn kurz nachdem sie sich hingesetzt hatte, tat er eben genau dies: Er sprang ins Wasser. Um genau zu sein rannte er nahezu an ihr vorbei, sprang dicht neben ihr ab und sorgte mit einer mehr oder weniger eleganten Landung dafür, dass sie von einem Schwall unzähliger Wassertropfen getroffen wurde. Die junge Frau zog sich automatisch ein wenig zurück, zog ihre Beine wieder über die Klippe nach oben und rutschte ein Stück zurück. Wenige Augenblicke später, tauchte der junge Mann wieder auf, nur um sein „Opfer“ zu begutachten, das nasse Haar ein wenig zur Seite zu streifen und ein breites, selbstzufriedenes Grinsen aufzusetzen. Kimeya zog indes eine Augenbraue nach oben und legte die Stirn in Falten. „Worauf warten Sie denn noch, oh Hoheit“, versuchte er sie dann auch noch aufzuziehen und gab ein Lachen zum Besten, das wohl eher dem eines Kindes glich als dem eines Mannes. Auf ihre Lippen stahl sich ebenfalls ein Grinsen, als sie sicherheitshalber von der Klippe wegging, sodass er sie nach ihrer Antwort nicht zu fassen bekommen würde. “Keine Ahnung... Besseres Wetter? Eine persönliche Einladung vielleicht?“, antwortete sie unnd unterdrückte den kindischen Drang ihm auch noch die Zunge rauszustrecken. Rasch lief sie an die Stelle, an der sie den Wasserkrug deponiert hatte. Es war vermutlich keine sonderlich gute Idee, in einem Kleid schwimmen zu gehen, da es dann doch so eng war, dass es ihre Bewegungsfreiheit an den Beinen zumindest für's Schwimmen zu sehr einschränken würde, weshalb sie das Kleid und die Sandalen kurzerhand auszog. Unterwäsche war ungefähr genauso gut wie alles andere. Und solange sie nicht gerade nackt ins Wasser springen würde, besaß sie da auch ein recht geringes Schamgefühl – sie war schon deutlich schlimmer vorgeführt worden. Dementsprechend lief sie dann auch wieder in Richtung der Klippe, nahm ein wenig Anlauf und tauchte mit einem grazilen Kopfsprung ins kühle Nass. Das Wasser war zwar kalt, aber nicht eisig, sodass es doch eine angenehme Erfrischung war – vor allem da sie sich ja nur behelfsmäßig gewaschen hatte nach dem schweißgebadeten Erwachen dieses Morgens. Als sie wieder auftauchte schüttelte sie sich zunächst die Nässe ein wenig vom Kopf, ehe sie sich an Callistus wandte, während sie mit leichten Bewegungen der Arme und Beine an der Wasseroberfläche blieb. “So. Zufrieden?“, fragte sie schließlich mit einem amüsierten Funkeln in den Augen.
Für eine Zeit lang konnte Riley nicht sagen, ob er noch schlief oder schon wach war. Er saß an einem kleinen Holztisch auf einem Holzschemmel und schnüffelte mit noch geschlossenen Augen am kühlen Kräuterwasser, welches in einem Krug auf dem Tisch stand. Mit den Gedanken war er noch immer bei seinem Schlafplatz. Gerne hätte er sich wieder hingelegt und noch ein wenig geschlafen. Doch, wie ihm am Vortag mitgeteilt wurde, würde es heute ein sehr warmer Tag werden. Er öffnete nun wieder seine Augen. Er durfte schließlich nicht einfach hier am Tisch einnicken. Anhand der Tatsache, dass der Tag heute sehr früh warm wurde, musste er schon früh aufs Feld. Dies war sozusagen ein Gesetz, welchem man als Bauer ohne Wiederrede folgen musste. Das Kräuterwasser hatte er noch am letzten Abend gewärmt und bereitgestellt, dass er es nun kühl trinken konnte. Somit konnte er sich zumindest ein wenig die Müdigkeit vertreiben. Und man sagte, Kräuter wären sehr gesund. Aber wie dem auch sei – er trank den Krug in einer Eile aus, erhob sich auf die Beine, rieb sich noch ein paar Mal über die Augen und ging dann zur Kleiderzeine. Dort zog er seine nächtlichen Stücke aus und schlüpfte in seine Lederhose. Auf ein Hemd verzichtete er. Die Leute durften ruhig seine gut behaarte Brust betrachten, wenn er auf dem Feld stand. Wozu sollte man sich als Mann oben was anziehen, wenn der Tag doch so eine Wärme mit sich brachte?
In Kürze hatte er sich den Gürtel mit den Samenkörbchen umgebunden, sowie seine Spitzhacke. Sein Feld lag nur wenige Minuten von seiner Bauernhütte entfernt. Kartoffeln und Rüben waren dort gepflanzt. Da diese geschützt unter der feuchten Erde lagen, konnte ihnen die tägliche Hitze nicht so viel anhaben als bei anderem Saatgut. Da Kartoffeln und Rüben Wurzeln waren, musste man sich aber auch um die oben herauswachsende Pflanze kümmern. Ein kleiner Teil im vorderen Bereich des Feldes lag noch bereit für die Saat. Am Vortag hatte er diesen mit seinem Handpflug vorbereitet. In jenem Bereich wollte Riley Hafer pflanzen. Denn obwohl die Hafer-Körner über den Boden hinauswuchsen, sind sie für wärmere Zeiten besser geeignet als andere Pflanzen. Der Saat-Hafer ist eine Sommerfrucht, welche zudem dafür bekannt ist, dass sich Getreideschädlinge in ihm nicht vermehren können.
Da der gepflügte Teil sehr klein war, brauchte Riley nur eine Stunde, um die Saat zu machen. Die Sonne schien langsam aufzugehen und die Hitze stieg schnell. So war er froh, als er mit der Arbeit fertig war und zu seinem Haus zurückkehren konnte. Er würde nach dem Mittag nochmal aufs Feld gehen, um dieses mit Wasser zu versorgen. Doch jetzt wollte er erstmal in die Dorfmitte gehen, um ein paar Kartoffeln von der letzten Ernte unter die Menschen zu bringen. Im kühlsten Teil seines Hauses konnte er diese Kartoffeln lagern. So packte er einige davon in einen Korb und machte sich auf den Weg in die Dorfmitte. Er rechnete eigentlich damit, dass noch keine Menschen dort waren. Doch zu seiner Überraschung war schon eine ganze Menschenmenge bei der Dorfmitte versammelt. Mit zügigen Schritten ging er zu den Menschen hin und begrüßte sie mit einem knappen «Guten Morgen». Als er jedoch jenes fremde Mädchen ohne Kleidung erblickte, schluckte er verblüfft. Ihm blieb erstmal die Sprache weg.
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[Anzu|Priesternovize|Sonnentempel -> Dorfmitte] Der Priesternovize war schon zu früher Stunde erwacht. Noch bevor die ersten Sonnenstrahlen die Erde berührt hatten. Im blutroten Schein der aufgehenden Sonne hatte er stumm gebetet. Allerdings nicht zu Tamecaazy. Jedoch würde dies niemand erfahren. Als Anzu seine Gebete beendet hatte bemerkte er das Eyota und Senua Sich bereits ebenfalls im Tempel eingefunden hatten. Das keine der beiden ihn bemerkt hatte verwunderte ihn nicht. Er saß etwas Abseits an einem Fenster, durch das noch vor kurzem Lich der Aufgehenden Sonne sein rotes Licht geworfen hatte, welches nun allerdings im Schatten lag. Einen Moment nachdem Senua den Tempel verließ, brach auch der Priesternovize auf. Zurück im Dorf bemerkte er sofort in Aufruhr in der mitte des Platzes. Interessiert aber mit angemessenem Abstand beobachtete Anzu was dort vor sich ging.
Als die Sonnenscheibe am Himmel höher stieg, konnte Ichtaca ein Gähnen nicht unterdrücken. Das Leben als Tempelwächter war hart und verlangte Ihm viel ab. Stetige Aufmerksamkeit und wenig Schlaf waren nur ein Teil des Problems. Trotzdem würde er es niemals gegen eine leichtere Berufung eintauschen wollen. Sein eiserner Wille und Drang zur Pflichterfüllung weckte in einigen sicherlich Bewunderung - andere aber würden merken, dass in dem Eifer für seine Pflicht ein Hauch von Selbstzerstörung mitschwang. Woher diese bedingungslose Aufopferung konnte Ichtaca nicht recht erklären und es war auch kein Thema, dass er gerne in Konversationen aufbrachte, was seine Gesprächspartner meist sehr schnell merkten. Die Tatsache, dass er im Tempel aufgewachsen war, hatte sicherlich etwas damit zu tun aber das konnte nicht alles sein.
Ichtaca schüttelte den Kopf leicht, um die Müdigkeit zu vertreiben und seinen Fokus wiederherzustellen. Sein Blick fiel auf ein dürres Mädchen, dass auf den Tempelstufen kauerte und sofort spannten sich Ichtacas Muskeln. Sklaven, Abschaum, Verdammte ... diese und ähnliche Worte schossen dem Tempelwächter durch den Kopf, als er das Häufchen Elend mit unverhohlener Abneigung betrachtete. Wie schlimm müssen die Verbrecher derer gewesen sein, die von den Göttern so gestraft werden. Das war die Erklärung für Ichtacas Hass, was Sklaven betraf. So eine elendige Existenz muss durch erzürnte Götter herbeigeführt worden sein und wer Feind der Götter ist, ist Ichtacas Feind. Bevor er jedoch zur Tat schreiten und das Mädchen anfahren konnte, sah er eine weitere Gestalt, die sich dem Tempel näherte. Er kniff die Augen ein wenig zusammen und konnte Kenai, einen jungen Fischer erkennen. Zwar kannte er Ihn, jedoch nur flüchtig. Er war aber auf alle Fälle ein willkommenerer Anblick als das Sklavenmädchen. Ichtaca warf ihr noch einen verächtlichen Blick zu, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Kenai richtete. "Guten Morgen. Es ist tatsächlich ein schöner Tag - die Götter sind sehr gnädig." antwortete er auf den Gruß des Fischers und ein schwaches Lächeln, das seine Augen jedoch nie erreichte, zeichnete sich auf seiner sonst ausgeglichenen Mine ab. "Hier für dein Morgengebet, wie Ich annehme?"fragte er und drückte sich von der Wand, an der er lehnte ab. "Es ist noch recht leer, der Zeitpunkt wäre also günstig." Nach einem kurzen Augenblick setzte er noch "Was macht die Fischerei?" hinterher, da er sich wohl oder übel eingestehen musste, dass er ganz froh war, dass jemand mit ihm sprach und er diese Situation nicht einfach so verstreichen lassen wollte.
Sorry, für den kurzen Post. Soll nicht die Norm sein.
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Etzli | Jäger | Dschungelgebiet -> Dorf | Kynthia [@Azazel-Tecun]
Das war leichter gewesen als gedacht. Er hatte schon erleichtert ausgeatmet wund wollte gerade seine Schritte beschleunigen, als... „Ehm... brauchst du vielleicht Hilfe damit?“. Zu früh gefreut. Wäre ja auch zu schön gewesen. Vielleicht ist das ja die Bestrafung der Götter?
Er resignierte halb, blieb stehen, seufzte und drehte sich zu der sichtlichen verunsicherten Töpferin um. Ihre simplen Fragen brachten sein Blut zum Kochen. Glaubte sie ernsthaft er würde beim Tragen von Kleintieren Hilfe brauchen, die selbst ein Kind von 11 Jahren tragen konnte? Ihr war scheinbar seine Müdigkeit aufgefallen, aber nicht daran gedacht, dass er vielleicht schnell nach Hause wollte um sich auszuruhen und nicht mit ihr eine überhaupt nicht unangenehme Unterhaltung führen wollte? Am liebsten würde er sich wieder umdrehen und so schnell wie möglich in seine Hütte gelangen, aber wenn sie ihn schon provozieren wollte konnte er auch genauso gut seinen Frust über die vergeblich durchwachte Nacht, die geringe Ausbeute und den Ärger über ihre Unfähigkeit geradeaus zu laufen an ihr auslassen!
Irgendwo in seinem Bewusstsein bedauerte er es und hatte Mitleid mit ihr. Schließlich war sie genauso ein Stammesmitglied wie er- auch wenn er sie nur vom Sehen kannte. Außerdem schien sie ansonsten ganz nett zu sein und fühlte sich sicher momentan nicht wohl in ihrer Haut. Aber trotzdem. Hätte sie nicht einfach nichts sagen können? Das wäre doch die ideale Lösung für diese Situation gewesen! Etzli fühlte sich etwas weniger müde, aber das lag wohl an der Wut, die sich langsam ihren Weg nach oben bahnte.
Er fixierte sie, um sie schon mit einem wütenden Blick vorzuwarnen, hielt sich aber verbal noch etwas zurück. „Nein. Danke für das Angebot, aber ich fürchte ich schaffe das hier“, er hob die Kleintiere hoch „noch alleine. Wenn ich zwei Tapire erlege, komme ich aber darauf zurück“, erwiderte er sarkastisch, beinahe schon spöttisch und lächelte sie an. „Und was das Wasser angeht, ich denke nicht, dass du davon noch mehr... verschwenden solltest.“
Milintika | Kind (Sohn des Sonnenherrschers) | vor dem Herrschertempel -> Felder | Paax [@Vanilla-Tecun]
Als er am Ende der Steinstufen angekommen war, entschloss er sich zu den Feldern zu gehen. Sein Vater war im Dorf, vielleicht würde er danach vorbeikommen, aber um ehrlich zu sein, machte es Tika nicht viel aus, seinen Vater für ein paar Stunden nicht zu sehen. Er liebte und bewunderte seinen Vater und verbrachte gerne Zeit mit ihm, aber er war keines der Kinder, die immer an ihren Eltern hingen. Außerdem wollte er nicht riskieren seinen Vater bei irgendetwas zu stören, das wichtig war. Er hatte schnell gelernt, die wichtigen Dinge die sein Vater tat einfach still abzuwarten, wenn er dabei war oder dabei sein musste, wobei letzeres nicht wirklich oft vorkam.
Außerdem würde die Bauern wohl damit anfangen auf den Felder zu arbeiten, ihre Arbeit hatte ihn schon immer fasziniert. Denn neben den Jägern waren sie die hauptsächlichen Versorger des Stammes und von ihnen hing viel ab. So viel hatte er verstanden. Aber auch waren die Bauern meistens nett und antworteten auch auf seine Fragen. Die meisten zumindest. Wenn er Glück hatte, vielleicht, würde ihn einer sogar helfen lassen. Zwar wurde diese Bitte bereits einmal abgelehnt - der Bauer hatte schockiert gewirkt, als ob er gefragt hätte, ob er wirklich an die Götter glauben würde - aber es gab noch andere Bauern, die er fragen konnte. Ja, er würde es einfach probieren und wenn es ihm nicht erlaubt wurde... würde er nach dem Grund fragen. Vielleicht war er zu jung? Aber andere Kinder mussten auch auf den Feldern arbeiten. Außerdem war er schon groß und stark.
Beschwingt legte er die Distanz zwischen Herrschertempel und den Feldern zurück. Dort angekommen musste er nach Luft schnappen, so schnell war er gelaufen. Aber irgendetwas stimmte nicht. Trotz der fortgeschrittenen Stunde konnte er nur einen Bauern auf den Feldern sehen. Die übrigen sind wahrscheinlich im Dorf? Vielleicht eine Versammlung? Ist etwas passiert? Aber er schüttelte den Gedanken ab, sein Vater war dort, es war sicher nichts schlimmes.
Er lächelte, als er nähertrat und den Bauern erkannte. Milintika hatte bereits einmal mit ihm gesprochen und er war sich fast sicher, dass sein Name Paax war. Ja, das war es. Er stellte sich an den Rand des Feldes und begrüßte den Älteren fröhlich: „Guten Morgen, Paax!“
Kalji | Gerberin | In ihrem Haus (Dorf) | Naira [@Karina]
Sie hörte Schritte und drehte den Kopf, obwohl sie sich schon denken konnte, dass Naira aufgewacht war. Schon stürmte ihre Tochter hinein, flink wie immer. Kalji müsste schmunzeln. „Langsam“, mahnte sie, da sie fast in die Feuerstelle gelaufen war. „Dir auch einen guten Morgen“, erwiderte sie, stellte ihre leer gegessene Schale auf dem Tisch ab und stand auf. Kurz streichelte sie Naira über den Kopf, die einmal wieder viel zu schnell ihr Frühstück aß, füllte den restlichen Brei in eine größere Schale und löschte das Feuer mit dem bisschen Wasser, dass sie noch hatten. Trinkwasser musste sie wohl heute oder morgen nochmals holen. Wann auch immer sie das machen sollte. Sie seufzte. Naira war noch zu klein um die schweren Krüge zu tragen. Vielleicht würde sie einen der Jäger darum bitten. Ja, das könnte ich machen. Naira erzählte ihr von einem Traum den sie habt hatte und Kalji hörte ihr ganz genau zu, sie musste sogar etwas lachen, als ihre Tochter mit den Armen die Bewegungen während des Fliegens nachahmte. „Wirklich? Bis über die Wolken?“ Und natürlich wollte sie schon aufbrechen, kaum dass sie gefrühstückt hatte. Ihre kleine Entdeckerin. „Natürlich. Hab Spaß, pass auf dich auf!“, lächelte sie. „Ich habe Fleisch getrocknet, das kannst du dir zum Mittag nehmen. Du weißt ja, wo du mich findest, wenn du mich brauchst“, fügte sie noch hinzu.
Citlali | Sklavin | Stufen vor dem Sonnentempel | Kenai, Ichtaca [@Glandur-Tecun; @Karina]
Sie öffnete ihre Augen wieder, als sie Schritte hinter sich hörte. Sie musste den Kopf nicht drehen, um zu wissen, dass es einer der Tempelwächter war. Die meisten mochten keine Sklaven - oder Sklaven, die in die Nähe des Tempels kamen - obwohl der Tempel für alle da war. Zumindest im Prinzip. Aber entgegen ihren Erwartungen schien der Tempelwächter sie nur mit Todesblicken zu bombardieren und nicht anzufahren oder zu beleidigen. Immerhin etwas - hätte sie vielleicht gedacht, wäre es nicht offensichtlich gewesen, dass eine andere Gestalt, die offensichtlich kein Sklave war, auftauchte und der Tempelwächter vor dieser natürlich nicht unfreundlich und verachtend klingen wollte. Juhu. Ihr ‚Retter‘ war ein junger Mann, der sein Morgengebet sprechen wollte, vermutete sie mal.
Nachdenklich starrte sie auf die Treppenstufe unter ihr. Eigenartigerweise war er bis jetzt der Einzige, der den Tempel bis jetzt aufgesucht hatte. Nicht dass sie sich beschweren wollte. Ihre Besitzern würde sicher bald auch hier eintreffen. Sie überlegte sich schon besser einen Grund hierher zu kommen. Denn sie würde eher sterben, als ihrer Besitzerin den wahren Grund zu verraten. Niemand verdient es, das zu wissen. Wieder musste sie grinsen.
Es folgte eine auf sie ziemlich gezwungen wirkende Begrüßung zwischen dem Typen und dem Tempelwächter. irgendwas von wegen wie gnädig die Götter doch waren. Wie sie diese Scheinheiligkeit doch hasste. Waren diesem Menschen die Götter jemals ungnädig gewesen? Sicher nicht. Sie wollte schon fast zornig etwas erwidern aber beherrschte sich gerade noch. Vielleicht hörte sie ja etwas interessantes. So wie zum Beispiel, dass der Typ Fischer war. Sie gähnte und streckte sich kurz. Wenn nichts weiter passierte, würde sie einfach auf ihre Besitzerin warten.