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 Cernunnos- Der gehörnte Gott

©Koboldstern
Mo Okt 09 2017, 16:44
Koboldstern
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Der keltische Gott Cernunnos (gesprochen Kernunnos) wurde vermutlich bereits in der Steinzeit als Naturgott verehrt. In der keltischen Sprache bedeutet Cernunnos soviel wie: „der Gehörnte“.

Der gehörnte Gott hat seinen Ursprung in den tiefen und undurchdringlichen Wäldern der Vorzeit, als die ersten Jäger und Sammler unsere Europäischen Wälder anfingen zu durchstreifen.

Man bedenke nur, wie der riesige nicht enden wollende Wald, auf unsere Vorfahren gewirkt haben muss. Dicht, dunkel,voller Geräusche und Gerüche. Die Wildtiere, die hier lebten, haben sich ihrer Umgebung im Laufe der Jahrtausende gut angepasst und waren sicherlich nicht leicht zu entdecken. Man musste schon tief in den Wald eindringen, um ihrer Fährte folgen zu können. Als dann so ein majestätisches Tier, wie ein ausgewachsener Hirsch mit seinem riesen Geweih auf der Bildfläche erschien, hat es sicher diesen Jäger und Sammlern erstmal die Sprache verschlagen.

Was muss das für ein gewaltigen Eindruck bei den frühzeitlichen Menschen , die diese Wälder durchstreiften, hinterlassen haben.

Der Hirsch verkörpert mehr als nur Männlichkeit und Kampfeslust. Er, der König des Waldes, wurde wegen der Ähnlichkeit von Geweih und Zweigen mit den Bäumen assoziiert. Und weil der Hirsch im Frühling oder Herbst sein Geweih abwirft – wie zahlreiche Baumarten ihre Blätter zur Winterzeit – wurde er zum Symbol für das zyklische Wachsen und Vergehen der Natur. Neben dem Eber war er die begehrteste Jagdbeute der Kelten und anderen unserer Urahnen.

Die Schamanen und Druiden dieser frühzeitlichen Gemeinschaften wollten sicher, dass Mut und Stärke des Hirsches auf die Krieger des Stammes übergingen. Daher war es die Hauptaufgabe früherer Priester und Schamanen, die Hirsche zu beschwören, eins mit ihnen zu werden, um beispw. einen Jagdzauber zu vollenden. Und die heiligste Handlung war wohl inmitten des magischen Kreises, in der Maske des Hirschs, des Anführers seiner Herde, die Herde zum Stamm und zum Menschen zu führen, damit die Jäger Beute machen konnten. Wir alle wissen, dass es nicht leicht ist, im Wald Hirschen oder Rehen zu begegnen, da könnte es auch damals schon mal eines „magischen Zufalls“ bedurft haben.
Nicht weniger wichtig war es unseren Vorfahren, dem Hirsch zu danken. Er hatte eines seiner Wesen geopfert, um die Menschen zu nähren. Es wurde in manchen Legenden erzählt, dass einzelne Tiere einfach ins Dorf kamen und sich erlegen ließen, wenn die Hungersnot groß war!

Noch heute stockt einem der Atem, wenn einem so ein riesiger Hirsch mal über den Weg läuft, was aber leider sehr, sehr selten geworden ist. Dafür sorgt ja unsere ach so moderne Welt und ihre Menschen, die gern in Scharen in den Wald einfallen. Aber nicht, um von Angesicht zu Angesicht mit dem Hirsch kämpfen, sondern ihn hinterrücks einfach abknallen….

Die Druiden nannten ihn Hu-Gadarn. Ein Hirsch (ein Gehörnter) gilt in vielen Kulturkreisen der Erde als Vertreter von Sonne und Licht auf der Erde – als Lichtbringer. Man opferte und ehrte Tiere wie Hirsch, Stier und Widder. Ihr Blut wurde mächtigen Göttern geopfert und die Hörner wurden als Symbol aufbewahrt. Von der Natur abgeschaut, vereint das Horn das männliche und weibliche Prinzip in sich. Dieses spiegelt sich in den Vorstellungen von ungezähmter Natur-, Stoß-, Kampf- und Fortpflanzungskraft, sowie Fruchtbarkeit. Als Füllhorn enthält das Horn Gaben von der Muttergöttin. Als Gabe wird auch ein zusätzliches Horn bei Tieren (gehörnte Schlangen, oftmals Drachen), oder auch Menschen (z.B. Hörner auf Helmen) gesehen. Das Trinken aus Hörner symbolisiert Erneuerung oder Belebung der Lebensgeister.

Zurück zum Gehörnten Gott

Der gehörnte Gott ist ein Gott des dunklen und geheimnisvollem Waldes. Er ist der Herr über die Wildnis, mit allem was dort lebt und doch ist er auch ein Gott über die bereits domestizierte Natur (also alles was von Menschenhand geschaffen wurde). Er ist Spender von Nahrung und Fruchtbarkeit, Extase, Freiheit und Ungebundenheit. Er soll den Menschen (je nach Tradition) Reichtum und Wohlstand bringen. Nach altem und neuheidnischem Glauben ist der Gehörnte der Gefährte der großen Göttin, die wir Hexen als große Muttergöttin verehren. Sie ist der Boden, in dem der fruchtbare Samen des gehörnten Gottes aufgehen wird und so neues Leben enstehen kann. Dies wussten auch unsere Urahnen zu schätzen. Für sie war die Fruchtbarkeit der Erde und des Waldes lebensnotwendig. Solange der Wald fruchtbar blieb, hatten sie genug Wild zum jagen und Pflanzen , Wurzeln und Pilze zum Essen und Heilen. Sie gingen eine tiefe Bindung mit dem Wald ein, sie lebten in ihm und er beschütze sie.

Eine schöne Beschreibung für den Gehörnten Gott in Form eines Gedichtes kommt ausgerechnet von einer französischen Nonne mit Namen Marie Pierre:

Sag ihnen was der Wind den großen Steinen sagt,
was das Meer den hohen Bergen sagt,
Sag ihnen, dass eine unendliche Liebe
das Universum seit Urzeiten durchdringt.
Sag ihnen, dass er nicht ist, was sie glauben,
sondern ein lieblicher Wein ist, den man trinkt,
ein gemeinsames Mahl,
in welchem jeder gibt und empfängt.
Sag ihnen, dass er der Flötenspieler im
Mondlicht um Mitternacht ist;
Er nähert sich zunächst und läuft dann doch weg,
er springt über Bäche und heilige Quellen.
Erzähle ihnen über sein schuldloses, grünes Gesicht,
über sein Licht, Schatten und Gelächter.
Sag ihnen, dass er dein Raum und deine Nacht ist,
deine Wunde und deine Freude, dein Feind und dein Freund.
Aber sag ihnen auch,
dass er nicht so ist wie du ihn beschreibst,
und dass du ihn eigentlich gar nicht kennst.*


Wir Hexen (die meisten von uns) verehren von jeher die Natur, mit allen ihren Wesen, ob nun diesseits oder im Jenseits. Der gehörnte Gott ist für uns genauso der Beschützer allen Lebens in den Wäldern, und auch für uns ist er der Bringer der Fruchtbarkeit und des Lichtes. Aber er hat wie jedes Wesen und wie die Göttin eine dunkle, mystische und unergründliche Seite. So wie der Wald, wenn er unpassierbar wird, wo Bäume so dicht aneinander stehen, dass fast kein Sonnenlicht mehr durchkommt. Dort wo die Grenzen zur Anderswelt beginnen. So ist er auch für uns der Herr über Schwellen und Pforten zwischen den Welten. Man trifft ihn an Waldrändern, Lichtungen und Friedhöfen, die von Waldhainen umgeben sind.

Wenn Hexen in den Wald gehen oder an dessen Grenzen sitzen, um in Ritualen die Geister zu rufen oder um den Gehörnten um Fruchbarkeit zu bitten, dann ist er immer in der Nähe. Er wacht über uns und beschützt uns. Wir verehren ihn wie die große Göttin. Wir feiern die Vereinigung von Gott und Göttin, ihre HoheZeit=Hochzeit an Beltane, dem Fruchtbarkeitsfest im Jahreskreis der heidnischen Hexen (auch die Kelten feierten dieses Fest). Aber auch an Samhain, das Beltane im Jahreskreis gegenüber liegt, wenn der Gehörnte zur Erde getragen wird, um dort von der Erdengöttin wieder aufgenommen zu werden, opfern und feiern wir ihn. Damit er ruhen und neu geboren werden kann von der Göttin. Genau so wie die Blätter von den Bäumen fallen oder die Geweihe der Hirsche abgeworfen werden, um Platz für für neues

Im traditionellen Hexentum (als Beisp. Traditional Cornish Witchcraft an), ist der Gehörnte das Licht der Göttin, das Feuer des Lebens, dass sie aus ihrem dunklen Leibe spendet. Und deshalb wird er auch oft mit dem Titel des Lichtbringers im Hexentum bezeichnet und gerufen. Was ihm dann später durch das Christentum den Namen des Luzifers oder Satan einbrachte. Er wird auch oft als ein Mischwesen bildlich dagestellt, dessen Unterkörper das eines Ziegen oder Schafsbocks ist und der Oberkörper eines jungen starken Mannes, auf dessen Haupt Ziegen-, Widderhörner oder gar ein Hirschgeweih sitzt.

In Hexenritualen um den Gehörnten zu ehren oder zu feiern, werden oft die Symbole des Gehörnten genommen, wie der bereits erwähnte gegabelte Stab, Schädel mit großen und mächtigen Hörnern von Widdern, oder Zeigenböcken u.a. Aber auch der Drudenfuss, besser als Pentagramm bekannt, eine Laterne und Äste oder Blätter von Eichenbäumen, Eicheln und andere Pflanzen, die im Wald zu finden sind, werden in solchen Ritualen zu Ehren des Gehörnten genutzt.



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©Aine
So Nov 26 2017, 21:21
Aine
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Ich habe mich in letzter Zeit mehr mit der keltischen Mythologie beschäftigt, unter anderem auch mit Cernunnos dem gehörten Gott, da er zu den Hauptgottheiten meiner Kelten Larp Gruppe gehört. Finde ihn auch auch so sehr interessant.



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